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Vorrichtung zum Reinigen der Messer von Rübenschneidmaschinen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen der Messer der in den Zuckerfabriken
verwendeten Rübenschneidmaschinen.
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In den Zuckerfabriken werden die Zuckerrüben nach dem Säubern zu feinen
Schnitzeln zerkleinert, die dann zur Gewinnung des Zuckers ausgelaugt werden. Die
zur Zerkleinerung der Rüben dienenden Schnitzel- oder Schneidmaschinen lassen sich
zwei Haupttypen zuordnen, je nachdem, ob sie eine Ringscheibe mit radial angeordneten
Messern oder einen Zylinder mit Messern besitzen, die parallel zu den Erzeugenden
dieses Zylinders stehen.
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Wie gut die Zuckerrüben vorher auch immer gesäubert werden, sie führen
verschiedene Abfälle und Blätter mit sich, die von den vorher zur Säuberung benutzten
Einrichtungen nicht abgefangen worden sind. Die Rüben selbst können ebenfalls faserig
sein. Diese Abfälle und Fasern werden von den Messern der Schneidmaschine zurückgehalten.
Um eine Verminderung der Schneidleistung zu verhindern, muß man häufig eine Reinigung
der Messer vornehmen.
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Es ist bereits eine Reinigungsvorrichtung für Rübenschnitzehnaschinen
bekannt, die ein umlaufendes endloses Band aufweist. Dieses Band ist mit Borsten
besetzt, die die Messer bestreichen und ihrerseits durch einen Rechen gereinigt
werden. Zur Unterstützung des Borstenbandes wird bei der bekannten Reinigungsvorrichtung
Druckluft auf die Messerschneiden geblasen. Diese Konstruktion hat eine Reihe von
Nachteilen, von denen vor allem ihre Kompliziertheit und Störungsanfälligkeit zu
nennen sind. Das Einblasen der Druckluft ist überdies mit erheblichem Energieverbrauch
verbunden, wenn die Reinigungswirkung ausreichend sein soll.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen der Messer einer Rübenschneidmaschine,
deren Messer auf einer rotierenden Fläche angeordnet sind, mit einer Leitung, die
ein strömendes Medium entlang einer Linie abgibt, unterhalb der sich nacheinander
die Schneiden sämtlicher Messer bei ihrer Rotation hindurchbewegen, ist dadurch
gekennzeichnet, daß diese Leitung durch eine punktförmig wirkende Düse Flüssigkeit
unter einem Druck von mehr als 45 kg/cm2 abgibt und eine Hin- und Herbewegung entlang
der erwähnten Linie ausführt.
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Der konzentriert auf die Messer aufprallende Flüssigkeitsstrahl treibt
die Abfälle, die an den Messern zu haften beginnen, aus der Maschine. Dabei läßt
sich der erforderliche Energieaufwand im Vergleich zu der bekannten Reinigungsvorrichtung
in geringeren Grenzen halten. Auch der bauliche Aufwand ist geringer, da kein rotierendes
Borstenband erforderlich ist, sondern der Flüssigkeitsstrahl allein genügt.
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Nach einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Leitung ein Rohrstück, ein rechtwinkliges Knie und einen an seinem Ende
die Düse in axialer Anordnung tragenden Rohrstutzen auf, der um die Achse des Rohrstückes
hin- und tierschwenkbar ist, so daß seine Drehachse etwa die Normale zu der genannten
Wirkungslinie bildet.
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Das Rohrstück ist innerhalb eines abgedichteten Gehäuses gelagert
und steht mit dem Inneren dieses Gehäuses in Verbindung. Das Gehäuse wird mit Wasser
oder einer anderen Flüssigkeit unter hohem Druck gespeist.
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Es sind ferner Mittel vorgesehen, die den Rohrstutzen zwischen zwei
Grenzstellungen um seine Drehachse kontinuierlich hin- und herschwenken.
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Nach einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
ist die Düse radial an einem Rohr angeordnet, das gradlinig verläuft und längs seiner
Achse hin- und tierverschiebbar ist, dadurch wirkt der Strahl des Wassers oder der
sonst zum
Reinigen verwendeten Flüssigkeit im Mittelteil der Schneidfläche
und in ihren Rand- oder Außenteilen mit der gleichen Kraft.
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Vorzugsweise ist der Strahl der Reinigungsflüssigkeit zu der Schneidfläche
geneigt, und zwar insbesondere derart, daß der Reinigungsstrahl mit dem Faktor der
Bewegung des diesen Strahl ausgesetzten Messers einen Winkel in der Größenordnung
von 45° bildet.
