DE1159955B - Verfahren zur Herstellung von linksdrehendem Isodeserpidinsaeure-lacton und linksdrehendem Isoreserpsaeure-lacton - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von linksdrehendem Isodeserpidinsaeure-lacton und linksdrehendem Isoreserpsaeure-lacton

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DE1159955B
DE1159955B DE1958S0057777 DES0057777A DE1159955B DE 1159955 B DE1159955 B DE 1159955B DE 1958S0057777 DE1958S0057777 DE 1958S0057777 DE S0057777 A DES0057777 A DE S0057777A DE 1159955 B DE1159955 B DE 1159955B
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Germany
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lactone
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och
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English (en)
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Dr Albert Frey
Dr Albert Hofmann
Dr Hans Ott
Dr Theodor Petrzilka
Dr Hansruedi Schenk
Dr Franz Troxler
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Sandoz AG
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Sandoz AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D459/00Heterocyclic compounds containing benz [g] indolo [2, 3-a] quinolizine ring systems, e.g. yohimbine; 16, 18-lactones thereof, e.g. reserpic acid lactone
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D491/00Heterocyclic compounds containing in the condensed ring system both one or more rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms and one or more rings having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D451/00 - C07D459/00, C07D463/00, C07D477/00 or C07D489/00
    • C07D491/22Heterocyclic compounds containing in the condensed ring system both one or more rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms and one or more rings having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D451/00 - C07D459/00, C07D463/00, C07D477/00 or C07D489/00 in which the condensed system contains four or more hetero rings

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND KL.12p 11/01
INTERNAT. KL. C 07 d
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1159 955
S 57777 IVd/12p
ANMELDETAG: 10. APRIL 1958
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 27. DEZEMBER 1963
Es wurde gefunden, daß man zu linksdrehendem Isodeserpidinsäure-lacton und linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton der allgemeinen Formel I
OCH3
in welcher R für ein Wasserstoffatom oder für eine Methoxygruppe steht, gelangt, indem man das Bromketon der Formel II
II
OCH3
der Einwirkung von Zinkstaub in Gegenwart von Acetanhydrid unterwirft, die entstandene bicyclische, ungesättigte Acetoxyketosäure der Formel III
III
HOOC
Verfahren zur Herstellung
von linksdrehendem
Isodeserpidinsäure-lacton
und linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton
Anmelder: Sandoz A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte, Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 12. April, 22. Mai, 5. Juli und 28. August 1957 (Nr. 44 967, Nr. 46 400, Nr. 48 023 und Nr. 49 893)
Dr. Theodor Petrzilka, Bottmingen,
Dr. Albert Frey, Basel, Dr. Albert Hofmann,
Bottmingen, Dr. Hans Ott, Basel,
Dr. Hansruedi Schenk, Binningen,
und Dr. Franz Troxler, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
Dimethylester mit Tryptamin oder 6-Methoxytryptamin kondensiert, die entstandene Schiffsche Base mit Natriumborhydrid in Gegenwart von Methanol reduziert und das Reduktionsprodukt alkalisch zu einem rechtsdrehenden tetracyclischen Lactam der allgemeinen Formel IV
OCH3
OCOCH3
nach an sich bekannten Methoden in die optischen Antipoden trennt, auf die linksdrehende Acetoxyketosäure der Formel III Perjodsäure oder Natriumperjodat in Gegenwart katalytischer Mengen von Osmiumtetroxyd einwirken läßt, die gebildete Aldehyd-dicarbonsäure mit Diazomethan verestert, den
HOOC' Y OH OCH3
in welcher R ein Wasserstoffatom oder eine Methoxygruppe bedeutet, verseift, dieses mit Acetanhydrid
309 770/453
und Natriumacetat behandelt, das gebildete linksdrehende Lacton-lactam der allgemeinen Formel V
V ίο
OCH3
mit Phosphoroxychlorid erwärmt, das überschüssige Phosphoroxychlorid entfernt, den Rückstand mit einer Ammoniaklösung behandelt und das erhaltene rechtsdrehende 3,14-Dehydro-lacton der allgemeinen Formel VI
VI
OCH3
35
in an sich bekannter Weise mit Natriumborhydrid oder katalytisch erregtem Wasserstoff zu linksdrehendem Isodeserpidinsäure-lacton bzw. linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton der allgemeinen Formell reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise folgendermaßen ausgeführt:
1 Teil Bromketon der Formel II wird zu der 25fachen Menge Acetanhydrid gegeben und die entstandene Suspension bei leicht erhöhter Temperatur einige Minuten mit 1 Teil Zinkstaub gerührt, wobei das Bromketon in Lösung geht und als Reaktionsprodukt die bicyclische, ungesättigte Acetoxy-ketosäure der Formel III in einer Ausbeute von 70 bis 80% der Theorie erhalten wird.
