-
Einrichtung zur Wärmebehandlung thermoplastischer Materialien Gegenstand
der Erfindung ist eine Einrichtung zur Wärmebehandlung thermoplastischer Materialien,
welche einen Wirbelbettbehälter aufweist, bei dem am Boden ein Mundstück vorgesehen
ist, durch das der Hindurchtritt von kontinuierlichen Bahnen aus thermoplastischem
Material zum Wirbelbett vorgesehen ist, und der die Mittel zur Erwärmung oder Abkühlung
des Fließbettes aufweist, die dadurch gekennzeichnet ist, daß bewegliche Abschlußelemente
an der Basis des Mundstückes vorgesehen sind, und an sich b; kannte beweallcho Blenden
mit den Abschlußelementen so gekuppelt sind, daß bei Öffnung der Abschlußelemente
ein Schließen der Blenden erfolgt und damit eine Entleerung der Wirbelbettpartikelchen
aus dem von den Blenden begrenzten Behandlungsraum eintritt.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die beweglichen Abschlußelemente
aus mindestens zwei ebenen Teilen, die die Bodenplatte des Wirbelbettbe'hälters
berühren und so angeordnet sind, daß sie sich in eine »Zu«-Stellung bringen lassen,
in der ihre inneren Kanten die thermoplastische Materialbahn berühren.
-
Ferner ist nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform jede der
beweglichen Blenden durch Drehung um ihre Längsachse zu verstellen. Ferner wird
vorgeschlagen, gegebenenfalls eine automatische Vorrichtung vorzusehen. welche die
Bewegung der Blenden und die Bewegung der Abschlußelemente in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit, mit der die thermoplastische Materialbahn durch das Wirbelbett
läuft, bewirkt.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Einrichtung
dadurch gekennzeichnet sein, daß das Mittel zur Betätigung der eben erwähnten automatischen
Vorrichtung aus einem Fliehkraftschalter besteht. der an einer losen Walze, auf
der das thermoplastische Material läuft, angebracht und so eingestellt ist, daß
ein elektrischer Stromkreis, so bald die Geschwindigkeit der thermoplastischen Materialbahn
unter einen vorgegebenen Wert sinkt, geschlossen wird, wodurch mit Hilfe von Preßluft
die Schließung der Blenden und darauf der Abschlußelemente in die Entleerungsstellung
erfolgt.
-
Einer der Hauptvorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung liegt in
der hohen Wärmeübertragung vom Wirbelbett auf das thermoplastische Material oder
umgekehrt sowie in der Genauigkeit der Temperaturkontrolle des Materials.
-
Normalerweise befinden sich in dem Wirbelbett mindestens zwei bewegliche
Blenden, die beide so lang sind, wie der Behälter breit ist, und die sich um ihre
Längsachse drehen lassen. Diese Blenden sind auf gegenüberliegenden Seiten des Mundstückes
so angebracht, daß ihre Unterkanten die Oberfläche der Platte berühren, die das
Mundstück enthält. Eine Vielzahl von Blenden wird vorzugsweise auf beiden Seiten
des Mundstückes derart angebracht, daß ihre Drehachsen auf Geraden liegen, die im
wesentlichen parallel zu dem thermoplastischen Material verlaufen und. wobei jede
Blende die benachbarte Blende berührt.
-
Die beweglichen Blenden lassen sich durch eine Drehung um ihre Längsachse
in die »Zu«-Stellung bringen, bei der sie dann alle in einer Ebene liegen, die im
wesentlichen parallel zu dem thermoplastischen Material verläuft. wobei jede Blende
ihre Nachbarblende berührt.
-
Andererseits befinden sich die Blenden in der »Auf«-Stellung. wenn
sie in ähnlicher Weise so gedreht werden, daß sie einen Winkel von etwa 4_S° mit
dem thermoplastischen Material bilden.
-
Nach einer anderen Ausführungsform des Gerätes haben die Blenden die
Gestalt von zwei vertikalen Platten, die so breit und so lang sind wie der ganze
Behälter und die so angeordnet sind, daß sie sich in Schlitzen bewegen, die unterhalb
des Behälters an jeder Seite des Mundstückes angebracht sind. Mittels geeigneter
Vorrichtungen werden die Platten im Wirbelbett entweder in die »Zu«-Stellung gehoben,
in
der sie den Teil des Wirbelbettes abtrennen, der das Textilmaterial umgibt, oder
sie werden durch die Schlitze hinabgelassen, was der »Auf«-Stellung entspricht.
