DE1160837B - Verfahren zur Gewinnung von Acrolein bzw. Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw. Isobuten mit Sauerstoff enthaltenen Reaktionsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Acrolein bzw. Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw. Isobuten mit Sauerstoff enthaltenen Reaktionsprodukten

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DE1160837B
DE1160837B DER31525A DER0031525A DE1160837B DE 1160837 B DE1160837 B DE 1160837B DE R31525 A DER31525 A DE R31525A DE R0031525 A DER0031525 A DE R0031525A DE 1160837 B DE1160837 B DE 1160837B
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acrolein
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methacrolein
washing liquid
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Dr Otto Roelen
Dr Walter Rottig
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C45/81Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
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    • C07C45/82Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Acrolein bzw.
  • Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw.
  • Isobuten mit Sauerstoff enthaltenen Reaktionsprodukten Die katalytische Oxydation von Olefinen in der Gasphase, beispielsweise von Propylen oder Isobutylen, wird im allgemeinen in einem Druckbereich von weniger als 5 atü und bei Temperaturen zwischen 300 und 500 C durchgeführt. Sie ergibt Reaktionsprodukte, die aus sauerstoffhaltigen Verbindungen bestehen, vorzugsweise Acrolein, daneben jedoch auch Acetaldehyd, Formaldehyd, Ester und Säuren. Die genannten Reaktionsprodukte werden aus dem Reaktionsgas zumeist durch eine Wasserwäsche entfernt.
  • Infolge des hohen Dampfdruckes der Einzelkomponenten muß die anzuwendende Wassermenge verhältnismäßig groß bemessen werden. Hierdurch bedingt, ist die Konzentration an organischen Verbindungen im Waschwasser gering und erfordert zwangläufig zur Gewinnung der Produkte eine große Destillationsanlage, die technisch und wirtschaftlich eine erhebliche Belastung der gewonnenen Endprodukte darstellt.
  • Ein weiterer Nachteil der Auswaschung mit Wasser besteht darin, daß die anfallenden Reaktionsprodukte im allgemeinen mit Wasser azeotrope Gemische bilden, also nicht unmittelbar in wasserfreier Form zu erhalten sind, sondern einer weiteren Aufarbeitung auf physikalischem oder chemischem Wege bedürfen, wodurch zusätzliche Belastungen entstehen.
  • Einen erheblichen Fortschritt stellt bereits die Auswaschung der organischen Verbindungen nach der Arbeitsweise des deutschen Patents 1134 979 dar, in dem die Reaktionsgase durch ein- oder mehrstufige Kondensation von der Hauptmenge des Wassers befreit und anschließend mit verzweigten Kohlenwasserstoffen mit 6 bis 20 C-Atomen bei tiefer Temperatur ausgewaschen werden. Aus dieser Waschlösung, die eine gegenüber Wasser vielfache Anreicherung ermöglicht, werden die organischen Verbindungen durch Destillation gewonnen. Die Waschung kann nach Patent 1 138 753 mit Äthern durchgeführt werden, am besten jedoch mit Ketonen nach Patentanmeldung R 31406 IVb/l2 o. Auch das Verfahren der USA.-Patentschrift 2347 636 verwendet Ketone und Alkohole zur Waschung, jedoch stehen in diesem Fall als Ausgangsmaterial für die Reaktion ungesättigte Alkohole zur Verfügung, so daß das Reaktionsgas sich fast völlig aus dampfförmigen Produkten zusammensetzt, deren Abscheidung durch Kondensation möglich ist. Die bestehenden Aufarbeitungsschwierigkeiten werden besonders durch die britische Patentschrift 687 852 deutlich, nach der wäßrige Lösungen mit einem Gehalt von 0,3 bis 0,40/0 Acrolein bzw.
  • Methacrolein durch Vakuumdestillation aufgearbeitet werden, um die Schwierigkeiten der Polymerisation des Acroleins zu vermeiden.
  • Die geschilderten Nachteile werden durch die Arbeitsweise der Erfindung vermieden. Es wurde gefunden, daß man zur Gewinnung von Acrolein bzw.
  • Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw. Isobuten mit Sauerstoff entstehenden Reaktionsprodukten nach ein- oder mehrstufiger Kondensation dieser Gase zur Herausnahme der Hauptmenge des vorhandenen Wassers und ansohließende Waschung mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Äthern, gegebenenfalls aliphatischen Alkoholen oder besonders aliphatischen Ketonen bei Temperaturen unterhalb Raumtemperatur, vorzugsweise unterhalb 0° C, besonders vorteilhaft so arbeitet, daß man anschließend Acrolein bzw. Methacrolein und die Nebenprodukte aus der mit ihnen angereicherten Waschflüssigkeit durch Destillation in einer Flash-Kolonne gewinnt.
