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Hautkosmetikum Die Erfindung bezieht sich auf ein Hautkosmetikum,
wie eine kosmetische Lotion, eine kosmetische Creme, ein Gesichtspuder, einen mispenstift
oder dergleichen. Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung verschiedener Arten
von Hautkosmetika, deren physilogische Verträglichkeit mit der Haut hervorragend
ist.
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Der wesentliche Bestandteil der Haut besteht aus einer gelatinösen
Struktur von Proteinen, und die Hautoberfläche ist mit einer Membran des fettigen
sekret der Talgdrüsen, dem Schweiß, der Schweißdrüsen und der durch unmeriliene-Transpiration
gebildeten Feuchtigkeit bedeckt.
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Grundsätzlich werden Kosmetika unmittelbar auf die Haut jedes Teils
des menschlichen Körpers aufgetragen oder aufgesprüht und dazu verwendet, um Wasser,
01 und dergleichen der Haut zuzuführen, um diese zu reinigen und zu verschönern
und
ihre Funktionen zu begünstigen. Es ist daher erwünscht, daß die Grundlagen der Kosmetika
eine ausgezeichnete Verträglichkeit mit der Haut aufweisen.
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Ubwohl die natürliche, aus den Talgdrüsen ausgeschiedene blettsubstanz
mit der Haut gut verträglich ist, soll ein Ül, das eine ebenso gute Hautvorträglichkeit
wie der natürliche Talg besitzt, folgenden Bedingungen en-tsprechen: 1) Schmelzpunkt
Hauttalg beginnt bei 35°C flüssig zu werden. Um also der Haut kein fremdartiges
Gefühl zu verleihen, ist es erwünscht, daß das Öl einen Schmelzpunkt von etwa 35°C
besitzt.
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2) Oberflachenspannung Die kritische Oberflächenspannung der Haut
beträgt 26,5 Dyn pro cm. Wenn daher ein Öl eine Oberflächenspannung unterhalb des
angegebenen Wertes besitzt, verteilt es sich gut auf der Hautoberfläche.
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3) Kontaktwinkel Da der Kontaktwinkel mit der Haut dicht bei 0 liegt,
breitet sich das Öl gut auf der Hautoberfläche aus.
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4) Spezifisches Gewicht Da die Talgmembran eine emulsion aus Wasser
und Talg darstellt, ist es zur Erhaltung dieser Emulsionsmembran in stabilem Zustand
erwünscht, daß die Differenz des spezifischen Gewichtes zwischen der Wasserphase
und der ölphase gering ist. Aus diesem Grunde ist es vorzuziehen, daß das Öl ein
spezifisches Gewicht in der Nähe von 1 besitzt.
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5) Verträglichkeit mit anderen Olen Der Hauttalg ist eine komplizierte
Mischung verschiedener Öle. Infolgedessen soll das Öl, um eine Emulsionsmembran
anstelle der Talgmembran zu bilden, mit anderen Ölen gut verträglich sein.
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so ist für Kosmetika als Grundmaterialien die Verwendung verschiedener
Verbindungen, wie flüssiges Paraffin, Olivenöl, Isopropylmyristat, Nerzöl, Squalan
und Hexadecylalkohol, bisher vorgeschlagen worden, aber keiner dieser Stoffe ist
hinsichtlich seiner Verträglichkeit mit Hauttalg vollständig zufriedenstellend.
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Als Ergebnis von Untersuchungen, die im Hinblick auf die Entwicklung
eines Olsubstrats für Hautkosmetika durchgeführt worden sind, die eine gute Verträglichkeit
mit der Haut aufweisen, wurae gefunden, daß N-Acylglutaminsäureester den obigen
Anforderungen völlig entsprechen. Dieses führte zu der vorliegenden Erfindung.
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Infolgedessen schafft die Erfindung ein Hautkosmetikum, das als kosmetische
Grundlage einen N-Acylglutaminsäureester besitzt, der durch die folgende allgemeine
formel wiedergegeben wird
Acyl-In dieser Formel bedeutet RCO eine Gruppe, die etwa 7 bis @@@@@@@ hohlenstoffatome
enthält, R' und R'' bedeuten jedesmal
eine Alkyl- oder Alkenylgruppe
mit 1 bis etwa 18 Kohlenstoffatomen.
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Die Gruppe RCO in der obigen allgemeinen formel stellt eine Acylgruppe
mit etwa '7 bis etwa 21 Kohlenstoffatomen dar. Vorzugsweise handelt es sich um Decyloyl-,
Lauroyl-, Palmitoyl-, Stearoyl-, Myristoyl- und Oleoylgruppen oder Mischungen hiervon.
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R' undR'' stellen in der obigen allgemeinen Formel Alkyl- oder Alkenylgruppen
dar, bevorzugte Beispiele sind Alkylgruppen mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen.
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Die lSigenschaften derartiger N-Acylglutaminsäureester sollen im folgenden
angegeben werden 1. Schmelzpunkte von Dibutyl-N-Acylglu@amaten Tabelle 1 Dibutyl-N-Acylglutamat
@chmelzpunkt in °C Di-n-Butyl-N-Lauroyl-@-Glutamat (im folgenden als "LGB" bezeichnet)
2@ Di-n-Butyl-N-Myristoyl-L-Glutamat (im folgenden als "MGB" bezeichnet) 34-@@ Di-n-Bu@yl-N-@@@mitoyl-@-Glutamat
(im folgenden als "PGB" bezeichnet) 40-4@ Di-n-Bu@yl-N-Stearoyl-@-Glutamat (im folgenden
als "CGB" bezeichnet) 45-4@ Di-@-Butyl-N-@@coyl-@-Glutaminsäure (im folgenden als
"CGB" bezeic@@et) unter @@
Ubwohl W-Acyl-M-Glutaminsäuren hohe Schmelzpunkte
von etwa oo0Ö besitzen, sind die Schmelzpunkte dieser Dibutylester außerordentlich
klein und liegen etwa bei Körpertemperatur.
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Das Lauroylglutamat ist bei Zimmertemperatur flüssig und das Myristoylglutamat
ist bei Zimmertemperatur fest, es schmilzt aber etwa bei Körpertemperatur. Andere
Acylglutamate schmelzen bei einer Temperatur, die nur wenig über Körpertemperatur
liegt.
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Beim Mischen von zwei oder mehreren dieser Ester ist es möglich, ein
Öl zu erhalten, das den gewünschten Schmelzpunkt aufweist.
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2. Oberflächenspannung und Kontaktwinkel tabelle II Oberflächenspannung*
bei 50°C in Dyn/cm LGB 22,8 MGB 23,6 PGM 24,1 SGB 24,9 * Die Oberflächenspannung
wurde nach der Ring-Methode von Du Noüy gemessen.
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Tabelle III Oberflächenspannung Kontaktwinkel * In Dyn/cm bei 25°C
(6°, 25°C) LGB 24,32 13,0 Flüssiges Paraffin 28,64 31,7 Olivenöl 31,11 37,9 Isopropylmyristat
28,o7 23,1 Nerzöl 22,33 29,o Squalqn 23,16 18,9 Hexadecylalkohol 2S,6 7,2 * Der
Kontaktwinkel ist der Winkel mit der gelatinösen Membran eines Röntgenfilmes.
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Wie in Tabelle II angegeben, besitzt jedes der Dibutyl-N-Acylglutamate
eineOberflächenspannung, die geringer ist als die kritische Oberflächenspannung
der Haut (26,8 Dyn/cm). Wie weiter aus Tabelle III ersichtlich ist, ist der Kontaktwinkel
von LGB bedeutend geringer als der anderer Öle. Im Hinblick auf die vorstehenden
Angaben ist es leicht zu verstehen, daß die Dibutyl -N-Acylglutamat e eine gute
Verträglichkeit mit der Haut aufweisen.
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3. S-pezifisches Gewicht und Viskosität Tabelle IV bpezifisches Gewicht
bei 50°G LGB 0,9309 MGB 0,9246 PGB o,9133 SGB 0,9167
* Gemessen
mit einem Pyknometer.
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Tabelle V Spezifisches Gewicht Viskosität bei 25°C inZentipoises
bei 25°C LGB 0,950 88,89 CGB 0,949 80,05 flüssiges Paraffin o,842 20,60 Olivenöl
0,910 69,92 Isopropylmyristat 0,850 5,02 Merzöl 0,912 74,44 Squslan 0,808 27,72
Hexadecylalkohol 0,842 106,7* * Gemessen bei 20°C.
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Wie aus den Tabellen IV und V ersichtlich ist, besitzen Dibutyl-N-Acylglutamate
ein verhältnismäßig hohes spezifioches Gewicht und eine höhere Viskosität als Ölige
Stoffe. Aus diesem Grunde sind diese Öle für die Bildung wässriger Emulsionen bevorzugt
geeignet.
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4. Verträglichkeit mit anderen Ölen Tabelle VI 5% dige nöslichkeit
von Dibutyl-N-Acylglutamaten (1) bei Lösungsmittel LGB MGB PGB SGB CGB Flussiges
raraffin 0 0 0 X 0 iso, propyl- 0 0 0 0 0 myristat
Olivenöl O 0 O X O |
Rizinusöl 0 0 O X |
(2) (2) (2) (2) (2) |
Lanolin d L- |
hexadecylalkohol O 0 0 0 0 |
Isostearinsäure O 0 O X O |
Äthyl alkohol O 0 0 0 0 |
Silicon X X X X X |
Wasser X X X X X |
0 (1) Das Zeichen bedeute löslich, das Zeichen X bedeutet unlöslich.
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(2) Bei 2000 bildet Lanolin ein Gemisch aus Öl und sett,und daher
ist der Ester bei dieser Temperatur in Lanolin unlöslich. Wenn jedoch die verschiedenen
Dibutyl-N-Acylglutamate bei 50°C in Lanolin aufgelöst werden und die Mischung auf
20°C gekühlt wird, tritt weder eine Ausscheidung noch Abtrennung des Esters ein.
