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Heber zum Umfüllen von aggressiven Flüssigkeiten Heber zum Umfüllen
von aggressiven Flüssigkeiten sind bereits bekannt. Sie bestehen aus einem Behälter
mit einem Anschluß an eine einen Unterdruck erzeugende Pumpe, beispielsweise eine
Luftpumpe oder einen Kautschukball, einer verschließbaren Öffnung zum Lufteinlaß
in diesen Behälter, einem ein Ventil bzw. einen Hahn aufweisenden Ablauf und einem
in den Behälter reichenden Steigrohr. Der Nachteil der bekannten Heber besteht darin,
daß Teile vorhanden sind, welche entweder aus Gummi oder einem anderen angreifbaren
Stoff bestehen, bzw. daß Hähne vorhanden sind, welche Dichtungsmittel benötigen,
die ebenfalls angegriffen werden können, bzw. zu einer Verschmutzung der umzufüllenden
Flüssigkeit führen können.
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Diese Nachteile weist ein Heber zum Umfüllen von aggressiven Flüssigkeiten,
bestehend aus einem Behälter mit einem Anschluß an eine einen Unterdruck erzeugende
Pumpe, einer verschließbaren Öffnung zum Lufteinlaß, einem ein Ventil aufweisenden
Ablauf und einem in den Behälter reichenden Steigrohr nicht auf, bei dem erfindungsgemäß
als Ventil eine zwischen zwei Einschnürungen im Ablauf verschiebbare Kugel vorgesehen
ist.
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An Hand der Zeichnung werden weitere Einzelheiten und Vorteile des
Hebers erläutert. Der Heber kann z. B. vollständig aus Glas oder einem durch die
betreffende aggressive Flüssigkeit nicht angreifbaren Kunststoff bestehen.
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Auf den Vorratsbehälter 2 ist ein Gefäß aufgesetzt, das in der Hauptsache
aus einem Kolben 3 besteht. Aus diesem Kolben 3 ragt ein Steigrohr 4 in den Vorratsbehälter.
Der obere Teil des Steigrohres 4 befindet sich innerhalb des Kolbens 3 und besitzt
an seinem oberen Ende mehrere Öffnungen 5. Der Kolben 3 ist über eine Verbindungsleitung
6 mit einer handelsüblichen Wasserstrahlpumpe verbunden, die den notwendigen Unterdruck
zum Ansaugen der in dem Vorratsbehälter 2 befindlichen Flüssigkeit erzeugt. Der
Kolben 3 zeigt an seinem oberen Teil eine Abschnürung, durch welche ein Schutz gegen
die hervorsprudelnde bzw. hervorspritzende Flüssigkeit erreicht werden kann. Außerdem
wird hierdurch beim Ansaugen ein gewisser Spielraum für die Flüssigkeit gewonnen.
Der Kolben 3 kann mit einer Maßeinteilung versehen werden.
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Von dem unteren Ende des Kolbens 3 führt eine Abflußleitung 7 zu dem
Behälter 8, in den die aggressive Flüssigkeit umgefüllt werden soll. Die Abflußleitung
besitzt zwei Einschnürungen 9 und 10, zwischen denen eine Kugel 11 in dem
Abflußrohr hin-und herrollen kann. Die Einschnürung 9 ist derart gestaltet und eingeschliffen,
daß die Kugel im Zusammenwirken mit ihr eine vollständige Abdichtung ergibt. Die
Einschnürung 10 hingegen muß so gestaltet sein, daß die Flüssigkeit an der Kugel
11 vorbeifließen kann, wenn diese sich in der Nähe der Einschnürung 10 befindet.
Die Teile 9, 10 und 11 stellen also ein Rückschlagventil dar.
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Zweckmäßigerweise stehen sowohl der Vorratsbehälter 2 als auch
das Gefäß 8 in je einem Gefäß 14
bzw. 15, das z. B. aus einem Hart-Polyvinylchlorid
besteht und die Flüssigkeit bei Glasbruch aufnimmt.
