DE1157725B - Verfahren und Vorrichtung zum Laengsnahtschweissen von Rohren im fortschreitenden Verfahren unter induktivem Erhitzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Laengsnahtschweissen von Rohren im fortschreitenden Verfahren unter induktivem Erhitzen

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DE1157725B
DE1157725B DED39446A DED0039446A DE1157725B DE 1157725 B DE1157725 B DE 1157725B DE D39446 A DED39446 A DE D39446A DE D0039446 A DED0039446 A DE D0039446A DE 1157725 B DE1157725 B DE 1157725B
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Dr-Ing Gerhard Seulen
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AEG AG
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Deutsche Edelstahlwerke AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K13/00Welding by high-frequency current heating
    • B23K13/01Welding by high-frequency current heating by induction heating
    • B23K13/02Seam welding

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Längsnahtschweißen von Rohren im fortschreitenden Verfahren unter induktivem Erhitzen Die Erfindung betrifft das Erzeugen von Rohren durch Formen eines Bandes zu einem Schlitzrohr und Verschweißen der Längsnaht. Es ist bekannt, dieses Längsnah.tschweißen unter induktivem Erhitzen durchzuführen und zu diesem Zweck einen Induktor zu verwenden, der das Schlitzrohr in einem gewissen Abstand von der endgültigen Schweißstelle umfaßt. Der Induktor kann eine ein- oder mehrwindige Spule sein.
  • Die Spule induziert in dem Schlitzrohr einen Strom in Richtung des Rohrumfanges. Dieser fließt in dem der Einfachheit halber als Rücken zu bezeichnenden Abschnitt, der dem Schlitz gegenüberliegt und von diesem Rückenteil ausgehend längs der beiden Schlitzkanten und schließt sich über den eigentlichen Schweißpunkt, der sich dort befindet, wo die Kanten unter Druck zusammengeführt werden. Im Bereich der beiden Schlitzkanten, die V-förmig aufeinander zulaufen, fließt der Strom in entgegengesetzten Richtungen.
  • Für das Verständnis der Zusammenhänge sei darauf hingewiesen, daß der Scheinwiderstand des Stromweges über den Rücken des Rohres sowie der Scheinwiderstand des Stromweges über das V des Schlitzes und den Umkehrpunkt in Reihe geschaltet sind.
  • Je größer der Scheinwiderstand des Weges über dem Rohrrücken wird. desto ungünstiger wird der Gesamtwirkungsgrad der Erhitzung und damit des Schweißverfahrens. Bei einem Rohr großen Umfanges wird entsprechend bei dieser Reihenschaltung ein großer Anteil der zugeführten Energie in dem verhältnismäßig großen Widerstand des Rohrrückens verlorengehen, und nur ein geringer Teil der Energie wird in dem durch die Schlitzkanten dargestellten Widerstand nutzbringend verwertet.
  • Dieser Nachteil des induktiven Erhitzens für das Längsnahtschweißen von Rohren hat dazu geführt, daß es in erster Linie verwendet wird für Rohre verhältnismäßig geringen Durchmessers, beispielsweise 15 bis 60 mm. Für Rohre größeren Durchmessers ist das Verfahren aus den oben angeführten Gründen weniger vorteilhaft.
  • Der Erfinder hat es sich zum Ziel gesetzt, die angeführten Nachteile des induktiven Schweißens von Längsnahtrohren zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, welches die Energieverluste im Rücken des Rohres weitgehend vermeidet. Das Verfahren ist geeignet für die Verwendung von Wechselstrom aller Art, vorzugsweise soll jedoch Wechselstrom mit einer Frequenz, höher als Normalfrequenz, und zwar insbesondere im Bereich von 150 Hz bis 2 000 kHz verwendet werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Strombahnen, die in dem dem Schlitz abgekehrten Rückenteil des Rohres induziert werden, ein Leitweg geringeren Widerstandes geboten wird, um so im Rohrrücken praktisch keinen Strom fließen zu lassen. Es treten infolgedessen im Rückenteil des Rohres keine elektrischen Verluste und damit keine Wärmeverluste auf. Das Verfahren ist infolgedessen praktisch unabhängig vom Rohrdurchmesser wirtschaftlich anwendbar, und es können dabei Ströme hoher und auch höchster Frequenzen verwendet werden.