Diese bisher unbekannte Acetoxy-ketosäure der Formel III zeichnet sich gegenüber der entsprechenden, schon bekannten freien Oxysäure durch stark verminderte Wasserlöslichkeit aus, so daß sie leicht durch gewöhnliches Ausschütteln mit Methylenchlorid oder Chloroform isoliert werden kann. Die Acetoxy-ketosäure der Formel III enthält bereits fünf von den sechs in Reserpin, Deserpidin und Rescinnamin vorkommenden Asymmetriezentren und kann leicht und mit etwa 9O°/oiger Ausbeute über das Strychninsalz in die optischen Antipoden zerlegt werden.
Durch Oxydation der linksdrehenden Acetoxyketosäure der Formel III mit Perjodsäure oder Natriumperjodat in Anwesenheit von nur katalytischen Mengen Osmiumtetroxyd entsteht über das entsprechende Diol eine Aldehyd-dicarbonsäure, die direkt mit Diazomethan in den Dimethylester übergeführt und mit Tryptamin oder 6-Methoxy-tryptamin kondensiert wird. Durch Reduktion der gebildeten Schiffschen Base mit Natriumborhydrid in Gegenwart von Methanol und Verseifung des Reaktionsproduktes mit methanolischer Natronlauge erhält man in wohlkristallisierter Form das rechtsdrehende tetracyclische Lactam der allgemeinen Formel IV (R = H bzw. OCH3). Das rechtsdrehende Lactam der allgemeinen Formel IV wird aus der linksdrehenden Acetoxy-ketosäure mit einer Ausbeute von 65 bis 75% erhalten.
Wird nun das rechtsdrehende Lactam der allgemeinen Formel IV mit Acetanhydrid und Natriumacetat erhitzt, tritt Lactonisierung unter Bildung des linksdrehenden Lacton-lactams der allgemeinen Formel V (R = H bzw. OCH3) ein. Die Ausbeuten betragen 80 bis 83%.
Das linksdrehende Lacton-lactam der allgemeinen Formel V wird durch Erwärmen mit Phosphoroxychlorid cyclisiert und das Reaktionsprodukt nach dem Entfernen des überschüssigen Phosphoroxychlorids mit einer Ammoniaklösung behandelt, wobei das rechtsdrehende 3,14-Dehydro-lacton der allgemeinen Formel VI (R = H bzw. OCH3) erhalten wird, welches leicht in kristalliner Form isoliert und gereinigt werden kann. Dies war nicht vorauszusehen, denn in der Literatur werden 3,14-Dehydro-reserpsäure- oder -yohimbinderivate als unstabile und nur in Form ihrer Salze isolierbare Verbindungen beschrieben.
Die bisher unbekannten rechtsdrehenden 3,14-Dehydro-lactone der allgemeinen Formel VI werden in an sich bekannter Weise mit Natriumborhydrid oder katalytisch erregtem Wasserstoff zum gewünschten linksdrehenden Isodeserpidinsäure- bzw. Isoreserpsäure-lacton der allgemeinen Formel I (R = H bzw. OCH3) reduziert. Der Ringschluß der linksdrehenden Lactame der allgemeinen Formel V und die nachfolgende Reduktion zu den linksdrehenden Lactonen der allgemeinen Formel I verlaufen mit einer Gesamtausbeute von etwa 77 bis 83%.
Gegenüber dem aus Journ. amer. ehem. soc, 78 [1956], S. 2023 bis 2025, bekannten Verfahren zur Herstellung von linksdrehendem Isoreserpsäurelacton ist das erfindungsgemäße Verfahren, das in seinen Grundzügen mit' der Synthese von Woodward parallel läuft, insofern technisch fortschrittlich und erfinderisch, als es durch die systematische Umgehung von unnötigen Zwischenstufen, durch die auf einer viel früheren Stufe vorgenommene Trennung der optischen Antipoden, durch die darauf beruhende Einsparung von Reagenzien, vor allem der Tryptaminkomponenten, sowie durch die bereits auf der Lactam-Stufe durchgeführte Lactonisierung wesentlich rationeller ist, zumal es überraschenderweise mit einer Gesamtausbeute von über 30% an linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton verläuft, während nach dem bekannten Verfahren diese Verbindung aus dem Bromketon der Formel II nur mit einer Ausbeute von 2% erhalten wird.