  • Bei dieser Arbeitsweise lassen sich gleichzeitig drei technische Vorteile von wesentlicher Bedeutung erzielen: einmal die Vermeidung von Acroleinverlusten durch Polymerisation, zweitens die Verhinderung von Störungen in der Kolonne durch Ablagerung aus Polymerisaten und schließlich die fortlaufende Wiedergewinnung einer reinen, einsatzfähigen Waschflüssigkeit.
  • Das Verfahren der Erfindung wird mit solchen Lösungen von Acrolein bzw. Methacrolein in den vorstehend genannten organischen Lösungsmitteln durchgeführt, die nach Verfahren älterer Patente bzw. Patentanmeldungen erhalten worden sind.
  • Zunächst wird das Reaktionsgas nach einem älteren Vorschlag durch eine entsprechende Vorkühlung von dem vorhandenen Wassergehalt befreit. Dieser könnte unter Umständen eine mehr oder weniger starke Störung oder einen Druckverlust in der Wäsche bewirken. Die Entfernung des Wassers kann durch einfache Kühlung, beispielsweise in einem Ammoniakkühler, Durchleiten durch einen Waschtopf, der zweckmäßig keine Einbauten und die gleiche Waschflüssigkeit wie die anschließende Wäsche enthält, oder andere bekannte Maßnahmen vorgenommen werden. Der Wassergehalt des Gases vor Eintritt in die Wäsche sollte etwa 10 g/Nmß nicht überschreiten und am besten zwischen 1 und 5 g/Nm2 liegen.
  • Ist die Beseitigung des Wassergehaltes weitgehend durchgeführt, so wird, ebenfalls nach älteren Vorschlägen, das Reaktionsgas der Waschung mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Äthern, gegebenenfalls auch aliphatischen, geradkettigen oder verzweigten Alkoholen, besonders jedoch aliphatischen Ketonen unterworfen. Die aliphatischen Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise verzweigt, einzeln oder in Mischung miteinander, können eine C-Zahl zwischen 6 und 20, insbesondere 9 und 15, besitzen.
  • Die aliphatischen Äther gleicher oder unterschiedlicher Kettenlänge, einfach und/oder verzweigt, sollen C-Zahlen zwischen 8 und 22, vorzugsweise 12 und 18, aufweisen, und schließlich sollen die aliphatischen Ketone, die ebenfalls geradkettig und/oder verzweigt, in jeder der beiden Ketten einheitliche oder unterschiedliche Kettenlängen, einzeln oder in Mischung miteinander, enthalten können, C-Zahlen zwischen 4 und 14, insbesondere 5 und 12, besitzen.
  • Die genannten, für die Auswaschung geeigneten Lösungsmittel werden bei Temperaturen. die unterhalb Raumtemperatur (20 C), vorzugsweise jedoch unterhalb 0 C liegen sollen, verwendet. Eine allzu tiefe Temperatur ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen unzweckmäßig. Die tiefste Temperatur dürfte um etwa -500 C liegen. Bevorzugt wird ein Temperaturbereich zwischen etwa 10 und 300 C.
  • Die Waschung der Gase kann in einer dem Stande der Technik entsprechenden Anlage durchgeführt werden. So kann die Waschung in einer Füllkörperkolonne durchgeführt werden, wobei die Füllkörper aus Raschigringen, Sattelkörpern oder Spiralen bestehen können. Es können Glockenböden verwendet werden, ebenso ist eine Sprühdüsenverteilung, bei der die Waschflüssigkeit eingedüst wird, möglich und ebenso andere technische Ausführungsformen der Waschung. Zweckmäßig wird die Waschflüssigkeit mit der jeweiligen Temperatur, bei der die Wäsche betrieben wird, in die Wäsche selbst eingebracht.