  • Es ist zwar bekannt, bei Induktionserwärmung von Werkstücken bestimmte Abschnitte dieser Werkstücke vor der erhitzenden Wirkung des Induktionsstromes zu schützen, indem elektrisch gut leitende Hilfsleiter, über die der Induktionsstromkreis geschlossen wird, vorgesehen werden. Diese bekannte Anordnung dient jedoch nicht dem induktiven Erwärmen zum Zweck des Längsnahtschweißens von Rohren, sondern der induktiven Erwärmung von Werkstücken, die zur Komplettierung des Induktionsstromkreises eines zusätzlichen Leiters bedürfen, während gemäß der Erfindung ein Hilfsleiter vorgesehen ist, der an sich zur Schließung des Stromkreises nicht erforderlich wäre, sondern der Vermeidung von elektrischen Verlusten dient.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit Vorrichtungen verschiedener Art ausgeübt werden. Erfindungsgemäß wird zwischen dem Schlitzrohr und dem dieses umfassenden Induktor ein in Achsrichtung geschlitzter Metallzylinder vorgesehen, dessen Schlitzkanten zur Herstellung einer leitenden Verbindung zwischen Metallzylinder und Werkstück als Gleitkontakte ausgebildet sind. Der Metallzylinder wird aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff hergestellt, d. h. vornehmlich aus Kupfer oder auch Kupferlegierungen sowie Silber und Silberlegierungen. Der induzierte Strom wird durch diese Maßnahme daran gehindert, im Rohrrücken zu fließen. Er fließt vielmehr praktisch ausschließlich im geschlitzten Metallzylinder, und er schließt sich über die V-förmig verlaufenden Nahtkanten des Rohres und den Schweißpunkt. Dieses ist darauf zurückzuführen, daß zumindest bei der Verarbeitung von ferritischen oder austenitischen Stahlbändern der Wechselstromwiderstand im Schlitzrohr wesentlich größer ist als der Wechselstromwiderstand des geschlitzten Metallmantels. Da zusätzlich besonders bei höheren Frequenzen die Ströme nach außen gedrängt werden, ist zusätzlich dafür gesorgt, daß der Rücken des Rohres vom Stromfuß frei bleibt. Der Metallzylinder schirmt den Rohrrücken gegen den Induktor ab. Ein ähnliches Ergebnis kann auch bei anderen metallischen Werkstoffen erzielt werden, aus denen Rohre durch Längsnahtschweißen erzeugt werden.
  • Im allgemeinen wird die Anordnung so getroffen, daß die Gleitkontakte in unmittelbarer Nähe der Schlitzkanten die Verbindung zwischen Werkstück und Metallzylinder herstellen. Es kann aber auch so vorgegangen werden, daß der geschlitzte, metallische Mantel nicht den gesamten Umfang des Rohrrückenteiles umschließt, sondern beispielsweise nur die Hälfte oder nur zwei Drittel des Umfanges bedeckt, so daß im Bereich des V-förmigen Schlitzes gewisse Gebiete frei bleiben.
  • Hierdurch kann je nach den gegebenen Umständen eine günstigere Wärmeverteilung derart erzielt werden, daß nicht nur die Schlitzkanten und schließlich der eigentliche Schweißpunkt besonders hohe Temperaturen annehmen, sondern auch gewisse Teile des Schlitzrohres.
  • Hierdurch kann die Verformung zum Rohr erleichtert und außerdem derAbbau der bei derVerformung und dem Schweißen entstehenden Spannungen begünstigt werden, die sonst die Gefahr eines Wiederaufplatzens der geschweißten Naht mit sich bringen. Unter Anwendung derartig geschlitzter Zylinder verschiedener Teilumfangslängen zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es somit möglich, die Wärmeverteilung über den Rohrumfang wählbar zu beeinflussen. Es kann eine Wärmeverteilung erzielt werden, die von einer hohen Erwärmung im Umkehrpunkt des V-förmigen Stromflusses mit unmittelbarem Temperaturabfall zu den anderen Gebieten führt. Es ist jedoch auch möglich, bei geeigneter Vorwärmung der Kanten des V-förmigen Schlitzes einen allmählichen Temperaturausgleich zum Rohrrücken herbeizuführen.
