DE1166465B - Verfahren zur Herstellung von selbstverloeschenden Polyurethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von selbstverloeschenden Polyurethanen

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DE1166465B
DE1166465B DEC25366A DEC0025366A DE1166465B DE 1166465 B DE1166465 B DE 1166465B DE C25366 A DEC25366 A DE C25366A DE C0025366 A DEC0025366 A DE C0025366A DE 1166465 B DE1166465 B DE 1166465B
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polyurethanes
phosphoric acid
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Dr Adolf Heslinga
Dr Petrus Jan Napjus
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Chemische Fabrik Kalk GmbH
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/28Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
    • C08G18/30Low-molecular-weight compounds
    • C08G18/38Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen
    • C08G18/3878Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen having phosphorus
    • C08G18/3882Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen having phosphorus having phosphorus bound to oxygen only
    • C08G18/3885Phosphate compounds

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  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden Polyurethanen Isocyanate haben bekanntlich die Fähigkeit, sich mit beweglichen, aktiven Wasserstoffatomen nach folgendem Reaktionsschema zu Urethanen umzusetzen: Hierbei können R und Rl beliebige Kohlenwasserstoffreste sein. Werden an Stelle der monofunktionellen Substanzen für die Bildung von Urethanen Komponenten mit zwei oder mehr funktionellen Gruppen, die jeweils wenigstens ein aktives H-Atom enthalten, eingesetzt, so entstehen Polyurethane.
  • Für die technische Erzeugung von Polyurethanen werden vorzugsweise Diisocyanate, wie beispielsweise Toluylendiisocyanate, und Polyester bzw. Polyäther, die freie Hydroxylgruppen aufweisen, als Ausgangsmaterialien verwendet. Die Polyester sind vorteilhaft durch Umsetzung von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Carbonsäuren gewonnen. Dazu werden die mehrwertigen Alkohole und die mehrbasischen Carbonsäuren in solchen Mengen eingesetzt, daß das Verhältnis Anzahl der Hydroxylgruppen zu Anzahl der Carboxylgruppen in dem Reaktionsgemisch zwischen 3:1 und 4:5 liegt.
  • Während der Additionsreaktion zwischen dem Polyisocyanat und dem Polyester bzw. Polyäther zu Polyurethanen können die Reaktionsgemische mit Hilfe von Gasen oder Dämpfen aufgeschäumt werden, so daß das erhärtende Reaktionsprodukt in Form eines Schaumstoffes anfällt. Das Aufschäumen des Reaktionsgemisches kann sehr einfach durch Kohlendioxyd erreicht werden, das durch die Umsetzung von Isocyanaten mit Wasser nach folgender Reaktionsgleichung im Reaktionsgemisch gebildet wird. Dieser Art der Aufschäumung haftet jedoch der Nachteil an, daß zur Bildung des Kohlendioxyds Isocyanat verbraucht wird. In solchen Fällen ist es deshalb günstiger, niedrigsiedende Flüssigkeiten in das Reaktionsgemisch einzubringen, die durch die bei der exotherm verlaufenden Polyurethanbildung frei werdende Wärme verdampft werden und sich mit den übrigen in dem Reaktionsgemisch enthaltenen Komponenten nicht umsetzen. Als besonders vorteilhaft hat sich für diesen Zweck CCI3F erwiesen.
  • Für die Herstellung von Polyurethanschaumstoffen mit guten mechanischen Eigenschaften bei niedriger Dichte ist es wesentlich, daß das maximal aufgeschäumte Reaktionsgemisch möglichst schnell verfestigt wird. Zu diesem Zweck werden den Reaktionsgemischen Katalysatoren, wie beispielsweise organische Zinnverbindungen oder tertiäre Amine, zugesetzt, die die Polyadditionsreaktion zwischen Polyisocyanat und Polyester bzw. Polyäther zu beschleunigen vermögen. Um eine gute Schaumstruktur zu erreichen, müssen in dem Reaktionsgemisch außerdem noch Schaumstabilisatoren, wie beispielsweise Stearate, und Emulgatoren, wie beispielsweise Silikonöl, vorhanden sein. Auch inerte Füllstoffe können dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Die mechanischen Eigenschaften und die Struktur der Polyurethanschaumstoffe hängen im wesentlichen von der Temperatur, die während der Aushärtung der aufgeschäumten Reaktionsgemische eingehalten wird, und von der Art und Menge der Ausgangsmaterialien sowie der Zusatzstoffe, wie beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren und insbesondere Katalysatoren, ab.