  • Auf diese Weise gelingt es, mit einem Wirkungsgrad bis zu 98 bis 99 O/o, unter Umständen sogar noch darüber, die gesamten organischen Reaktionsprodukte aus dem Reaktionsgas zu entfernen. Bei der destillativen Aufarbeitung des Waschproduktes treten unter Umständen Störungen auf. Diese sind vor allem darin begründet, daß z. B. das außerordentlich reaktionsfähige Acrolein verhältnismäßig leicht polymerisiert oder mit anderen Produkten reagiert, wobei nicht nur Ausbeuteminderungen eintreten, sondern durch Abscheidung von Feststoffen Störungen und Verstopfungen in der Destillationskolonne verursacht werden. Das Verfahren der Erfindung überwindet diese Schwierigkeiten.
  • Die aus der jeweiligen Wäsche unter Anwendung der genannten organischen Waschflüssigkeiten an- fallenden Produktgemische werden, unter Umständen nach Passieren eines Gegenströmers, zur Ausnutzung der Kälte einer sogenannten Flash-Kolonne zugeführt.
  • Das Flüssigkeitsgemisch wird der Kolonne beispielsweise mittels einer Pumpe oder anderen Förderaggregaten kontinuierlich zugeführt und tritt über ein Tauchrohr entsprechender Größe, welches in die Flash-Kolonne eintaucht. in die Kolonne ein. Die Kolonne selbst ist zweckmäßig als Füllkörperkolonne ausgebildet, die Tauchtiefe ist von den Abmessungen der Kolonne weitgehend abhängig. Sie liegt im allgemeinen zwischen 10 und 500;'e. vorzugsweise 20 und 358Xe, bezogen auf die gesamte Kolonnenlänge. Die Kolonne wird auf einer Arbeitstemperatur gehalten. die von der Zulaufmenge, der Konzentration an Reaktionsprodukten in der Waschflüssigkeit. der Siedelage der Waschflüssigkeit und dem gewünschten Abtriebsgrad abhängig ist. Die Temperatur liegt im allgemeinen zwischen etwa 60 und 125 C. vorzugsweise 75 und 1100 C. Zur Verbesserung der Flash-Wirkung wird gegebenenfalls am Boden oder an einem etwas darüber gelegenen Teil der Kolonne ein schwacher Inertgasstrom, beispielsweise Stickstoff oder Kohlensäure, dessen Menge pro Stunde verhältnismäßig gering sein kann, eingeleitet, der am Kopf der Kolonne mit den Reaktionsprodukten abzieht. Der Arbeitsdruck der Kolonne wird im allgemeinen um den Normaldruck liegen. in besonderen Fällen kann schwach erhöhter oder erniedrigter Druck angewandt werden.
  • Durch die sehr geringe Aufenthaltszeit in der Kolonne wird eine Reaktion von Acrolein und den Nebenprodukten miteinander weitgehend vermieden, so daß Störungen und Verstopfungen praktisch nicht mehr auftreten. Am Kopf der Kolonne zieht ein gleichmäßiger Strom der Reaktionsprodukte ab, welche in einem anschließenden Kühler, dem gegebenenfalls eine Tiefkühlung nachgeschaltet ist, kondensiert werden. In einer Vorlage entsprechender Größe am Boden der Kolonne sammelt sich in gleichmäßigem Anfall das jeweilige Waschprodukt an, das praktisch keine Reaktionsprodukte und - was für die Wäsche sehr wichtig ist kein Wasser enthält und ohne jede weitere Maßnahme unmittelbar der Tieftemperaturwäsche wieder zugeführt werden kann.
  • In gewissen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, der Waschflüssigkeit kleine Mengen an Inhibitoren zuzusetzen, z. B. Hydrochinon oder dessen Monomethyläther oder andere Inhibitoren entsprechend dem Stand der Technik.
  • Die anfallenden Reaktionsprodukte werden in einer nachgeschalteten Destillationsanlage kontinuierlich, zweckmäßig jedoch diskontinuierlich, aufgearbeitet.
  • Bei einer Destillationskolonne entsprechender Bödenzahl wird neben reinem Acetalydehyd sowie höhermolekularen Estern und Säuren ein Acrolein von etwa 98- bis 990/oiger Reinheit, eventuell noch darüber, erhalten. Da durch die Maßnahmen in der Wäsche und der Flash-Destillation der Zutritt von Wasser praktisch ausgeschlossen wird, sind die erhaltenen organischen Verbindungen im Regelfall wasserfrei oder enthalten nur minimale Anteile an Wasser.