Das verfahrensgemäß erhaltene linksdrehende Isodeserpidinsäure-lacton (Formel I; R = H) und das linksdrehende Isoreserpsäure - lacton (Formel I; R =■ OCH3) lassen sich leicht nach bekannten Methoden in Deserpidin bzw. Reserpin oder Rescinnamin überführen; die beiden Lactone der allgemeinen Formel I stellen demnach wertvolle Zwischenpro-
dukte für die Synthese des Deserpidins, des Reserpins und Rescinnamins in technischem Maßstabe dar. In den nachfolgenden Beispielen, welche die Ausführung des Verfahrens erläutern, sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. Die Schmelzpunkte sind unkorrigiert.
Beispiel 1
Linksdrehendes Isodeserpidinsäure-lacton
(Formell; R = H)
7-oxo-l-naphthoesäure (Formel III)
200 g Dekahydro-2-methoxy-3,5-oxido-6-brom-7-oxo-8-oxy-l-naphthoesäure-lacton (Formel II) werden in 5000 ecm Essigsäureanhydrid aufgeschlämmt und bei einer Temperatur von 40° unter starkem Rühren mit 200 g Zinkstaub versetzt, wobei das Reaktionsgefäß sofort nach Zugabe des Zinkstaubes von außen mit Eiswasser gekühlt wird. Trotz dieser Kühlung steigt die Temperatur der Lösung innerhalb von 2^2 Minuten von 40 auf 59°, um hierauf rasch wieder abzufallen. Nach einer Reaktionsdauer von insgesamt 5 Minuten wird vom Zinkstaub abfiltriert, das Filtrat im Wasserstrahlvakuum bei 70 bis 80° eingedampft, der Rückstand in 250 ecm Aceton und 400 ecm Wasser gelöst, die Lösung zur Verseifung der gebildeten gemischten Anhydride mehrere Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen und hierauf mit 2000 ecm Wasser verdünnt und dreimal mit Chloroform ausgezogen. Die über Natriumsulfat getrocknete Lösung hinterläßt beim Eindampfen einen teilweise kristallisierten Rückstand, der aus Aceton—Äther 128 g (72% der Theorie) 1,2,3,4,7,8, ^lO-Oktahydro^-methoxy-S-acetoxy^-oxo-l-naphthoesäure (Formel III) vom Schmelzpunkt 210 bis 215° ergibt.
b) Spaltung der racemischen Acetoxy-ketosäure der Formel III in die optischen Antipoden
62 g racemische Acetoxy-ketosäure der Formel III und 73 g Strychnin werden in 2 1 Methanol gelöst, die klare Lösung wird auf die Hälfte eingeengt, worauf beim Erkalten 50 g Strychninsalz der linksdrehenden Acetoxy-ketosäure der Formel III in Prismen vom Schmelzpunkt 240 bis 241 °, [o]d. = —122° (c = 0,2 in Äthanol), auskristallisieren. Durch Konzentrieren der Mutterlauge werden noch 11,5g Salz derselben Reinheit gewonnen, so daß die Ausbeute 61,5g (9I0Io der Theorie) beträgt. In der Mutterlauge verbleibt das Strychninsalz der rechtsdrehenden Acetoxy-ketosäure der Formel III.
Zur Gewinnung der freien linksdrehenden Acetoxyketosäure der Formel III werden die erhaltenen 61,5 g Strychninsalz in 200 ecm Wasser aufgeschlämmt und unter Eiskühlung mit 80 ecm 2n-Ammoniak versetzt. Man rührt 5 Minuten bei 0°, filtriert vom ausgeschiedenen Strychnin ab, versetzt das Filtrat mit Salzsäure bis zur kongosauren Reaktion und extrahiert mehrmals mit Essigester. Der Essigesterextrakt wird über Natriumsulfat getrocknet, zur Trockne eingedampft und der Rückstand aus Methanol umkristallisiert, worauf die linksdrehende Acetoxy-ketosäure der Formel III in stark lichtbrechenden Platten vom Schmelzpunkt 223 bis 225°, [α]ΰ. = -219° (c = 0,2 in Äthanol), erhalten wird; Ausbeute: 26,6 g (86% der Theorie).