  • Die Polyurethanschaumstoffe können einstufig hergestellt werden. In diesem Fall werden alle Ausgangsmaterialien vermischt, und die Schaumbildung erfolgt innerhalb kürzester Frist. Es kann aber auch aus Polyestern bzw. Polyäthern und einer überschüssigen Polyisocyanatmenge ein Vorpolymerisat hergestellt werden, das dann mit mehrwertigen Alkoholen oder anderen aktive H-Atome enthaltenden organischen Verbindungen in Gegenwart von Katalysatoren und von Wasser oder niedrigsiedenden Flüssigkeiten zu einem Polyurethanschaumstoff aufgeschäumt und ausgehärtet wird.
  • Die auf diese Weise hergestellten Polyurethane können aber wegen ihrer leichten Entflammbarkeit und Brennbarkeit für viele technische Anwendungsmöglichkeiten nicht eingesetzt werden.
  • Die Brennbarkeit von Polyurethanen kann jedoch vermindert werden, wenn in deren Bildungsgemische halogenhaltige Komponenten eingeführt werden. Das Halogen, insbesondere Chlor, kann diesen Bildungsgemischen in Form von Alkydharzen zugesetzt werden, die durch Umsetzung von dreiwertigen Alkoholen mit Additionsprodukten von Hexahalogencyclopentadien mit ungesättigten mehrbasischen Carbonsäuren oder deren Anhydriden, denen auch zweibasische aliphatische Carbonsäuren zugesetzt sein können, entstanden sind. Als Additionsprodukt kann beispielsweise Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure (HET-Säure) eingesetzt werden. Außerdem ist es bekannt, selbstlöschende Polyurethane unter Verwendung von flammwidrigen Polyestern herzustellen.
  • Für diesen Zweck haben sich Polyester besonders bewährt, die aus Tetrachlorphthalsäure oder HET-Säure und Pentachlorphenylmonoglycerinäther erhalten worden sein können. An Stelle der chlorhaltigen Polyester können auch fluorhaltige eingesetzt werden, die aus fluorhaltigen Glykolen und Dicarbonsäuren erzeugt worden sein können. Die Brennbarkeit von Polyurethanen kann auch durch einen Gehalt an Kondensationsprodukten vermindert werden, die durch Umsetzung von halogenfreien Alkoholen bzw.
  • Phenolen mit Epichlorhydrin bzw. Dichlorhydrin darstellbar sind.
  • Es ist aber auch bereits bekannt, die Brennbarkeit von Polyurethanen dadurch zu vermindern, daß in deren Bildungsgemische Phosphorverbindungen eingebracht werden. Von den anorganischen Phosphorverbindungen haben sich Ammoniumphosphate als besonders geeignet erwiesen, wenn sie zusammen mit wasserunlöslichen Metalloxyden verwendet werden.