  • Welche Frequenz bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Maßnahmen anzuwenden ist, richtet sich in erster Linie nach den geometrischen Abmessungen des Rohres, den physikalischen Eigenschaften des zu schweißenden Werkstoffes und nach der Schweißgeschwindigkeit. Bei geringer Permeabilität und großemWiderstand sind hohe Frequenzen zweckmäßig. Das gleiche gilt für Werkstoffe hoher Wärmeleitfähigkeit. Auch bei geringen Wandstärken und kleinen Durchmessern der zu erzeugenden Rohre ist es erfindungsgemäß zweckmäßig, höhere Frequenzen anzuwenden als bei der Erzeugung von Rohren mit großen Durchmessern und großen Wandstärken. Hieraus ergibt sich, daß je nach Verwendung Frequenzen angewendet werden können, die zwischen 50 Hz und mehreren Millionen Hz liegen.
  • Vielfach ist es notwendig, den Schlitzzylinder zu kühlen. Dieses kann durch Anblasen erfolgen. Der Schlitzzylinder kann jedoch auch für einen Kühlmitteldurchfluß hohlwandig ausgebildet sein, und es ist möglich, auf ihm Kühlrohre, beispielsweise durch Aufschweißen oder Hartlöten, zu befestigen. Auf diese Weise ist es möglich, die verhältnismäßig geringe Verlustwärme des Zylinders abzuführen und den Schlitzzylinder kühl zu halten.
  • In weiterer Ausgestaltung des Schlitzzylinders wird vorgeschlagen, auf den Innenumfang verteilt Leisten anzubringen zur Kontaktgabe mit dem Werkstück an mehreren Stellen. Hierdurch wird erreicht, daß der Schlitzzylinder und das geschlitzte Werkstück an allen Stellen des Umfanges gleiches Potential aufweisen. Infolgedessen kann im Rückenteil des Rohres ein Stromfluß vollständig verhindert werden, und es wird des weiteren verhindert, daß sich das Zusammenwirken von geschlitztem Metallzylinder und Schlitzrohr als elektrischer Konzentrator auswirkt.
  • Ferner können die dem Schlitz des Zylinders benachbarten Kanten in Richtung des Schlitzes nasenartig verlängert werden. Am Ende dieser Verlängerungen wird je ein Kontaktschuh vorgesehen. Durch diese Maßnahme ist die Möglichkeit zusätzlicher Beeinflussung der Wärmeverteilung gegeben.
  • Bekanntlich kann beim induktiven Schweißen von Längsnahtrohren die endgültige Form des Schlitzrohres mittels einer Düse aus Isolierstoff oder eines Trichters vorgenommen werden. Gemäß einerWeiterbildung der Erfindung läßt sich das Verfahren gemäß der Erfindung auch hier anwenden. Zu seiner Ausübung wird die Düse aus einem Material geringen elektrischen Widerstandes hergestellt und parallel zu ihrer Achsrichtung geschlitzt und der Schlitz mit einem verschleiß- und warmfesten Isolierwerkstoff angefüllt. Die Düse selbst wird von der Induktionsspule umschlossen. Diese parallel zur Achsrichtung geschlitzte Düse tritt in diesem Falle an die Stelle des geschlitzten Zylinders.
  • Die elektrische Auswirkung dieser Anordnung ist sinngemäß die gleiche, wie in Verbindung mit dem Schlitzzylinder beschrieben. Die Düse muß aus gut elektrisch leitendem Werkstoff, wie beispielsweise Kupfer-Cadmium, Kupfer-Beryllium, Kupfer-Wolfram oder ähnlich verschleißfesten Werkstoffen hoher Festigkeit und Leitfähigkeit hergestellt sein. Als Isolierwerkstoff kommen vorzugsweise die Karbide oder Oxyde des Aluminiums, Siliziums oder Bors in Frage.
  • Es ist ferner möglich, die Düse aus plattiertem Werkstoff herzustellen, beispielsweise Kupfer oder Silber auf Stahl. Ähnlich wie beim Metallzylinder ist es bei der Düse ebenfalls zweckmäßig, für geeignete Kühlung durch Kühlkanäle oder aufgebrachte Rohre zu sorgen oder durch Gas- oder Flüssigkeitsstrom zu kühlen.
  • In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgedankens dargestellt.
  • Abb. 1 stellt einen senkrechten Längsschnitt durch eine Ausführungsform dar; Abb. 2 ist eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform; Abb.3 zeigt eine Ausführungsform in perspektivischer Darstellung; Abb. 4 ist ein senkrechter Längsschnitt durch eine Anordnung, die in Abb. 5 in Aufsicht dargestellt ist; Abb. 6 ist eine Abwandlung der Ausführungsform nach Abb.4 und 5.
