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Taucheranzug mit lösbarer Kopfhaube Es sind Taucheranzüge bekannt,
die den Taucher einschließlich seines Kopfes einhüllen und die an der Kopfhaube
und auch an anderen Stellen mit Überdruckventilen ausgerüstet sind. Diese überdruckventile
dienen dazu, beim Auftreten von Luftblasen im Anzug diese entweichen zu lassen.
Die Verwendung von solchen Ventilen ist jedoch nachteilig, da die Gefahr besteht,
daß die Ventile beispielsweise durch Fremdkörper, die sich zwischen Ventilsitz und
Ventilplatte legen, undicht werden, so daß Wasser in den Anzug gelangen kann.
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Diese Taucheranzüge werden in Verbindung mit Tauchgeräten verwendet,
die den Taucher mit der notwendigen Atmungsluft versorgen. Diese Tauchgeräte bestehen
im allgeneinen aus einem Preßgasvorrat, einer Atemlunge und einer Kohlensäure-Absorptionspatrone.
Die Tauchgeräte sind über einen Atmungsschlauch mit einem Mundstück verbunden, das
der Taucher in den Mund nimmt und das die Kopfhaube des Anzuges durchsetzt. Auch
ist es dabei bekannt, innerhalb der Haube eine Maske anzuwenden, die die Nase umgibt
und gegen das Gesicht gedrückt wird. Bei derartigen Geräten besteht die Möglichkeit,
daß Luft aus dem Mundstück oder über die Nase in den Helmansatz gelangt. Diese Luft
stört unter Umständen im Anzug und setzt die Anwendung der nachteiligen Überdruckventile
voraus.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Taucheranzöge besteht darin, daß
bei eng anliegender Kopfhaube kein Druckausgleich innerhalb der Kopfhaube erfolgt,
wenn aus dieser die Luft durch ein an ihr angeordnetes Entlüftungsventil derart
entweichen kann, daß die Haube dem Kopf eng anliegt. Beim Aufsuchen größerer Wassertiefen
kann dann unter der Haube und insbesondere in der Gegend des Ohres wegen mangelnder
Kompression kein Druck erzeugt werden, der dem Wasserdruck entspricht. Insbesondere
wenn die Eustachische Röhre gut geöffnet ist, führt dies dazu, daß das Trommelfell
des Tauchers von innen von dem Überdruck belastet wird, der in den Atemwegen des
Tauchgerätes herrscht und der dem äußeren Wasserdruck in etwa entspricht, daß aber
andererseits in dem äußeren Raum des Ohres nicht ein entsprechender Druck herrscht.
Schon bei geringen Druckdifferenzen sind Rötungen der äußeren Gehörwandungen nachweisbar.
Die Gefahr ist jedoch um so größer, als das Trommelfell schon bei verhältnismäßig
geringen Druckdifferenzen zerreißen kann. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits
vorgeschlagen worden, Ohroliven in das Ohr einzusetzen, die über einen Schlauch
mit einem Gummiball verbunden sind und durch den bei größeren Wassertiefen innerhalb
der äußeren Gehörgänge ein dem Wasserdruck entsprechender Druck erzeugt wird. Derartige
Vorrichtungen komplizieren den Aufbau und sind demzufolge nachteilig. Weiterhin
hat man daran gedacht, den Ohrraum durch einen Verbindungsschlauch mit dem umgebenden
Wasser zu verbinden. Auch dies ist für den Taucher nachteilig und gesundheitsschädlich.
Außerdem wird hierbei und auch bei der Verwendung von Ohroliven die Verwendung von
Telefongeräten erschwert bzw. unmöglich gemacht. Schließlich ist auch vorgeschlagen
worden, den Raum unter dem Anzug einschließlich der Anzughaube mit Druckgas bis
zu einem gewissen Grade aufzufüllen, das einem besonderen Druckgasbehälter entnommen
wird. Auch diese Bauform ist umständlich und erfordert eine besondere Bedienung.
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Es sind frei tragbare Taucherapparate bekannt, bei denen dem Taucher
nicht Luft von außen zugepumpt wird, sondern die ausgeatmete Luft immer wieder zur
Einatmung gelangt. Die ausgeatmete Luft wird dabei durch einen die Kohlensäure absorbierenden
-Chemikalbehälter geleitet und hierauf mit einem' Sauerstoffzusatz versehen. Bei
Verwendung dieser Geräte in Verbindung mit einem Taucheranzug verschlechtert sich
die Einatmungsluft dennoch, da die Ausatmungsluft nicht immer in ihrer Gesamtheit
durch die Chemikalpatronen geführt, sondern auch in den mehr oder minder aufgeblähten
Anzug geleitet wird. Das hat eine Kohlensäureanreicherung zur Folge. Zur Vermeidung
dieses Nachteils ist weiterhin ein Taucheranzug in Verbindung mit einem frei tragbaren
Taucherapparat bekannt, bei dem der Helm und der eigentliche Taucheranzug durch
eine Trennwand derart gegeneinander abgeschlossen sind, daß die durch die Trennwand
geschaffenen beiden Räume durch zwei Druckausgleichventile in Verbindung stehen.