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Das Umfüllen der Flüssigkeit wird mit der beschriebenen Vorrichtung
in folgender Weise durchgeführt: Die Wasserstrahlpumpe erzeugt einen Unterdruck,
der sich bis in den Vorratsbehälter 2 hinein fortpflanzt und hierdurch zu einer,
Förderung der Flüssigkeit in den Kolben 3 hinein führt. Die Kugel 11 liegt hierbei
an der Einschnürung 9 und schließt somit die Abflußleitung 7 nach außen ab. In der
Verbindungsleitung 6 zwischen der Wasserstrahlpumpe und dem Zwischenbehälter befindet
sich eine Öffnung 12, die mit der Außenluft in Verbindung stehen kann, und die in
diesem Fall geschlossen sein muß. Zweckmäßigerweise schließt sich an diese Öffnung
12 ein Rohr 13 an, welches bis zum Arbeitsplatz des die Vorrichtung Bedienenden
geführt ist.
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Die Flüssigkeit steigt in dem Steigrohr 4 und fließt durch die Öffnungen
5 in den Kolben 3. Wird nun der Unterdruck aufgehoben, z. B. indem das Ende der
Leitung 13 geöffnet wird, so öffnet sich das Rückschlagventil in der Abflußleitung
7 und läßt die Flüssigkeit in den Behälter 8 strömen. Der obere Teil des Steigrohres
4 mit den Öffnungen 5 bildet hierbei einen überlauf, das die in dem Kolben 3 sich
oberhalb der Öffnungen 5 befindende Flüssigkeit wieder in den
Vorratsbehälter
2 zurückfließen kann. Per., muß während de§ `ganzen Vöt@lges "so auf den
Vorratsbehälter 2 aufgesetzt sein, daß der Außendruck auf die Oberfläche der in
dem Vorratsbehälter 2 befindlichen Flüssigkeit einwirken kgnn..Es darf also an dieser
Stelle keine vollständige. Abdichtung vorgesehen sein. -Vorteilhaft ist die gesamte
Vorrichtung unter:elnem Abzug angeordnet. Die Leitung 13 kann aus dem Abzug herausgeführt@ein,
wodurch man lielatdender Wasserstrahlpumpe lediglich durch Schließen und öffnen
des Endes der Leitung 13 das Steigen bzw. Abfließen der aggressiven Flüssigkeit
bewirken kann. Die Öffnung am Ende der Leitung 13 kann beispielsweise mit dem Daumen
verschlossen werden. Ein wichtiges Merkmal. der. gesamten Vorrichtung ist die Vermeidung
von Hähnen. Beispielsweise. dürfen in der Halbleitertechnik nur hochreine Stoffe
Verwendung finden, wobei sich die üblichen Dichtungsmittel für Hähne als sehr schädlich
erwiesen haben. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird diese- Schwierigkeit
umgangen. Es ist keinerlei Dichtungsfett notwendig. Die aggressive Flüssigkeit,
z. B. Salpetersäure bzw. Flußsäure, kommt lediglich mit den Wänden der Vorrichtung
in Berührung. Diese zeigt einen so einfachen Aufbau, daß sie ohne Schwierigkeiten
aus geeignetem Material, wie z. B. Glas oder Quarz, hergestellt werden kann.
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Für die Verbindungsleitung 6 zwischen der Wasserstrahlpumpe und dem
Zwischenbehälter sowie für die Leitung 13 kann vorteilhaft Kunststoff verwendet
werden, z. B. bei Salpetersäure und Flußsäure Polytetrafluoräthylen oder Polyäthylen,
wodurch die Handhabu@g.der .Vorrichtung infolge-der Biegsamkeit, Leitungen wesentlich
erleichtert wird.
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ZurErzeugungdesUnterdruckeshatsichdieWasserstrahlpumpe sehr bewährt,
dadurch das fließende Wasser dieDämpfe der äggressiven Flüssigkeit, diegegebenenfalls
den Weg bis zur Pumpe finden, aufgenommen und weggespült werden. Es können aber
auch andere, einen Unterdruck erzeugende Pumpen verwendet werden; man muß in diesem
Fall in der Verbindungsleitung geeignete Auffanggeräte vorsehen, die mit Stoffen
gefüllt sind, welche die Dämpfe absorbieren, die gegebenenfalls für die Pumpe schädlich
sein könnten.