DE1167130C2

DE1167130C2 - Loesbare Dichtung zum Verbinden eines feststehenden Rohrendes mit einem quer zur Rohrachse bewegbaren Rohrende

Info

Publication number: DE1167130C2
Application number: DE1961G0033543
Authority: DE
Inventors: Andre Anding
Original assignee: Von Roll AG
Current assignee: Von Roll AG
Priority date: 1960-11-16
Filing date: 1961-11-09
Publication date: 1964-10-29
Also published as: DE1167130B; DE1905303U; CH379856A; GB916742A; US3154326A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Internat. Kl/. F 061

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

Ausgabetag:

Deutsche KL: 47f-13

G 33543 XII/47 f
9. November 1961
2. April 1964

29. Oktober 1964

Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein

Die Erfindung betrifft eine lösbare Dichtung zum Verbinden eines feststehenden Rohrendes mit einem quer zur Rohrachse bewegbaren Rohrende. Eine solche Dichtung ist beispielsweise bei Elektroöfen mit Rauchabführung erforderlich, wobei das bewegbare Rohrende durch den starr mit dem Ofendeckel verbundenen Absaugstutzen und das feststehende Rohrende durch die fest installierte Absaugleitung gegeben ist. Um das Abheben des Ofendeckels zwecks Chargenwechsel und das Kippen des Ofens samt Deckel zu ermöglichen, muß zwischen den beiden Rohrenden eine lösbare Verbindung vorhanden sein, welche im gelösten Zustand die Bewegung des auf dem Deckel sitzenden Absaugstutzens in beliebiger Richtung quer zur Rohrachse ermöglicht.

In anderem Zusammenhang ist eine lösbare Dichtung zwischen Rohrenden bekanntgeworden, bei welcher an einem Rohrende ein in Richtung der Rohrachse verschiebbarer, kreisringförmiger Dichtungskörper mit stirnseitiger Dichtungsfläche sitzt, der mit dem Rohrende durch einen Balg verbunden ist. Mit einer solchen Anordnung läßt sich eine dichte, lösbare Rohrverbindung nur dann herstellen, wenn die beiden Rohrenden genau fluchtend einander gegenüberstehen. Diese Voraussetzung ist jedoch in manchen Fällen nicht erfüllt; insbesondere bei der eingangs erwähnten Anwendung bei Elektroschmelzöfen wäre eine solche Dichtung mangelhaft, da das bewegliche Rohrende nach Abheben des Deckels bzw. Kippen des Ofens nur ungenau in die Normallage zurückgebracht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen. Die lösbare Dichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß mit dem anderen Rohrende ein weiterer Dichtungskörper durch einen Balg verbunden ist und beide Dichtungskörper um zueinander und zu den Rohrachsen etwa senkrechte Achsen schwenkbar an den Rohrenden angelenkt sind.

An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert.

Fig. 1 ist ein Seitenriß im Schnitt und

Fig. 2 eine Draufsicht der Dichtung,
wobei jeweils in der einen Figurenhälfte die beweglichen Dichtungsteile in der geschlossenen Stellung strichpunktiert eingezeichnet sind.

Das Ausführungsbeispiel betrifft eine lösbare Dichtung in der Absaugleitung für die Rauchgase eines Elektroofens, wobei zwei einander zugekehrte Rohrenden 1 und 2 miteinander lösbar zu verbinden sind. Das Rohrende 1 ist fest installiert und führt beispielsweise zu einer Entstaubungsanlage bzw. zum

Lösbare Dichtung zum Verbinden eines
feststehenden Rohrendes mit einem quer zur
Rohrachse bewegbaren Rohrende

Patentiert für:

Gesellschaft der Ludw. von Roll'schen

Eisenwerke A. G., Gerlafingen (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. K. Blank, Patentanwalt,

München 8, Trogerstr. 4

Als Erfinder benannt:

Andre Anding, Gerlafingen (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 16. November 1960 (12 828)

Absauggebläse für die Rauchgase. Das andere Rohrende 2 ist mit dem Deckel 8 des Ofens 9 (strichpunktiert angedeutet) starr verbunden und mit diesem, beispielsweise beim Chargenwechsel und beim Kippen des Ofens mit aufgesetztem Deckel, bei gelöster Dichtung quer zur Rohrachse A-A verschiebbar. Die Rückversetzung des Deckels bzw. des Ofens in die Normallage, in der die dichte Verbindung der Rohrenden wiederherzustellen ist, erfolgt dabei nicht mit hoher Präzision. Das bewegbare Rohrende 2 liegt deshalb dem feststehenden Rohrende 1 nicht immer in genau derselben Stellung gegenüber; es treten vielmehr Abweichungen in der Achsrichtung des Rohrendes 2 und dem gegenseitigen Abstand der Rohrenden sowie Verschiebungen in der Seiten- und Höhenlage auf, welche die Güte der Dichtung jedoch nicht beeinträchtigen dürfen.

Zu diesem Zweck ist am beweglichen Rohrende 2 ein erster Dichtungskörper 11 mittels Laschen 20 und Bolzen 21 um die horizontale Achse C-C schwenkbar befestigt. Auf dem feststehenden Rohrende 1 sitzt eine verschiebbare Hülse 14, welche über Arme 13 und Bolzen 12 einen zweiten Dichtungskörper 10 trägt. Dieser ist als Manschette ausgebildet, welche das Rohrende mit Spiel umgibt und um die durch die Bolzen 12 gegebene, vertikale, zur Achse C-C und zur Rohrachse A-A also rechtwinklig stehende Achse B-B schwenkbar ist. Zur Verschiebung der Hülse 14

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mit dem Dichtungskörper 10 längs der Rohrachse A-A zwecks Lösens und Wiederherstellens der dichtenden Verbindung zwischen den Rohrenden ist eine Verstelleinrichtung vorgesehen, im vorliegenden Fall ein pneumatisch oder hydraulisch betriebener Betätigungszylinder 19, der über die im Zapfen 18 gelagerten zweiarmigen Hebel 17 und die Bolzen 16 mit der Hülse 14 verbunden ist.