Mittels geeigneter Dichtungen wird verhindert, daß die Teilchen des Wirbelbettes
in die Schlitze eindringen oder zwischen die Blenden und die Wände des Behälters
kommen.
-
Bei einer anderen Ausführungstorm des Gerätes stehen die Achsen der
drehbaren Blenden senkrecht, und diese sind so lang, wie das Wirbelbett tief ist.
Die Achsen liegen auf dem Umfang eines Kreises, dessen Mittelpunkt das Mundstück
ist. In der »Zu«-Stellung werden die Blenden um ihre Achsen gedreht, bis sie einander
berühren. Dabei trennen sie einen Raum mit einem Polygonquerschnitt ab. Beim Übergang
zur »Auf«-Stellung werden die Blenden um 90° gedreht, so daß sie auf dem Kreis um
das Mundstück radial angeordnet sind.
-
Im allgemeinen werden die Teilchen des Wirbelbettes durch Luft im
verwirbelten Zustand gehalten, jedoch können auch Stickstoff und andere inerte Gase
zu diesem Zweck verwendet werden.
-
Es ist zwar bekannt, die Einrichtungen zum Behandeln von thermoplastischen
Material mit Blenden zu versehen, die die Einwirkung des Behandlungsmittels von
der Materialbahn fernhalten können. Demgegenüber liegt vorliegender Erfindung der
Vorschlag zugrunde, die Abschlußelemente der Einrichtung zur Wärmebehandlung mit
den an sich bekannten Blenden zu kuppeln.
-
Durch nachfolgende Beschreibung von zwei Ausführungsformen von Geräten
zur Wärmebehandlung von Textilien, wie z. B. Polyamid- oder Polyesterharzmaterialien,
und der Arbeitsweise solcher Geräte wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
-
Bei den Zeichnungen bedeuten gleiche Nummern durchweg gleiche Teile.
-
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein Gerät, das zur Wärmebehandlung
von Textilmaterial geeignet ist; die Blenden und die Dichtungsvorrichtungen befinden
sich in Arbeitsstellung; Fig.2 ist ein Längsschnitt durch dasselbe Gerät; es zeigt
die Blenden in »Zu«-Stellung und die Dichtungsvorrichtungen in »Auf«-Stellung; Fig.
3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Drehung der Blenden; Fig. :1 ist ein
Längsschnitt durch ein Gerät ähnlich Fig. 1 und 2, das ein zweites Wirbelbett zur
Abkühlung des Textilmaterials enthält.
-
Gemäß Fig. 1, 2 und 3 besteht das Gerät aus einer Wirbelschicht
10 von kleinen Teilchen aus feinem Sand oder aus Glaskugeln mit einem Durchmesser
von beispielsweise 200 bis 500 Mikron. Diese Teilchen befinden sich in einem Behälter
11 mit rechteckigem Querschnitt, in den zur Erwärmung der Wirbelschicht 10 elektrische
Heizelemente 12 in geeignetem Abstand eingesetzt sind. Wahlweise können auch
an Stelle der elektrischen Heizelemente Röhren eingesetzt werden, die von Heiz-
oder Kühlflüssigkeiten durchströmt werden. Am Boden der Wirbelschicht
10 befinden sich horizontale angebrachte poröse Platten 16 und unter
diesen Luftkammern 18
mit Anschlüssen 19, durch die dem Wirbelbett Luft zugeführt
werden kann.
-
Die porösen Platten 16 und die Luftkammern 18
können
auch wahlweise durch eine Anordnung von Röhren mit Bohrungen ersetzt werden, durch
die dem Bett Wirbelluft zugeführt wird. Am Boden des Gerätes befindet sich ein Mundstück
13, das sich über die gesamte Breite des Behälters 11 erstreckt und welches
durch den Zwischenraum zwischen den porösen Platten 16 und den senkrechten
Seiten 14
der Kammern 18 gebildet wird. Das Mundstück 13
erstreckt
sich wegen den beiden senkrecht stehenden Blenden 29 in das Wirbelbett
10 hinein. Diese Blenden berühren die porösen Platten 16. Gegenüber
den beiden Seiten des Mundstückes 13 befinden sich zwei Rohre 15 mit
Bohrungen, durch die dem Mundstück Luft zugeführt wird.
