DE116501C - - Google Patents

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DE116501C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 47/. Jt//M
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stirnverschlufs für grofse Druckkessel, wie solche zur Behandlung verschiedener Stoffe unter hohem Druck, z. B. bei der Kalksandsteinfabrikation, aber auch für andere Zwecke Verwendung finden. Die Erfindung bezweckt, einen trotz seiner Gröfse doch leicht und bequem zu handhabenden und auf einfache Weise gut zu dichtenden Verschlufs .für solche Druckkessel zu schaffen.
Ein dem vorliegenden ähnlicher, bereits bekannter Verschlufs ist der Haskin'sche, welcher in Nr. 2196, Jahrgang 1898 der englischen Zeitschrift »The Engineer« beschrieben ist. Jedoch die dauernd sichere Befestigung des schweren Armes mit Gegengewicht und des schweren Deckels ist nicht möglich. Das gleichmäfsig dichte Anliegen des Deckels an der Stirnfläche des Kessels ist davon abhängig, dafs der Deckel gerade dann genau die senkrechte Lage einnimmt, wenn er an dem Kessel anliegt, was bei so grofsen Dimensionen praktisch gar nicht zu erreichen, ist; vielmehr wird der auf der Achse festsitzende Deckel, wenn er an dem Stirnende des Kessels anliegt, in Wirklichkeit fast immer eine Kleinigkeit schräg hängen, so dafs er unten oder oben etwas von dem Kesselende absteht, was aber genügt, um seine rund herum gleichmäfsige Dichtung zu erschweren und in Frage zu stellen. Endlich ist auch die Art und Weise der Dichtung zwischen dem Deckelrande und den an dem Kesselrande sitzenden Krampen mittels der geprefsten radialen Verschlufsarme keine auf die Dauer den Zweck erfüllende, denn die äufseren Enden der Arme nutzen sich durch das Einklemmen zwischen Deckelrand und Krampen mit den betreffenden Stellen an letzteren sehr schnell ab und dadurch wird die Klemmwirkung beeinträchtigt und schliefslich aufgehoben, so dafs von einer Dichtung bald nicht mehr die Rede sein kann.
Diese Uebelstände sind bei dem vorliegenden Verschlüsse beseitigt. Bei demselben ist durch eine doppelseitige Aufhängung des Deckels die Lagerung und Bewegung desselben erleichtert, und der Deckel kann unabhängig von seiner Lagerung an das Kesselende frei angeprefst werden, so dafs er ringsherum gleichmäfsig gut abdichtet. Endlich ist für die radialen Verschlufsarme eine solche Anordnung getroffen, dafs dieselben hebelartig wirken und dadurch ihre Klemmwirkung von der Abnutzung, die gleichzeitig verringert ist, nicht mehr beeinflufst wird.
Die beiliegende Zeichnung zeigt die Verschlufsvorrichtung in Fig. 1 in Vorderansicht und in Fig. 2 im Horizontalschnitt. Fig. 3 stellt einen Theil von Fig. 2 mit anderer Lage der Verschlufstheile dar.
