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Kohlenhobel Es sind Kohlenhobel bekannt, an deren Hobelkörperunterseite
in. jeder Arbeitsrichtung mit höhenverstellbaren Sohlenmeißeln zusammenwirkende
und mit Schneidkanten versehene, durch Schrauben gehaltene Sohlenschuhe angebracht
sind (»Westfalia-Hobelhandbuch«, Dezember 1956, 3500 BA 155, S. 15/16).
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Die Erfindung sieht eine Verbesserung derartiger Kohlenhobel dadurch
vor, daß die Sohlenschuhe über einen senkrechten Schenkel mit verschieden starken
Zwischenstücken in verschieden hoch liegenden Ausnehmungen anliegend höhenverstellbar
angeordnet sind, wobei der Anstellwinkel der Unterseite des Sohlenschuhes zum Liegenden
dermaßen in Abhängigkeit zur Höhenlage des Sohlenschuhes zur Hobelunterkante steht,
daß bei tiefster Stellung des Sohlenschuhes der Anstellwinkel am größten ist. Hierdurch
kann in Abhängigkeit von der Ausbildung des Liegenden, auf welchem der Hobel gleitend
vorwärts bewegt wird, die Höhe der waagerecht verlaufenden Schneidkante des Sohlenmessers
eingestellt werden, damit nach Möglichkeit unabhängig von der Beschaffenheit der
Kohle und des Liegenden eine Trennung der Schichten genau am Fuße des Flözes erfolgt
und die Kohle restlos gewonnen werden kann, ohne daß diese durch Berge verunreinigt
wird. Besonders vorteilhaft erweist sich der Einsatz des erfindungsgemäßen Kohlenhobels
für den Fall, wo das Liegende weich und quellend ausgebildet ist und dabei gegebenenfalls
noch schiefrigen Charakter hat, während die Kohle härter als das Liegende ist. Die
unter diesen Umständen besonders große Gefahr des Ver-Iaufens der waagerechten Schneidkante
eines Sohlenmessers wird ebenso wie die damit verbundene Gefahr der Mitgewinnung
der oberen Schichten des Liegenden oder aber des Hängenbleibens einer mehr oder
minder starken Lage der Kohle am Liegenden vermieden. Bei sehr weichem Liegenden
wird das Sohlenmesser mit seiner Unterkante derart eingestellt, daß seine Schneidkante
sehr viel höher liegt als das hintere Ende der Gleitkufe. Bei dieser tiefsten Stellung
des Sohlenschuhes wird der Hobelkörper angehoben, und die am Liegenden schneidenden
Meißel des Hobels werden außer Eingriff gebracht. Der Hobel wird zwangläufig aus
dem Liegenden herausgefahren. Das Sohlenmesser kann aber auch auf eine Neigung in
entgegengesetzter Richtung eingestellt werden. Ist nämlich das Liegende glatt und
hart, die Kohle dagegen weich, so kann die Unterseite des Sohlenmessers so eingestellt
werden, daß es mit seiner Schneidkante zum Liegenden hin geneigt ist. Das Sohlenmesser
fährt dann am Liegenden entlang und bewirkt unmittelbar am Liegenden die gewünschte
Abspaltung der Kohle.
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Ferner sind Sohlenmeißel bekannt, die verstellbar, aber nur durch
einzuschaltende Buchsen auch höhenverstellbar sind (deutsche Patentschrift 875 332).
In der deutschen Patentschrift 839 336 ist eine Verstellvorrichtung für Schälmesser
beschrieben und offenbart, ein Hangendmesser um eine senkrecht zur Marschrichtung
des Hobels verlaufende waagerechte Achse zur Veränderung der Höhenlage der Schneidkante
schwenkbar anzuordnen. Es handelt sich bei der bekannten Vorrichtung also nur um
eine Einstellbarkeit der Schneide gegenüber dem Stoß in waagerechter Ebene bzw.
gegenüber dem Hangenden in senkrechter Ebene, während es erfindungsgemäß darauf
ankommt, das ganze Sohlenmesser in vertikaler Ebene zu verstellen. Die Erfindung
erschöpft sich daher nicht in einer Verstellbarkeit der Schneidkante des Sohlenmessers
in wechselnder Höhe, sondern wesentlich ist, daß die Unterseite des Sohlenmessers
als Gleitkufe für den Hobel dient und diese durch Verdrehung des Sohlenmessers um
eine waagerechte Achse und durch dessen gleichzeitige senkrechte Verstellung auf
eine unterschiedliche Schräglage und Höhe derart eingestellt werden kann, daß die
waagerechte Schneidkante des Sohlenmessers die gewollte Abspaltung der Kohle unmittelbar
am Liegenden ermöglicht.
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Schließlich ist es bekannt, zur Höhenverstellbarkeit Bodenbleche unterzuschrauben
(Zeitschrift »Bergfreiheit«, 1954, S. 326). Diese Anordnung besteht aber aus mehreren
losen Teilen und ist daher abgesehen von der fehlenden Schwenkbarkeit ebenfalls
nachteilig.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der aufragende
Schenkel des winkelförmig
ausgebildeten Sohlenschuhes durch eine
einen vertikalen Schlitz des aufragenden Sohlenschuhschenkels durchgreifende, horizontale
Klemmschraube an dem Hobel befestigt ist, wobei durch die Einfügung verschieden
starker Zwischenstücke über und unter dem Schraubenbolzen und/oder durch die Anordnung
desselben in einem unterschiedlichen Abstand von der Schraube die Einstellung der
Neigung der Gleitfläche erfolgt. Die Neigung des Sohlenschuhes ergibt sich somit
aus der Anlage der schrägen Fläche des Sohlenschuhes an den Zwischenstücken, die
jeweils als Anlagepunkt bzw. Drehpunkt gelten können. Durch die Veränderung des
Abstandes vom Anlagepunkt zum Drehpunkt ergeben sich unterschiedliche Neigungen
des Sohlenschuhes. Die Schraube dient dazu, den Sohlenschuh in der jeweils gewählten
Position des den Drehpunkt darstellenden Zwischenstückes auf den entsprechenden
Ausnehmungen und dem den Anlegepunkt bildenden Zwischenstück fest zu verspannen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in drei
verschiedenen Betriebsstellungen dargestellt.