-
Unmittelbar unter dem Mundstück 13 befindet sich eine Dichtung,
die aus zwei ebenen Teilen 20
besteht, deren äußere Kanten 21 mit je einem
Kolben (nicht dargestellt) verbunden sind, die sich in den Zylindern 22 bewegen.
-
Die ebenen Teile 20 können mit Hilfe von Preßluft, die den
Zylindern 22 über die Luftleitungen 23 zugeführt wird, so verschoben werden, wie
in Fig. 1 dargestellt. In dieser Stellung bedecken sie das Mundstück 13 vollständig.
Durch Zuführen von Preßluft zu den Leitungen 24 lassen sich die ebenen Teile
20 in die in Fig. 2 gezeichnete Lage bringen, wobei sie das Mundstück
13 freigeben. Die inneren Kanten der gleitenden Teile 20 sind mit
flexiblen Leisten 25 aus Gummi oder ähnlichem Material versehen, um den Austritt
von Teilchen aus der Wirbelschicht 10 zu verhindern, während das Textilmaterial
durch die Dichtung läuft. Wahlweise können diese Leisten auch die Form eines feinen
Kammes haben. Unterhalb der ebenen Teile 20 befindet sich noch ein Paar Schalen
26, von denen sich je eine unter den gegenüberliegenden Hälften des Behälters
11 befindet. Die Böden beider Schalen bilden einen Winkel mit dem Behälter,
so daß sich die Teilchen, die aus dem Wirbelbett herausfallen, leicht in den Mulden
27
ansammeln.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die aus zwei
verschiebbaren ebenen Teilen bestehende Dichtungsvorrichtung durch einen Verschluß
der Bodenplatte des Wirbelbettbehälters ersetzt werden. Dieser Verschluß besteht
aus einem Paar Rollen, die einander längs ihrers Umfanges berühren, jedoch so eingerichtet
sind, daß das zu behandelnde Material zwischen den Rollen hindurchlaufen kann. Ferner
sind Vorrichtungen vorgesehen, um den Austritt von Teilchen aus dem Wirbelbett durch
den Spalt zwischen dem Rahmen des Verschlusses und dem dazu benachbarten Umfang
einer jeden Rolle zu verhindern.
-
Senkrecht über dem Mundstück befinden sich vier Paar flache Blenden
28, die sich über die gesamte Breite des Behälters erstrecken und die sich
um eine horizontale Achse 32, die sich in der Mitte jeder Blende 28 befindet,
schwenken lassen. Die Endpunkte dieser Achse liegen auf zwei senkrechten Geraden
über dem Mundstück 13. Unmittelbar über den beiden Achsenreihen 32 befinden
sich zwei senkrechte Blenden 30, die über die Oberfläche der Wirbelschicht
10 hinausragen. An den Achsen 32
einer jeden beweglichen Blende
28 ist ein Hebel 31
befestigt, dessen anderes Ende 33 mit einem Stab
34
verbunden ist, der seinerseits mit Verbindungsstücken 36 an einem (nicht
gezeichneten) Kolben angebracht ist, der sich in einem Zylinder 35 mit Lufteinlässen
37 und 38 bewegt. Wenn den Zylindern 35 über die Luftzuführungen
38 Preßluft zugeführt wird, so bewirkt
der Druck eine Abwärtsbewegung
des Stabes 34 und damit eine gleichzeitige Drehung der Hebel 31 und
der Blenden 28.
-
Die Blenden haben eine solche Größe, daß sie sich bei einer Drehung
um ihre Achse 32, mit der sie in senkrechte Stellung gebracht werden, gegenseitig
berühren. Die untersten Blenden, die dem Mundstück gegenüberliegen und die obersten
Blenden an der Oberseite der Wirbelschicht berühren ebenfalls senkrechte Blenden
29 und feststehende Blenden 30. Auf diese Weise wird bei geschlossenen Blenden 28
das gesamte Stück der Wirbelschicht 10, das sich oberhalb des Mundstückes
13 befindet, direkt abgetrennt, so wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Wenn
in die Zuführungen 37 Preßluft gegeben wird, so drehen sich die Blenden
28 um einen Winkel von etwa 45° zu vertikalen, wie in Fig. 1 dargestellt.
Dadurch ergibt sich eine freie Zirkulation der Teilchen des Wirbelbettes.
