DE1171087B - Elektromagnetisch steuerbare Schaltanordnung und ihre Anwendung in Schaltnetzwerken - Google Patents
Elektromagnetisch steuerbare Schaltanordnung und ihre Anwendung in SchaltnetzwerkenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: HOIh
Deutsche Kl.: 21g-4/01
Nummer:
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Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
W 28360 VIII c/21g
11. August 1960
27. Mai 1964
11. August 1960
27. Mai 1964
Die Erfindung betrifft elektromagnetisch steuerbare Schaltanordnungen und ihre Anwendung in
Schaltnetzwerken, beispielsweise solchen in Fernsprechanlagen.
Ein Vorteil magnetisch gesteuerter Schalter beruht auf der Tatsache, daß sie ferngesteuert werden können.
Im allgemeinen wird das Steuermagnetfeld elektrisch erzeugt und kann deshalb durch andere Schalter
überwacht werden. In Fernsprech-Vermittlungsanlagen ist es deshalb üblich, eine große Zahl solcher
Schalter zur Herstellung der gewünschten Verbindungen zwischen Fernsprechteilnehmern einzusetzen.
Durch Aufteilen der Verbindungswege zwischen den Teilnehmern in einer Anzahl von Stufen mit den
erforderlichen Schaltern kann jeder Schalter zu verschiedenen Zeiten in einer Vielzahl von Verbindungen
benutzt werden. Wenn eine große Zahl von Schaltern in den verschiedenen Stufen angeordnet ist,
können sie nach Koordinaten in einer Schaltmatrix angeordnet werden. Dann kann ein bestimmter
Schalter dadurch ausgewählt werden, daß zwei jeweils auch mit einer Anzahl weiterer Schalter verbundene
Koordinatenleitungen erregt werden. Es brauchen in diesem Falle also nicht zu jedem einzelnen
Schalter getrennte Steuerleitungen zu führen.
Es sind bereits für moderne Schaltnetzwerke besonders günstige Schalter bekanntgeworden, die
durch elektronische Impulse sehr kurzer Dauer gesteuert werden können. Ein Vorteil dieser Schalter
ergibt sich daraus, daß sie durch koinzidente Signale erregt werden können. Bei solchen Anordnungen
sind jedoch, wie bekannt, im allgemeinen getrennte Schritte für das Schließen und Öffnen erforderlich.
Ferner beruhen die meisten bekannten Anordnungen darauf, daß die Schalter durch Signale erregt werden,
die einzeln unter einem bestimmten Schwellwert liegen, die jedoch in dem ausgewählten Schalter so
kombiniert werden, daß sie den Schwellwert übersteigen und die gewünschte Betätigung hervorrufen.
Bei diesen Anordnungen wird keine sichere Steuerung der nicht ausgewählten Schalter erreicht, sondern
die Schalter sprechen nur auf Signale unterhalb des Schwellwertes nicht an und verbleiben in der unbetätigten
Stellung.
Die Erfindung will diese Nachteile vermeiden und eine verbesserte Schaltanordnung verfügbar machen.
Außerdem soll die Steuerung einer Vielzahl von magnetisch betätigbaren Schaltern in einer Koordinatenanordnung
vereinfacht und eine Schaltmatrix geschaffen werden, bei der die Steuerschritte »Schließen«
und »Öffnen« in einem Arbeitsgang erfolgen. Die Erfindung will weiter eine durch koinzidente
Elektromagnetisch steuerbare Schaltanordnung
und ihre Anwendung in Schaltnetzwerken
und ihre Anwendung in Schaltnetzwerken
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Fecht, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Als Erfinder benannt:
Terrell Nicholson Lowry, Boonton, N. J.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 22. Oktober 1959
(847 918)
Signale gesteuerte Schaltmatrix verfügbar machen, bei der die Auswahl eines bestimmten Schalters
automatisch die weiteren, mit den ausgewählten Steuerleitungen verbundenen Schalter freigibt.