  • Die vorstehend definierte organische Wasdflüssigkeit, die, wie bereits oben geschildert, dauernd zirkuliert, enthält unter Umständen nach längerer Betriebszeit einen gewissen Anteil an organischen Verbindungen, die im Veriaufe dieser Betriebszeit durch Sekundärreaktion entstanden sind. Im allgemeinen wird das Auswaschen von Acrolein bzw. Methacrolein und Nebenprodukten hierdurch nicht beeinträchtigt, so daß unter Umständen eine Anreicherung an diesen Verbindungen in Höhe von 10 oder 20 20°/o ohne Einfluß auf den Auswaschungsgrad bzw. die Wirksamkeit der Waschflüssigkeit ist. Sollte im Einzelfall eine Minderung des Auswascheffektes eintreten, wird eine Regenerierung der Waschfiüssigkeit notwendig sein, die im allgemeinen in Form einer Blasendestillation, gegebenenfalls bei Anwendung von schwachem Vakuum, durchgeführt wird, wodurch das Lösungsmittel unmittelbar in genügender Reinheit zurückerhalten wird und von neuem als Waschflüssigkeit zum Einsatz kommen kann.
  • Beispiel In ein Syntheserohr von 10 m Länge und 32 mm lichter Weite, welches elektrisch über einen Diphylmantel beheizt wurde und dem eine Luft- sowie Wasserkühlung mit entsprechenden Vorlagen nachgeschaltet war, wurden 8 1 eines aus 10,7°/o MoOs, 12,7 0/ü Bs.,03 und 76,7 0/o Kieselsäure bestehenden Katalysators eingefüllt.
  • Mit Hilfe eines Wassersättigers, der auf eine Temperatur von 750 C eingestellt worden war, wurden 1100 Nl Luft mit Wasserdampf gesättigt und anschließend 170 Nl Propylen (990/oig) zugesetzt. Die Zugabe des Propylens erfolgte erst unmittelbar vor dem Reaktionsrohr; an dieser Stelle wurde auch das Kreislaufgas zugesetzt (1500 Nl/Std.). Die Temperatur zwischen Sättiger und Reaktor wurde auf etwa 1000 C eingestellt, um jegliche Kondensation von Wasser auszuschließen.
  • Bei einer Reaktionstemperatur von 3800 C wurde ein Propylenumsatz von 70°/o erreicht.
  • Die Kondensation des Reaktionsgases erfolgte zunächst mittels eines Luftkühlers im Temperaturbereich um 400 C, danach ging das Gas durch einen Wasserkühler bei etwa 180 C. Unter diesen Bedingungen schieden sich etwa 85 bis 90°/o des im Reaktionsgas vorhandenen Wassers aus. Das Wasser enthielt Formaldehyd, Essigsäure, Acrylsäure sowie gewisse Anteile an Acetaldehyd und Acrolein.
  • Durch einen zweistufigen Kühler, dessen erste Stufe im Temperaturbereich zwischen - 7 und -100 C und dessen zweite Stufe im Temperaturbereich um 250 C arbeitete, wurde das Gas weiter abgekühlt. In beiden Stufen fielen weitere Wassermengen, welche ebenfalls gewisse Anteile an Reaktionsprodukten enthielten, an. Nach der zweiten Stufe enthielt das Reaktionsgas etwa noch 1 g Wasser pro Nms.
  • Danach wurde das Gas durch eine mit Füllkörpern beschickte Wäsche geleitet. Diese bestand aus einem Rohr von 70 mm lichter Weite und einer Länge von 4l/2 m. Das Gas trat am Boden durch einen Verteilerring in die Wäsche ein. Die Wäsche enthielt Füllkörper von 8 X 8 mm und wurde mittels Ammoniakkühlung auf einer Temperatur um 250 C gehalten.
  • Am Kopf der Wäsche wurden stündlich laufend 750 cm3 Athylamylketon, welches ebenfalls auf - 250 C vorgekühlt worden war, zugesetzt. Das die Wäsche verlassende Gas wurde in zwei Teilströme zerlegt, von denen einer als Kreislaufgas dem Reaktor wieder zugeführt wurde. Am Boden der Kolonne wurde kontinuierlich das mit den Reaktionsprodukten beladene Keton abgezogen. Die Aufladung des Ketons mit Reaktionsprodukten lag um 20 Gewichtsprozent.
  • Unter diesen Bedingungen wurde das gebildete Acrolein zu über 99,50/0 aus dem Reaktionsgas ausgewaschen. Bezogen auf die im Reaktionsgas insgesamt vorhandenen Reaktionsprodukte lag der Wirkungsgrad der Wäsche zwischen 99 und 99,2°/o.
