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Elektrisches Meßinstrument für den Werkstatt- und Betriebsgebrauch
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Meßinstrument mit empfindlichem Meßsystem
für den Werkstatt- und Betriebsgebrauch, das z. B. als Spannungsmesser ausgebildet
werden soll.
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An sich sind derartige elektrische Meßinstrumente bekannt. Ihre Gebrauchsfähigkeit
ist jedoch dadurch stark eingeschränkt, daß die empfindlichen Meßsysteme durch die
übliche rauhe Behandlung schon nach kurzem praktischen Gebrauch Schaden nehmen und
unbrauchbar werden. Die verwendeten Meßinstrumentengehäuse aus Kunstharzpreßstoffen
oder Metall verleihen dem Meßsystem keinen genügenden Schutz gegen Stoß und Fall,
insbesondere werden auch Gehäuse aus Kunstharzpreßstoffen selbst leicht beschädigt.
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Man hat bereits vorgeschlagen, Uhren und ähnliche Instrumente mit
einem wasser- und luftdichten -- Gehäuse zu versehen und das Gehäuse gegen mechanische
Beschädigung durch Überstülpen einer Hülle aus Gummi oder anderem stoßfestem Material,
welches die Schauseite frei läßt, zu schützen. Diese Gummihülle liegt am Metallgehäuse
der Instrumente allseits fest an.
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Man hat auch bereits solche z. B. aus Gummi bestehende elastische
Hüllen für Uhren in Vorschlag gebracht, die an der Innenseite Vertiefungen besitzen,
so daß die Rückseite der Uhr auf den Kanten dieser Vertiefungen anliegt. Auch bei
dieser Konstruktion wird die Elastizität des Gehäuses in erster Linie durch das
Umhüllungsmaterial und durch dessen Dicke bestimmt, während die in den Vertiefungen
etwa eingeschlossene Luft nur eine untergeordnete Rolle spielt. Man hat ferner auch
ein Prüfgerät zur Spannungssuche in elektrischen Licht- und Kraftanlagen in Vorschlag
gebracht, bei dem eine röhrenförmige Gummihülle die bei der Spannungsanzeige aufleuchtende
Glimmlampe allseitig umgibt.
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Das Aufleuchten wird dabei lediglich an einer kleinen Öffnung dieser
Gummihülle beobachtet.
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Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, das zu schützende Meßinstrument
mit einer elastischen, z. B. aus Gummi oder einem gummiähnlichen Werkstoff bestehenden
Hülle haubenartig derart zu umschließen, daß die elastische Hülle an der Umrandung
der Skala des Meßinstruments, diese Skala frei lassend, dicht anliegt, sowie die
Seitenwand und die Rückwand des Gehäuses des Meßinstruments derart umgibt, daß gegenüber
der Rückwand ein größerer freier Raum umschlossen wird, in den die durch die elastische
Umhüllung dicht eingeführten, z. B. einvulkanisierten, für die Messung erforderlichen
Zuführungsleitungen, z. B. elektrische Leitun-
gen, Schläuche u. dgl. einmünden.
Bei solcher Anordnung ist das Instrument mit seinem empfindlichen Meßsystem fall-
und stoßsicher gelagert. Wenn auf die Hinterwand der Umhüllung ein Stoß oder eine
Druckkraft ausgeübt wird, so wird diese auf das zwischen der Hülle und der Hinterwand
eingeschlossene Luftvolumen übertragen, so daß auf diese Weise eine außerordentliche
Erhöhung der elastischen Wirkung stattfindet. Das Zustandekommen dieser elastischen
Verbundwirkung ist dabei nicht einmal davon abhängig, daß die die Vorderseite des
Meßinstruments umgebende Gummihülle vollkommen luftdicht an der Umrandung des Meßinstruments
anschließt.
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Selbst wenn dies nicht der Fall ist oder wenn der luftdichte Anschluß
durch irgendwelche Einflüsse stellenweise beschädigt sein sollte, bleibt die Verstärkung
der elastischen Wirkung der Umhüllung durch das eingeschlossene Luftpolster gewährleistet,
da auch bei starker Stoßeinwirkung im Augenblick immer nur eine sehr geringe Luftmenge
zwischen den undichten Randstellen des Instrumentengehäuses und der Gummihülle entweichen
kann.