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Die Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im übrigen aus der nachfolgenden
Beispielsbeschreibung hervor, in der die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert
ist.
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F i g. 1 ist eine Draufsicht auf eine mit Schneidscheibe arbeitende
Rübenschneidmaschine, die mit einer Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgestattet
ist; der Einfülltrichter ist in der Zeichnung weggelassen; F i g. 2 ist ein Aufriß
der Schneidmaschine nach F i g. 1, von der Ebene a-a aus gesehen; F i g. 3 ist in
größerem Maßstab eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach der Erfindung;
F i g. 4 ist eine Teilansicht dieser Vorrichtung im Aufriß; F i g. 5 zeigt eine
Einzelheit; F i g. 6 ist eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform
einer Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
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Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte, mit Schneidscheibe arbeitende
Rübenschneidmaschine hat einen Sockel l mit einer ringförmigen Austrittsöffnung.
Die Welle 2 wird mittels eines Kegelradgetriebes, dessen Rad 3 auf der Welle
2 und dessen Rad 4 auf der Welle 5 sitzt, in Drehung versetzt. Auf
der Welle 2 ist die ringförmige Sehneidscheibe 6 befestigt. Diese trägt in bekannter
Weise in den Abschnitten 7 eine Reihe von radialen Messerkästen, während die Abschnitte
8 ebene Zonen bilden. Oberhalb der Schneidscheibe ist der Trichter 9 angeordnet,
dessen Form an sich bekannt ist. Durch diese Anordnung leitet der Trichter 9 die
Rüben auf die ringförmige Schneidscheibe 6. Dabei bleiben zwei diametral gegenüberliegende
Zonen 10 und 11 stets frei. Die Zone 10 dient zum Durchleiten des
Antriebes (Welle 5) und zur Aufnahme von anderen Zubehörteilen der Maschine. In
der Zone 11 ist in ähnlicher Weise anderes Zubehör sowie eine Schauklappe
14 vorgesehen.
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Die Reinigungsvorrichtung ist im Bereich oberhalb der Schneidscheibe
6 angeordnet. Sie umfaßt ein dreieckiges, etwa senkrechtes Gehäuse 15, in dem ein
Rohrstutzen 16 montiert ist. Dieser Rohrstutzen 16 läuft in einer Düse 23 aus, die
etwa in einer senkrechten Ebene liegt, und ist bei 17 rechtwinklig zu einem Knie
gebogen. An das Knie 17 schließt sich ein Teilstück 18 an, das etwa horizontal
verläuft, an seinem freien Ende verschlossen ist und von den druckdichten Lagern
19 und 20 eines Hohlzylinders 21. drehbar gehalten wird. Das Teilstück
18 ist mit Öffnungen 22 versehen, die die Verbindung zwischen dem Inneren des Rohrstutzens
16 und dem Inneren des Hohlzylinders 21 herstellen. In den Hohlzylinder 21 mündet
eine Leitung 24, die gewöhnlich mit Wasser unter hohem Druck gespeist wird. Der
Rohrstutzen 16 wird derart angetrieben, daß er in kontinuierlicher Bewegung um die
Achse des Teilstückes 18 hin- und hergeschwenkt wird und praktisch den gesamten
Bereich des Gehäuses 15 von einer Position 16a bis zu einer anderen Position
16b bestreicht. Diese Antriebseinrichtung umfaßt einen ersten Hebel 25, der
mit einem Ende an dem Teilstück 18 befestigt und an seinem Ende beweglich
mit einem Hebel 26
verbunden ist. Dieser wiederum ist beweglich mit einem
Kurbelzapfen 27 verbunden, der in exzentrischer Stellung auf einer runden Scheibe
28 sitzt. Diese Scheibe wird durch einen Elektromotor 29, der auf einem Träger
30 befestigt ist, in Drehung versetzt. Der Träger 30 ist mit einer Grundplatte
31 fest verbunden, die identisch ist mit der Platte, die vor Anbringen der Reinigungsvorrichtung
zum Verschließen der vorhandenen Öffnung diente, so daß die Maschine selbst nicht
verändert zu werden braucht, um die erfindungsgemäße Vorrichtung zu installieren.
Das untere Ende des Ständers 15 ist offen und steht radial zu der Schneidscheibe
6.
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Die Maschine arbeitet wie folgt: Der Trichter wird mit Zuckerrüben
beschickt, die zwar vorher gesäubert worden sind, jedoch Abfälle, wie beispielsweise
Blätter, mit sich führen. Die Zuckerrüben werden in Schnitzel zerkleinert und fallen
unten aus der Maschine in einen Förderer, der sie der weiteren Verarbeitung zuführt.