c) Oxydation der linksdrehenden
Acetoxy-ketosäure der Formel III, Kondensation mit Tryptamin, Reduktion, Ringschluß und Verseifung zur rechtsdrehenden Verbindung
der Formel IV (R = H)
0,845 g linksdrehende Acetoxy-ketosäure der Formel III werden in 6 ecm Dioxan gelöst, die Lösung mit 9 mg festem Osmiumtetroxyd und hierauf mit
ίο 3,6 g kristallisiertem Natriumperjodat in 30 ecm Wasser versetzt. Nach 14stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird die" Lösung dreimal mit Essigester extrahiert, der Extrakt über Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat mit ätherischer Diazomethanlösung bis zur bleibenden Gelbfärbung behandelt. Die Lösung wird im Vakuum bei einer Badtemperatur von etwa 35° zur Trockne eingedampft, der Rückstand in 10 ecm Benzol aufgenommen und mit einer Lösung von 0,575 g
ao Tryptamin in 15 ecm Benzol behandelt. Man läßt 4 Minuten bei Zimmertemperatur stehen, verdampft im Vakuum bei einer Badtemperatur von 30° zur Trockne und löst den Rückstand in 15 ecm Methanol. Die Lösung wird mit 345 mg Natrium-borhydrid versetzt, 6 Minuten bei Raumtemperatur und 4 Minuten auf dem Wasserbad stehengelassen, worauf der klaren Lösung 15 Tropfen Eisessig zugefügt werden. Man engt im Vakuum ein und verteilt zwischen 1 η-Salzsäure und Essigester. Die Essigesterlösung wird mit Wasser und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und die wäßrigen Extrakte noch zweimal mit Essigester extrahiert. Die vereinigten Essigesterauszüge werden über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Man löst den amorphen Rückstand (1,2 g) in einem Gemisch von 15 ecm Methanol und 9 ecm 1 η-Natronlauge, kocht die Lösung 45 Minuten unter Rückfluß, säuert mit Salzsäure bis zur kongosauren Reaktion an und entfernt die Hauptmenge des Methanols im Vakuum, worauf das rechtsdrehende Lactam der Formel IV (R = H) in Prismen vom Schmelzpunkt 139 bis 140°, [a]D. = +49° (c — 0,2 in Pyridin), auskristallisiert; Ausbeute: 848 mg (74% der Theorie).
d) Linksdrehendes Lacton-lactam
(Formel V; R = H)
0,644 g rechtsdrehendes Lactam der Formel IV (R = H) und 0,1 g wasserfreies Natriumacetat werden in einer Lösung von 1,3 ecm Acetanhydrid in 30 ecm Benzol 15 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, wobei die Substanz innerhalb von einer Stunde in Lösung geht. Nach dem Abkühlen wird im Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand zwischen Natriumhydrogencarbonatlösung und Chloroform verteilt. Aus dem amorphen Rückstand der Chloroformlösung (0,65 g) kristallisiert das linksdrehende Lacton-lactam der Formel V (R = H) in Prismen vom Schmelzpunkt 177 bis 178° (aus Essigester); [a]l° = — 36° (c = 0,2 in Pyridin); Ausbeute: 0,497 g (81% der Theorie).
e) Rechtsdrehendes 3,14-Dehydro-deserpidinsäurelacton (Formel VI; R = H)
S5 0,25 g des linksdrehenden Lacton-lactams der Formel V (R = H) erhitzt man in einer Lösung von 8 ecm frisch destilliertem Phosphoroxychlorid 2 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre unter Rück-
fluß. Die gelbe Lösung verdampft man im Vakuum zur Trockne, löst den Rückstand in Methylenchlorid, schüttelt die Lösung mit verdünnter Ammoniaklösung aus, trocknet über Natriumsulfat, worauf beim Einengen und Verdrängen des Methylenchlorids durch Methanol das rechtsdrehende 3,14-Dehydro-deserpidinsäure-lacton (Formel VI; R = H) in Nadeln vom Schmelzpunkt 309 bis'310° kristallisiert; [a]f = +131° (c = 0,3 in Pyridin); [a]f = +16,5° (c = 0,2 in Chloroform); Ausbeute: 1,72 g (90% der Theorie).