Die Erfindung geht dazu aus von einer elektromagnetisch steuerbaren Schaltanordnung mit einem
magnetisch ansprechenden Kontaktpaar und einem magnetischen Kreis mit zwei Abschnitten, die aus
einem Material mit mehreren stabilen Magnetisierungszuständen bestehen, wobei mindestens zwei
Steuerwicklungen um die Abschnitte angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß jede Wicklung
aus zwei Wicklungsteilen besteht, daß die einzelnen Wicklungsteile jeder Spule verbunden und um
verschiedene Abschnitte so angeordnet sind, daß ein Wicklungsteil der einen Wicklung und ein Wicklungsteil der anderen Wicklung um denselben Abschnitt
angeordnet sind, daß das Verhältnis der Wicklungsrichtungen und der Wicklungszahl der Wicklungsteile
jeder Spule derart ist, daß die auf Grund der Erregung einer Spule erzeugte magnetomotorische Kraft
nur ausreichend ist, um den Flußzustand wenigstens eines gekoppelten Abschnitts umzuschalten, und daß
das Verhältnis der um denselben Abschnitt angeordneten Wicklungsteile derart ist, daß die algebraische
Summe der auf Grund der gleichzeitigen Erregung beider Spulen erzeugten magnetomotorischen Kräfte
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auch ausreichend ist, um den Flußzustand der gekoppelten Abschnitte umzuschalten.
Diese magnetisch betätigbaren Schalter können in einer Matrixanordnung benutzt werden. Ferner sieht
die Erfindung vor, einen einzelnen, durch koinzidente Signale betätigbaren Schalter als einfaches elektromechanisches
Gatter mit verbesserten Betriebstoleranzen einzusetzen.
Grundsätzlich bestehen die Ausführungsbeispiele einzelner Schalter nach der Erfindung aus vier Wicklungsabschnitten,
die auf zwei getrennte magnetische Glieder eines Schalters aufgebracht sind, wobei auf
jedem Glied zwei Wicklungsabschnitte vorhanden sind. Die beiden Abschnitte auf jedem Glied haben
entgegengesetzten Wicklungssinn und unterschiedliche Windungszahlen. Ein Abschnitt hat vorteilhafterweise
die doppelte Anzahl von Windungen wie der andere Abschnitt, d. h., es sind η und 2 η Windungen
vorhanden. Die Wicklungsabschnitte auf den beiden Gliedern sind so miteinander verbunden, daß
zwei getrennte Steuerwicklungen entstehen. Dabei liegt der Abschnitt mit η Windungen jedes Gliedes
in Reihe mit dem Abschnitt mit In Windungen des anderen Gliedes. Die Amplitude der an die einzelnen
Steuerwicklungen angelegten Signale ist so groß, daß der Wicklungsabschnitt mit η Windungen das zugehörige
Magnetfeld in die Sättigung treibt. Der in Reihe liegende Abschnitt mit 2« Windungen auf
dem anderen Magnetglied treibt natürlich dieses Glied ebenfalls in die Sättigung, jedoch mit entgegengesetztem
Richtungssinn. Im Ergebnis entstehen in den beiden Magnetgliedern Magnetpole, deren Polarität
dafür sorgt, daß der zugehörige Schalter geöffnet wird, wenn ein Signal beliebiger Polarität nur an eine
der beiden Steuerwicklungen gegeben wird.
Wenn beide Steuerwicklungen gleichzeitig durch Signale gleicher Polarität erregt werden, bestimmt
das Feld der Wicklungsabschnitte mit 2 η Windungen die magnetische Polarität des zugehörigen Magnetgliedes.
Dadurch ergibt sich, daß bei gleichzeitiger Erregung beider Steuerwicklungen durch Impulse
gleicher Polarität Magnetisierungsbedingungen in den entsprechenden Magnetgliedern hergestellt werden,
die dafür sorgen, daß der zugehörige Schalter schließt.
Eine Anwendungsmöglichkeit für derartig gesteuerte Schalter besteht in der Verwendung als elektromechanisches
UND-Gatter, daß der Schalter für gleichzeitige Signale gleicher Polarität auf beiden
Steuerwicklungen schließt und bei jeder anderen Signalkombination öffnet.