  • Wurde an Stelle von Athylamylketon Diisobutylketon verwendet, wurde ebenfalls ein Wirkungsgrad von über 99 ovo erzielt.
  • Auch Methylamylketon sowie Mesityloxyd konnten mit ebenso gutem Wirkungsgrad als Waschflüssigkeiten verwendet werden.
  • Im Falle des Äthylamylketons wurde das mit etwa 20 Gewichtsprozent an Reaktionsprodukten beladene Keton kontinuierlich auf den Kopf einer Flash-Kolonne aufgegeben. Diese bestand aus einem Rohr von 60 mm lichter Weite, einer Länge von 2 m und war mit Raschigringen 8 X 8 mm gefüllt. Die Tauchtiefe des Zuflußrohres am Kopf der Flash-Kolonne betrug 60 cm. Die Temperatur der Kolonne wurde auf 1050 C eingestellt und am unteren Ende der Kolonne ein schwacher Stickstoffstrom von etwa 201/Std. kontinuierlich eingeleitet.
  • Die Zuflußmenge an beladener Waschflüssigkeit betrug 1 1/Std.
  • Unter diesen Bedingungen konnte das gesamte Gemisch an Reaktionsprodukten am Kopf der Kolonne abdestilliert werden. Es wurde mittels eines Wasserkühlers kondensiert und ein gewisser Anteil an niedrigsiedenden Produkten in zwei hintereinandergeschalteten, bei 400 C gehaltenen Tiefkühlfallen aufgefangen.
  • Am Boden der Kolonne wurde kontinuierlich das von den Reaktionsprodukten befreite Keton abgezogen, das unmittelbar anschließend und ohne jede weitere Maßnahme in die Wäsohe zurückgeführt wurde. Das Keton enthielt praktisch keine nachweisbaren Mengen an Reaktionsprodukten mehr.
  • Im Falle eines monatelangen kontinuierlichen Betriebes hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dem Keton etwa 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent eines Inhibitors (beispielsweise Hydrochinon) zuzusetzen.
  • Das Flash-Destillat, bestehend aus Wasserkühler-und Tiefkühlprodukt, wurde zusammengegeben und in einer Glaskolonne absatzweise aufgearbeitet.
  • Neben etwa lo/, Propylen und etwa 4 /o Acetaldehyd fielen etwa 90 °/o reines, weitgehend wasserfreies Acrolein an. Weitere 2,5 Gewiohtsprozent bestanden aus hochsiedenden organischen Verbindungen, und zwar Estern und Säuren. Als Rest von etwa 2,50/0 verblieb ein Rückstand an Äthylamylketon. Dieses konnte unmittelbar wieder der Wäsche zugeführt werden.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Acrolein bzw.
    Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw. Isobuten mit Sauerstoff entstehenden Reaktionsprodukten nach ein- oder mehrstufiger Kondensation dieser Gase zur Herausnahme der Hauptmenge des vorhandenen Wassers und anschließende Waschung mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aliphatischen äthern, gegebenenfalls aliphatischen Alkoholen oder besonders aliphatischen Ketonen bei Temperaturen unterhalb Raumtemperatur, vorzugsweise unterhalb 0° C, dadurch gekennzeichnet, daß man anschließend Acrolein bzw. Methacrolein und die Nebenprodukte aus der mit ihnen angereicherten Waschflüssigkeit durch Destillation in einer Flash-Kolonne gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Arbeitstemperatur der Flash-Kolonne auf etwa 60 bis 125C C, vorzugsweise 75 bis 1100 C, einstellt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Flash-Kolonne nach Abtrieb der Reaktionsprodukte anfallende Waschflüssigkeit ohne zusätzliche Reinigung oder Trocknung unmittelbar der Wäsche wieder zugeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufarbeitung des Flash-Destillates kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt wird und der als Rückstand verbleibende Anteil an Waschflüssigkeit ebenfalls ohne jede Reinigung oder Trocknung unmittelbar der Wäsche wieder zugeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 684 852, 687 852; USA.-Patentschrift Nr. 2 347 636.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 1 134979, 1138 753.
DER31525A 1961-11-04 1961-11-22 Verfahren zur Gewinnung von Acrolein bzw. Methacrolein und Nebenprodukten aus den bei der katalytischen Oxydation von Propen bzw. Isobuten mit Sauerstoff enthaltenen Reaktionsprodukten Pending DE1160837B (de)

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