DE1170699B

DE1170699B - Verfahren zum Herstellen von Presslingen aus kleinkoernigen Futterstoffen und Anordnungen zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1170699B
Application number: DEM38163A
Authority: DE
Inventors: Harry Walther Soerensen
Original assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Current assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Priority date: 1957-07-19
Filing date: 1958-07-04
Publication date: 1964-05-21
Also published as: US3016026A; GB895836A; FR1207834A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: A 01 f

Deutsche Kl.: 45 e-15/00

Nummer: 1 170 699

Aktenzeichen: M 38163 III/45 e

Anmeldetag: 4. Juli 1958

Auslegetag: 21. Mai 1964

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Preßlingen aus kleinkörnigen, also mehligen bis griesigen Futterstoffen, die zwischen ein Preßwerkzeug und eine Matrize mit Löchern für die Kalibrierung der Preßlinge bei abnehmendem Abstand zwischen den beiden Preßteilen geführt werden. Solche Futterpreßlinge werden in großem Ausmaß verwendet, da sie die Verzehrbarkeit verbessern, die Verdaulichkeit fördern und die Handhabung bei Transport und Zuteilung erleichtern.

Die weitestverbreitete Art, die Preßlinge zu erzeugen, ist die Verwendung von Preßwalzen, die über eine gelöcherte Matrize laufen, sei diese nun als ebene Scheibe oder als Ring ausgebildet. Die bei der Pressung entstehenden, durch Reibung und Partikelverformung bedingten hohen Drücke erfordern es, die Preßmaschinen mit großen Antriebsleistungen auszustatten.

Es wurde nun gefunden, daß die Antriebsleistung nicht unerheblich gesenkt werden kann, wenn man der Preßbewegung eine Vibrationsbewegung überlagert. Vermutlich läßt sich diese Erscheinung durch Massenwirkungen begründen sowie dadurch, daß man bei der durch die Pressung bewirkten Materialverdichtung durch die Vibration bedingte Entspannungen zuläßt, durch die das Gefüge des Preßlings sich sozusagen zwanglos verändert, um danach um so besser weiter verdichtet werden zu können. Dazu läßt sich auch durch Anwendung des Resonanzbetriebes bei der Vibration Energie gewinnen.

An sich ist es bereits bekannt, bei einem Preßvorgang Vibrationen zu überlagern; jedoch handelt es sich hierbei um das Gesenkpressen von Metallpulver in geschlossenen Formen zur Erzeugung von Stücken, die gewichtsmäßig drei bis vier Größenordnungen höher liegen als Futtermittelpreßlinge. Lehren hieraus konnten für die Futtermittelwirtschaft nicht gewonnen werden.

Bei der Bestimmung der Vibrationskennzeichen, also Amplitude und Frequenz, ist zu beachten, daß beim Einzelpreßvorgang mehrere Schwingungsspiele der Vibration aufgebracht werden müssen, um überhaupt von einer Vibration sprechen zu können. Das bedeutet, daß die Frequenz bei den bekannten Preßlingserzeugern mindestens in der Größenordnung von 3000/s liegen muß. Höhere Frequenzen sind anzustreben.

Die Amplitude der Vibration soll so groß sein, daß sie durch die Federung des Gutspfropfens nicht wirkungslos gemacht wird; andererseits soll sie eine solche Größe haben, daß eine momentane Bewegungsumkehr des Preßwerkzeugs verhindert wird.

Verfahren zum Herstellen von Preßlingen

aus kleinkörnigen Futterstoffen und Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens

Anmelder:

MIAG Mühlenbau und Industrie G. m. b. H.,

Braunschweig, Ernst-Amme-Str. 19

Als Erfinder benannt:

Harry Walther Sörensen, Hellerup (Dänemark)

Beanspruchte Priorität:

Dänemark vom 19. Juli 1957 (2527)

Was die zur Erzeugung der Vibration dienenden technischen Mittel betrifft, so ist zunächst an die Lagerung der Preßwalze auf einer angetriebenen Exzenterbüchse zu denken. Dieser Weg ist praktisch aber kaum gangbar, da die aus dem Preßdruck entstehende Reibung sich auch auf die rotierende Exzenterbüchse auswirkt, was bei der außerordentlieh hohen erforderlichen Drehzahl bei erträglichem Aufwand nicht beherrscht werden kann.