Die hier als Ausführungsbeispiele beschriebenen Schalter weisen getrennte Wicklungsabschnitte mit η
bzw. 2 η Windungen auf jedem remanenten Magnetglied auf. Damit soll jedoch nicht gesagt sein, daß
die Erfindung auf Anordnungen mit einem solchen Windungsverhältnis beschränkt ist. Andere Windungsverhältnisse können ebensogut verwendet werden.
Allgemein können Wicklungsanordnungen der beschriebenen Art benutzt werden, bei denen die
Wicklungsabschnitte unterschiedliche Windungszahlen haben und mit so großen Strömen erregt werden,
daß die remanenten Magnetisierungszustände der zugehörigen Magnetglieder sowohl vom Feld des
schwächeren Wicklungsabschnittes allein als auch durch das resultierende Feld bei Erregung beider
Abschnitte auf einem Magnetglied umgekehrt werden. Anders gesagt, umfaßt die Erfindung eine Wicklungsanordnung,
bei der die Koerzitivkraft des remanentmagnetischen Materials sowohl durch das Feld eines einzelnen Wicklungsabschnittes überschritten
wird, als auch durch das resultierende Feld von zwei gegeneinander erregten Wicklungsabschnitten
auf dem gleichen Magnetfeld.
Ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Anordnung zur Steuerung einer Vielzahl
von magnetisch betätigbaren Schaltern, die in einer Matrix mit Koordinatenwahl angeordnet sind. Dabei
ίο wird eine Vielzahl von Relais der oben beschriebenen Art nach Koordinaten angeordnet, wobei die jeweiligen
Steuerwicklungen gruppenweise in Reihe geschaltet sind und die verschiedenen Reihen und
Spalten bilden. Dadurch wird ein besonders vorteilhaftes Schaltnetzwerk für eine Fernsprech-Vermittlungsanlage
geschaffen. Gleichzeitige Erregung einer bestimmten Reihe und Spalte bewirkt die Schließung
des Schalters im Kreuzungspunkt, während gleichzeitig alle anderen Schalter der betreffenden Reihe
oder Spalte geöffnet werden. Das ergibt sich daraus, daß beide Steuerwicklungen des ausgewählten Schalters
erregt sind, während bei den übrigen Schaltern der gleichen Reihe oder Spalte lediglich eine Wicklung
erregt wird.
Die Erfindung soll an Hand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Wicklungsanordnung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
F i g. 2 eine symbolische Darstellung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1,
F i g. 3 magnetische Flußverteilungen im betätigten und abgefallenen Zustand bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1,
F i g. 4 eine schematische Darstellung der Wicklungsanordnung bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
F i g. 5 eine schematische Darstellung einer Schaltmatrix und
F i g. 6 eine schematische Darstellung eines Teils eines Fernsprech-Schaltnetzwerks.
In F i g. 1 ist ein Zungenschalter dargestellt, der aus einem Glasgefäß 10 besteht, das zwei magnetische
Zungen 11 umschließt, die an Klemmen 12 befestigt sind, die aus den gegenüberliegenden Enden
des Glasgefäßes herausragen. Magnetische Glieder 13 und 14 aus einem Material mit mehreren stabilen
remanenten Magnetisierungszuständen sind parallel zum Zungenschalter angeordnet. Magnetisch permeable
Glieder 16 an den gegenüberliegenden Enden der Glieder 13 und 14 vervollständigen den magnetischen
Kreis und tragen den zugehörigen Zungenschalter. Wenn die magnetischen Polaritäten der
Glieder 13 und 14 in der gleichen Richtung liegen, d. h. gleiche Pole entweder nach oben oder nach
unten weisen, wird ein magnetischer Fluß durch die Zungen 11 getrieben, wodurch eine Anziehungskraft
zwischen diesen erzeugt wird, so daß die Kontakte 19 an den freien Enden schließen. Umgekehrt, wenn
die Glieder 13 und 14 entgegengesetzte Polarität haben, fließt der magnetische Fluß um den äußeren
magnetischen Kreis und um den Zungenschalter herum, so daß innerhalb der Zungen 11 der Fluß
nicht mehr ausreicht, die Kontakte 19 geschlossen zu halten, so daß diese öffnen können.