  • Unter den organischen Phosphorverbindungen werden die Triester der phosphorigen Säure, die Alkyl-, Aryl- oder Alkarylgruppen als alkoholische Komponente aufweisen, als Mittel zur Verminderung der Brennbarkeit von Polyurethanen empfohlen. Flammwidrige Polyurethane sind auch aus phosphorhaltigen aromatischen Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen enthaltenden Kondensations- und Polymerisationsprodukten, deren Molekulargewicht über 800 liegt, herstellbar. Die Flammbeständigkeit von Polyurethanen kann auch dadurch gesteigert werden, daß deren Bildungsgemischen ungesättigte Alkylester von Arylphosphonsäuren der allgemeinen Formel worin R Wasserstoffatom oder aliphatischer Kohlenwasserstoffrest, Ar Aryl- oder Alkarylrest und 71 genze Zahlen sind, zugesetzt werden. Zusätzlich zu diesen ungesättigten Alkylestern der Arylphosphonsäuren können den Bildungsgemischen auch noch Tris-(chloralkyl)-phosphate, Antimontrioxyd undloder ungesättigte Alkylester der Al kylenphosphonsäuren zugemischt werden. Andererseits können zur Erzeugung von flammwidrigen Polyurethanen auch Triester der phosphorigen Säure oder der Phosphorsäure verwendet werden, deren alkoholische Komponente aus mehrwertigen Alkoholen besteht. Hierbei hat sich eine beträchtliche Erhöhung der Flammbeständigkeit der Polyurethane ergeben, wenn deren Bildungsgemischen außer den vorgenannten Triestern auch noch Tris-(chloräthyl)-pllosphat zugesetzt wird.
  • Schwer entflammbare Polyurethane werden auch erhalten, wenn ihren Bildungsgemischen Halogen und Phosphor enthaltende, höhermolekulare Produkte zugesetzt werden, die durch schnelles Erhitzen von halogenhaltigen Alkylestern der phosphorigen Säure entstanden sind. Diese Produkte werden den Bildungsgemischen der Polyurethane zusätzlich zu den üblichen Komponenten zugesetzt.
  • Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, gegebenenfalls verschäumten Polyurethanen aus Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern bzw. -äthern in Gegenwart von halogenhaltigen Phosphorsäureestern, gebräuchlichen Katalysatoren und gegebenenfalls Wasser und/oder anderen Treibmitteln und Emulgatoren unter Formgebung gefunden. Danach wird ein Teil der zur Bildung der Polyurethane notwendigen Polyester- bzw. Polyätherkomponente durch halogenhaltige Phosphorsäureester der allgemeinen Formel: in solchen Mengen, daß das gegebenenfalls verschäumte Polyurethan 4 bis 15 Gewichtsprozent Brom und 1,5 bis 5,8 Gewichtsprozent Phosphor enthält, ersetzt, wobei n eine ganze Zahl, R1 und R2 gleiche oder verschiedene Hydroxyalkylreste sind.
  • Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind alle für die Herstellung von Polyurethanen bekannten Polyisocyanate, insbesondere Arylendiisocyanate, verwendbar. Als weitere für die Entstehung von Polyurethanen notwendigen Komponenten können alle Polyester oder Polyäther eingesetzt werden, die freie Hydroxylgruppen enthalten.
  • Besonders bewährt haben sich Polyester, die durch Kondensation von z-ß-ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und einem annähernd äquimolaren Gemisch von Athylen- und Diäthylenglykol erhalten sind. Auch die bisher für die Polyurethanerzeugung verwendeten Zusätze, wie beispielsweise Katalysatoren und Emulgatoren, sind für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignet.
  • Erfindungsgemäß wird ein Teil der zur Bildung der Polyurethane notwendigen Polyester- bzw. Polyätherkomponenten durch einen Phosphorsäureester der allgemeinen Formel R1 BrCH2-(CH2)-O-P O R2 ersetzt. In dieser Formel ist n eine ganze Zahl, R1 und R2 gleiche oder verschiedene aliphatische Diolreste, wie beispielsweise des Äthylenglykols, Diäthylenglykols. Propylenglykols-1,2, Propylenglykols-1,3 sowie der entsprechenden Butylenglykole.
  • Vorteilhaft enthalten die Glykolreste Rl und R2 nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome pro Rest. Diese Phosphorsäureester sollen in solchen Mengen in Polyurethanbildungsgemische eingebracht werden, daß deren Gehalt an Brom 4 bis 15 Gewichtsprozent und an Phosphor 1,5 bis 5,8 Gewichtsprozent beträgt.
