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Photographischer oder kinematographischer Aufnahmeapparat mit Belichtungssteuervorrichtung
Zusatz zur Patentanmeldung V 16076IXa/57a (Auslegeschrift 1119 660) Die Erfindung
betrifft einen photographischen oder kinematographischen Aufnahmeapparat mit Einstellern
für Belichtungsfaktoren, wie Blende und Belichtungszeit, und einer Belichtungssteuervorrichtung,
welche einen der Einsteller automatisch steuert, nach Patentanmeldung V 16076 IX
a / 57 a.
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Gegenstand der Hauptpatentanmeldung ist die wahlweise automatische
oder manuelle Steuerung eines Einstellers für Belichtungsfaktoren mit der Maßgabe,
bei der manuellen Steuerung die Vorteile der auf dem Prinzip eines Nachführzeigers
beruhenden sogenannten Halbautomatik auszunutzen. Das Ausführungsbeispiel geht dabei
davon aus, daß für den wahlweise automatisch oder manuell steuerbaren Belichtungsfaktor
zwei Einsteller vorgesehen sind. Solche Anordnungen stehen jedoch nicht immer zur
Verfügung.
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Deshalb ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine wahlweise
automatische oder manuelle Steuerung mit den Vorteilen einer Halbautomatik zu verbinden,
selbst wenn nur ein Einsteller für den zu steuernden Belichtungsfaktor vorhanden
ist.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß ein Umschalter vorgesehen
ist, der den sowohl automatisch als auch manuell steuerbaren Einsteller wahlweise
mit einem Einstellschieber für den Meßwerkzeiger oder einer manuell einstellbaren
Steuerkurve kuppelt, und mit einem die Steuerkurve tragenden Steuersektor eine Führungsnase
verbunden ist, wobei die Führungsnase bei Kupplung des Einstellers mit der Steuerkurve
mit einem federbelasteten Nachführzeiger für den Meßwerkzeiger in Eingriff kommt.
Auf diese Weise wird der einzige Einsteller wahlweise mit einem Einstellschieber
oder einem manuell betätigbaren Stellglied gekuppelt. Vorzugsweise ist mit dem Umschalter
ein Schaltstift gekoppelt, der über einen mit einer Schaltfeder belasteten Schalthebel
bei Einstellung des Umschalters auf manuelle Steuerung des Einstellers den Einstellschieber
in eine den Meßwerkzeiger freigebende Extremstellung überführt, wobei ein auf dem
Einstellschieber drehbar gelagerter Mitnehmer den Einsteller zum Anschlagen an der
Steuerkurve freigibt. Um getrennte Umschalt- und Stellglieder zu vermeiden, ist
zweckmäßig die den zu steuernden Einsteller beeinflussende Steuerkurve mit dem Umschalter
gekuppelt. Zwecks Berücksichtigung weiterer Belichtungsfaktoren, wie der Belichtungszeit,
ist das freie Ende der Rückstellfeder des Meßwerkes auf einem schwenkbaren Bügel
befestigt und dieser Bügel mit einem Einsteller für weitere Belichtungsfaktoren,
zum Beispiel für die Belichtungszeit, gekuppelt. Die Einzelheiten der Erfindung
sind aus einem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel zu ersehen. Es
zeigt Fig. 1 die neue Einrichtung, eingeschaltet auf Vollautomatik, Fig. 2 dieselbe
Einrichtung, eingeschaltet auf Handeinstellung und Halbautomatik, Fig. 3 das Getriebe
zur Steuerung eines Nachführzeigers besonderer Bauart.
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In dem Gehäuse 101 sind der Einsteller 102 für die Belichtungszeit
(oder Bildfrequenz) und der den Steharm 108 mit dem Anschlag 109 aufweisende ringförmige
Einsteller 103 für die Blende drehbar gelagert. Die Blendenlamellen 104 tragen Zapfen
105 und 106, die in dem Einstellring 103 und einem Blendenring 107 gelagert sind.
Der Blendenring 107 kann entweder gehäusefest oder ebenfalls drehbar angeordnet
und für andere Zwecke, z. B. zur Vollöffnung der Blende, verwendbar sein.
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Ferner ist im Gehäuse 101 mittels der Stange 110 der Einstellschieber
111 geführt, der eine Anschlagkurve 112 aufweist und einen drehbaren Mitnehmer 113
trägt, welcher von der Kupplungsfeder 114 gegen den ebenfalls auf dem Einstellschieber
111 angeordneten Anschlag 115 gezogen wird. Der Mitnehmer besitzt einen Kupplungsarm
116, in dessen Weg der gehäusefeste Kupplungsstift 117 liegt.
Die
Einstellhandhabe 118 ist zusammen mit dem Nachführzeiger 119 gelagert und trägt
den Stift 120. Die Feder 121 hat das Bestreben, den Nachführzeiger 119 gegen den
Anschlag 122 zu ziehen.
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Mit dem Umschalter 118 ist der Steuersektor 123 verbunden, der eine
Steuerkurve 124 aufweist und den Schaltstift 125 trägt. Im Weg des Schaltstiftes
125 liegt der Schalthebel 126, an welchem die Schaltfeder 127 befestigt ist. Der
Nachführzeiger 119 ist zusammen mit dem Meßwerkzeiger 129 in einem Fenster 128 sichtbar.
Der gegenüber einer Anschlagkante 130 pendelnde Meßwerkzeiger 129 ist mit der Drehspule
131 verbunden, welche zwischen dem Kernmagnet 136 und dem Rückschlußring 137 schwingt.