Während die Maschine in Betrieb ist, wird Wasser oder eine andere Flüssigkeit unter
starkem Druck in relativ kleiner Menge kräftig auf die Messer der Scheibe 6 gespritzt,
wodurch vermieden wird, daß sich die Abfälle, Blätter u. dgl., auf diesen Messern
sammeln, was die Leistung dieser Messer herabsetzen würde. Der Strahl des unter
Druck stehenden Wassers verlagert sich durch die Schwenkbewegung des Rohrstutzens
16 radial. Diese Bewegung wird durch den Motor 29 und das zur Umwandlung der Bewegung
dienende Getriebe (Scheibe 28, Kurbelzapfen 27, Hebel 26 und 25) sichergestellt.
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Im praktischen Betrieb ist Wasser unter einem Druck von 60 kg/cm-'
verwendet worden, wobei die Durchsatzmenge in der Größenordnung von 17001/ Stunde
lag und die Drehgeschwindigkeit der Schneidmaschine etwa 60 U/min betrug.
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Nach der abgeänderten Ausführungsform der F i g. 6 umfaßt die Vorrichtung
im wesentlichen ein Gehäuse 32 in Form eines länglichen Kastens, in dem auf Rollen
33 ein Rohr 34 in der Längsrichtung verschiebbar angeordnet ist. An das Rohr
34 ist an einem Ende radial eine Düse 35 angesetzt, während sein anderes
Ende an eine biegsame Leitung angeschlossen ist, die durch eine geeignete (nicht
dargestellte) Pumpe mit Wasser unter hohem Druck gespeist wird. Auf dem Rohr
34 ist in dem Gehäuse 32 mittels einer Rändelschraube 36 ein Mitnehmerblech
37 befestigt. In einen Schlitz 38 des Mitnehmerbleches 37, der zum Rohr 34 radial
verläuft, greift ein Stift 39 ein. Dieser Stift ist die Verlängerung der
Achse eines Gliedes einer Kette 40. Diese Kette 40 wird von zwei Zahnrädern
41 und 42 bewegt, die drehbar an der Wand des Gehäuses 32 befestigt
sind. Die Welle des Zahnrades 41 ist über ein geeignetes Getriebe mit einem
Motor 43 gekuppelt, der schematisch durch strichpunktierte Linien angedeutet ist.
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Das Rohr 34 wird durch zwei längsverlaufende Führungsstangen
44 und 45, zwischen die ein Ende des Mitnehmerbleches 37 faßt, in
der gewünschten Winkelstellung gehalten.
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Das Rohr 34 wird durch zwei längsverlaufende Trog ausgebildet, in
den eine geeignete Menge Schmieröl eingebracht wird.
Die Vorrichtung
läßt sich an einer Schneidmaschine des Scheibentyps mittels seitlicher Füße 46 und
47 und an einer Schneidmaschine des Trommeltyps mit Hilfe eines nicht dargestellten
Paßstückes, das an der vorderen Frontwand des Gehäuses 32 zu befestigen ist, anbringen.
Beim Betrieb schickt die Düse 35 einen kräftigen Strahl in Richtung der Messer,
die schematisch bei 48 angedeutet sind und sich im Sinne des Pfeiles bewegen. Man
reguliert mit Hilfe der Schraube 36 die Neigung des Strahles zu den Messern, um
eine maximale Reinigungswirkung zu erzielen. Erfahrungsgemäß ist es besonders günstig,
wenn der Reinigungsstrahl mit dem Vektor der Bewegung des diesem Strahl ausgesetzten
Messers einen Winkel in der Größenordnung von 45° bildet, jedoch hängt dieses Winkeloptimum
von der Form der Messer ab.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Andere äquivalente Mittel können zur Durchführung des Verfahrens der
Erfindung benutzt werden. Beispielsweise kann man statt eines Elektromotors zur
Bewegung des Rohres jeden anderen Motor verwenden, beispielsweise einen hydraulischen
Antrieb.
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Die Reinigungsvorrichtung kann mit Vorteil durch Hilfsmittel für die
Säuberung des Gehäuses 15, das das Rohr 16 enthält, vervollständigt werden. Beispielsweise
können diese Hilfsmittel für die Säuberung des Gehäuses 15 Zweigleitungen der Speiseleitung
24 umfassen, die in das Gehäuse 15 einmünden, und einen Schieber für diese Zweigleitungen,
der von Zeit zu Zeit geöffnet wird.