DE1163334B - Verfahren zur Rueckgewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsaeuren hergestellt sind - Google Patents

Verfahren zur Rueckgewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsaeuren hergestellt sind

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DE1163334B
DE1163334B DENDAT1163334D DE1163334DA DE1163334B DE 1163334 B DE1163334 B DE 1163334B DE NDAT1163334 D DENDAT1163334 D DE NDAT1163334D DE 1163334D A DE1163334D A DE 1163334DA DE 1163334 B DE1163334 B DE 1163334B
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DE
Germany
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diamines
extraction
recovery
dicarboxylic acids
benzene
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Pending
Application number
DENDAT1163334D
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English (en)
Inventor
Dr Heinz Bille
Dr Werner Nieswandt
Dr-Ing Peter Pfaff
Dipl-Ing Georg Stueber
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BASF SE
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BASF SE
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 q-1/01
B 64700IV b /12 q
8. November 1961
20. Februar 1964
Zur Rückgewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsäuren hergestellt worden sind, sind einige Verfahren bekannt. Die Polyamide, z. B. Abfälle bei der Polyamidverarbeitung, werden in Gegenwart von Alkalien oder Säuren durch Erhitzen gespalten. Dabei erhält man wäßrige Lösungen, die das verwendete Diamin und die Dicarbonsäure enthalten. Zur Isolierung der Ausgangsstoffe kann man entweder im sauren Medium zunächst die vorhandene Dicarbonsäure abtrennen, z. B. durch Ausfällen und Abfütrieren oder durch Extrahieren, und dann im alkalischen Medium das Diamin isolieren oder umgekehrt zunächst im alkalischen Medium das Diamin abtrennen und dann die Dicarbonsäure isolieren. In beiden Fällen muß das Diamin aus dem alkalischen Medium isoliert werden. Es geschieht bei bekannten Verfahren durch unmittelbare Destillation, durch Aussalzen oder durch Extraktion. Beim Extraktionsverfahren erhält man relativ die beste Ausbeute und das reinste Produkt.
Es sind bereits viele Extraktionsmittel verwendet worden, insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform oder Methylenchlorid, sowie cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Benzol und Toluol. Die Ergebnisse hängen von den Verteilungsfaktoren des Diamins und den Verunreinigungen ab. Vorhersagen lassen sich so gut wie nicht machen, da man die gegenseitigen Einflüsse nicht abzuschätzen vermag.
Es wurde gefunden, daß man bei den Verfahren zur Wiedergewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsäuren hergestellt worden sind, bei dem das nach saurer oder alkalischer Spaltung erhaltene Diamin aus wäßriger alkalischer Lösung durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel entfernt wird, besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt, wenn man als Extraktionsmittel ein Gemisch aus Benzol und bzw. oder Toluol und n-Butanol und bzw. oder Isobutanol mit einem Benzol- bzw. Toluolanteil von 25 bis 60 Gewichtsprozent verwendet.
Durch dieses Verfahren erreicht man mit wesentlich kleineren Mengen eine vollständigere Extraktion des Diamins als bei Verwendung der bekannten Extraktionsmittel. Dieses Ergebnis war um so weniger zu erwarten, als z. B. der Verteilungsfaktor für Hexamethylendiamin zwischen Wasser und dem verwendeten aromatischen Kohlenwasserstoff der Mischphasen relativ klein ist, während mit Butanol allein gleichzeitig sehr viel Wasser aufgenommen wird.
Das Verfahren läßt sich nicht nur beim Vorliegen von Hexamethylendiamin, sondern auch bei anderen Verfahren zur Rückgewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsäuren hergestellt sind
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Werner Nieswandt, Weinheim,
Dr.-Ing. Peter Pfaff, Neustadt an der Weinstraße, Dipl.-Ing. Georg Stüber,
Dr. Heinz Bille, Ludwigshafen/Rhein
Diaminen anwenden, z. B. Tetramethylendiamin oder p-Xylylendiamin.