  • Da diese Phosphorsäureester, wie die zur Polyurethanherstellung verwendeten Polyester bzw. Polyäther, freie Hydroxylgruppen enthalten, können sie sich ebenfalls unter Bildung von Polyurethanen mit Polyisocyanaten umsetzen. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn die zugesetzte Menge des Phosphorsäureesters und die dadurch ersetzte Menge an Polyester bzw.
  • Polyäther hinsichtlich ihres Gehalts an freien OH-Gruppen übereinstimmen oder nahezu äquivalent sind.
  • Unter den Phosphorsäureestern der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) hat sich der 2-Bromäthyl-diglykolester der Phosphorsäure für den Zweck, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden soll, besonders bewährt. Dieser Ester ist durch Umsetzung von 2-Bromäthylphosphoroxydichlorid mit Glykol herstellbar. Nach möglichst weitgehender Entfernung der Salzsäure können die aus dieser Umsetzung erhaltenen Produkte ohne weitere Reinigung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden. Diese Produkte müssen etwa 27 Gewichtsprozent Brom und 10 Gewichtsprozent Phosphor enthalten.
  • Die erfindungsgemäße Arbeitsweise ist nicht nur für die Herstellung kompakter Formkörper aus Polyurethan, sondern auch für die Erzeugung von Polyurethanschaumstoffen, -lacken oder -klebstoffen geeignet.
  • Trotz Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen kann die Herstellung dieser verschiedenen Polyurethanprodukte unter den hierfür bekannten Bedingungen erfolgen. Danach werden dem Polyester bzw. Polyäther Katalysatoren, wie beispielsweise organische Zinnverbindungen und/oder tertiäre Amine, sowie Emulgatoren, wie beispielsweise Siliconöl oder andere nichtionogene oberflächenaktive Substanzen, zugesetzt. Bei der Erzeugung von Polyurethanschaumstoffen werden diesen Gemischen auch noch Stoffe zugesetzt, die unter den Bildungsbedingungen der Polyurethane in Dampfform übergehen oder sich mit anderen Teilen des Bildungsgemisches unter Entwicklung von Gasen umsetzen. In dieses Gemisch wird dann die Polyisocyanatkomponente eingerührt.
  • Die Polyurethanbildung setzt dann sofort unter Wärmeentwicklung ein. Zur Aushärtung kann das erhaltene Produkt noch einige Zeit auf erhöhter Temperatur gehalten werden. In manchen Fällen, insbesondere bei der Herstellung von Polyurethanschaumstoffen, muß damit gerechnet werden, daß durch den erfindungsgemäßen Zusatz der Phosphorsäureester der allgemeinen Formel (I) eine Verzögerung der Vernetzung und Erhärtung des Polyurethanbildungsgemisches bewirkt wird. Diese Verzögerung kann aber durch Auswahl geeigneter Katalysatoren, höhere Katalysatonnengen oder durch andere Maßnahmen, wie beispielsweise längere Aushärtezeiten usw., aufgehoben werden. Diese Bedingungen oder Maßnahmen sind jedoch in einfachen Vorversuchen leicht zu ermitteln. Im allgemeinen werden die übliche Herstellungsweise der Polyurethane sowie die mechanischen und sonstigen physikalischen Eigenschaften der Polyurethane durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen nicht merkbar beeinflußt. Die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethanprodukte sind selbstlöschend und tropfen beim Beflammen nur in ganz untergeordnetem Maß ab, wobei die abfallenden Tropfen sofort nach Verlassen der Beflammungszone erlöschen.