  • Das zu einem Schlitzrohr 1 geformte Band soll beim Punkt 2 fortlaufend geschweißt werden. In an sich bekannter Weise bewegt sich zu diesem Zweck das zum Schlitzrohr geformte Band in Richtung des Pfeiles 3 durch den Induktor 4 hindurch. Der Induktor ist, wie ebenfalls bekannt, als einwindiger Hohlleiter dargestellt, dessen Hohlraum 6 von einer Kühlflüssigkeit durchströmt werden kann. Dem Induktor wird der Strom über Anschlüsse zugeführt, von denen nur ein Anschluß 7 aus der Abb. 1 ersichtlich ist. An Stelle eines einwindigen Induktors kann auch .ein mehrwindiger Induktor verwendet werden, wenn die verwendete Stromquelle einen höheren Anpaßwiderstand der Schweißeinrichtung erfordert.
  • Zwischen dem Induktor 4 und dem sich bildenden Rohr ist der in Längsrichtung geschlitzte Metallzylinder 8 angeordnet, vorzugsweise ist er aus Kupfer hergestellt.
  • Dieser Zylinder ist, wie bei 9 angedeutet, mit Gleitkontakten versehen, die sich in der Nähe der Schlitzkanten 10 befinden. Es ist zweckmäßig, den Metallzylinder zu kühlen, und zu diesem Zweck sind flache Kühlrohre 11 aufgesetzt.
  • Im Bereich des Induktors 4 und des geschlitzten Metallzylinders 8 kann im Innern des Schlitzrohres zur Feldbeeinflussung in an sich bekannter Weise ein Magnetkern 13 angeordnet sein, der je nach der verwendeten Frequenz als gewickelter oder lamellierter Kern oder für höhere Frequenz als sogenannter Massekem ausgebildet ist.
  • Die zweckmäßigste räumliche Lage des Induktors 4 und des Schlitzzylinders 8 zum Schweißpunkt 2 ist abhängig von der Art des zu verschweißenden Werkstoffes sowie dem Durchmesser und der Wandstärke des zu erzeugenden Rohres und ferner von der zur Verfügung stehenden Leistung, der Schweißgeschwindigkeit und der Beschaffenheit der Schweißkanten. Der Abstand kann auch von der Bauart und der Betriebsweise der mechanischen Teile der Schweißmaschine beeinfiußt werden. Im allgemeinen wird dieser Abstand A zwischen mindestens 5 und höchstens 200 mm liegen.
  • Die Wirkung des Zylinders 8 mit seinen Gleitkontakten 9 besteht darin, daß in dem rückwärtigen Teil des Rohres 1, d. h. also in dem den Nahtkanten 10 abgekehrten Teil, praktisch keine induktiven Ströme fließen. Der induktive Strom fließt vielmehr im Zylinder 8 über die Kontakte 9, im Bereich des Abstandes A an den Nahtkanten 10 entlang bis zum Umkehrpunkt 2, wo das Verschweißen zur Längsnaht stattfindet.
  • In Abb. 2 wird das Rohr 1 mit seinen Schlitzkanten 10 und der Schweißstelle 2 mittels eines mehrwindigen Induktors 14 erwärmt, der der Übersicht halber nur teilweise dargestellt ist. Zwischen dem mehrwindigen Induktor 14 und dem Rohr 1 befindet sich der geschlitzte Zylinder 15 mit seinen Gleitschuhkontakten 16. Der Zylinder 15 weist außer diesen im Bereich der Nahtkanten 10 befindlichen Gleitkontakten 16 auf dem Umfang verteilte Kontaktleisten 17 auf, die mit dem Außenumfang des Schlitzrohres 1 in Berührung stehen. Die Leisten stellen sicher, daß im Rohr 1 und im Zylinder 15 stets gleiches Potential herrscht. Dadurch wird verhindert, daß im Rohrrückenteil ein Strom fließt, und außerdem, d'aß sich der Metallzylinder 15 und das Rohr 1 wie ein elektrischer Kondensator verhalten.
  • Bei dieser Anordnung ist auch angedeutet, daß die Kontakte 16 nicht unmittelbar an den Schlitzkanten anliegen, sondern in einer gewissen Entfernung, beispielsweise 5 mm von den Kanten entfernt, gleiten können. Auf diese Weise kann eine besondere Verteilung der entstehenden Wärme gewährleistet werden. In diesem Falle wird die höchste Temperatur bei 2 auftreten. In den Nahtkanten 10 wird eine Vorwärmung hervorgerufen, die aber gegenüber dem kaltbleibenden Rückenteil des Rohres 1 nicht schroff abfällt, sondern langsamer übergeht.
