DE1161664B

DE1161664B - Aus Gussbarren gewalzte Waermeaustauschplatte

Info

Publication number: DE1161664B
Application number: DEV11457A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Heinrich Bauer
Original assignee: Vereinigte Leichtmetallwerke GmbH
Current assignee: Vereinigte Leichtmetallwerke GmbH
Priority date: 1956-10-31
Filing date: 1956-10-31
Publication date: 1964-01-23

Description

Aus Gußbarren gewalzte Wärmeaustauschplatte Die Erfindung betrifft eine aus Gußbarren gewalzte Wärmeaustauschplatte.
In manchen Industriezweigen, z. B. in der Kunststoffindustrie, werden mitunter Metallplatten benötigt, die von Kanälen durchzogen sind, durch welche ein Heiz- oder ein Kühlmittel fließt. Die Herstellung solcher Platten, sofern kein anschließendes Walzen derselben erforderlich ist, ist durch Eingießen von Rohren gleichen Metalls wie das des Gußblocks möglich. Sollen die Gußblöcke nachträglich noch ausgewalzt werden, treten bei diesem Verfahren Schwierigkeiten auf, da sich die Hohlräume unter dem Walzdruck entweder ganz oder doch zum größten Teil schließen, so daß sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen können.
Es ist bereits bekannt, mit Kanälen versehene Bleche dadurch herzustellen, daß beim Gießen der Walzbarren Stäbe aus einem leicht zerbröckelnden, gegenüber dem Gußwerkstoff inerten Material in der beabsichtigten Walzrichtung eingesetzt werden. Der Walzbarren wird auf die erforderliche Dicke des Bleches ausgewalzt, wobei die Stäbe zerbröckeln und damit Trennschichten innerhalb des Bleches bilden. Diese werden dann zur Erzielung der Kanäle aufgeblasen.
Die Erfindung befaßt sich mit einer aus Gußbarren gewalzten Wärmeaustauschplatte, die vorzugsweise eine größere Dicke hat, als sie nach dem geschilderten bekannten Verfahren hergestellt werden kann. Das bekannte Verfahren beschränkt sich nämlich auf die Herstellung von Blechen kleinerer Dickenabmessungen. Die maximale Dicke solcher Bleche ist durch die Begrenzung in der Aufblasefähigkeit der Werkstoffe bedingt.
Gegenstand der Erfindung ist eine aus Gußbarren gewalzte Wärmeaustauschplatte, bei welcher die das Kühl- bzw. Heizmittel aufnehmenden Kanäle durch Umgießen von Formkernen aus Graphit, Glasfasergewebe, Formsand, Asbest od. dgl. in den Gußbarren, anschließendes Auswalzen desselben und Ausbohren des als Bohrerführung dienenden Kernmaterials erzeugt sind. Die Formkerne sollen nicht zerbröckeln; das betreffende Material soll nur die gleiche oder eine größere mechanische Nachgiebigkeit als der Gußwerkstoff besitzen.
Bei der Verwalzung des Gußbarrens bedeutet es keine Beeinträchtigung, wenn der Querschnitt der eingesetzten Kerne beim Auswalzen verformt wird, da die Kerne, besonders bei größeren Kanallängen, nur als Führung des Bohrers dienen und ein gewünschter Querschnitt der Kanäle durch das Bohren beliebig geschaffen werden kann.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren des Aufblasens der Kanäle, nach dem die Werkstücke mindestens auf einer Fläche Wölbungen aufweisen, können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Platten auch mit beiderseitig ebenen Flächen erhalten werden. Sollte der zu erwärmende oder zwischen solchen Heizplatten herzustellende Körper jedoch unebene Formen haben, so kann die Oberfläche der Heizplatte der Oberfläche des betreffenden Körpers durch Fräsen, Hobeln. oder durch andere Bearbeitung angepaßt werden.
Die Erfindung sei an nachstehenden Beispielen näher erläutert: Beispiel 1 Es sollen 2000 - 800 - 20 mm große Platten für Heizformen in der Kunststoffindustrie mit 25 in der Längsrichtung der Platte angeordneten Kanälen von je 10 mm Durchmesser hergestellt werden. Für die Fertigung wurde von einem Stranggußbarren aus Aluminium der Abmessung 1000 - 850 - 220 mm mit W-undzwanzig eingegossenen Graphitstäben, deren Querschnitt 9 - 42 mm betrug, ausgegangen. Der Gußbarren wurde beiderseitig um insgesamt 10 mm abgefräst und nach dem Warmwalzverfahren in Längsrichtung der eingegossenen Graphitstäbe auf 20 mm abgewalzt. Die so erhaltene Warmwalzplatte, die Graphitstabeinlagerungen von 9 - 4 mm Stirnfläche enthielt, wurde nunmehr in die gewünschten Abmessungen eingeteilt. In die so bemaßten Platten wurden mit Spezialbohrern Kanäle von 10 mm Durchmesser in Längsrichtung gebohrt, wobei die Graphitseelen als Führung dienten. Die Kanäle werden nach dem Zusammenbauen der Platten zur Form beim Gebrauch nacheinander mit einer heizenden und einer abkühlenden Flüssigkeit gefüllt.
Beispiel 2 Zur Herstellung von Kunststoffwerkstücken sollten zwei heizbare Pre-ßplatten aus einer Aluminiumlegierang so angefertigt werden, daß die Oberplatte eine plane Fläche hat und die Unterplatte mit Längs- und Quernuten versehen ist. Die Abmessungen wurden mit 700 - 500 - 110 mm Plattengröße und mit Kanälen von einem Durchmesser von 22 und 25 mm Abstand in Längsrichtung liegend festgelegt. Zu diesem Zweck wurden zwei Blöcke von 710 - 510 - 120 mm mit eingesetzten Stäben von 20 mm Durchmesser aus kieselsäurearmem Formmaterial gegossen und allseitig bei einer Dickenabnahme um jeweils 5 mm gehobelt. Aus der oberen Seite der Pressenunterplatte wurden Nuten von 8 - 12 mm gehobelt. Die Kanäle wurden mit einem Bohrer von 22 mm Durchmesser auf dem durch die Stäbe vorgezeichneten Wege durchbohrt.

Claims

Patentanspruch: Aus Gußbarren gewalzte Wärmeaustauschplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die das Kühl- bzw. Heizmittel aufnehmenden Kanäle durch Umgießen von Formkernen aus Graphit, Glasfasergewebe, Formsand, Asbest od. dgl. in den Gußbarren, anschließendes Auswalzen desselben und Ausbohren des als Bohrerführung dienenden Kernmaterials erzeugt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Metallurgia, März 1951, S. 113 bis 114; schweizerische Patentschrift Nr. 233 415.