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Zweckmäßig wird das Instrumentengehäuse in den Seitenwandungen der
Hülle selbst elastisch, z. B. mit Hilfe von Nuten, in welche Nocken des Gehäuses
eintreten, gehalten, so daß das Gehäuse insbesondere gegen Verdrehung gesichert
gelagert ist. Die das Meßinstrument haubenartig sowie dicht anliegend umschließende
elastische Hülle kann ferner zum
Schutze der Ableseskala mit einem
diese rings umschließenden, vorspringenden Wulst versehen sein.
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Die Ableseskala ist die einzige Stelle, die z. B. beim Transport des
Instruments in der Werkzeugtasche beschädigt werden könnte. Der vorspringende Wulst
verringert diese Gefahr beträchtlich dadurch, daß der Winkel, unter dem gefährdende
Stöße auf die Ableseskala gerichtet sein können, verkleinert wird.
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Besonders gefährdete Stellen sind bei den Prüfinstrumenten die Verbindungen
zwischen dem eigentlichen Prüfinstrument und den erforderlichen Zuführungen. Bei
rauher Behandlung brechen die Zuführungen leicht an den Einführungsstellen. Gemäß
einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, die für
die Messung erforderlichen Zuführungen, z. B. elektrische Leitungen, Schläuche usw.,
mit einer Umhüllung aus dem gleichen oder einem ähnlichen Werkstoff wie die elastische
Umhüllung des Meßsystems zu versehen und fest mit dieser zu verbinden, so daß die
Hülle des Meßinstruments und die Umhüllungen der Zuführungen ineinander übergehen.
Hierdurch wird das gefährliche Knicken der Zuführungen an den Eintrittsstellen vermieden,
da auch bei starker seitlicher Beanspruchung der Krümmungsradius der Zuführungen
an der Eintrittsstelle nicht so klein werden kann, daß die Umhüllung infolge Überschreitens
der Elastizitätsgrenze einreißen kann.
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Die Enden der Zuführungen oder der Hülle können gemäß einer weiteren
Ausführungsform des Erfindungsgedankens als Handgriffe, z. B. aus Gummi oder gummiähnlichem
Werkstoff, ausgebildet werden.
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Bei einer Ausführung in Gummi können die einzelnen Teile vorzugsweise
durch Vulkanisieren miteinander verbunden werden. Neben einem gefälligen Aussehen
und einfacher Herstellung trägt diese Ausbildung zum Schutz des Meßsystems bei rauher
Behandlung bei, da die Handgriffe selbst ebenfalls elastisch sind.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, eine Zuführung fest mit der elastischen
Hülle oder mit dem Handgriff zu verbinden und als deren Verlängerung auszubilden.
Das hat den Vorteil, daß die Verbindungsstelle zwischen Prüfling und Prüfinstrument
und die Anzeigeskala nahe beieinander liegen und leicht ohne wesentliche Änderung
der Blickrichtung beobachtet werden können. Ferner wird ein Griff gespart, da z.
B. beim elektrischen Spannungsprüfer Prüfinstrument und Prüfspitze mit einer Hand
getragen werden können.
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Die zur Verbindung mit den Meßstellen an den Enden der Zuführungen,
die gegebenenfalls als Handgriffe oder als Teile der Hülle ausgebildet sind, vorgesehenen
Prüfspitzen, Klemmen, Druckanschlüsse od. dgl. werden gemäß einer weiteren Ausführungsform
des Erfindungsgedankens bis auf die zur Verbindung, z. B. zur Kontaktgabe, erforderlichen
Stellen nach außen völlig mit Gummi oder gummi ähnlichem Werkstoff umschlossen und
mit den Zuleitungsenden ineinander übergehend fest verbunden, z. B. bei Verwendung
von Gummi einvulkanisiert. Hierdurch ergibt sich sowohl ein mechanischer Schutz
für die Zuführung und für das Meßsystem als auch eine besonders feste und knickfeste
Verbindung bei rauher Behandlung. Ferner dient die Umhüllung bei elektrischen Prüfinstrumenten
gleichzeitig als Berührungsschutz, so daß die Unfallgefahr und die Gefahr einer
Kurzschlußbildung soweit wie überhaupt möglich herabgesetzt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen,
im Innern der elastischen Hülle, vorzugsweise in die Hüllenwand eingebettet, und/oder
der Handgriffe Metalldrähte, Metallrohre oder Metalldrahtringe vorzusehen, wobei
diese gegebenenfalls gleichzeitig als Verbindungen zwischen dem Meßsystem und den
Zuführungen dienen.
