DE1158212B

DE1158212B - Verfahren zum Herstellen eines Haut- und Haarpflegemittels

Info

Publication number: DE1158212B
Application number: DESCH26542A
Authority: DE
Inventors: Dr Heinz Lukesch; Dr Gustav Adolf Erlemann
Original assignee: Hans Schwarzkopf and Henkel GmbH
Current assignee: Hans Schwarzkopf and Henkel GmbH
Priority date: 1959-08-17
Filing date: 1959-08-17
Publication date: 1963-11-28

Description

Verfahren zum Herstellen eines Haut- und Haarpflegemittels Für die Pflege der Haut und der Haare werden verschiedenartig zusammengesetzte Cremes, überwiegend Emulsionen verwendet. Sehr verbreitet sind hierunter Cremes vom Emulsionstyp Öl-in-Wasser, und zwar insbesondere bei Tages cremes, Schminkgrundlagen, zum Teil auch bei Frisiercremes. Für andere Anwendungsgebiete, beispielsweise für Hautcremes, Fettcremes, Herren-Frisiercremes, aber auch für Nährcremes, die fettlösliche Wirkstoffe enthalten, hat sich dagegen der Emulsionstyp Wasser-in-Öl eingebürgert.
Während Elbel (»Parfümerie und Kosmetik«, 38. Jahrgang, S. 688) für die Hautcremes schlechthin den Öl-in-Wasser-Typ empfiehlt, verweisen J anis tyn (»Riechstoffe, Seifen, Kosmetika«, 1950, S. 309, 346, 347), Rothemann (»Das große Rezeptbuch der Haut- und Körperpflegemittel«, S. 549, 1962) und -- Jellinek »Kosmetologie«, 1959, S. 397) auf die Notwendigkeit der Verwendung von Wasser-in- Öl-Emulsionen in der Kosmetik.
Da es schwierig ist, stabile kosmetische Wasser-in-Öl-Emulsionen herzustellen (Jellinek, »Kosmetologie«, 1959, S. 514), die den heutigen Anforderungen lange Lagerzeit unter den verschiedensten klimatischen und temperaturabhängigen Bedingungen (Lagerung unter -15 bzw. über 500 C, bei zum Teil starker Rüttelbewegung) - gerecht werden, wurden die Möglichkeiten, einen solchen Cremetyp herzustellen, überprüft und ein Weg gefunden.
Im Gegensatz zu den Emulsionen des Typs Öl-in-Wasser, für die zahlreiche Emulgatoren bekannt sind, ist die Auswahl geeigneter Emulgatoren für den Typ Wasser-in-Öl gering. Neben den bekannten chlolesterinhaltigen Emulgatoren und Salbengrundlagen haben sich seit etwa 2 Jahrzehnten auch Emulgatoren vom Typ der mit Fettsäuren veresterten Polyalkohole eingeführt. Wasser-in-Öl-Emulsionen mit diesen Emulgatoren sind jedoch unter den geforderten Bedingungen nicht ausreichend stabil. Nach den Vorschriften der deutschen Patentanmeldung D 4472 IVd/23c erhaltene Wasser-in-Öl-Emulsionen bedürfen beispielsweise zusätzlicher Emulgatoren, um ihre ausreichende Temperaturstabilität zu gewährleisten. Die Verwendung von Estern aus Phosphorsäure und langkettigen Alkoholen, die zum Teil äthoxyliert sind, als Emulgatoren ist von E. Elbel (»Parfümerie und Kosmetik«, 38. Jahrgang, S. 686) beschrieben worden. Diese Phosphorsäureester werden als besonders hautfreundliche Emulgatoren vom Typ Öl-in-Wasser (deutsche Auslegeschrift 1 032 892) eingesetzt, wobei sie mit den verschiedenen Zusatzmitteln kombiniert werden können.
Elbel weist in seinem Artikel jedoch darauf hin, daß Wasser-in-Öl-Cremes mit den Phosphorsäureestern nur unter Zuhilfenahme anderer Emulgatoren nicht nur Stabilisatoren - möglich ist. Um den Einsatz der haar- und hautfreundlichen Ester der Phosphorsäure mit langkettigen Fettalkoholen als Emulgatoren in Wasser-in-Öl-Emulsionen zu ermöglichen, wurden die zur Zeit bekannten Ester dieser Gruppe bei gleichzeitiger Verwendung von bekannten Stabilisatoren und Hilfsemulgatoren überprüft. Mit diesen Zusatzstoffen für Wasser-in-Öl-Emulsionen, wie Glycerinmonooleat, wurden die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Stabilität nicht erreicht.