-
Zusätzlich ist ein Walzenpaar 39 zur Zuführung von Textilmaterial
in das Mundstück 13 und damit in das Wirbelbett 10 vorgesehen, während ein
zweites Walzenpaar 40, das mit höherer Geschwindigkeit als die Walzen 39 angetrieben
wird, das Material unter Spannung aus dem Wirbelbett 10 herauszieht. Die
Walzen 40 sollten sieh in einem solchen Abstand von der Oberseite des Wirbelbettes
befinden, daß eine hinreichende Abkühlung und ein Stabilisieren des Materials
41 möglich ist.
-
Das Material 41 läuft über eine lose Walze 45 zu einer
Aufwickelvorrichtung (nicht gezeichnet). An der Walze 45 befindet sich ein Fliehkraftschalter
42, der so eingestellt ist, daß er sich bei normalem Lauf des Gerätes in der »Aus«-Stellung
befindet, aber eingeschaltet ist, sobald die Geschwindigkeit, mit der das Textilmaterial
über die Walze 45 läuft, unter einen vorgegebenen Wert sinkt. Im letzteren Fall
schließt der Schalter 42 einen Stromkreis, der ein magnetisches Ventil in
einer Preßluftleitung erregt (nicht gezeichnet) und auf diese Weise der Leitung
38 Preßluft zuführt, wodurch sich die Blenden 28 schließen. Das untere Ende
des Stabes 34 berührt einen gefederten Hebel 44 eines elektrischen Schalters
43. Wenn der Hebel 44 niedergedrückt wird, so schließt er einen Schalter
43, wodurch ein zweites elektromagnetisches Preßluftventil (nicht gezeichnet)
erregt wird, welches Preßluft in die Leitungen 24 einströmen läßt und auf
diese Weise die ebenen Teile 20 in die »Auf«-Stellung zurückzieht. Ein weiterer
Schalter 46 befindet sich an einem Ende des einen Zylinders 22, und
der Kontaktarm 47 des Schalters ist mit einem Stab 48
verbunden, der
seinerseits am Kolben des Zylinders 22 befestigt ist. Der Schalter 46 ist so eingestellt,
daß er sich in der »Ein«-Stellung befindet, wenn sich das bewegliche Teil
20, das mit dem Stab 48 verbunden ist, in völlig geschlossenem Zustand
befindet. Der Schalter erregt dann ein elektromagnetisches Ventil (nicht gezeichnet),
welches den Zylindern 35 über die Zuführungen 37 Preßluft zuführt. An der Motorsteuerung
befindet sich ein Schalter, der mittels Handbetätigung den Fliehkraftschalter 42
und den Schalter 43 stromlos zu machen gestattet, wodurch auch die elektromagnetischen
Ventile stromlos werden, die Preßluft in die Leitungen 38 und 24 einlassen,
so daß der Druck in den Zylindern 22 und 35 absinkt.
-
Im Betriebszustand wird dem Gerät durch die Leitungen 19 Preßluft
zugeführt, welche über die Kammern 18 und durch die porösen Platten 16 in das Wirbelbett
eintritt und dieses in den verwirbelten Zustand bringt. Durch die Leitungen 15 wird
ebenfalls Luft zugeführt, die aus Bohrungen austritt. Dann werden die Heizelemente
12 in Tätigkeit gesetzt, und Textilmaterial 41, wie z. B. Polyamidcordgewebe, wird
über das erste Walzenpaar 39, durch das Mundstück 13, durch das Wirbelbett 10, durch
das zweite Walzenpaar 40 und über die Walze 45 laufen gelassen. Die Temperatur der
Wirbelschicht 10 wird auf die Arbeitsbedingungen eingestellt und die zwei ebenen
Teile 20 so einjustiert, daß die Gummileisten 25 das durchlaufende Gewebe gerade
berühren und so verhindern, daß Teilchen aus der Wirbelschicht durch das Mundstück
nach außen treten. Die beweglichen Blenden 28 befinden sich in einer solchen Lage,
daß sie einen Winkel von etwa 45° mit der Senkrechten bilden. Wenn das Gewebe nun
durch das Gerät läuft, so wird es rasch auf die gewünschte Temperatur gebracht,
und wegen der unterschiedlichen Geschwindigkeit der beiden Walzenpaare findet in
dem Wirbelbett eine Verstreckung des Materials statt.