Diese können durch zwei Ventile gebildet
sein, die in entgegengesetzter
Richtung öffnen und die in der Trennwand selbst angeordnet sind. Hierdurch wird
erreicht, daß eine gewisse Trennung zwischen dem Anzugraum und dem Helmraum zur
Verbesserung der Atmungsluft vorhanden ist, wobei jedoch ein Druckausgleich zwischen
beiden Räumen erfolgen kann. Dieser Anzug weist jedoch den Nachteil auf, daß er
durch die mit den Ventilen versehene Trennwand aufwendig und teuer wird, ganz abgesehen
davon, daß eine einwandfreie Funktion der Ventile, wie bereits erwähnt, nicht immer
gewährleistet ist. Im übrigen ist es bei diesen Geräten auch bekannt, an Stelle
der in der Trennwand angeordneten Ventile, zwischen dem Heimraum und dem Anzugraum
Schlauch- oder Rohrverbindungen anzuordnen, in denen je ein Rückschlagventil angeordnet
ist. Auch ist es bekannt, in der Trennwand an Stelle der Ventile nur ein Loch bzw.
einen Beutel vorzusehen.
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Weiterhin sind aus Jacken und von diesen getrennten Beinkleidern bestehende
Taucheranzüge bekannt, bei denen jeweils die einander überragenden Ränder der Jacke
und des Beinkleides dadurch abgedichtet miteinander verbunden sind, daß die Ränder
über einen innen befindlichen starren Ring gezogen und mittels eines die Ränder
der Anzugteile von außen umschließenden Riemens auf dem Ring festgehalten sind.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die geschilderten Nachteile der bekannten
Taucheranzüge zu vermeiden. Die Lösung der gestellten Aufgabe wird nun bei einem
Taucheranzug mit lösbarer Kopfhaube, bei dem der Haubenraum durch eine mit dem oberen
Rand am Hals anliegende Trennwand vom Anzugraum getrennt ist und bei dem Trennwand
und Kopfhaube gemeinsam mit dem oberen Rand des Anzuges verbunden und Druckausgleichsmittel
für den Anzug vorhanden sind, darin gesehen, daß die Trennwand zwischen Anzugraum
und Haubenraum eine Dichtung nach Art eines Lippenventils bildet; das als Druckausgleichsmittel
für den Anzugraum dient, wofür außerdem noch ein oder mehrere in der Anzugwand angeordnete
Überdruckventile vorgesehen sind. Die abdichtende Trennwand besteht zweckmäßig aus
einem hochelastischen Stoff, wie z. B: Gummi, und kann in Form einer verhältnismäßig
dünnen Gummimanschette ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Ausbildung hat den
Vorteil, daß in der den Kopf umgebenden Haube genügend Luft sein kann, während andererseits
der den Taucher einhüllende Anzug dem Taucher eng anliegt.
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Die abdichtende Trennwand kann in jeder geeigneten Weise mit dem Anzug
und der Kopfhaube verbunden sein. Eine einfache Bauform besteht darin, daß die Verbindungsteile
des Anzuges, der Kopfhaube und der Trennwand kurze Zylinderstücke bilden, die, ineinandergesteckt,
durch Spannmittel miteinander verbunden sind. Als Spannmittel kann dabei in an sich
bekannter Weise ein im Inneren der Verbindungsstelle angeordneter Stützring und
vorzugsweise zusätzlich ein auf der Außenseite derselben angeordnetes, mit dem Ring
zusammenwirkendes Spannband dienen.
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Falls die Kopfhaube des Anzuges offen ist und der Taucher eine seine
Gesichtspartie einschließende Atemmaske trägt, kann die erfindungsgemäße Aufgabe
weiterhin dadurch gelöst werden, daß der Raum unter der Kopfhaube mit dem Raum unter
der Atemmaske verbunden ist. Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß die Kopfhaube auf jeder Kopfseite mit einem Verbindungskanal versehen ist, der
von dem Maskenraum jeweils bis zu dem das entsprechende Ohr bedeckenden Teil der
Haube führt und dort im Inneren derselben endet. Diese Bauform hat den Vorteil,
daß der Raum vor den Atmungsorganen mit den äußeren Gehörgängen in Verbindung steht.