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Der Hobelkörper 10, der seinerseits in geeigneter Weise an
einem Förderer geführt sein mag, trägt zweckmäßig Hobelmesser, die ein Hobeln in
beiden Bewegungsrichtungen gestatten. Bei der skizzierten Ausführung sind vor den
eigentlichen Hobelmessern Kerbmesser 11 und 12 angeordnet, die den Kohlenstoß unterschrämen,
bevor durch das oder die Hobelmesser eine schälende Hereingewinnung der Kohle auf
größerer Höhe erfolgt. Es hat sich gezeigt, daß gerade bei harter Kohle die Gewinnung
wesentlich erleichtert wird, wenn zuvor nahe dem Liegenden ein Schramschlitz in
den Stoß eingeschnitten wird. Durch dieses Unterschneiden in Verbindung mit dem
auf der Kohle lastenden Gebirgsdruck findet bereits eine weitgehende Lockerung der
gewachsenen Kohle statt, so daß die eigentliche Schäl- oder Lösearbeit beim nächsten
oder übernächsten Durchgang des Hobels verringert wird.
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Im allgemeinen ist es, wie schon gesagt wurde, wünschenswert oder
notwendig, das oder die Kerbmesser 11 bzw. 12 so einzustellen, daß sie das Liegende
mehr oder minder stark anritzen. Das ist auch in der Zeichnung erkennbar. Die Schneidkanten
der Kerbmesser 11 und 12 liegen tiefer als die Unterseite 13 des Hobels
10. Normalerweise gleitet der Hobel mit dieser Unterseite auf dem Liegenden.
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Gemäß der Erfindung ist der Hobel 10 an seinem vorderen Ende mit einem
winkelförmigen Sohlenschuh 14 versehen, dessen aufragender Schenkel 15 zum Anklemmen
an dem Hobelkörper 10 dient. Das Anklemmen erfolgt bei der skizzierten Ausführung
durch die Klemmschraube 16, die in ein Muttergewinde eingreift, welches in eine
Querbohrung 17 des Bolzens 18 eingeschnitten ist, der senkrecht zum Stoß eine entsprechend
angeordnete Bohrung 19 des Hobelkörpers 10 durchgreift.
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An der Anklemmfläche 20 des Hobels ist oberhalb der Klemmschraube
16 eine Druckplatte 21 angeschweißt, die querverlaufende Rillen 22 trägt. Unterhalb
des Schraubenbolzens 16 ist als Druckleiste ein einfaches Rundeisen 23 angeschweißt.
Die Stärke dieses Rundeisens 23 ist größer als die der gerillten Druckschiene
21. Gemäß F i g. 1 der Zeichnung greift eine querverlaufende Leiste 24 am
oberen Rand des aufragenden Sohlenschuhschenkels 15 in die obere Nute der Druckplatte
21 ein. Damit ist an sich die Höhenlage des Sohlenschuhs 14 gegeben. Nahe seinem
Scheitel stützt sich der winkelförmige Sohlenschuh 14 gegen das Rundeisen 23. Dieses
Rundeisen ist so gewählt im Vergleich zu der Stärke der Druckschiene 21, daß die
dem Liegenden zugekehrte Unterseite 25 des flach liegenden Sohlenschuhschenkels
mehr oder minder waagerecht in Höhe der Hobelunterseite 13 liegt.
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Ergibt sich bei der Einstellung gemäß F i g. 2, daß der Hobel beim
folgenden Durchgang noch zu tief in das Liegende eindringt, so kann der Sohlenschuh
entsprechend F i g. 2 verstellt werden. Gemäß F i g. 2 liegt die Querleiste 24 des
Sohlenschuhes in der nächst tieferen Rille der Druckschiene 21. Der aufragende Schenkel
15 stützt sich dann etwas oberhalb des Sohlenschuhscheitels gegen das Rundeisen
23 ab. Dann liegt die Unterseite 25 des Sohlenschuhes um einen geringen Betrag tiefer
als die Unterseite 13 des Hobels. Die Unterseite 25 steigt um einen kleinen
Winkel a zur freien Kante hin an. Bei dieser Ausbildung wird das Liegende durch
den Sohlenschuh 14 mehr oder minder stark gepreßt und geglättet. Jedenfalls wirkt
der Sohlenschuh 14 bzw. seine Unterseite 25 einem Eindringen des Hobels in das Liegende
entgegen.
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Sollte diese Wirkung noch nicht ausreichend sein, so kann der Sohlenschuh
noch in die Lage nach F i g. 3 eingestellt werden. Die Querleiste 24 liegt darin
in der untersten Querrille der Druckschiene 21. Die Unterseite 25 des Sohlenschuhes
reicht dann noch tiefer herab, gegebenenfalls sogar noch tiefer als die Kerbmesser
11 und 12. Außerdem ist auch der Winkel a größer, als es bei der Einstellung nach
F i g. 2 der Fall war. Der Sohlenschuh wird daher bei einer Einstellung gemäß F
i g. 3 in noch stärkerem Maße ein Aufwärtssteuern des Hobels 10 bewirken, also einem
Versinken des Hobels in das mehr oder minder schlechte Liegende entgegenwirken.