f) Linksdrehendes Isodeserpidinsäure-lacton (Formell; R = H)
3,3 g rechtsdrehendes 3,14-Dehydro-deserpidinsäure-lacton löst man in 90 ecm 50%iger wäßriger Essigsäure und schüttelt mit 0,35 g vorhydriertem Platinkatalysator in einer Wasserstoffatmosphäre, wobei innerhalb von 4Va Stunden nahezu die für 1 Mol Wasserstoff berechnete Menge aufgenommen worden ist. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird vom Katalysator filtriert, das Filtrat im Vakuum stark eingeengt, der Rückstand in Methylenchlorid gelöst, die Lösung mit verdünntem Ammoniak ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne verdampft. Der Rückstand liefert beim Kristallisieren aus Methanol linksdrehendes Isodeserpidinsäure-lacton (Formel I; R = H) in Form von Nadeln vom Schmelzpunkt 225 bis 227°; [α]ίο = -93° (Pyridin); Ausbeute: 3,06 g (92% der Theorie).
Beispiel 2
Linksdrehendes Isoreserpsäure-lacton
35
a) Zunächst wird, wie im Beispiel 1 unter a) beschrieben, die 1,2,3,4,7,8,9,10-0^1^0-2-1^111-oxy-3-acetoxy-7-oxo-l-naphthoesäure (Formel III) hergestellt und nach dem im Beispiel 1 unter b) angegebenen Verfahren in die optischen Antipoden zerlegt.
b) Oxydation der linksdrehenden
Acetoxy-ketosäure der Formel III, Kondensation mit 6-Methoxy-tryptamin, Reduktion, Ringschluß
und Verseifung zum rechtsdrehenden Lactam
der Formel IV (R = OCH3)
1,69 g linksdrehende 1,2,3,4,7,8,9,10-Oktahydro-2-methoxy-3-acetoxy-7-oxo-l-naphthoesäure (F. 223 bis 225°; Formel III) werden in 18 ecm Dioxan gelöst, die Lösung mit 18 mg festem Osmiumtetroxyd und hierauf mit 7,53 g kristallisiertem Natriumperjodat in 60 ecm Wasser versetzt. Nach 14stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird die Lösung dreimal mit Essigester extrahiert, der Extrakt über Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat mit ätherischer Diazomethanlösung bis zur bleibenden Gelbfärbung behandelt. Die Lösung wird im Vakuum bei einer Badtemperatur von etwa 35° zur Trockne eingedampft, der Rückstand in 20 ecm Benzol aufgenommen und mit einer Lösung von 1,14 g 6-Methoxy-tryptamin in 30 ecm Benzol behandelt. Man läßt 4 Minuten bei Zimmertemperatur stehen, verdampft im Vakuum bei einer Badtemperatur von 30° zur Trockne und löst den Rückstand in 30 ecm Methanol. Die Lösung wird mit 690 mg Natrium-borhydrid versetzt, 6 Minuten bei Raumtemperatur und 4 Minuten auf dem Wasserbad stehengelassen, worauf der klaren Lösung 30 Tropfen Eisessig zugefügt werden. Man engt im Vakuum ein und verteilt zwischen 1 η-Salzsäure und Essigester. Die Essigesterlösung wird mit Wasser und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, und die wäßrigen Extrakte noch zweimal im Essigester extrahiert. Die vereinigten Essigesterauszüge werden über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Man löst den amorphen Rückstand in einem Gemisch von 30 ecm Methanol und 18 ecm 1 η-Natronlauge, erhitzt die Lösung 45 Minuten zum Sieden unter Rückfluß, säuert mit Salzsäure bis zur kongosauren Reaktion an und entfernt die Hauptmenge des Methanols im Vakuum, worauf 1,5 g (60% der Theorie) rechtsdrehendes Lactam der Formel IV (R == OCH3) erhalten werden. Aus verdünntem Methanol kristallisiert das Lactam in Prismen; F. 152 bis 153°; [a]i° = +48° (c = 0,2 in Pyridin).
Das rechtsdrehende Lactam der Formel IV (R = OCH3) kann auch auf folgende Weise erhalten werden:
0,845 g linksdrehende 1,2,3,4,7,8,9,10-Oktahydro-2-methoxy-3-acetoxy-7-oxo-l -naphthoesäure werden in 6 ecm Dioxan gelöst, die Lösung mit 9 mg festem Osmiumtetroxyd und hierauf mit 3,6 g kristallisiertem Natriumperjodat in 30 ecm Wasser versetzt. Nach 8stündigem Stehen bei einer Temperatur von 60° wird die Lösung dreimal mit Essigester extrahiert und der Extrakt mit ätherischer Diazomethanlösung und hierauf mit 6-Methoxy-tryptamin behandelt, wie oben angegeben. Die wie oben angegeben durchgeführte Aufarbeitung ergibt das rechtsdrehende Lactam der Formel IV (R = OCH3) in einer Ausbeute von 52%. Aus verdünntem Methanol erhält man Prismen; F. 152 bis 153°; [a]f = +48° (c = 0,2 in Pyridin).