Der Deckel b ist als Thür gestaltet, welche um die seitliche senkrechte Achse α auf- und zudrehbar ist, die unten in einem Spurlager q und oben von einem am Kessel befestigten Arm r gehalten wird. Zu diesem Zwecke ist die Thür b mit drei oder einer anderen Anzahl an ihr zwischen den Verschlufsarmen befestigten Scharnierbändern c versehen, welche
mit ihren Augen auf die Achse α aufgesteckt sind. Auf der anderen Seite ist die Thür b in ähnlicher Weise mit Tragbändern d versehen, mit welchen sie an einer Tragstange t aufgehängt ist, die wieder mittels Laufrollen %v an einer Laufschiene % hängt, welche an den Enden in irgend einer geeigneten Weise befestigt ist und in der Mitte zweckmäfsig noch aufgehängt wird. Dadurch wird die Thür b an beiden Seiten gleichmäfsig getragen und läfst sich infolge dessen ganz leicht auf- und zudrehen, wobei sie mit den Rollen w auf der Schiene ^ entlang rollt. Die Drehachse α und die Tragstange t sind beide mit auf Schraubengewinde verstellbaren Muttern m versehen, auf welchen die Bänder c und d aufruhen und Vermittelst welcher der Deckel genau in der richtigen Höhenlage vor dem Kessel eingestellt und bei etwa vorgekommener Senkung wieder in die richtige Lage nachgestellt werden kann. Damit der Deckel b an der bei der Drehachse α gelegenen Seite durch die Drehachse a nicht am Anpressen an den Kessel gehindert ist, sind auf der Drehachse α verschiebbare kegelartige Zwischenstücke k angeordnet, welche in die entsprechend kegelartig ausgebohrten Augen der Scharnierbänder c fassen. Die einzelnen Zwischenstücke k sind durch Stangen f mit einander verbunden; das oberste Zwischenstück k ist mit einer über demselben angeordneten, auf Schraubengewinde der Achse a laufenden Mutter ο derart verbunden, dafs, wenn die Mutter ο hochgeschraubt wird, dadurch sämmtliche Zwischenstücke k aus den Augen der Scharnierbänder c herausgezogen werden. Die Augen der Scharnierbänder c haben alsdann mit ihren weiten kegelartigen Bohrungen auf der Achse α viel Spielraum und dadurch kann der Deckel b frei an den Kessel angeprefst werden. Behufs Auf- und Zudrehens des Deckels b schraubt man die Mutter ο wieder herab, damit die Scharnierbänder c bei der Drehung auf den Zwischenstücken k sichere. Führung haben. Die Augen der Scharnierbänder werden von zwischen ihnen und den Muttern m angeordneten Scheiben η getragen.
Der Deckel b wird ringsherum an seinem Rande gegen den Stirnrand des Ke'ssels angeprefst und dadurch gegen letzteren abgedichtet. Dies geschieht mittels der an dem Deckel angebrachten radialen Verschlufsarme g, welche alle gleichzeitig von der Mitte aus durch Vorschrauben einer Mutter h bethätigt werden, wie beim Haskin'sehen Verschlufs. Zu diesem Zwecke ist der Deckel b hier ebenfalls mit einer mittleren Achse e versehen, welche Schraubengewinde besitzt, auf welchem sich die Mutter h verschraubt. Die Neuerung gegenüber dem Haskin'sehen Verschlufs besteht hier in Folgendem:
Der mit der Mutter h verbundene und von derselben verschobene Ring oder die Platte i ist mit den Verschlufsarmen g durch Lenker / verbunden. Die Verschlufsarme g führen sich in an dem Deckel b sitzenden, dieselben umfassenden Führungsbügeln p. In der Nähe der äufseren Enden der Arme g sind ferner an dem Deckel b Knaggen u angeordnet, gegen welche die Arme g mit der Rückseite anliegen. Aehnliche Knaggen ν werden zweckmäfsig auch hinter den inneren Enden der Arme g an dem Deckel b angeordnet, um die Arme bei der zurückgezogenen Stellung derselben, wie in Fig. 2 in vollen Linien gezeichnet, an den inneren Enden zu stützen. Schraubt man nun die Mutter h mit Platte i vor, so werden durch die Lenker Z die Arme g gleichzeitig nach aufsen verschoben und treten dadurch mit den äufseren Enden unter einen an dem Kesselrand durch Stehbolzen befestigten Ring s (oder einzelne an dem Kessel