  • Nachfolgend werden die Ergebnisse von Versuchen angegeben, in denen erfindungsgemäß erzeugte Polyurethanschaumstoffe hinsichtlich ihres Brandverhaltens mit Polyurethanschaumstoffen verglichen werden, die auf sonst gleiche Weise, aber ohne Zusatz eines Phosphorsäureesters der allgemeinen Formel (I) hergestellt werden. Das Brandverhalten wird deshalb an Schaumstoffen geprüft, da diese normalerweise leichter entzündlich sind und schneller abbrennen als kompakte Polyurethane.
  • Aus den zu prüfenden Polyurethanschaumstoffen werden 15,24 cm lange Prüfstäbe gesägt, deren quadratische Grundfläche eine Kantenlänge von 1,27 cm aufweist. Als Halterung für diese Prüfstäbe während des Versuchs wird ein Drahtgewebe mit 2,5 Maschen pro Quadratzentimeter verwendet, das zu einer Rinne mit einem Öffnungswinkel von 90" gefaltet wird. In diese Rinne, die unter einem Neigungswinkel von 30° zugfrei aufgestellt ist, wird der Prüfstab so eingelegt, daß er 1,27 cm aus dem tiefer gelegenen Ende der Rinne hervorragt. Unter das aus der Rinne hervorragende Ende des Prüfstabes wird 10 Sekunden lang ein Bunsenbrenner gehalten, dessen 5 cm lange entleuchtete Flamme den Prüfstab gerade berührt.
  • Beispiel 1 Versuch A (Vergleich) 26 Gewichtsteile eines aus Sorbit und Propylenoxyd hergestellten Polyäthers mit einem Molekulargewicht von 760 und einer OH-Zahl von 490 werden mit 0,06 Gewichtsteilen Dibutylzinndilaurat, 0,06 Gewichtsteilen N-Äthylmorpholin, 0,01 Gewichtsteil Triäthylendiamin, 0,2 Gewichtsteilen Siliconöl und 0,7 Gewichtsteilen Wasser vermischt. In dieses Gemisch werden 21 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat 80/20, das zu 80 Gewichtsprozent aus 2,4-Isomeren und zu 20 Gewichtsprozent aus dem 2,6-Isomeren besteht, eingerührt. Nach Beginn der unter Erwärmung des Reaktionsgemisches einsetzenden Schaumbildung wird das Reaktionsgemisch in eine Form gegossen und erstarrt dort zu einem harten Schaumstoff, dessen Dichte zwischen 0,04 und 0,1 liegt.
  • Dieser Schaumstoff kann durch Beflammen leicht entzündet werden und brennt mit einer Geschwindigkeit von etwa 75 cm/min restlos ab.
  • Versuch B An Stelle von 26 Gewichtsteilen des in Versuch A verwendeten Polyäthers wird ein Gemisch aus 13 Gewichtsteilen dieses Polyäthers und 13 Gewichtsteilen des 2-Bromäthyldiglykolesters der Phosphorsäure eingesetzt. Dieses Gemisch wird dann nach den Angaben in Versuch A zu einem Polyurethanschaumstoff verarbeitet.
  • Es entsteht ein harter Schaumstoff mit einem Bromgehalt von 7,5 Gewichtsprozent und einem Phosphorgehalt von 2,9 Gewichtsprozent. Nach der Beflammung erlischt der aus diesem Schaumstoff hergestellte Prüfstab in weniger als 1 Sekunde.
  • Beispiel 2 Versuch C (Vergleich) 43 Gewichtsteile des im Beispiel 1 (Versuch A) charakterisierten Polyäthers werden mit 10,0 Gewichtsteilen CCISF, 0,2 Gewichtsteilen Siliconöl, 0,09 Gewichtsteilen Dibutylzinndilaurat, 0,09 Gewichtsteilen N-Äthylmorpholin und 0,01 Gewichtsteil Triäthylendiamin vermischt. Jn dieses Gemisch werden 21 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat 80:20 eingerührt. In wenigen Minuten ist das Reaktionsgemisch unter Erwärmung zu einem harten Schaumstoff erstarrt, der nach der Beflammung mit einer Geschwindigkeit von etwa 63 cm/min allein weiterbrennt.