-
Falls die Geschwindigkeit, mit der das Textilmaterial 41 in das Geräte
eintritt, unter einen vorgegebenen Wert sinkt, oder wenn das Material reißt, so
geht der Fliehkraftschalter 42 automatisch in die »Ein«-Stellung, und über
die Luftleitungen 37 wird den Zylindern 35 Preßluft zugeführt. Dadurch drehen sich
die beweglichen Blenden 28 in die senkrechte Lage und schließen dabei den
Teil der Wirbelschicht ab, der sich in der Nähe des Gewebes 41 befindet. In dem
Augenblick, in dem die Blenden ihre Endlage erreicht haben, drückt der Stab 34 auf
den federnden Hebel 44, der einen Schalter 43 betätigt. Dadurch wird
den Zylindern 22 über die Luftleitungen 24 automatisch Preßluft zugeführt, wodurch
die ebenen Teile 20 zur Seite gezogen werden, dadurch die Abdichtung öffnen und
das Mundstück 13 freigeben. Derjenige Teil der Wirbelschicht, der sich zwischen
den beweglichen Blenden 28 befindet, fällt daraufhin durch das Mundstück
13 heraus, so daß die heiße Wirbelschicht nicht mehr mit dem Gewebe in Berührung
kommen kann. Die herabgefallenen Teilchen des Wirbelbettes werden in zwei Rinnen
26 aufgefangen. Da dem Gerät außerdem in der Nähe des Mundstückes noch Luft durch
die Leitungen 15 zugeführt wird, so strömt diese Luft in dem geschlossenen
Blendenzwischenraum nach oben und kühlt das darin befindliche Gewebe rasch ab, wodurch
dessen Zerstörung oder anderweitige Beschädigung im Falle eines Stillstandes der
Transportvorrichtung vermieden wird.
-
Wenn das Gerät wieder in Gang gebracht werden soll, so werden die
Wirbelbetteilchen aus den beiden Auffangrinnen 26 zu gleichen Teilen in jede Hälfte
des Wirbelbettes auf den beiden Seiten des abgetrennten Raumes zwischen den Blenden
zurückgeschüttet. Dann wird die Temperatur des Wirbelbettes auf die Arbeitsbedingungen
eingestellt. Der Schalter an der Motorsteuerung wird so eingestellt, daß der Fliehkraftschalter
42 und der Schalter 43 stromlos werden; dadurch entweicht die Luft aus den Zylindern
22 und 35. Über die Zuführungen 23 wird sodann durch Handsteuerung Preßluft in die
Zylinder 22 eingelassen, wodurch sich die Dichtungen an das Textilmaterial anlegen.
In dem Augenblick, in dem sich die Teile 20 in »Zu«-Stellung befinden, betätigt
der Stab 48 den Schalter 46 und bewirkt den
Zustrom von Preßluft
über die Leitungen 37 in die Zylinder 35. Diese betätigen die Stäbe
34 und drehen damit die Blenden 28 in die »Auf <<-Stellung. Daraufhin
geht der Schalter 43 in die »Aus«-Stellung. Zum Schluß wird noch der Druck
aus den Zylindern 22
und 35 abgelassen und der Motorschalter so eingestellt,
daß die Schalter 42 und 43 wieder Strom führen. Damit ist der normale
Betriebszustand wieder hergestellt.
-
In Fig. 4 ist ein Gerät dargestellt, das zur Wärmebehandlung und nachfolgenden
raschen Abkühlung von Textilmaterialien geeignet ist. Es besteht aus einem Gerät
gemäß Fig. 1 und 2, bei welchem sich jedoch der Behälter 11 so weit nach
oben erstreckt, daß sich ein zweites Wirbelbett 50 zur Abkühlung des Gewebes
41 anbringen läßt. Die beiden Wirbelbetten 11 und 50 sind durch ein Netz 51 voneinander
getrennt, auf dem sich eine Lage von Kugeln von verhältnismäßig großem Durchmesser,
z. B. 7 mm, befindet, so daß sie nicht durch das Netz fallen können und außerdem
noch verhindern, daß Teilchen aus dem Kühlwirbelbett 50 in das darunterliegende
Heizwirbelbett 10 fallen. Das Kühlwirbelbett 50 enthält feinen Sand
oder ähnliche Materialien, die auf den Kugeln 52 mit großem Durchmesser ruhen. Es
ist mit Düsen 53 zur Verwirbelung der Luft versehen und enthält außerdem Leitungen
54, durch die eine Kühlflüssigkeit, wie z. B. Wasser, laufen kann. Das Netz
51, das die beiden Wirbelschichten voneinander trennt, enthält einen Mittelschlitz
55, durch den das zu behandelnde Material läuft, und an den Kanten dieses Schlitzes
kann jede geeignete Dichtungsvorrichtung angebracht werden, wie z. B. Kämme oder
Gummileisten, die verhindern, daß Teilchen des Wirbelbettes durch den Schlitz fallen.
