DE116481C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei dem neuen Kugellager ist der Gedanke, mehrere Kugelreihen zwischen zwei Laufkegeln in so lockerer Weise anzuordnen, dafs die Stücke geplatzter Kugeln zwischen den unteren Kugeln durchfallen können, in neuer Weise zur Ausführung gebracht.

Es hat sich herausgestellt, dafs, wenn man die beiden kegelförmigen Laufflächen richtig wählt, man unter Umständen von der Anordnung der besonderen Laufrillen auf dem einen Kegel absehen kann.

Dies ist dann der Fall, wenn der innere Kegel etwas steiler ist wie der äufsere, so dafs der Zwischenraum zwischen beiden Kegeln sich nach der Kegelspitze zu verengt.

Bei einer solchen Anordnung wird jede in den Zwischenraum eingelassene Kugel sich ihren Platz selbst suchen und da wirken, wo sie vermöge ihres eigenen Gewichtes und ihrer Gröfse ihre tiefste Lage einnimmt. In dieser Lage aber wird sie auf den vollen Druck, welchen sie aushalten kann, beansprucht.

Ein grofser Vortheil bei dieser Anordnung ist demnach, dafs die Kugeln, welche man in einem einzigen Lager, bezw. in einer einzigen Bahn verwenden will, nicht so peinlich genau gleiche Gröfse besitzen müssen, wie es bei den bisherigen Bauarten der Fall war. Auch ohne dafs die Kugeln vollständig gleichmäfsig sind, wird dadurch, dafs eben jede von ihnen von selbst ihre richtige Belastung herbeiführt, eine gröfsere Sicherheit in dem Lager erzielt werden, insofern keine der Kugeln einen gröfseren Druck bei gleichzeitiger Entlastung anderer Kugeln auszuhalten hat, und deshalb eine geringere Anzahl Kugeln nothwendig ist, bezw.

die halbe Kugelzahl durch selbstthätiges gleichmäfsiges Einstellen einer jeden Kugel einen höheren Druck aufnehmen kann und die Sicherheit des Lagers aufserdem noch durch die Vermehrung der Kugelanzahl erhöht wird, indem eine weit gröfsere Menge Kugeln auf der gleich grofsen Kegelfläche Platz finden können als bei ähnlichen Lagern, die mit Rillen auf dem einen Kegel versehen sind.

Um ein Hüpfen oder eine Drosselung der Kegel zu vermeiden, kann ein Sicherungsring, der, wenn nöthig, wieder mit Kugeln versehen ist, angebracht werden.

Es ergiebt sich hieraus der weitere Vortheil, dafs bei dem Lager kein besonderer Zeitabschnitt zum Einlaufen nothwendig ist, welcher die unvermeidlichen Gröfsenverschiedenheiten der Kugeln ausgleicht.

In der Zeichnung ist ein derartiges Lager im Schnitt und in Draufsicht veranschaulicht.

A und B sind die beiden Laufflächen, während ede und/ die verschiedenen Kugelreihen sind. C ist der Sicherungsring, der irgendwie am ruhenden Lagertheil befestigt ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kugellager für senkrechte Wellen, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen zwei kegelförmigen Laufflächen von verschiedenem Neigungswinkel mehrere Kugelreihen von verschiedenem Kugeldurchmesser in Abständen eingelegt sind, zum Zwecke, die Kugeln selbstthätig sich in die Stelle des Kegelzwischenraumes einstellen zu lassen, wo sie den Druck auf die beiden Kegelflächen am gleichmäfsigsten vertheilt aufnehmen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.