Man verwendet ein Extraktionsmittelgemisch mit 25 bis 60 Gewichtsprozent Benzol oder Toluol. Besonders günstig sind Gemische, die Benzol oder Toluol und Butanol in gleichen Mengen enthalten. Man kann reines n-Butanol als Gemischkomponente verwenden oder Gemische mit Isobutanol. Ist der Isobutanolanteil höher als 40 %> bezogen auf Gesamtbutanol, so wird der Verteilungsfaktor für das Diamin ungünstiger. Bei der Extraktion geht in die organische Phase eine geringe Menge Wasser (etwa 6%)· Dies hat auf die Extraktion keinen Einfluß.
Die Extraktion wird in »blicher Weise bei Temperaturen zwischen etwa 20 und 8O0C durchgeführt. Man verwendet die in der Technik üblichen Extraktoren, z. B. Raschigsäulen, Siebbodenkolonnen, Rührextraktoren. Der Extrakt wird, gegebenenfalls nach Trocknung, in der üblichen Weise destilliert.
Beispiel
In einer Füllkörpersäule (Länge 2 m, Durchmesser 0,05 m, Füllkörperdurchmesser 4 mm) wird eine bei der alkalischen Spaltung von Polyhexamethylenadipamid erhaltene wäßrige Lösung mit folgenden Konzentrationen:
Hexamethylendiamin 10%
Natriumadipinat 16,4%
Natriumhydroxyd 0,5 %
im Gegenstrom mit einem Gemisch von Benzol und Butanol (Gewichtsverhältnis 1: 1) bei 7O0C extrahiert, wobei der Kolonne stündlich 1,2 kg wäßrige
409 509/437
Lösung und 0,85 kg organisches Lösungsmittelgemisch zugeführt werden. Bei dieser Belastung sind nach der Extraktion noch 0,1 % Hexamethylendiamin im wäßrigen Ablauf aus der Extraktionskolonne nachweisbar.
Der organische Extraktionsüberlauf, der die Masse des Hexamethylendiamins enthält, wird bei 320 Torr eingeengt, das hierbei gewonnene Lösungsmittelgemisch nach Abtrennung azeotrop mitgeführten Wassers wieder zur Extraktion verwendet und das Hexamethylendiamin bei 25 Torr destilliert.
Bezogen auf den stündlichen Ablauf aus der Extraktionskolonne, erhält man 110 g Hexamethylendiamin (Ausbeute 91,6%) mit folgenden Kennzahlen:
Flüchtige Basen 2,3 Milliäquivalent/kg
Diaminocyclohexan 0,16%
Cyancyclopentanonimin 0,09 %
Vergilbungstest des Adinsäure-
Hexamethylendiamin- Salzes
(AH-SaIz) bei 85°C 20 Einheiten der
HAZEN-Skala
Der Vergilbungstest des AH-Salzes wird wie folgt durchgeführt: Eine 42%ige wäßrige AH-Salz-Lösung wird 24 Stunden bei 850C gehalten und die hierbei erhaltene Verfärbung photometrisch an Hand der HAZEN-Skala gemessen.
Wird vergleichsweise unter sonst gleichen Bedingungen in der beschriebenen Extraktionskolonne die wäßrige Lösung von Spaltprodukten des Polyhexamethylenadipamids mit Benzol im Gegenstrom bei 700C extrahiert, wobei der Kolonne stündlich 0,48 kg wäßrige Lösung und 1,4 kg Benzol zugeführt werden, so sind nach der Extraktion noch 3 % Hexamethylendiamin im wäßrigen Kolonnenablauf nachweisbar.
Bezogen auf den stündlichen Extraktionsaustrag, erhält man 30 g Hexamethylendiamin (Ausbeute 62,5%) mit folgenden Kennzahlen:
Flüchtige Basen 3,2 Milliäquivalent/kg
Diaminocyclohexan 0,18%
Cyancyclopentanonimin 0,1 %
Vergilbungstest des Adinsäure-
Hexamethylendiamin - Salzes
(AH-SaIz) bei 850C 40 Einheiten der
HAZEN-Skala

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Wiedergewinnung von Diaminen aus Polyamiden, die aus Diaminen und Dicarbonsäuren hergestellt worden sind, bei dem das nach saurer oder alkalischer Spaltung erhaltene Diamin aus wäßriger alkalischer Lösung durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel ein Gemisch aus Benzol und bzw. oder Toluol und n-Butanol und bzw. oder Isobutanol mit einem Benzol- bzw. Toluolanteil von 25 bis 60 Gewichtsprozent verwendet.
    409 509/437 2.64 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993025514A1 (de) * 1992-06-17 1993-12-23 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur gleichzeitigen herstellung von dicarbonsäuren und diaminen aus polyamiden

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993025514A1 (de) * 1992-06-17 1993-12-23 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur gleichzeitigen herstellung von dicarbonsäuren und diaminen aus polyamiden

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