Der Zwischenraum zwischen dem schwenkbaren Dichtungskörper 11 und dem Rohrende 2 wird durch einen flexiblen Balg 22 abgedichtet. Die Dichtung zwischen dem Dichtungskörper 10 und dem Rohrende 1 ist durch den flexiblen Balg 15 und den Sitz der Hülse 14 auf dem Rohrende gegeben. In der geschlossenen Stellung (strichpunktiert gezeichnet) kommt die dichte Verbindung zwischen den beiden Rohrenden durch die aneinander anliegenden Dichtungsflächen der Dichtungskörper 10 und 11 zustande, während bei gelöster Dichtung das bewegliche gegenüber dem feststehenden Rohrende quer zur Rohrachse in beliebiger Richtung frei verschiebbar ist. Indem die Schwenkachsen B-B bzw. C-C der beiden Dichtungskörper zueinander sowie zur Rohrachse Λ -A senkrecht stehen, tritt beim Verschieben des Dichtungskörpers 10 in Schließrichtung die Wirkung einer kardanischen Aufhängung ein, d. h. bei Abweichungen in der Achsrichtung der beiden Rohrenden gleicht sich die Lage der beiden Dichtungskörper aneinander an, so daß innerhalb deren Schwenkbereich die beiden Dichtungsflächen immer satt aneinander anliegen. Aber auch axiale Versetzungen der beiden Rohrenden innerhalb der Ringbreite des ringförmigen Dichtungskörpers 11 sowie unterschiedliche Abstände zwischen den beiden Rohrenden im Rahmen der Längsverschiebbarkeit der Hülse 14 beeinträchtigen die Güte der Dichtung in keiner Weise. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine sehr leichte und rasche Bedienung und insbesondere auch eine Fernbetätigung der Dichtung möglich ist.

Im vorliegenden Fall ist die Rohrleitung zur Führung von heißen Rauchgasen bestimmt. Die Rohrenden sind deshalb doppelwandig und die Dichtungskörper als Hohlkörper ausgebildet, wobei in den Hohlräumen ein Kühlmedium, beispielsweise Wasser, zirkuliert. Der das Rohrende 1 umgebende Hohlkörper 3 ist mittels Stutzen 5 und das Innere des Dichtungskörpers 10 mittels Stutzen 6 an das Zirkulationssystem angeschlossen. Das Innere des Dichtungskörpers 11 steht über flexible Leitungen 7 mit dem das Rohrende 2 umgebenden Hohlkörper 4 in Verbindung, welcher ebenfalls an ein Zirkulationssystem angeschlossen ist (nicht dargestellt).

Wenn keine Kühlung der Rohre erforderlich ist, ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung im Aufbau der Dichtung. Ferner wäre es möglich, den nur schwenkbar befestigten Dichtungskörper am feststehenden Rohrende und den schwenkbar und verschiebbar befestigten Dichtungskörper am bewegbaren Rohrende vorzusehen; die beschriebene Anordnung wird aber in den meisten Fällen vorteilhafter sein, da dann auch die Betätigungseinrichtung am ruhenden Teil der Anlage vorgesehen werden kann. Bei der vorliegenden Anwendung ist die Dichtheit

ίο der beschriebenen Ausführung genügend, denn eine leichte Undichte hat noch kein Austreten der Rauchgase zur Folge, da infolge des Absaugens derselben im Innern der Rohrleitung ein leichter Unterdruck gegenüber der Umgebung herrscht. Allenfalls arbeitet die Dichtung auch bei leichtem Überdruck in der Rohrleitung noch zufriedenstellend. Werden jedoch höhere Anforderungen an die Dichtheit gestellt, so kann der Spalt zwischen der Hülse 14 und dem Rohrende durch einen zusätzlichen, ausziehbaren

ao Balg abgedeckt und die eine oder beide der Dichtungsflächen an den Dichtungskörpem mit einem nachgiebigen Dichtungsmaterial bedeckt werden.

Je nach der größten praktisch auftretenden Winkelabweichung der Längsachse des beweglichen

Rohrendes kann ein größerer oder kleinerer Schwenkbereich der Dichtungskörper vorgesehen werden. Dieser ist z. B. beim Dichtungskörper 10 durch das Spiel gegenüber dem Rohrende 1 sowie die Ausziehbarkeit des Balges 15 gegeben.

Claims

Patentansprüche:

1. Lösbare Dichtung zum Verbinden eines feststehenden Rohrendes mit einem quer zur Rohrachse bewegbaren Rohrende, wobei an einem Rohrende ein in Richtung der Rohrachse verschiebbarer kreisringförmiger Dichtungskörper mit stirnseitiger Dichtungsfläche sitzt, der mit dem Rohrende durch einen Balg verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem anderen Rohrende (2) ein weiterer Dichtungskörper (11) durch einen Balg (22) verbunden ist und. beide Dichtungskörper um zueinander und zu den Rohrachsen etwa senkrechte Achsen (12, 21) schwenkbar an den Rohrenden angelenkt sind.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Dichtungskörper (10) als das Rohrende (1) mit Spiel umgebende Manschette ausgebildet ist, die schwenkbar an einer auf dem Rohrende verschiebbaren Hülse (14) befestigt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 936 674;
USA.-Patentschrift Nr. 2 702 178.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen