DE4036389A1 - Lagerung fuer einen druckwerkzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Druckwerkzylinder einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine derartige Lagerung eines Zylinders wird in der DE-OS 27 24 653 vorgestellt. Danach wird für den Wechsel des Mantels des Zylinders letzterer einseitig gehalten, indem am aus der Maschinenseitenwand herausragenden Zapfen ein Arbeitszylinder angreift. Auf dem Zapfen ist hierfür, auf einem Wälzlager gelagert, ein Gelenkkopf angeordnet, an dem der Arbeitszylinder angelenkt ist.

Bei dieser Vorrichtung ist von Nachteil, daß der Arbeitszylinder auch im Betrieb des Zylinders mit dessen Zapfen in Verbindung steht. Rundlauffehler des Zapfens verursachen dabei ständige Reibung zwischen der Kolbenstange und der Stopfbuchse des Arbeitszylinders, was zu Ausfällen des Arbeitszylinders und Stillstandszeiten der Druckmaschine führt. Weiterhin wird der Druckwerkzylinder nur in der Zugrichtung des Arbeitszylinders fixiert, wodurch der Mantel nur erschwert und unter der Gefahr seiner Beschädigung durch die Öffnung der Seitenwand geführt werden kann. Außerdem legt die einseitige Fixierung des Druckwerkzylinders die Lagerung seines Zapfens in einem Pendellager nahe.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Lagerung für einen Druckwerkzylinder einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Hilfsvorrichtung zum einseitigen Halten des Zylinders, der einen auswechselbaren, hierzu seitlich durch eine Öffnung einer Maschinenseitenwand schiebbaren Mantel trägt, die Hilfsvorrichtung so zu gestalten, daß sie den Druckwerkzylinder umfassend arretiert und im Druckbetrieb nicht berührt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an der anderen Maschinenseitenwand innen unterhalb des in ihr gelagerten Zapfens des Zylinders sowie außen oberhalb des aus dieser Maschinenseitenwand herausragenden Zapfen je ein Lager angeordnet ist, das einen Stößel schiebbar beherbergt, der eine horizontale und eine vertikale, an den Zapfen anstellbare Anschlagfläche trägt und dessen Schieberichtung geringfügig aus der Horizontalen auf den Zapfen gerichtet ist. An den Anschlagflächen der Stößel wird der Zylinder zuverlässig allseitig gehalten. Dadurch sind die Voraussetzungen für einen schonenden Wechsel des Zylindermantels und die Vermeidung von Kantenpressung des Lagers des Zylinders gegeben. Letzteres ermöglicht den Verzicht auf ein Pendellager. Die Hilfsvorrichtung steht im Druckbetrieb nicht mit dem Druckwerkzylinder in Kontakt und ist somit keinem erhöhten, Maschinenstillstände verursachenden Verschleiß unterworfen. Dank der geringfügig von der Horizontalen abweichenden Schieberichtung der Stößel ist durch Veränderung deren Endlage eine feinfühlige Justierung des Zylinders in der Vertikalen möglich.

Der Stößel ist vorteilhaft justierbar, wenn erfindungsgemäß die vertikale Anschlagfläche von einem auf den Stößel geklemmten Anschlag verkörpert wird.

Der Stößel ist vorteilhaft bewegbar, wenn an ihm erfindungsgemäß ein Arbeitszylinder angreift.

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt

Fig. 1: einen Druckwerkzylinder, schematisch, im Längsschnitt, wobei von der Hilfsvorrichtung nur die Stößel dargestellt sind