Es sind zugehörige Wicklungen 17 und 18 dargestellt, die je aus einzelnen Spulen auf den beiden
magnetischen Gliedern 13 und 14 bestehen. Jede der Wicklungen 17 und 18 hat eine Spule α mit der
doppelten Windungszahl der anderen Spule b. Der Wicklungssinn der beiden Spulen α und b der Wicklungen
17 und 18 ist so gewählt, daß in den magnetischen Gliedern 13 und 14 gegenläufige Magnetisierungspolaritäten
hergestellt werden, wenn nur eine der Wicklungen 17 oder 18 erregt wird. Wenn jedoch
beide Wicklungen 17 und 18 gleichzeitig durch Impulse gleicher Polarität erregt werden, werden die
Magnetisierungszustände in den magnetischen Gliedern 13 und 14 in der gleichen Richtung hergestellt,
da die magnetomotorischen Kräfte der größeren In gleicher Weise, wie in Fig. 3b dargestellt, bewirkt
das Anlegen eines positiven Impulses nur an die Leitung 21 und damit an die Wicklung 18, daß
das Relais abfällt, wobei die Pfeile 28 und 29 die magnetischen Zustände der Schenkel 13 und 14 und
die gestrichelten Pfeile 30 den magnetischen Flußweg darstellen.
Wenn jedoch gleichzeitig positive Impulse an die Wicklungen 17 und 18 gegeben werden, bestimmen
die a-Wicklungen den magnetischen Zustand der remanenten Teile des Schalters. Dementsprechend
ergibt sich die in F i g. 3 c veranschaulichte Flußverteilung, bei der die Pfeile 32 und 33 die magnetischen
Zustände der Schenkel 13 bzw. 14 darstellen, und
Spule α die der kleineren Spule b überschreiten und
damit den Magnetisierungszustand des zugehörigen 15 der gestrichelte Pfeil 34 die Vervollständigung des
magnetischen Gliedes bestimmen. Es ergibt sich also, Flußweges durch die Zungen 11 wiedergibt, wodurch
daß der Schalterkontakt 19 durch einen einzelnen eine Schließung der Kontakte 19 bewirkt wird. Dem-
Impuls beliebiger Polarität auf einer der Wicklungen entsprechend bewirkt ein Impuls auf einer der Ein-
17 oder 18 geöffnet wird, jedoch durch gleichzeitige gangs-Steuerleitungen, daß der Schalter geöffnet wird,
Impulse gleicher Polarität auf beiden Wicklungen 17 ao während ein Impuls auf beiden Eingangs-Steuerlei-
und 18 geschlossen wird. Die Pfeile in F i g. 1 sind tungen zur Schließung des Schalters erforderlich ist.
lediglich zur Klarstellung der relativen Richtungen Selbstverständlich würden negative Eingangsimpulse
der verschiedenen Wicklungen dargestellt und sollen nicht bedeuten, daß die dargestellte Stromrichtung
allein möglich ist.
F i g. 2 ist eine schematische Darstellung der Ausführungsform nach Fig. 1, wenn auch das benutzte
Schema für die Anordnung nach Fig. 4, die weiter unten beschrieben wird, anwendbar ist. Diese schelediglich
die Richtung der Pfeile in jedem der Diagramme umkehren.
In F i g. 4 sind Elemente, die den in F i g. 1 dargestellten identisch sind, mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Wie in F i g. 4 zu erkennen, ist
ein Glasgefäß 10 dargestellt mit Anschlüssen 12, die sich durch die gegenüberliegenden Enden erstrecken.
matische Darstellung benutzt Spiegelsymbole, wie sie 30 An den Anschlüssen 12 sind zwei Zungen 38 aus
in einem Aufsatz von Karnaugh, »Pulse-Switching Circuits Using Magnetic Cores«, Proceedings of the
I. R. E., Bd. 43, Nr. 5, S. 570, beschrieben sind. Die Wicklungen 17 α, 17 ft, 18 α und 18 b sind als Spiegel
auf den remanenten Schenkeln 13 und 14 dargestellt. Wie ersichtlich, ist auch die relative Windungszahl
der Spulen α und b dargestellt. Die horizontalen Linien 20 und 21 stellen entsprechend
der üblichen Spiegelsymbolik die Zuleitungsdrähte für die
18 dar.