Es ist weiterhin bekannt, als Verdickungsmittel für die Wasserphase von Öl-in-Wasser-Emulsionen Alginate, Tragante und andere pflanzliche Quellmittel zu verwenden. Eine Veränderung der Wasserphase bei Wasser-in-Öl-Emulsionen bringt aber nach Jellinek (»Kosmetologie«, S. 147) keinen Vorteil.
Es wurde jedoch überraschend gefunden, daß sich äußerst stabile Cremes vom Emulsionstyp Wasser-in-Öl für die Pflege der Haut und der Haare dadurch herstellen lassen, daß das Öl mit einer durch Salze der Alginsäure angedickten wäßrigen Phase in Gegenwart des tertiären Phosphorsäureesters von äthoxyliertem Oleylalkohol emulgiert wird. Es ist zweckmäßig, wenn hierbei 0,5 bis S0lo Phosphorsäureester und 0,2 bis 3 3e/o Alginat verwendet werden.
Die auf diese Weise hergestellten Cremes besitzen folgende für ihre Verwendbarkeit in der Kosmetik sehr wertvolle Eigenschaften: a) Sie zeigen keine Trennungserscheinungen bei erhöhter Temperatur (+500 C) und bei niedriger Temperatur (-20° C); b) die Creme läßt sich leicht auf das Haar und die Haut verteilen und ergibt einen transparenten Film; c) es verbleiben nach dem Auftragen auf der Haut und auf dem Haar keine schwerschmelzenden Rückstände; d) bei einer Verwendung als Frisiercreme erteilt die Emulsion dem Haar einen dauerhaften Sitz und einen guten, nicht fettig wirkenden Glanz.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht somit auf einem bisher nicht bekannten Weg, eine Creme auf Wasser-in-Öl-Emulsionsbasis herzustellen. Die wesentlichen Merkmale dieses Verfahrens sind: Die mit einem Calciummontanat angedickte Ölphase wird mit einem Emulgator des Typs tertiärer Ester aus o-Phosphorsäure und äthoxyliertem Oleylalkohol versetzt. Die auf die etwa gleiche Konsistenz mit Natriumalginat angedickte Wasserphase wird der Ölphase unter Rühren zugesetzt.
Beispiel 1 Paraffinöl . ..... 45,000 Calciummontanat . 2,000 Natriumalginat.. 0,500 Calciumchlorid ................ 0,120 Tertiärer Phosphorsäureester von äthoxyliertem Oleylalkohol . . 1,000 Duftstoffe und Konservierung . . q. s.
Wasser . . ... 51,380 100,000 Beispiel 2 Paraffinöl .. 30,000 Vaseline . 12,000 Calciummontanat . . 0,500 Natriumalginat . . 1,000 Calciumchlorid ................ 0,120 Tertiärer Phosphorsäureester von äthoxyliertem Oleylalkohol . . 1,000 Duftstoffe und Konservierung . . . q. s.
Wasser . ... 55,380 100,000 In dem vorgelegten, auf 750 C erwärmten Paraffinöl werden der Phosphorsäureester und das Caiciummontanat, im Beispiel 2 zusätzlich die Vaseline gelöst. Anschließend wird das Calciumchlorid in etwa zwei Drittel der insgesamt erforderlichen Menge Wasser gelöst und die Lösung nach Erwärmen auf 500 C zu der Ölphase gegeben. Zum Schluß wird das Natriumalginat in der Restmenge Wasser aufgequollen und unter Rühren zugefügt. Nach guter Durchmischung und Abkühlen auf etwa 300 C können dann die Duftstoffe und Konservierungsmittel zugesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen einer Creme in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion für die Pflege der Haut und der Haare, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl mit einer durch Salze der Alginsäure angedickten wäßrigen Phase in Gegenwart des tertiären Phosphorsäureesters von äthoxyliertem Oleylalkohol emulgiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von 0,5 bis 50/0 des Phosphorsäureesters emulgiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von 0,2 bis 3a/o Alginaten emulgiert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 922429; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 032 892; deutsche Patentanmeldung D 4472 IVd/23c (bekanntgemacht am 9. 4. 1953); H. Janistyn, »Riechstoffe, Seifen und Kosmetika«, 1950, Bd. I, S. 36; »Parfümerie und Kosmetik«, 1957, Nr. 13, S. 686 bis 688.