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Wie aus Tabelle VI ersichtlich ist, besitzen die Dibutyl-lS-Acylglutamate
eine gute Verträglichkeit mit gewöhnlichen Ölen und Fetten für kosmetische Anwendungen.
Sie können daher als Grundlagen für kosmetische Artikel jeder Art verwendet werden.
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Obwohl sie sich nicht in Silicon lösen, lassen sie sich gleichmäßig
ohne Phasentrennung hierin dis)ergieren.
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Wie im einzelnen oben angegeben, besitzen die N-Acylglutaminsäureester
eine gute Verträglichkeit mit gewöhnlichen Ölen und Fetten urld verteilen sich glatt
auf der Hautoberfläche. Da weiterhin diese Öle eine hohe Viskosität und hohe Dichte
besitzen, verleihen sie bei ihrer Anwendung auf die haut dieser kein
starres
oder rauhes, sondern ein angenehmes Gefühl. Wenn beispielsweise LGB und Isopropylmyristat
durch Aufsprühen auf die Haut gemäß dem Vergleichsverfahren von Scheffe unter Verwendung
einer Reihe von 15 Versuchspersonen getestet wurden, um die kennzeichnenden Eigenschaften
und die Eignung zur Anwendung festzustellen, wurden folgende ergebnisse erhalten,
aus denen ersichtlich ist, daß LSB ein leichteres Auf sprühen und eine bessere Verteilung
auf der Haut mit sich bringt.
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Hauptwirkung: & (GB) : -o,392 a (Isopropylmyristat) : +0,392
Y 0,05 : 0,318 Die Erfindung soll nun anhand der folgenden Beispiele näher enautert
werden, in denen die Prozentverhältnisse Gewichtsmengen bedeuten.
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Beispiel 1 Erweichungs-Creme vom Wasser-in-Öl-Typ A : Lanolinalkohol
10 % Festes Paraffin 7 % Flüssiges Paraffin lo % CGB 8 % B : Magnesiumsulfat 0,5
% Glyzerin 5 % Wasser 58,4 % Methylbenzoat 0,05 % Butylbenzoat 0,05 % C: Parfum
1 %
Die unter A angeführten Stoffe werden geschmolzen und bei 700C
miteinander gemischt. Die unter B angeführten Stoffe werden auf 700C erhitzt und
der geschmolzenen Mischung zugesetzt. Hierauf wird die entstehende Mischung auf
40°C gekühlt, das Parfum wird zugesetzt und die Mischung weiter auf 300C gekühlt
und dann in Behälter abgefüllt.
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Beispiel 2 Schönheits-Creme vom Öl-in-Wasser-Typ A: Bienenwachs 6,o
% Flüssiges Paraffin 15,0 o6 CGB 5,0 % NGB 5,0 96 Glyzerinmonostearat 5,0 % Prpylbenzoat
0,05 % B : Borax 0,35 %Q Wasser 63,1 % C: Parfum 0,5 % Die unter B angeführten Verbindungen
werden auf 80°C erhitzt; ebenso wird eine Mischung der unter A angeführten Stoffe
auf 80°C erhitzt. Diese wird der Mischung der bestandteile B unter ühren zugesetzt.
Nach Beendigung des Zusatzes wird das Rühren bei 800C eine Zeitlang fortgesetzt.
Dann wird die Mischung auf 4000 gekühlt, das Parfum wird der Mischung zugesetzt,und
die Mischung wird weiter unter Rühren auf 35°C gekühlt und in einen Behälter abgepackt.
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Beispiel 3 Kinderöl Flüssiges Paraffin 80,69 % CGB 15,0 % Olivenöl
4,009 % BHT (2,6-di-tertiäres-Butyl-para-Cresol) 0,001 % Parfum 0,3 % Das flüssige
Paraffin wird auf 7000 erhitzt und das BHT zugesetzt. Dann wird die Mischung auf
etwa 50°C unter Rühren gekühlt und das CGB und das Olivenöl zugefügt. Dabei wird
das Rühren fortgesetzt. Wenn die Temperatur der Mischung auf etwa 35°C gesunken
ist, wird Paraffin zugefügt, um das fertige Produkt- zu gewinnen.
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Beispiel 4 Lippen-Creme Rizinusöl 15 g Bienenwachs 3 g 0GB 2g Glyzerinmonostearat
Ig Parfum o,2g Die Bestandteile - außer dem Parfum - werden gleichmäßig bei 90°C
gelöst,und nach Bildung der Lösung wird das Parfum zugesetzt. Hierauf wird die Mischung
mit Hilfe einer Lippenstiftform in Stangenform gebracht.
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Beispiel 5 Lippenstift Rizinusöl 15 g SGB 3g 0GB 2g Glyzerinmonostearat
1 g Grundfarbe o,lg Parfum o,2g Die Verbindungen - außer Parfum - werden erhitzt
und bei 90°C miteinander vermischt. Nach Bildung einer Lösung der Verbindungen wird
Parfum zugesetzt, hierauf wird die Masse mit hilfe einer Lippenstiftform in Stangenform
gebracht.