Die Rückholfeder 132 stellt die getriebliche Verbindung zwischen der Drehspule 131
und einem einstellbaren Bügel 133 dar. Die Feder 134 zieht diesen Bügel 133 gegen
den Stößel 135, welcher mit der Kurve 138 des Einstellers 102 für die Belichtungszeit
(oder Bildfrequenz) in Verbindung steht.
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Die Arbeitsweise der neuen Einrichtung ist folgende: Bei der Verwendung
der Einrichtung zur vollautomatischen Belichtungssteuerung (vgl. Fig. 1) wird der
Umschalter 118 auf die Marke »A« eingestellt. In dieser Stellung steht der Schaltstift
125 in Eingriff mit dem Schalthebel 126, so daß die Schaltfeder 127 nicht wirksam
werden kann. Dafür ist es der Kupplungsfeder 114 möglich, den Mitnehmer 113 gegen
den Stift 115 und damit in den Weg des Anschlages 109 am Stellarm 108 des Blendeneinstellers
103 zu ziehen. Ferner ist beim auf das Drehen des Umschalters 118 auf die Marke
»A« erfolgenden Ausweichen des. Führungsstiftes 120 der Führungsfeder 121 die Möglichkeit
gegeben, den Nachführzeiger 119 aus dem Fenster 128 zu schwenken und gegen den Ruheanschlag
122 zu ziehen.
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Der nicht automatische steuerbare Einsteller 102 für die Belichtungszeit
(oder Bildfrequenz) überträgt seine Einstellbewegung mittels der Kurve 138 über
den Stößel 135 auf den Bügel 133, welcher mit einem Ende der Rückstellfeder 132
verbunden ist, während das andere Ende der Rückstellfeder 132 an der Drehspule 131
befestigt ist. Die Drehspule trägt den Meßwerkzeiger 129.
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Beim Auslösen des nicht besonders. dargestellten Verschlußmechanismus,
dessen Spannring beim Spannen über den Lappen 139 den Einsteller 103 und über dessen
Anschlag 109 auch den Einstellschieber 111 entgegen der Wirkung der Stellfeder 140
mitgenommen hatte, so daß der Meßwerkzeiger 129 einspielen konnte, läuft der Stellarm
108 des Einstellers 103 dem in Pfeilrichtung ablaufenden Lappen 139 des Verschlußspannringes
nach. Gleichzeitig zieht der Stellanschlag 109 des Einstellers 103 über den Mitnehmer
113 den Einstellschieber 111 mit der Anschlagkurve 112 gegen den eingespielten Meßwerkzeiger
129, welcher sich an der Kante 130 abstützt. Je nach der herrschenden Helligkeit
wird der Meß-Werkzeiger 129 eine andere Lage einnehmen, welche den Weg des Einstellschiebers
111 und damit die Einstellbewegung des Einstellers 103 begrenzt, so daß die
Blendenlamellen 104 den Lichtverhältnissen entsprechend eingestellt werden.
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Soll die Einrichtung zur sogenannten halbautomatischen Belichtungssteuerung,
d. h. manuellen Einstellung mit Nachführzeiger (vgl. Fig. 2) verwendet werden, so
braucht lediglich der Umschalter 118 auf den gewünschten Wert der Blendenskala 141
eingestellt zu werden. Dabei verläßt der Schaltstift 125 den Schalthebel 126, dessen
Schaltfeder 127 nunmehr den Schalthebel 126 im Uhrzeigersinn dreht. Der Schalthebel
126 kommt dabei in Eingriff mit dem Lappen 142, des Einstellschiebers 111, welcher
bis zum Endanschlag 143 verschoben wird. Bei dieser Verschiebung trifft der Kupplungsarm
116 des Mitnehmers 113 auf den ortsfesten Kupplungsstift 117, wodurch der Mitnehmer
113 entgegen der Wirkung der Kupplungsfeder 114 aus dem Weg des Stehanschlages 109
des Einstellers 103 geschwenkt wird. Die getriebliche Verbindung zwischen Einstellschieber
111 und Einsteller 103 ist somit aufgehoben.
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Der beim Spannen des Verschlußmechanismus vorn Lappen 139 des Verschlußspannringes
ebenfalls gespannte Einsteller 103 wird beim Auslösen von der Stellfeder 140 mit
dem Stellanschlag 109 nunmehr gegen die Steuerkurve 124 gezogen, deren Stellung
die Lage der Blendenlamellen 104 begrenzt. Entgegen der Wirkung der Führungsfeder
121 wird über den Führungsstift 120 von dem Umschalter 118 der Nachführzeiger 119
geschwenkt.
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Die Fig. 3 zeigt eine besondere Steuerung des Nachführzeigers. Der
Nachführzeiger 145 weist eine Führungskurve 146 auf, an der eine Führungsnase 147
des Umschalters 148 entlanggleitet. Auf dem Umschalter 148 sitzt der Steuerstift
149, gegen den der Steuerlappen 150 durch die Steuerfeder 151 gezogen wird. Die
Verbindung zwischen dem Nachführzeiger 145 und der Führungsnase 147 wird durch die
Führungsfeder 144 hergestellt.
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Es ist offensichtlich, daß die Einsteller für Blende und Belichtungszeit
(oder Bildfrequenz) bei der erfindungsgemäßen Belichtungssteuereinrichtung gegeneinander
austauschbar sind.