  • Der Schlitzzylinder 15 wird zweckmäßigerweise gekühlt. Dies kann beispielsweise geschehen durch ein mäanderförmig verlegtes Rohr 18, das in der Innenwand des Zylinders angebracht ist. Der Induktor 14 kann aus mehreren in Reihe geschalteten Wicklungen bestehen, die mit Strom geeigneter Spannung, Frequenz und Leistung gespeist werden. Wenn bei einem Rohr großen Durchmessers mit einer hohen Frequenz im Bereich 300 bis 600 kHz gearbeitet wird, so kann für die Einspeisung des Induktors vielfach auf die Anordnung eines Transformators verzichtet werden; denn der mehrwindige Induktor kann mit verhältnismäßig hoher Spannung gefahren werden, ohne daß Schwierigkeiten zu gewärtigen sind. Die axiale Länge des Metallzylinders 15 kann größer oder kleiner als die axiale Länge des Induktors 14 sein. Welches Verhältnis für die axialen Längen dieser beiden Teile zueinander zu wählen ist, ergibt sich durch orientierende Versuche. Das Verhältnis ist abhängig vom Durchmesser und der Wandstärke des Rohres, den Eigenschaften des verwendeten Werkstoffes sowie von der Leistung der Anlage und der verwendeten Stromfrequenz.
  • Abb. 3 zeigt eine Anordnung, die im wesentlichen derjenigen nach Abb. 2 entspricht. Jedoch sind Induktor 14 und Zylinder 15 verhältnismäßig weit vor dem Schweißpunkt 2 vorgesehen. Die Schlitzkanten des Zylinders 15 sind, wie bei 19 angedeutet, nasenartig in Richtung auf den Schweißpunkt 2 vorgezogen, so daß mit diesen Ansätzen ein weiter Bereich des V-förmigen Schlitzes 20 bestrichen wird. Am vorderen Ende dieser nasenartigen Verlängerungen 19 befinden sich Kontaktschuhe 21. Die Verlängerungen 19 können ferner hohl sein, so daß auch sie gekühlt werden können. Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung macht es möglich, das Induktionsschweißen auch in solchen Maschinen anzuwenden, deren bauliche Gestaltung es nicht gestattet, den eigentlichen Induktor in nächster Nähe des Schweißpunktes anzuordnen. Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch dann zu empfehlen sein, wenn es zweckmäßig ist, den Induktor in weiterer Entfernung vom Schweißpunkt vorzusehen, um magnetische Streuungen auf benachbarte Einrichtungsteile zu vermeiden.
  • Das Formen des Bandes zum Schlitzrohr kann in an sich bekannter Weise auch durch eine Düse oder einen Trichter erfolgen. Eine solche Anordnung ist in Abb. 4 dargestellt. Das sich formende Rohr 1 wird in Richtung des Pfeiles 3 durch die Ziehdüse 22 hindurchgezogen. Diese Ziehdüse ist, wie insbesondere aus Abb. 5 erkennbar, parallel zur Achsrichtung geschlitzt, wie bei 23 angedeutet. Der Schlitz selbst ist mit einem verschleißfesten Isolierwerkstoff ausgefüllt. Der Schlitz 23 befindet sich über dem V-förmigen Schlitz 20 des Rohres 1. Der verschleißfeste Isolierwerkstoff kann in Richtung auf das Schlitzrohr vorstehen, um in dem V-förmigen Spalt als Führung des Schlitzrohres zu dienen.
  • Die Ziehdüse selbst ist von einem mehrwindigen Induktor 24 umgeben, der in an sich bekannter Weise aus runden oder flachen Hohlleitern gebildet sein kaLn. Die Düse 22 kann mit Kühlkanälen 25 versehen sein.
  • Infolge der verformenden Berührung zwischen Rohr 1 und Düse 22 im Bereich 26 wird auch bei dieser Anordnung verhindert, daß im Rückenteil des Schlitzrohres ein induzierender Strom fließt. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß die Düse 22 aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff hergestellt ist. Zweckmäßigerweise sind an sich bekannte Kupferlegierungen zu verwenden, die die erforderliche Verschleißfestigkeit aufweisen, um den mechanischen Beanspruchungen im Bereich 26 widerstehen zu können. Der Schlitz 23 wird mit Karbiden oder Oxyden des Aluminiums, Siliziums oder Bors gefüllt. Diese Werkstoffe sichern. die elektrische Isolation und weisen genügend Wärme- und Verschleißfestigkeit auf.
