-
Ölfeuerung für keramische Brennöfen Es sind Ölfeuerungen für Großraumöfen,
vornehmlich für die Ziegelei- und Keramikindustrie, bekannt, bei denen eine längs
des Ofens liegende Ölleitung in bestimmten Zeitabständen Druckimpulse erhält. Diese
Druckimpulse drücken direkt oder indirekt das Brennöl durch die Düsen in den Ofen.
Der Nachteil dieser Ölfeuerungen besteht hauptsächlich darin, daß der Einspritzdruck
an den einzelnen Düsen mit zunehmender Entfernung von der Pumpe geringer wird. Dieser
Druckverlust ist bedingt durch die große Länge der Ölleitung. Die Einspritzfrequenz
liegt bei diesen Ölfeuerungen bei etwa 20 Impulsen/ min. Eine Frequenzerhöhung ist
wegen der großen Reibung in der langen Ölleitung nicht möglich, wäre aber bei gleichzeitiger
Verminderung der je Hub durch die Düse in den Ofen eingespritzten Ölmenge mit Rücksicht
auf den Brennprozeß erwünscht.
-
Bei einer anderen bekannten Ölfeuerung steht die Ölleitung unter konstantem
Druck. Die durch die Düsen einzuspritzende Ölmenge wird durch ein Elektroventil
gesteuert. Da bei den kleinen einzuspritzenden Ölmengen die Öffnungszeiten des Elektroventils
sehr kurz sind und zur Steuerung jeder einzelnen Brennstelle eine Elektronenröhre
erforderlich ist, ist diese Ölfeuerung sehr kompliziert und störanfällig, und die
Regelung der aus der Düse austretenden ölmenge ist ungenau und schwierig. Mit Rücksicht
auf die Form des einzuspritzenden Ölstrahles wäre es sehr erwünscht, bei verschiedenen
Ölen mit verschiedener Viskosität, den Einspritzdruck einstellen zu können. Die
beiden vorgenannten Ölfeuerungen gestatten dieses nicht, höchstens eine Druckregelung
sämtlicher Brennstellen gemeinsam, aber nicht eine Druckregelung der einzelnen Düsen.
-
Die praktische Erfahrung im Brennprozeß der keramischen Betriebe ergibt
zudem, daß die Flammenlänge und deren Wirkung im Brennprozeß einen entscheidenden
Faktor darstellen. Es ist unter Umständen erwünscht oder notwendig, im Vorfeuer,
also im Anfang der Brennzone eine lange Flamme zu halten, während in der Hauptfeuerzone
kurze Flammen besser sein können. Eine individuelle Anpassung der Feuerführung im
Brennprozeß ist in jedem Einzelfall für das Brenngut erwünscht.
-
Maßgebend für diese Flammenbildung sind zwei Faktoren: die je Zeiteinheit
eingespritzte öhnenge und der Öldruck im Augenblick des Spritzens.
-
Bei den vorbeschriebenen Ölfeuerungen sind entweder nicht alle Reguliermöglichkeiten
vorhanden oder es sind komplizierte, störanfällige Steuerorgane notwendig.
-
Die Erfindung stellt eine sehr einfache Ölfeuerung dar, welche diese
Nachteile vermeidet, rein mechanisch arbeitet, nicht störanfällig ist und keiner
komplizierten Steuerorgane bedarf. Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit,
mit Rücksicht auf den Brennprozeß im Ofen, an jeder Düse den Einspritzdruck verändern
und den Erfordernissen anzupassen, wobei gleichzeitig die Ölmenge eingestellt werden
kann.
-
Die Erfindung betrifft eine Ölfeuerung für keramische Brennöfen mit
einer Mehrzahl von Brennstellen, denen das Öl pulsierend in für jede Brennstelle
einstellbarer Menge zugeführt wird, und ist gekennzeichnet durch einen öldruckraum
an jeder Brennstelle, dem Öl zugeführt wird, aus dem überschüssiges Öl über ein
Überdruckventil mit einstellbarer Belastung entweicht und aus dem der Einspritzdüse
Öl über einen motorisch angetriebenen Drehschieber zugeführt wird, dessen Öffnungsdauer
je Umdrehung einstellbar ist.
-
Die Zeichnung zeigt schematisch als Beispiel zwei Ausführungsformen
der Erfindung, und zwar zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch einen Brenner, F i g.
2 einen Schnitt entlang der Linie 11-II der Fig 1, F i g. 3 die Seitenansicht eines
Einzelteiles in Richtung des Pfeiles 1I1 der F i g. 1, F i g. 4 die Schaltung mehrerer
Brenner einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und F i g. 5 eine Änderung
am Brenner nach F i g. 1, die erforderlich ist, wenn der Brenner nach der Schaltung
der F i g. 4 verwendet werden soll.