18 dar.
Entsprechend einem Aspekt der Erfindung wird entweder von der Wicklung α oder der Wicklung b
allein genügend magnetomotorische Kraft entwickelt, um den magnetischen Zustand des zugehörigen
Schenkels umzuschalten, während das Windungsverhältnis so gewählt ist, daß, wenn die Spulen α und b
auf einem Schenkel Impulse führen, der Zustand des Schenkels entsprechend der α-Spule geschaltet wird.
Die verschiedenen magnetischen Zustände, die in einem derartigen Schalter vorhanden sein können,
sind in F i g. 3 dargestellt, wobei angenommen ist, daß der Schalter in einer Matrix liegt, wie in F i g. 5
und 6 dargestellt und weiter unten beschrieben, an die nur positive Impulse gegeben werden.
Wenn ein positiver Impuls nur an die Wicklung 17 gegeben wird, d. h. an die Leitung 20 in F i g. 2, versetzt
die Spule 17 b den magnetischen Zustand des Schenkels 13 in Abwärtsrichtung, wie durch den Pfeil
einem Material mit mehreren stabilen remanenten Magnetisierungszuständen befestigt. Jede Zunge
selbst ist von einer Wicklung α und einer Wicklung b der Wicklungen 17 bzw. 18 umgeben, wobei die
a- und 6-Spulen der gleichen Wicklung ungleiche
Windungszahlen, beispielsweise 2:1, haben und im entgegengesetzten Wicklungssinn angeordnet sind.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist ähnlich der der Ausführungsform nach F ig. 1 und
Steuerimpulse zu den Wicklungen 17 und 40 die schematischen Darstellungen in F i g. 2 sowie die
Diagramme in F i g. 3 sind hier ebenfalls anwendbar. Wenn die Wicklungen 17 und 18 erregt werden, um
die Zungen 38 zu betätigen, entwickelt jede Spule b eine magnetomotorische Kraft, die dazu ausreicht,
die zugehörige Zunge 38 in die magnetische Sättigung in einer Richtung zu treiben, während die zugehörige
α-Spule eine magnetomotorische Kraft doppelter Größe in der gegenläufigen Richtung entwickelt. Ein
Impuls in nur einer Wicklung treibt deshalb beide Zungen 38 in die magnetische Sättigung mit entgegengesetzter
Polarität, so daß die an die freien Enden der Zungen 38 angefügten Kontakte 19 geöffnet sind.
Diese Wirkungsweise ist unabhängig von der Polarität des Treibimpulses, da gleiche Magnetpole auf
diese Weise an den freien Enden der Schalter 38 in jedem Falle erzeugt werden. Wenn jedoch gleichzeitig
Impulse gleicher Polarität an beide Wicklungen 17 und 18 gegeben werden, überwindet die magnetomotorische
Kraft der α-Spule die entgegengesetzte
24 in Fig. 3 a dargestellt, während die Spule 17 α den 60 magnetomotorische Kraft der zugehörigen &-Spule
magnetischen Zustand des Schenkels 14 in Aufwärts- um jede Zunge 38 und legt deshalb den Magnetirichtung
einstellt, wie durch den Pfeil 25 dargestellt;
die gestrichelten Pfeile 26 zeigen die Vervollständi
die gestrichelten Pfeile 26 zeigen die Vervollständi
gung des Flußweges durch die Endglieder 16. Wie sierungszustand der entsprechenden Zunge 38 fest.
Die sich ergebende remanenten Magnetisierungen der Zungen 38 stellen ungleichnamige Magnetpole an
ersichtlich, fließt kein Fluß durch die Zungen 11 und 65 den freien Enden der Zungen 38 her und bewirken
das Relais ist im abgefallenen Zustand, wenn ein einzelner
Impuls an die Leitung 20 und die Wicklung 17 gegeben wird.
damit eine Schließung der Schaltkontakte 19. Daraus ergibt sich, daß der Schalter nur durch gleichzeitiges
Auftreten von Impulsen gleicher Polarität an den
entsprechenden Enden der Wicklungen 17 und 18 geschlossen wird. Jede Kombination nicht gleichzeitig
auftretender Impulse ergibt eine Öffnung der Schalterkontakte.