  • Versuch D An Stelle von 43 Gewichtsteilen des in Versuch C verwendeten Polyäthers wird ein Gemisch aus 23 Gewichtsteilen dieses Polyäthers und 20 Gewichtsteilen des Bromäthyldiglykolesters der Phosphorsäure eingesetzt. Dieses Gemisch wird dann nach den Angaben in Versuch C zu einem Polyurethanschaumstoff verarbeitet.
  • Es entsteht ein harter Schaumstoff mit einem Bromgehalt von 11 Gewichtsprozent und einem Phosphorgehalt von 4,2 Gewichtsprozent. Nach der Beflammung erlischt der aus diesem Schaumstoff hergestellte Prüfstab in weniger als 1 Sekunde.
  • Beispiel 3 Versuch E (Vergleich) 35 Gewichtsteile eines durch Kondensation von 1 Mol Trimethylolpropan, 3 Mol Adipinsäure und 3 Mol Butandiol-1,4 hergestellten Polyesters, dessen OH-Zahl etwa 320 beträgt, werden mit 0,06 Gewichtsteilen Dibutylzinndilaurat, 0,06 Gewichtsteilen N-Äthylmorpholin, 0,01 Gewichtsteil Triäthylendiamin, 0,2 Gewichtsteilen Siliconöl und 0,7 Gewichtsteilen Wasser vermischt. In dieses Gemisch werden 21 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat 80:20 eingerührt. Nach Beginn der Schaumbildung wird das Reaktionsgemisch in eine Form gegossen und erhärtet dort nach etwa 2stündigem Erwärmen auf 80C zu einem festen Schaum stoff.
  • Dieser Schaumstoff brennt nach der Beflammung mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 cm/min allein weiter.
  • Versuch F An Stelle von 35 Gewichtsteilen des in Versuch E verwendeten Polyesters wird ein Gemisch aus 17,5 Gewichtsteilen dieses Polyesters und 17,5 Gewichtsteilen des 2-Bromäthyldiglykolesters der Phosphorsäure eingesetzt. Dieses Gemisch wird dann nach den Angaben in Versuch E zu einem Polyurethanschaumstoff verarbeitet.
  • Es entsteht ein fester Schaumstoff mit einem Bromgehalt von 8,2 Gewichtsprozent und einem Phosphorgehalt von 3,2 Gewichtsprozent. Nach der Beflammung erlischt der aus diesem Schaumstoff hergestellte Prüfstab in weniger als 1 Sekunde.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, gegebenenfalls verschäumten Polyurethanen aus Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern bzw. -äthern in Gegenwart von halogenhaltigen Phosphorsäureestern, gebräuchlichen Katalysatoren und gegebenenfalls Wasser und/oder anderen Treibmitteln und Emulgatoren unter Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der zur Bildung der Polyurethane notwendigen Polyester- bzw. Polyätherkomponente durch halogenhaltige Phosphorsäureester der allgemeinen Formel: o ~- R BrCH2-(CH2) O-P O O R2 in solchen Mengen, daß das gegebenenfalls verschäumte Polyurethan 4 bis 15 Gewichtsprozent Brom und 1,5 bis 5,8 Gewichtsprozent Phosphor enthält, ersetzt wird, wobei n eine ganze Zahl, Rl und R2 gleiche oder verschiedene Hydroxyalkylreste sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzte Menge des Phosphorsäureesters und die dadurch ersetzte Menge an Polyester bzw. Polyäther hinsichtlich ihres Gehaltes an freien OH-Gruppen übereinstimmen oder nahezu äquivalent sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1106 067, 1106 489.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1106067B (de) * 1959-12-09 1961-05-04 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von unbrennbaren oder schwer entflamm-baren Kunststoffen aus phosphorhaltigen Polyestern und Polyisocyanaten
DE1106489B (de) * 1959-08-11 1961-05-10 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Phosphoratome und Urethangruppen enthaltenden, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen

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