Besser gangbar scheint der Weg zu sein, das Preßwerkzeug unter Zwischenschaltung eines elektromagnetischen Schwingers zu lagern, wobei der Preßdruck durch eine insbesondere hydraulische oder pneumatische Anpressung einstellbar gemacht werden sollte. Man kann den elektromagnetischen Schwingungserzeuger mit Einschluß einer Vorspannungsfeder bauen und das Gerät im Resonanzbetrieb laufen lassen. Bei Pressen mit innerhalb einer Ringmatrize umlaufenden Preßrollen kann man Vorteile erzielen durch Anordnung zweier Preßwalzen diametral gegenüber; in diesem Fall ist nur ein Schwingungserreger erforderlich, der die beiden Preßwalzen mit einer Phasenverschiebung von 180° beaufschlagt. Dieses Prinzip ist auch anwendbar bei Pressen, die aus zwei mit Radialbohrungen versehenen Zahnrädern bestehen. Der Vibrator ist dann in der Ebene der beiden Zahnradachsen anzuordnen und mit der Lagerung des einen Zahnrades unmittelbar, mit der des andere Zahnrades über ein Gestänge zu verbinden.

Nachteilg bei den geschilderten Ausführungen ist die Notwendigkeit, bei den Lagern der Preßwerkzeuge äußerst kleine Toleranzen anzuwenden, um die Weiterleitung der Vibration auf das Preßgut nicht wesentlich zu beeinträchtigen.

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Eine bessere Möglichkeit bietet sich dadurch an, daß man bei Pressen mit in einem Hohlring laufenden Preßwalzen diesen Matrizenhohlring zu Eigenschwingungen anregt, was durch elektromagnetische Beeinflussung ohne Anwendung mechanischer Übertragungsmittel geschehen kann. Die Schwingung soll so sein, daß der Matrizenring zwischen zwei elliptischen Endstellungen hin und her schwingt, wobei die Längsachsen der beiden Ellipsen aufeinander senkrecht stehen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die Vibration in Preßrichtung schwingt, was für alle erwähnten Ausführungsarten für die Anwendung der Vibration Vorausetzung ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Preßlingen aus mehl- bis grießförmigen oder ähnlichen kleinkörnigen Futterstoffen, die zwischen ein Preßwerkzeug und eine Matrize mit Löchern für die Kalibrierung der Preßlinge bei abnehmendem Abstand zwischen den beiden Preßteilen geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßwerkzeug und/oder die Matrize in vibrierende und gegeneinander gerichtete zusätzliche Bewegungen gesetzt werden, die schneller als die normalen Preßbewegungen sind.

2. Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel zum Erzeugen einer hochfrequenten Vibration zwischen Preßwerkzeug und Preßboden.

3. Anordnungen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Verwendung eines Vibrationserzeugers am Preßwerkzeug oder an der Matrize.

4. Anordnungen nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines elektrischen oder mechanischen Vibrationserzeugers.

5. Anordnungen nach Anspruch 3 oder 4 mit einem Preßwerkzeug in Form einer Walze, gekennzeichnet durch deren Lagerung auf einem exzentrischen Teil, das umlaufend oder oszillierend angetrieben ist.

6. Anordnungen nach Anspruch 3 oder 4 mit einem Preßwerkzeug in Form einer Walze, gekennzeichnet durch deren Lagerung auf einem insbesondere translatorisch bewegbaren Vibratorteil, dessen Gegenstück mit einem Preßkrafterzeuger verbunden sein kann.

7. Anordnungen nach Anspruch 6 mit einer ringförmigen Matrize, gekennzeichnet durch zwei diametral gegenüberliegende Preßwalzen, die insbesondere synchrone Vibrationsbewegungen machen.