  • Die Düse kann. auch aus Stahl hergestellt werden. In diesem Falle muß aber eine Auflage aus elektrisch gut leitendem Werkstoff vorgesehen werden. Eine solche Anordnung ist in Abb. 6 dargestellt. Die Düse 22 aus Stahl hat eine Auflage 26 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Es kann aber auch eine Silberlegierung verwendet werden. Solche Legierungen sind an sich bekannt. Die Auflage ist, wie bei 27 angedeutet, am Düsenvorderteil von der Außenseite der Düse zur Innenseite herumgezogen. Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist die gleiche wie die in Verbindung mit Abb. 4 und 5 beschriebene.
  • Mit den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich folgende Vorteile beim induktiven Längsnahtschweißen erzielen: Es werden die sonst beim Induktionsschweißen von Schlitzrohren auftretenden hohen Verluste vermieden.
  • Durch Unterbinden eines Stromflusses im Rücken des Rohres wird ein Erwärmen in diesem Abschnitt völlig vermieden, wodurch sich für das Einformen des Rohres vereinfachte mechanische Verhältnisse ergeben. Der Induktor kann in vielen Fällen ohne zusätzlichen Zwischentransformator an die Stromquelle angeschlossen werden. Es kann bei kleiner erforderlicher Leistung mit höheren Schweißgeschwindigkeiten gearbeitet werden, als dies bei bekannten Anordnungen für das induktive Schweißen möglich ist.
  • Das Verfahren ist für alle gängigen Rohrdurchmesser und Wandstärken anwendbar.
  • Die Temperaturverteilung kann durch geeignete Wahl der Lage der Kontakte des geschlitzten Zylinders zu den Nahtkanten und dem Schweißpunkt so gestaltet werden, daß sich nur ein geringfügiger Schweißgrad außen und innen am Rohr ergibt und praktisch keine Beeinflussung des Gefüges eintritt.

Claims (10)

  1. PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zum Längsnahtschweißen von Rohren im fortschreitenden Verfahren unter induktivem Erwärmen der Nahtkanten mittels eines das Schlitzrohr umfassenden Induktors, ,dadurch gekennzeichnet, daß der in dem dem Schlitz abgekehrten Rückenteil des Rohres üblicherweise fließende Strom unterdrückt wird, indem den Strombahnen ein Leitweg geringeren Widerstandes geboten wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zwischen dem das Schlitzrohr (1) umfassenden Induktor (4, 14, 24) und dem Rohrrücken angeordneten inAchsrichtung geschlitzten Metallzylinder (8, 15) vorzugsweise aus Kupfer, dessen Schlitzkanten zur Herstellung einer leitenden Verbindung zwischen Metallzylinder und Werkstück als Gleitkontakte (9, 16) ausgebildet sind.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge# kennzeichnet, daß der Schlitzzylinder (8, 15) für einen Kühlmitteldurchfluß hohlwandig ausgebildet ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schlitzzylinder (8, 15) Kühlrohre (11, 18) befestigt sind.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß verteilt auf dem Innenumfang des Schlitzzylinders (15) Leisten (17) zur Kontaktgabe mit dem Werkstück vorgesehen sind.
  6. 6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzkanten des Zylinders in Richtung des Schlitzes nasenartig (19) verlängert und am Ende mit je einem Kontaktschuh (21) versehen sind.
  7. 7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung einer das Rohr formenden Düse (22), dadurch gekennzeichnet, daß die Düse parallel zur Achsrichtung einen mit verschleißfestem Isolierwerkstoff angefüllten Schlitz (23) aufweist und von der Induktionsspule (24) umgeben ist. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse aus gut elektrisch leitendem Werkstoff wie Kupfer-Cadmium, Kupfer-Beryllium, Kupfer-Wolfram oder ähnlichen verschleißfesten Werkstoffen hoher Festigkeit und Leitfähigkeit hergestellt ist und der Isolierwerkstoff vorzugsweise aus Karbiden oder Oxyden des Aluminiums, Siliziums oder Bors besteht.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse aus plattiertem Werkstoff, beispielsweise Kupfer oder Silber auf Stahl, hergestellt ist.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, gekennzeichnet durch Kühlkanäle in der Düsenwand. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 291278; 429 632; französische Patentschriften Nr. 972 849, 1166 533, 1115176.
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