Eine Matrix von Schaltern ist in F i g. 5 dargestellt, wobei die Symbolik nach F i g. 2 benutzt ist. In dieser
Matrix ist es erwünscht, jeden Leiter von einer Reihe von Horizontalleitern 4Ox, 4Oy ... 4On mit jedem
Leiter einer Reihe von Vertikalleitern 4Ix, 41 y . ..
wird. Vier Schaltstufen sind durch die Blockes 60, 61, 62 und 63 dargestellt. In jedem Block sind nur
die Steuerverbindungen dargestellt und diese nur zur Auswahl eines Relais in jeder Stufe. Jedes Spulen-5
symbol 65 stellt eine Steuerwicklung 17 oder 18 dar, und zwar beide Teile α und b.
Wie ersichtlich, ist eine Vertikal-Wicklungsgruppe in einer Stufe des vielstufigen Schaltnetzwerks in
Reihe mit den Steuerwicklungen einer horizontalen
41 η verbinden zu können, wobei in einem Zeitpunkt io Wicklungsgruppe in der folgenden Stufe des Netznur
eine solche Verbindung zu einem bestimmten werks in Reihe geschaltet. Wenn auch die zuge-Horizontal-
oder Vertikalleiter vorhanden sein soll. hörigen Übertragungswege in der Zeichnung nicht
Um diese Verbindungen herzustellen, wird eine dargestellt sind, so ist doch zu unterstellen, daß sie
Koordinatenanordnung von Schaltern 43, 44, 45, 46 so sind, wie in F i g. 5 veranschaulicht, und ferner,
usw. mit Spulen 17 a, Yl b, 18 α und 18 b benutzt, die 15 daß die zugehörigen Übertragungswege dem gleichen
mit positiven Impulsen von den Impulsquellen 49 und Verbindungsschema entsprechen wie die Steuerwick-50
beaufschlagt werden. lungen.
Wenn Informationsimpulse an die Eingangs- Wahlmatrizen 68, 69 usw. sind an die oben be-
leitungen 52 und 53 gegeben werden, schließen die schriebenen Wicklungsgruppen angeschlossen. In
Kontakte 19 das Relais 43. Wenn nun positive Im- 20 jeder Matrix ist ein besonderer Horizontalverstärker
pulse auch an die Koordinatenleiter 44 und 45 ge- 70 vorgesehen, der Spannung an eine bestimmte Angeben
werden, wird auch das Relais 46 betätigt. zahl von Wicklungsgruppen gibt, gleichzeitig legt ein
Wenn anschließend die Verbindungen durch das besonderer Vertikalverstärker 71 eine Erdverbindung
Relais 43 zwischen den Leitungen 4Ox und 41 χ und an eine getrennte, dazu senkrechte Anzahl von Wicküber
das Relais 46 zwischen den Leitungen 4Oy und 25 lungsgruppen. In der Wicklungsgruppe, die ein Glied
41 y nicht mehr benötigt werden und es erwünscht beider obenerwähnten Vielzahlen ist, fließt Strom,
ist, eine Verbindung zwischen den Leitungen 4Oy um die zugehörigen Relais längs der Schalterverti-
und 41 χ herzustellen, werden die Steuerleitungen 53 kalen und Schalterhorizontalen zu erregen, die in
und 54 mit Impulsen beaufschlagt. Serie geschaltet sind. In den Dioden-Wahlmatrizen
Ein Impuls auf der Steuerleitung 53 läuft an die 30 68, 69 soll jedes Spulensymbol 74 eine Reihenschal-Spulen
18 α und 18 b des Relais 43, das beim Fehlen tung von vertikalen und horizontalen Wicklungseines
gleichzeitigen Impulses auf der Steuerleitung 52 gruppen, ähnlich den in den Schaltungen des Schaltzur
Wicklung 17 ein Abfallen des Relais 43 bewirkt. netzwerkes veranschaulichten, darstellen.
