DE1167983B - Verfahren und Vorrichtung zum elektrischen Fischen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum elektrischen FischenInfo
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Classifications
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: A Ol k
Deutsche Kl.: 21g-7/03
Nummer: 1167983
Aktenzeichen: S 59458 VIII c / 21 g
Anmeldetag: 18. August 1958
Auslegetag: 16. April 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum elektrischen Fischen. Der Fischfang mit Elektrizität wird in der Hochseefischerei, zum Abfischen
aller Arten von Binnengewässern, zum Fangen von Laichfischen, die in Teichen nicht zu halten
sind, und für verschiedene andere Aufgaben des Fischereibetriebes, verwendet.
Aus der Hochseefischerei ist es insbesondere bekannt, zwei aus einem oberen und einem unteren
Kabel mit dazwischen sich erstreckenden Elektroden bestehende Netze in V-Form vor einem Fangschiff
herzuziehen, wobei die durch den übertretenden elektrischen Strom erzeugten, elektrischen Wände die
Fische am Ausbrechen aus dem zwischen den Netzen liegenden Raum hindern, so daß der Fischschwarm
schließlich zum Fangschiff gelangt, wo er abgesaugt wird.
In ähnlicher Weise werden bei der Binnenfischerei Teile eines Gewässers dadurch abgesperrt, daß man
zwei Hauptleitungen nebeneinander verlegt und die Leitungen an verschiedene Pole einer Stromquelle
anschließt. Auch hier wird durch den übertretenden elektrischen Strom eine elektrische Wand erzeugt, die
wie ein dichtes Netz das Gewässer absperrt, so daß man den abgesperrten Teil mit normalen Fanggeräten
abfischen kann.
Die beschriebenen Verfahren bieten zwar eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit des Fischfanges
allgemein zu verbessern. Wegen des bei beiden vorhandenen »Schlupfes« eignen sie sich indessen nicht
für Totalabfischungen, wie sie beispielsweise bei auftretenden Fischkrankheiten erforderlich werden können.
Man hat deshalb eine weitere Art des elektrischen Fischfanges entwickelt, bei welcher die
Fische durch den elektrischen Strom dem Fanggerät direkt zugeführt werden.
Bei dieser Art des Fischfanges wird ein als Kathode dienendes Drahtnetz aus Phosphorbronze an einer
Stelle in das Gewässer gelegt und unter Strom gesetzt. Die Anode bildet einen Fangkescher, der aus einem
leichten Bambusrohr besteht und einen stabilen, mit Phosphorbronzedraht bespannten Kescher trägt. Als
Strom wird regelbarer Gleichstrom von 200 bis 300 Volt benutzt mit einer Stromstärke, die in Abhängigkeit
von der Leitfähigkeit des Wassers gewählt wird und bis zu 100 Ampere betragen kann. Meist liegt sie
jedoch zwischen 3 und 6 Ampere. Dieses bekannte Gerät hat den Nachteil, daß sich die Wirkung des
Stromes nur auf eine geringe Breite erstreckt. Bei Totalabfischungen größerer Gewässer müssen deshalb
Kathode und Anode mehrfach versetzt werden, wobei damit gerechnet werden muß, daß ein Teil der
Verfahren und Vorrichtung zum elektrischen
Fischen
Fischen
Anmelder:
»Sabo« Maschinenfabrik, Inh. Heinrich Sanner, Dieringhausen
Als Erfinder benannt:
Richard Moritz, Albaum (Sauerl.)
Fische durch Umschwimmen des verhältnismäßig kleinen elektrischen Feldes dem Fang entgeht. Die
Erfindung hat den Zweck, diesen Nachteil zu beseitigen.
Nach der Erfindung arbeiten eine größere Anzahl von Kathoden mit einer Anode zusammen, derart,
daß die Kathoden in einer Reihe nebeneinander angeordnet durch das Wasser gezogen werden.
Auf diese Weise wird es möglich, das abzufischende Gewässer in seiner ganzen Breite abzusperren
und von einem Ende bis zum andern abzufischen. Je nach der Breite des Gewässers wird
den Kathoden eine oder mehrere Anoden zugeteilt. Um die Feldstärke während des Fanges in gleicher
Höhe aufrechtzuerhalten, sollte der Abstand der Anoden von der Kathodenreihe beim Bewegen der
Kathoden durch das Gewässer unverändert bleiben. Dies läßt sich am einfachsten dadurch erreichen, daß
die Kathoden bei ihrer Bewegung die Anoden hinter sich herziehen. Bei nicht zu breiten Gewässern kann
die Bewegung der Kathoden vom Ufer aus erfolgen; bei breiteren Gewässern werden sie zweckmäßig von
einem oder mehreren Booten gezogen. Die Fische werden von den elektrischen Ausstrahlungen der
Kathoden aufgescheucht und zusammengetrieben, bis sie bei ihrem Fluchtversuch durch die Scheuchkette
von den Feldlinien der Kathoden erfaßt, zu den hinter ihnen in festem Abstand schwimmenden Anoden
geleitet und dort gefangen werden. Als Scheuchstrom kann fließender Gleichstrom oder Impulsstrom
verwandt werden.
Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu benutzende Gerät ist aus den Abbildungen
ersichtlich. Hiervon stellen die
A b b. 1 und 2 eine Ansicht und eine Draufsicht
eines Teils der Kathodenkette,
A b b. 3 die Verbindung zweier Kathodenträger in vergrößertem Maßstab dar.
·",· '■'■ ρ s;-"''-'' ■■■!■
409 559/404
Die Kathoden sind mit 1 bezeichnet. Sie werden im vorliegenden Fall durch Blechstreifen gebildet,
welche zu je vier quer zur Bewegungsrichtung der Kette an Schwimmkörpern aus Holz 2 befestigt sind.
Diese Metallbleche oder -fahnen sind untereinander durch Leitungen 3 verbunden. Ihre Befestigung am
Schwimmkörper wird zweckmäßig so ausgebildet, daß sie in beliebiger Weise je nach der Tiefe des
Gewässers verlängert werden können. Der Abstand richtet sich nach der Stärke des erzeugten Feldes.
An Stelle der Bleche können auch Ketten oder Eisenstäbe als Kathoden dienen.
Die Verbindung zweier Schwimmkörper 2 und 12 ist aus A b b. 3 ersichtlich. Am linken Ende trägt
der Schwimmkörper 2 zwei Riegel 4,14, die durch Schrauben 5,15 fest mit ihm verbunden sind. Das
rechte Ende des benachbarten Schwimmkörpers 12 enthält eine Hülse 6 mit einer Schraube 7. Mit Hilfe
dieser beiden Teile können die Riegel 4,14 gelenkig mit dem Schwimmkörper 12 verbunden werden. Soll
jedoch die Verbindung starr sein, so wird zusätzlich ein Splint 8 durch die Riegel und den Schwimmkörper
gesteckt.
Die Riegel 4,14 dienen aber nicht nur zur mechanischen
Verbindung der Schwimmkörper. Sie sind durch die Leitungsdrähte 9 mit den Blechen 1 verbunden
und stellen damit gleichzeitig die elektrische Verbindung der Schwimmkörper bzw. den Anschluß
der von diesen getragenen Kathoden an die Stromquelle her.
Als Werkstoff für die Schwimmkörper ist oben Holz angegeben. Es ist selbstverständlich, daß an
Stelle von Holz auch ein beliebiger anderer Werkstoff gewählt werden kann, vorausgesetzt, daß er nichtleitend
und leichter als Wasser ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Scheuchen und Fischen mit Hilfe von elektrischem Strom, insbesondere zum
Abfischen größerer Gewässer, wobei eine größere Anzahl von Kathoden mit einer Anode zusammenarbeiten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden in einer Reihe nebeneinander
angeordnet durch das Wasser bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Kathodenreihe eine
oder mehrere Anoden in gleichbleibendem Abstand durch das Wasser bewegt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Scheuchstrom
Impulsstrom verwandt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die
Kathoden von Schwimmkörpern aus nichtleitendem Material getragen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Schwimmkörper gelenkig und leicht lösbar miteinander verbunden
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen zwischen je
zwei Schwimmkörpern gleichzeitig den elektrischen Anschluß der von den Schwimmkörpern
getragenen Kathoden bilden.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode oder
die Anoden ebenfalls von einem aus nichtleitendem Stoff bestehenden Schwimmkörper getragen
werden.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden in
ihrer Eintauchtiefe veränderlich sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden durch
in das Wasser hängende, in ihrer Länge veränderbare Ketten gebildet werden.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden durch
in das Wasser hängende, quer zur Bewegungsrichtung stehende Blechstreifen gebildet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 924 176, 260 161;
USA.- Patentschrift Nr. 2 832 168.
Deutsche Patentschriften Nr. 924 176, 260 161;
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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 559/404 4.64 ® Bundesdruckerei Berlin
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Citations (3)
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DE260161C (de) * | ||||
DE924176C (de) * | 1953-08-15 | 1955-02-28 | Siemens Ag | Setz- oder Schleppelektrode fuer den elektrischen Fischfang |
US2832168A (en) * | 1956-02-10 | 1958-04-29 | Joseph T Pemberton | Method and apparatus for luring and catching fish |
-
1958
- 1958-08-18 DE DES59458A patent/DE1167983B/de active Pending
Patent Citations (3)
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DE924176C (de) * | 1953-08-15 | 1955-02-28 | Siemens Ag | Setz- oder Schleppelektrode fuer den elektrischen Fischfang |
US2832168A (en) * | 1956-02-10 | 1958-04-29 | Joseph T Pemberton | Method and apparatus for luring and catching fish |
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