c) Linksdrehendes Lacton-lactam
(Formel V; R = OCH3)
1,5 g rechtsdrehendes Lactam der Formel IV (R = OCH3) werden,wie im Beispiel 1, d) beschrieben, in Benzol mit Acetanhydrid—Natriumacetat 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Man erhält das linksdrehende Lacton-lactam der Formel V (R = OCH3) als amorphen Rückstand, der nicht zur Kristallisation gebracht werden konnte; Ausbeute: 1,35 g.
d) Rechtsdrehendes 3,14-Dehydro-reserpsäure-lacton (Formel VI; R = OCH3)
1,05 g des unter c) beschriebenen linksdrehenden Lacton-lactams werden, wie im Beispiel l,e) beschrieben, mit Phosphoroxychlorid behandelt und aufgearbeitet. Man erhält aus Methanol 0,7 g der Substanz in Nadeln; F. 290 bis 292°; [a]l° = +114° (c = 0,3 in Pyridin); Ausbeute: 0,7g (70% der Theorie).
e) Linksdrehendes Isoreserpsäure-lacton
(Formell; R = OCH3)
0,2 g rechtsdrehendes 3,14-Dehydro-reserpsäurelacton werden, wie im Beispiel 1, f) beschrieben, mit Platinkatalysator in 50%iger wäßriger Essigsäure hydriert und aufgearbeitet. Man erhält das linksdrehende Isoreserpsäure - lacton der Formel I (R = OCH3) aus Methanol in Nadeln; F. 224 bis 225°; [a]l° = -142° (c = 0,3 in Pyridin); Ausbeute: 157 mg (85% der Theorie).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zur Herstellung von linksdrehendem Isodeserpidinsäure-lacton und linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton der allgemeinen Formel I
    OCH3
    in der R für ein Wasserstoffatom oder für eine Methoxygruppe steht, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bromketon der Formel II
    OCH3
    der Einwirkung von Zinkstaub in Gegenwart von Acetanhydrid unterwirft, die entstandene bicyclische, ungesättigte Acetoxyketosäure der Formel IH
    III
    HOOC j OCOCH3
    OCH3
    nach an sich bekannten Methoden in die optischen Antipoden trennt, auf die linksdrehende Acetoxyketosäure der Formel III Perjodsäure oder Natriumperjodat in Gegenwart katalytischer Mengen von Osmiumtetroxyd einwirken läßt, die gebildete Aldehyd - dicarbonsäure mit Diazomethan verestert, den Dimethylester mit Tryptamin oder 6-Methoxytryptamin kondensiert, die entstandene Schiffsche Base mit Natriumborhydrid in Gegenwart von Methanol reduziert und das Reduktionsprodukt alkalisch zu einem
    rechtsdrehenden tetracyclischen Lactam der allgemeinen Formel IV
    HOOC
    in welcher R ein Wasserstoifatom oder eine Methoxygruppe bedeutet, verseift, dieses mit Acetanhydrid und Natriumacetat behandelt, das gebildete linksdrehende Lacton-lactam der allgemeinen Formel V
    OCH3
    mit Phosphoroxychlorid erwärmt, das überschüssige Phosphoroxychlorid entfernt, den Rückstand mit einer Ammoniaklösung behandelt und das erhaltene rechtsdrehende 3,14-Dehydro-lacton der allgemeinen Formel VI
    VI
    OCH3
    in an sich bekannter Weise mit Natriumborhydrid oder katalytisch erregtem Wasserstoff zu linksdrehendem Isodeserpidinsäure-lacton bzw. linksdrehendem Isoreserpsäure-lacton der allgemeinen Formel I reduziert.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 933 628;
    Journ. amer. ehem. soc, 78 [1956], S. 2023 bis 2025;
    Experientia, 12 [1956], S. 249/250.
DE1958S0057777 1958-09-23 1958-04-10 Verfahren zur Herstellung von linksdrehendem Isodeserpidinsaeure-lacton und linksdrehendem Isoreserpsaeure-lacton Pending DE1159955B (de)

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DE933628C (de) * 1952-06-30 1955-09-29 Hoffmann La Roche Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven 3-Oxy-N-methyl-morphinanen

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