-
Der Brenner 1 ist auf der Ofenwand 2 angeordnet. An seinem Gehäuse
3 ist ein Motor 4 befestigt, der eine Schraubenpumpe 5 antreibt, die ihrerseits,
z. B. über ein Schneckengetriebe 6, einen in dem Öldruckraum 7 angeordneten Drehschieber
antreibt. Dieser Drehschieber besteht aus einer am Schneckenrad des Schneckengetriebes
6 befestigten äußeren Hülse 9, die im Gehäuse 3 axial unverschiebbar gelagert ist,
und
aus einer inneren Hülse 10, die durch eine an ihr befestigten Stange 11 gegen
Drehung gesichert ist, aber axial verschoben werden kann. Eine Schraube 12 mit einer
Gegenmutter 13 dient zur Feststellung der axialen Lage der Stange 11 und infolgedessen
der Hülse 10.
-
Die Hülse 10 weist eine Öffnung 15 von relativ kleinem, unveränderlichem
Querschnitt auf (F i g. 2), die über eine axiale Bohrung 16 zu einer Einspritzdüse
17 führt. Die Hülse weist eine Regulieröffnung 18 auf, deren Breite sich in axialer
Richtung verändert. Wie F i g. 3 zeigt, ist die Regulieröffnung keilförmig.
-
Aus dem öldruckraum 7 führt eine Rücklaufleitung 20 über ein
Überdruckventil 21 zum Einlauf 22 des Brennstoffes in den Brenner zurück.
Der Druck im Raum 7 kann mit Hilfe einer auf das Überdruckventil 21 wirkenden
Feder 23 durch Drehung einer Einstellschraube 24, die in ihrer Lage durch
eine Gegenmutter 25 festgestellt wird, eingestellt werden.
-
Der Brennstoff gelangt durch den Einlauf 22 in die Schraubenpumpe
5, die ihn zum Raum 7 führt. Der Durchgang zwischen dem Raum 7 und der Einspritzdüse
17 ist frei, wenn die Öffnung 15 und 18 einander überdecken,
und der Brennstoff wird in den Ofen eingespritzt. Wenn die Öffnungen 15 und
18
einander nicht überdecken, läuft der Brennstoff über das Überdruckventil
21 und die Rücklaufleitung 20 zum Einlauf 22 zurück. Durch axiales Verschieben der
Hülse 10 wird die überdeckungszeit der Öffnungen 15 und 18 während
einer Umdrehung verändert. Wenn die Hülse 10 z. B. in der gezeichneten Stellung,
also oben ist, wird eine große Menge Brennstoff durch die Öffnung 15 eingespritzt.
Diese Menge vermindert sich, wenn die Hülse 10 nach unten geschoben wird. Da der
Motor 4 sich gleichmäßig dreht, ist keine komplizierte Steuerung notwendig.
-
Es ist selbstverständlich möglich, eine große Anzahl von Varianten
anzugeben. Bei axial feststehender innerer Hülse 10 kann die äußere Hülse 9 axial
verschiebbar sein. Die Regulieröffnung kann in der inneren Hülse 10 angeordnet werden,
während die Öffnung von relativ kleinem Querschnitt in der äußeren Hülse 9 angebracht
ist. Statt einer Schraubenpumpe kann man eine Zahnradpumpe verwenden.
-
Bei der Anordnung der F i g. 4 ist eine Gruppe von Brennern 31 bis
39 dargestellt, die durch eine einzige Pumpe 43 über eine Ringleitung
44 gespeist werden. Die Ringleitung 44 besteht aus einer Ansaugleitung
45 von einem Tank 46 zur Pumpe 43, aus einer Speiseleitung
48 zwischen der Pumpe 43 und einem Druckregulierventil 49, das den Druck in der
Speiseleitung 48 bestimmt, und aus einer Rücklaufleitung 50 vom Druckregulierventil
49 zum Tank 46.
-
Die Brenner sind gegenüber der Ausführungsform nach F i g. 1 entsprechend
F i g. 5 geändert, indem die Rücklaufleitung 20 nicht mehr in Verbindung mit dem
Einlauf 22 des Brenners steht. Die einzelnen Brenner 31 bis 39 werden durch Zweigleitungen
51 bis 53 aus der Speiseleitung 48 gespeist, und der überschüssige Brennstoff
läuft von den Brennern 31 bis 39 über Zweigleitungen 55 bis 57 zur Rücklauf leitung
50 der Ringleitung 44 zurück.
-
Mit dieser Anordnung spart man eine Anzahl Pumpen, und weil der Motor
4 nur noch den Drehschieber anzutreiben hat, können auch seine Dimensionen kleiner
gehalten werden. Es ist trotzdem möglich, in jedem Brenner den Druck und die Brennstoffmenge
genau einzustellen.