Diese Dichtungen brauchen sich auch nicht öffnen zu lassen, wie bei den in Fig.
1 und 2 beschriebenen Geräten. Das Textilmaterial 41 wird dem Heizwirbelbett über
eine einzelne Walze 56 zugeführt und läuft beim Verlassen des Kühlwirbelbettes über
eine zweite Einzelwalze 57, an der ein Flie'hkraftschalter 42 angebracht
ist. Dann läuft das Material über Führungswalzen 58
und 59. Es sind noch weitere
Walzen (nicht gezeichnet) vorgesehen, mit denen auf das Material eine Zugkraft ausgeübt
werden kann, während es durch das Gerät läuft. Die Vorrichtungen zur Drehung der
Blenden 28 sind genau die gleichen wie in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellt,
doch sind sie hier nicht mehr gesondert aufgeführt.
-
Im Betrieb läuft das Textilmaterial 41, nachdem es das Heizwirbelbett
10 im unteren Teil des Gerätes passiert hat, durch den Schlitz
55 im Netz 51 und von da durch das zweite Wirbelbett, das mit Wasser
gekühlt wird, welches durch die Kühlleitungen 54 läuft und schließlich über
die andere Walze 57. Bei seinem Durchgang durch das Heizwirbelbett
10 wird das Gewebe 41 auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt und vorstreckt.
Nach dem Verlassen des Heizwirbelbettes 10 tritt das Material augenblicklich in
das zweite Wirbelbett 50 ein, worin es rasch auf eine solche Temperatur abgekühlt
wird, bei welcher das vorstreckte Material fest wird, so daß beim Nachlassen der
Spannung keine Relaxation mehr eintritt. Außerdem wird dadurch eine Zerstörung des
Gewebes vermieden, die sonst infolge von Wärmespeicherung im Material nach Verlassen
der Heizzone stattfinden könnte. Falls die Geschwindigkeit, mit der das Textilmaterial
durch das Gerät läuft, unter einen vorgegebenen Wert fällt, wird durch die Betätigung
der beweglichen Blenden und der damit verbundenen Dichtungen der Kontakt des Gewebes
mit dem heißen Wirbelbett unterbrochen, und zwar in genau der gleichen Weise, wie
es bei den Fig. 1 und 2 schon beschrieben wurde. Es ist jedoch nicht nötig, Vorrichtungen
zur Unterbrechung des Kontaktes des Gewebes mit dem kalten Wirbelbett
50 vorzusehen, da an dieser Stelle kein Schaden entstehen kann.
-
Ein sehr großer Vorteil bei der Wärmebehandlung von Textilmaterialien
mit einem derartigen Gerät ist darin zu sehen, daß infolge der erreichbaren Temperaturgenauigkeit
das Material dicht unter seinen Schmelzpunkt oder unter seinen Zersetzungspunkt
erwärmt werden kann, wodurch sich ein größtmöglicher Verstreckungsgrad des Materials
erreichen läßt. Bei einer derartigen Arbeitsweise ist es jedoch notwendig, daß das
Textilmaterial sogleich nach der Verstreckung sehr rasch abgekühlt wird. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht die Durchführung dieses Verfahrens in einer einfachen und vorteilhaften
Weise, indem das Material in einem einzigen Arbeitsgang im Gerät behandelt wird.
-
Geräte gemäß vorliegender Erfindung können zur Wärmebehandlung der
verschiedensten thermoplastischen Materialien, wie Polyamide, Polyesterharze und
Polyvinylharze (einschließlich Polyvinylalkohol) verwendet werden. Der Ausdruck
»Textilmaterial«, wie er hier verwendet wird, umfaßt Fäden, Garne, Korde, Gewebe
und Folien.