befestigte Krammen). Haben die Lenker / die horizontale Lage erreicht (s. die in Fig. 3 gezeichnete Stellung der Theile), so söfst die Platte i. auf die inneren Enden der Arme g und drückt nun beim weiteren Vorschrauben der Mutter h die inneren Enden der Arme g zurück. Hierbei dienen die Knaggen 11 den Armen g als Drehpunkt; die Arme wirken als zweiarmige Hebel, ihre äufseren Enden werden gegen den Ring s geprefst (s. die punktirte Stellung in Fig. 2) und dadurch wird der Deckel an dem Rande fest und dicht gegen den Kesselrand geprefst. Eine Abnutzung der Theile beeinträchtigt hier die Dichtigkeit des Verschlusses nicht, da man nur die Mutter h entsprechend weit vorzuschrauben braucht, um mittels der Arme oder Hebel g stets die nöthige Klemmung zu erhalten. Beim Vorschub der Arme g sind dieselben von den inneren Knaggen ν abgeglitten, so dafs sie freie Bahn haben, um neben diesen Knaggen zurückgedrückt zu werden, wie die punktirte Stellung in Fig. 2 zeigt. Damit nach Erreichung der in Fig. 3 gezeichneten Lage ' beim weiteren Vorschrauben der Mutter h die Arme g nicht wieder zurückgezogen werden, sind die Lenker / mit Schlitzen χ versehen, in welchen die Verbindungszapfen der Platte i gleiten, ohne an den Lenkern zu ziehen. An den Stellen, wo die Platte i auf die inneren Enden der Arme g wirkt, wird dieselbe vortheilhaft mit Stellschrauben y versehen, um die durch die Platte bewirkte Drehung jedes einzelnen Hebels g regeln zu können.
Das Andrücken des Deckels geschieht hier also nicht unter Mitwirkung der die Verschlufsarme mit der Druckplatte verbindenden Gelenke, welche leicht locker werden und dann eine sichere und gleichmäfsige Wirkung nicht gewährleisten, sondern die Druckplatte wirkt unmittelbar auf die Verschlufsarme, so dafs bei

Claims (1)

  1. der Druckwirkung die Gelenke aufser Benutzung bleiben und dadurch die Druckwirkung eine sichere, gleichmä'fsige und kräftige ist.
    Die Drehung der Mutter h kann entweder mittels eines auf der Mutter festsitzenden Handrades ι oder mittels eines auf der Mutter lose angeordneten, jedoch bei Benutzung mittels eines Kuppelstiftes 3 oder dergl mit derselben zu verbindenden Schneckenrades 2 erfolgen, welches durch eine Schnecke 4 und Handrad 5 angetrieben wird. Zum schnellen Ein- und Ausriegeln ist zweckmäfsig das Handrad 1 und zum Anspannen des Deckels der Schneckenantrieb zu benutzen. Das Schneckenrad 2, welches sich mit der Mutter h vor- und zurückbewegt, kann die Schnecke 4. oder deren Welle mit einer beide umfassenden Kapsel mitnehmen, und liegt die Schneckenwelle in Schiebelagern 6, welche sich auf Führungsarmen 7 verschieben, die unter Vermittelung einer Platte 8 und Stangen 9 an dem Deckel b befestigt sind.
    Der am Kessel sitzende Ring s, unter welchen die Verschlufsarme g greifen, ist an den Stellen, wo die Tragbänder c und d liegen, unterbrochen, um das Auf- und Zudrehen der Thür zu ermöglichen, oder die Bänder cd könnten auch über den Ring s hinweggekröpft sein, in welchem Falle er nicht unterbrochen zu werden braucht.
    Patenτ-Anspruch:
    Gefäfsverschlufs für Druckkessel u. dgl. mit centraler Verriegelung, dadurch gekennzeichnet, dafs der Deckel b an einer Seite um eine senkrechte Achse α drehbar angeordnet und an der anderen Seite an einem Träger t, der auf einer Gleitbahn \ rollt, aufgehängt ist, und dafs die strahlig angeordneten Verschlufriegel g nach ihrer Verschiebung unter den am Kessel sitzenden Ring oder Krammen s von der Druckplatte i unmittelbar mit ihren inneren Enden an den Deckel angedrückt werden, wobei sie, um am Deckel sitzende Knaggen u schwingend und mit den äufseren Enden sich unter den Ring oder dgl. s stemmend, den Deckel an seinem Rande gegen den Kessel drücken.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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