Ein gleicher Impuls auf der Steuerleitung 54 bewirkt Wenn ähnliche Verbindungen gleichzeitig in allen
ein Abfallen des Relais 46. Das Relais 45 wird jedoch 35 Schaltstufen 60, 61, 62 und 63 hergestellt sind, ziehen
betätigt, da koinzidierende Impulse an alle a- und die Relais — eins in jeder Stufe —, die koinzidie-&-Spulen
gegeben werden. rende Erregungsströme erhalten, an, um einen Über-
Diese Arbeitsweise erläutert eine Eigenschaft der tragungsweg zu vervollständigen, der dem erregten
Geräte, nämlich das bedingungslose Abfallen des Steuerweg topologisch identisch ist. Alle übrigen
Schalters, wenn der Schalter einem einzelnen Erre- 40 Relais, die in den Steuerwegen liegen und deshalb
gungsstrom, sei es auf Wicklung 17 oder 18, ausge- mögliche Störverbindungswege darstellen, sind autosetzt
ist, im Gegensatz zur Betätigung, oder Kontakt- matisch geöffnet, und zwar nach der oben beschrieschließung,
wenn der Schalter gleichzeitigen Erre- benen Arbeitsweise.
gungsströmen ausgesetzt ist. Diese Wirkungsweise Eine Auswahl der Horizontal- und Vertikal-Wickveranschaulicht
auch die automatische Auslösetech- 45 lungsgruppen innerhalb der Dioden-Wahlmatrizen
nik, die vorteilhafterweise bei derartigen Schalter- 68, 69 usw. kann zweckmäßig mittels Halbleiteranordnungen
benutzt werden kann. Wie oben er- Wählern 76 durchgeführt werden, von denen nur wähnt, waren nach dem zweiten Betätigungsschritt einer dargestellt ist und die auf üblicher Koinzidenzbeide
Relais 43 und 46 betätigt, wodurch zwei unab- Impedanz-Basis arbeiten. Die Betriebsweise der anhängige
Verbindungen in einer Koordinaten-Schal- 5o gegebenen Relais-Kreuzungspunkte kann dann als
tungsanordnung dargestellt waren. Wenn diese Ver- das Ergebnis von drei Koordinatenprozessen bebindungen
nicht länger benutzt werden, brauchen sie trachtet werden: Wahl durch Zusammenwirken von
nicht durch getrennte Operationen gelöst zu werden, Strömen in den Wicklungen 17 und 18 in der Relaisstatt
dessen ergibt sich bei der nächsten Wahl, bei Schaltanordnung, von Spannungen in den Diodender
eine damit in Konflikt kommende Verbindung 55 Wahlmatrizen, und von niedrigen Impedanzen in den
hergestellt werden würde — in diesem Falle die Halbleiter-Stromzweigen.
Schließung des Relais 45 — automatisch ein Abfallen Es ist festgestellt worden, daß — wenn Relais-
dieser Relais, während die Schließung des jetzt zu schalter mit remanenten magnetischen Elementen in
betätigenden Relais bewirkt wird. der hier beschriebenen Art gesteuert werden — die
Dementsprechend erlaubt eine solche Schaltmatrix, 60 Steuercharakteristiken des Relaisschalters in erhebdaß
ein getrennter Schritt beim Auflösen einer Ver- lichem Umfang von der Rechteckform der Hysteresisbindung
entfallen kann, da die Auflösung einer nicht
mehr benutzten Verbindung stattfindet, wenn die gewünschten Verbindungen hergestellt werden.
mehr benutzten Verbindung stattfindet, wenn die gewünschten Verbindungen hergestellt werden.