Auch bei einer eng anliegenden Haube wird durch die Erfindung ein Druckausgleich
zwischen dem Druck inner= halb der Mundhöhle bzw. den Atmungsorganen einerseits
und dem äußeren Ohrteil andererseits erreicht. Das Trommelfell steht damit praktisch
beiderseits unter dem gleichen Druck. Wenn eine Haube verwendet wird, die gegenüber
dem Maskenraum durch eine Abdichtung abgegrenzt ist, werden die Verbindungskanäle
durch diese Haubenabdichtung geführt.
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Gemäß einer einfachen Ausführungsform kann auf der Innenseite der
Haube ein mit Rillen versehenes Flächenstück aufgesetzt sein, wobei die durch die
Haubenwand abgeschlossenen Rillen die Verbindungskanäle bilden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert (Abb. 1 und 2). Der Anzug
1
endet oben in einem Verbindungsteil oder Abschluß= ring 2, in den der Verbindungsteil
3 der Kopfhaube 4 eingeschoben ist. Zum Abdichten des Anzugraumes gegenüber dem
Haubenraum dient eine die Trenn= wand bildende hochelastische Gummimanschette 5,
deren unterer Teil 5 a auf der Innenseite des Teiles 3 anliegt. Als Spannmittel
der drei dicht zu verbindenden Teile 2, 3, 5 a dient ein aus Aluminium bestehender
Stützring 6. Beim Anziehen des Taucheranzuges wird zuerst der Anzug 1 angezogen
und dann der Stützring 6 über den Kopf geschoben. Daraufhin wird über den Stützring
6 der untere Teil 5a der Gummimanschette 5 gezogen. Anschließend wird darüber der
untere Teil 3 der Kopfhaube 4 gezogen und schließlich darüber der Abschlußring 2
des Anzuges 1 gespannt. Auf diese Weise wird eine sehr gute Abdichtung geschaffen,
die durch ein äußeres Spannband, eine Schelle od. dgl. noch gesichert werden kann.
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Die Manschette 5 ist nach oben konisch ausgebildet und liegt mit ihrem
Rand 7 abdichtend am Hals an: Wenn im Haubenraum ein Druck entsteht, verstärkt dieser
durch seine Einwirkung auf die äußere Fläche der Manschette 5 die Dichtwirkung.
Die Haube 4 läßt das Gesichtsteil offen und schließt mit einem Randteil 8 gegenüber
dem Gesicht ab. über die Haube ist eine Vollsichtmaske 9 gelegt, deren Innenraum
mit einem Preßluftatemgerät verbunden ist, das mit einem lungenautomatisch gesteuerten
Ventil ausgerüstet ist. Dadurch wird im Raum unter der Maske jeweils der Druck des
umgebenden Wassers herrschen. über je einen Verbindungskanal 10, der in die seitlichen
Haubenwände eingearbeitet ist, wird der Maskenraum mit dem Haubenraum verbunden.
Vorteilhaft wird der Verbindungskanal 10 in die Schläfenpartie gelegt, die bei vielen
Menschen vertieft ist, und bis in die Gegend des Ohres geführt. Auf diese Weise
wird der Raum um das Ohr innerhalb der Haube auf den gleichen Druck gebracht wie
der Raum unter der Maske 9. In Abb. 2 ist ein Schnitt durch einen derartigen Verbindungskanal
dargestellt, der durch Aufkleben eines mit Rillen 11 versehenen
Flächenstückes
12 auf die Haubenwandung 13 gebildet wird.
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Ein Abfließen der Luft aus dem Haubenraum in den Anzugraum ist durch
die hochelastische Gummimanschette 5 verhindert. Während die Haube kein Luftauslaßventil
enthält, ist am Anzugkragen ein den Anzug entlüftendes Ventil 14 angebracht. Der
Anzug kann also beim Tauchen völlig entlüftet werden, während im Haubenraum sich
vollkommen selbsttätig der jeweils herrschende Wasserdruck einstellt, ohne daß das
Ohr gefährdet ist und ohne daß Luft aus dem Haubenraum beispielsweise bei einer
schräg nach unten gerichteten Lage des Tauchers in den Anzugraum übertreten kann.
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Da Mundstücke und Ohroliven nicht benötigt werden, werden das Telefonieren
und die Handhabung des Gerätes erheblich erleichtert.
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Die Größe der Luftkanäle 10 ist so angelegt, daß auch bei schnellstem
Abtauchen das Haubenvolumen in den gefährdeten Kopfteilen genügend schnell aufgefüllt
bzw. der Druckausgleich erzielt wird. Trotzdem weist die erfindungsgemäße Bauform
außerdem den Vorteil auf, daß der Haubenraum bzw. der Raum der Verbindungskanäle
so klein ist, daß das störende Mitatmen der Kopfhaube vermieden ist. Dadurch wird
auch ein merklicher Anstieg der Kohlensäure in der Einatemluft vermieden. Außerdem
wird der Preßgasvorrat schonend ausgenutzt.