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Prallmühle Die Erfindung bezieht sich auf Prallmühlen, insbesondere
auf solche Prallmühlen, die zum gleichzeitigen Zerkleinern und Trocknen bestimmt
sind, also auf sogenannte Pralltrockner. Ein Ziel der Erfindung ist, das aufgegebene
grobe Gut zu einem erheblichen Teil sehr fein, beispielsweise auf Mahlfeinheit,
zu zerkleinern.
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Bei der Zerkleinerung in Prallmühlen ist es in der Regel nicht möglich,
einen großen Teil des aufgegebenen Gutes auf eine sehr kleine Körnung, also etwa
bis auf Mahlfeinheit zu zerkleinern, weil man den bis zur Griesgröße zerkleinerten
Teilen keine hohe Beschleunigungsenergie aufzwingen kann und weil diese Teilchen
den Schlagleisten des Rotors keinen ausreichenden Massenwiderstand bieten.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, zur Zerkleinerung von in der
Prallmühle bereits vorzerkleinerten Gutes die großen Stücke des aufgegebenen Gutes
heranzuziehen.
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Gemäß der Erfindung weist die Prallmühle einen Schlagleistenrotor
mit darüber angeordneten Prallplatten sowie eine Rutschenbahn zum Zuführen des zu
zerkleinernden Gutes auf, deren unteres Ende etwas oberhalb des Schlagleistenrotors
in der Nähe des Schlagleistenkreises liegt und die aus zwei übereinanderliegenden
Rutschenbahnen besteht, die so ausgebildet sind, daß der grobere Anteil des Gutes
über die obere Rutschenbahn und der feinere Anteil über die untere Rutschenbahn
gleitet.
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Vorzugsweise ist die obere Rutschenbahn in an sich bekannter Weise
als ein Sieb ausgebildet, durch das der feinere Anteil des Gutes auf die untere
Rutschenbahn fällt. Es kann auch am oberen Ende der Rutschenbahn eine Vorrichtung
vorgesehen sein, die das grobere Gut der oberen Rutschenbahn und das feinere Gut
der unteren Rutschenbahn zuführt.
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Eine Prallplatte ist oberhalb des Schlagleistenrotors vorzugsweise
so angeordnet, daß die Richtung des von ihr zurückgeworfenen Gutes im wesentlichen
auf die Rutschenbahn gerichtet ist. Ferner kann oberhalb des Rotors auf der der
Rutsche gegenüberliegenden Seite eine Eintrittsöffnung für Gas und oberhalb des
Schleuderrades, jedoch auf der Seite, auf der die Rutschenbahn liegt, eine Absaugeöffnung
für das Gas angeordnet sein.
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Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung.
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In einem Gehäuse 1 ist ein Schlagleistenrotor 2, der auf seinem
Umfang Schlagleisten 3 trägt, gelagert. Das Gehäuse ist auf einer Seite mit
einem Einlaß 4 für Luft, beispielsweise Heißluft oder einem Trockengas versehen,
der mit einerLeitung5 verbunden ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Gehäuse
mit einer Aufgabevorrichtung für das Mahlgut versehen. Zwischen dem Aufgabetrichter
6 und dem Einlaß 7,
durch den das zu zerkleinernde Gut in das Gehäuse
fällt, liegt eine Schleuse 8, die es ermöglicht, das in den Trichter
6 aufgegebene Gut in das Innere des Gehäuses einzubringen, jedoch verhindert,
daß das durch die Leitung 5 eingeführte Heißgas durch den Trichter
6 austritt.
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Von der gleichen Seite wie der Einlaß 7 ist das Gehäuse oberhalb
des Schlagleistenrotors 2 mit einem Auslaß 9 verbunden, durch den fein zerkleinertes
Gut aus der Prallmühle ausgetragen wird. Das untere Ende des Gehäuses ist mit einem
weiteren Auslaß 10
verbunden, an den eine Schleuse 11 angeschlossen
ist. über diesen Auslaß 10 kann Gut, das nur bis zu einer solchen Komgröße
zerkleinert ist, daß es nicht pneumatisch ausgetragen werden kann, abgezogen werden.
Es kann dann entweder auf andere Weise zerkleinert werden oder erneut in die Prallmühle
aufgegeben werden.
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Oberhalb des Rotors 2, und zwar zwischen dem Gaseinlaß 4 und dem Auslaß
9, ist am Gehäuse 1
eine Prallplatte 12 angeordnet. Sie ist an zwei
Gewindestangen 13 und 14 über Gelenke 15 derart aufgehängt, daß ihre
Höhe gegenüber dem Rotor 2 und ihre Winkelstellung durch Muttern 16 verändert
werden kann.