In F i g. 6 ist eine Anwendung der Steueranord- 65 ist ferner festgestellt worden, daß solche Relaisnung
für die beschriebenen Schalter für ein viel- schalter in einer Koinzidenzanordnung nach der Erstufiges
Schaltnetzwerk dargestellt, wie es z. B. in
großen Selbstwähl-Fernsprechschaltanlagen benutzt
großen Selbstwähl-Fernsprechschaltanlagen benutzt
schleife oder von Veränderungen der magnetischen
Charakteristiken der remanenten Glieder aus thermischen oder anderen Gründen unabhängig sind. Es
Charakteristiken der remanenten Glieder aus thermischen oder anderen Gründen unabhängig sind. Es
findung große Betriebstoleranzen haben, die von der
Verlagerungsbewegung der Zungen nicht beeinflußt
Verlagerungsbewegung der Zungen nicht beeinflußt
sind, so daß keine Verschlechterung der Steuertoleranzen auf Grund mechanischer Vibrationen
der Zungen nach dem Abfallen festgestellt werden konnte.
Die Toleranzen können weiter dadurch verbessert werden, daß Sättigungs-Treibströme benutzt werden,
die größer sein müssen als ein bestimmter Minimalwert. Oberhalb dieses Minimalwerts müssen die
Treibströme einander etwa gleich sein, brauchen jedoch nicht gleich zu sein in bezug auf irgendeinen
willkürlichen Bezugswert.
Claims (6)
1. Elektromagnetisch steuerbare Schaltanordnung mit einem magnetisch ansprechenden Kontaktpaar
und einem magnetischen Kreis mit zwei Abschnitten, die aus einem Material mit mehreren
stabilen Magnetisierungszuständen bestehen, wobei mindestens zwei Steuerwicklungen um die
Abschnitte angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wicklung aus zwei Wicklungsteilen besteht, daß die einzelnen Wicklungsteile
jeder Spule verbunden und um verschiedene Abschnitte so angeordnet sind, daß ein
Wicklungsteil der einen Wicklung und ein Wicklungsteil der anderen Wicklung um denselben
Abschnitt angeordnet sind, daß das Verhältnis der Wicklungsrichtungen und der Wicklungszahl
der Wicklungsteile jeder Spule derart ist, daß die auf Grund der Erregung einer Spule erzeugte
magnetomotorische Kraft nur ausreichend ist, um den Flußzustand wenigstens eines gekoppelten
Abschnitts umzuschalten, und daß das Verhältnis der um denselben Abschnitt angeordneten
Wicklungsteile derart ist, daß die algebraische Summe der auf Grund der gleichzeitigen
Erregung beider Spulen erzeugten magnetomotorischen Kräfte auch ausreichend ist, um den
Flußzustand der gekoppelten Abschnitte umzuschalten.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte so angeordnet
sind, daß sie bei gleichzeitiger Erregung beider Wicklungen in parallelen, jeweils über die Kontakte
führenden Flußwegen des Magnetsystems liegen.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte so angeordnet
sind, daß sie bei gleichzeitiger Erregung beider Wicklungen in Reihe in einem über die Kontakte
führenden Flußweg des Magnetsystems liegen.
4. Schalteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Abschnitt so angeordnet sind, daß ihre Enden aneinanderliegen und daß die Kontakte an entgegengesetzten
Enden des ersten und des zweiten Abschnittes befestigt sind.
5. Matrixanordnung mit einer Vielzahl magnetischer Schalteinrichtungen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel entsprechende erste und zweite
Steuerwicklungen verschiedener Einrichtungen in Serie durch Reihen und Spalten verbinden und
daß Mittel getrennt zusammenwirkende Impulse an eine einzelne Reihe und eine einzelne Spalte
anlegen, so daß die durch die einzelne Reihe und Spalte bestimmte Einrichtung ihre Kontakte
schließt, während gleichzeitig und vorher betätigte Einrichtungen, die entweder mit der einzelnen
Reihe oder mit der einzelnen Spalte verbunden sind, ihre Kontakte öffnen.
6. Schaltnetzwerk mit einer Vielzahl von Matrixanordnungen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel ausgewählte Reihenoder Spalten-Schaltmittel wenigstens einer Matrixanordnung
in Serie mit entsprechend ausgewählten Spalten- oder Reihen-Schaltmitteln wenigstens
einer anderen Matrixanordnung verbinden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 597/293 5.6* ® Bundesdruckerei Berlin
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