Fig. 2: den Schnitt A-A nach Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Zylinder 1, beispielsweise einen Form- oder Übertragungszylinder einer Offset-Rotationsdruckmaschine, der einen auswechselbaren Mantel 2 trägt. Die Zapfen 3; 4 des Zylinders 1 sind in den Maschinenseitenwänden 5; 6 gelagert. Dabei wird das Lager des Zapfens 4 in einem nicht dargestellten Wandstück beherbergt, das entfernbar ist und so eine Öffnung 7 in der Maschinenseitenwand 6 freigibt. Der Zapfen 3 wird in einem Lager 8 aufgenommen. Er ragt aus der Maschinenseitenwand 5 heraus und trägt ein Zahnrad 9. An der Innenseite der Maschinenseitenwand 5 ist mit Schrauben 10 ein Lager 11 befestigt, das schiebbar einen Stößel 12 beherbergt (Fig. 2). Dieser ist unterhalb des Zapfens 3 angeordnet und trägt eine zu letzterem weisende horizontale Anschlagflächen 13 in Form einer Anflächung. Eine vertikale Anschlagfläche 14 wird von einem auf den Stößel 12 geklemmten Anschlag 15 verkörpert. Die Schieberichtung des Stößels 12 ist geringfügig aus der Horizontalen auf den Zapfen 3 gerichtet. Am Stößel 12 greift ein im Gestell gelagerter Arbeitszylinder 16 an. Ein weiterer Stößel 17 ist über dem aus der Maschinenseitenwand 5 herausragenden Zapfen 3 angeordnet. Er wird von einem an der Außenseite der Maschinenseitenwand 3 befestigten Lager 18 aufgenommen, wobei zur Überbrückung des durch das Zahnrad 9 bedingten größeren Abstandes, nicht dargestellt, eine Konsole zwischengesetzt ist. Der Stößel 17 weist ebenfalls eine horizontale Anschlagfläche 19 auf, und eine vertikale Anschlagfläche 20 besitzt der auf dem Stößel 17 geklemmte Anschlag 21. Am Stößel 17 ist ein im Gestell gelagerter Arbeitszylinder 22 angelenkt. Die Schieberichtung des Stößels 17 ist geringfügig aus der Horizontalen auf den Zapfen 3 geneigt. Ein im Körper des Lagers 18 befestigter Stift 23 ragt in eine Bohrung 24 des Anschlages 21 und sichert so den Stößel 17 gegen Verdrehung. Eine gleichartige Verdrehsicherung ist am Lager 11 vorgesehen.

Zum Wechseln des Mantels 2 wird dieser axial von dem Zylinder 1 durch die Öffnung 7 der Maschinenseitenwand 6 aus der Druckmaschine bewegt. Dazu werden vor der Freigabe der Öffnung 7 die Stößel 12 und 17 mittels der Arbeitszylinder 16 und 22 in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung gebracht. Hierdurch wird der Zylinder 1 einseitig in seiner im Druckbetrieb eingenommenen Lage gehalten. Diese Position ist in der Vertikalen justierbar, indem beim Stößel 12 mittels der Muttern 25 und beim Stößel 17 mittels der Muttern 26 die Endlage verändert wird. Hierbei macht sich eine gleichzeitige Veränderung der Klemmposition der Anschläge 15 und 21 erforderlich. Zur Justierung der Position in der Horizontalen sind lediglich die Anschläge 15 und 21 zu verstellen. Für den Druckbetrieb werden durch Umsteuern der Arbeitszylinder 16; 22 die Stößel 12; 17 vom Zapfen 3 weggefahren.

Claims (3)

1. Lagerung für einen Druckwerkzylinder einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Hilfsvorrichtung zum einseitigen Halten des Zylinders, der einen auswechselbaren, hierzu seitlich durch eine Öffnung einer Maschinenseitenwand schiebbaren Mantel trägt, dadurch gekennzeichnet, daß an der anderen Maschinenseitenwand (5) innen unterhalb des in ihr gelagerten Zapfens (3) des Zylinders (1) sowie außen oberhalb des aus dieser Maschinenseitenwand (5) herausragenden Zapfens (3) in je ein Lager (11; 18) angeordnet ist, das einen Stößel (12; 17) schiebbar beherbergt, der eine horizontale und eine vertikale, an den Zapfen (3) anstellbare Anschlagfläche (13; 19; 14; 20) trägt und dessen Schieberichtung geringfügig aus der Horizontalen auf den Zapfen (3) gerichtet ist.

2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Anschlagfläche (14; 20) von einem auf den Stößel (12; 17) geklemmten Anschlag (15; 21) verkörpert wird.

3. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Stößel (12, 17) ein Arbeitszylinder (16; 22) angreift.