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Unterhalb des Einlasses 7 für das Mahlgut ist eine Zuführrutsche
angeordnet, die aus einer unteren Rutschenbahn 17, deren unteres Ende bis
dicht an den Kreis 3 a führt, der die Schlagleisten 3 umschreibt,
und aus einer oberhalb und parallel zur unteren Rutschenbahn liegenden oberen Rutschenbahn
18 besteht. Die obere Rutschenbahn 18 besteht in ihrem oberen Teil
18a aus einem Blech, über das das gesamte aufgegebene Mahlgut abwärts rutscht. In
ihrem unteren Teil besteht die obere Rutschenbahn 18
aus
nebeneinanderliegenden Längsschienen, zwischen denen Lücken von z. B. 20 mm frei
bleiben. Das vordere Ende der Rutschenbahn 18 reicht weniger weit an den
Kreis 3 a heran als die untere Rutschenbahn 17. Zwischen dem oberen
Teil 18 a und dem unteren Teil 18 der oberen Rutschenbahn ist
ein drehbarer Scheibenrost 19 aus nebeneinanderliegenden Blechscheiben vorgesehen,
durch den das aufgegebene Gut aufgeteilt wird in feineres Gut, das auf die untere
Rutschenbahn 17 fällt und groberes Gut, das auf der Rutschenbahn
18 bleibt. Zwischen die Scheiben des Scheibenrostes 19 greifen Finger
20, um den Scheibenrost laufend zu reinigen. Auf der unteren Rutschenbahn können
seitliche Leitbleche 21 vorgesehen sein, um das herabgleitende Material derart zusammenzuhalten,
daß es als größere Masse mit größerer Sicherheit durchrutscht. Entsprechende Leitbleche
22 können auch an der oberen Rutschenbahn vorgesehen sein.
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Zwischen der Prallplatte 12 und dem Heißlufteinlaß 4 ist eine verschiebbare
senkrechte Platte 23
am Gehäuse 1 vorgesehen, durch die die Führung
des Schutzgases beeinflußt werden kann. Zwischen dieser Platte 23 und der
Prallplatte 12 ist am Gehäuse 1 eine Kette 24 vorgesehen, die bis in die
Nähe des Schlagleistenkreises 3 a reicht und das zu weit in Richtung des
Gaseinlasses 4 geschleuderte Gut wieder in den Bereich des Schlagleistenrotors bringt.
Zwischen dem Auslaß 9 und der Rutschenbahn 18 ist ein kräftiges Blech
25 vorgesehen, das den Auslaß 9
gegen Aufschleudern von Gut schützt.
Eine Heißluftzuleitung 26 ist am Gehäuse 1 zwischen der unteren Rutschenbahn
17 und dem oberen Ende 18 a der oberen Rutschenbahn vorgesehen,
durch die Heißluft zur Reinigung der Rutschenbahn eingelassen werden kann.
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Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Während die Schleuse
11 geschlossen ist, wird Heißluft durch die Leitung 5 in das Gehäuse
1 eingeblasen. Diese Heißluft wird durch den Auslaß 9 abgesaugt. über
die Schleuse 8 wird das zu zerkleinernde Gut aufgegeben. Das Gut fällt zunächst
auf das Blech 18 a,
wird dann durch den Scheibenrost 19 in feines
Gut, das über die untere Rutschenbahn 17 weiterrutscht, aufgeteilt. Das feinere
Gut wird ' nachdem es von der Rutschenbahn 17 abgelaufen ist, von
den Schlagleisten 3 nach oben geschleudert. Ebenfalls wird das über die Rutschenbahn
18 rutschende grobere Gut von den Schlagleisten 3 nach oben geschleudert.
Das hochgeschleuderte Gut fliegt gegen die Prallplatte 12 und wird dann von dieser
zurückgeschleudert, so daß es teils unmittelbar wieder auf den Schleuderrotor 2
gelangt, teils auf die Rutschenbahn 18. Sowie dies Gut genügend zerkleinert
ist, fällt es durch die Rutschenbahn 18 auf die Rutschenbahn 17; in
jedem Falle gelangt es wieder in der gleichen Weise zum Schleuderrotor wie vorher,
so daß sich das Spiel wiederholt. Der Heißgasstrom drückt das gesamte Gut in Richtung
auf die Rutschenbahn, so daß es im wesentlichen in dem Bereich der Prallmühle bleibt,
der begrenzt wird durch den senkrechten Radius des Schleuderrotors 2, die Prallplatte
12 und die obere Rutschenbahn 18. Sowie das Gut genügend weit zerkleinert
ist, wird es aus diesem Raum durch den Auslaß 9 pneumatisch abgesaugt. Ein
erheblicher Teil der Zerkleinerung erfolgt dadurch, daß das über die untere Rutschenbahn
auf die Schlagleisten 3 gelangende Gut gegen die groberen Stücke des Gutes
geschlagen und gequetscht wird, die über die obere Rutschenbahn ablaufen. Das gilt
vor allem für Teile solcher Größe, die noch nicht pneumatisch ausgetragen werden
können, aber doch schon so weit zerkleinert sind, daß ihre Masse zu gering ist,
als daß ihnen eine kinetische Energie aufgezwungen werden kann, die ausreicht, um
sie an der Prallplatte 12 zu zerkleinern.
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Ein Teil des Materials, insbesondere auch Material, das wegen seiner
Festigkeit überhaupt nicht zerkleinert werden kann, wird durch den Auslaß
10 abgezogen.