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Durch diesen Einbau wird die Verwendung eines mehr elastischen Werkstoffes
für die Hülle, für die Handgriffe und gegebenenfalls auch für an der Hülle angebrachte
ZufühEungen möglich, ohne daß durch äußere Einwirkungen die Form dauernd verändert
werden kann. Bei Stoß oder Fall beispielsweise ist dadurch ohne bleibende Änderung
der äußeren Form des Instrumentes eine bessere Dämpfung und damit ein besserer Schutz
für das Meßsystem gegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
die Handgnffe aus zwei miteinander verbundenen, z. B. verschraubten Teilen und im
Innern zur Aufnahe von Spannungsquellen, z. B. Trockenelementen, Umschaltern usw.,
auszubilden, wobei zur Beobachtung oder Betätigung gegebenenfalls Öffnungen in den
Handgriffen angebracht sind. Spannungsquellen sind z. B. für elektrische Durchgangsprüfinstrumente
notwendig; Glimmlampen ermöglichen z. B. bei elektrischen Spannungsprüfern die Anzeige,
ob Gleich- oder Wechselstrom gemessen wird, was bei den gebräuchlichen Dreheisenmeßsystemen
nicht erkennbar ist; durch Umschalter können bei elektrischen Prüfinstrumenten mehrere
Meßbereiche in einem Meßsystem vorgesehen werden. Die Unterbringung dieser Mitte
in einem aus zwei, z. B. miteinander verschraubten Teilen bestehenden Handgriff
hat den Vorteil, daß weitere Funktionen mit dem Prüfinstrument fast ohne Änderung
der äußeren Form erzielt werden können und daß die zusätzlichen Teile sowohl gegen
Beschädigung geschützt als auch leicht auswechselbar und für die Handhabung bequem
untergebracht sind.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Prüfinstrumentes nach der Erfindung,
und zwar ein elektrischer Spannungsprüfer, ist in der Abb. 1 in der äußeren Ansicht
von vorn, in Abb. 2 im Schnitt von der Seite gesehen, dargestellt. Die elastische
Hülle 1 trägt an einer Seite fest verbunden und ineinander übergehend eine Zuführung
2 mit der Kontaktspitze 3, auf der entgegengesetzten Seite den entsprechend ausgebildetenHandgriff
4. Die elastische Hülle 1 besitzt in der Nähe der Ableseskala 5 eine vorspringende
Nase 6. Am Ende des Handgriffs 4, fest verbunden und ineinander übergehend, befindet
sich die Zuführung 7, die an ihrem zweiten Ende in den Handgnff 8 mit der Kontaktspitze9
übergeht. Der Schnitt zeigt ferner, wie die Kontaktspitzen 3, 9, die z. B. aus Messingdraht
bestehen, zur Formwahrung in der Zuführung 2 bzw. dem Handgriff 8 weiterverlaufen
und gleichzeitig als Stromleiter dienen. Im Inneren der elastischen Hülle 1 ist
das Meßsystem, z. B. ein Dreheisenmeßwerk, in der Ringnut 10 befestigt, wobei kleine
vorspringende Nocken 11, 12 das System gegen Verdrehung schützen. Die beiden Klemmen
des Meßsystems 13, 14 sind über Drähte 15, 16 mit der Verlängerung der Kontaktspitze
3 bzw. über den Metalldraht 17 im Inneren des Handgriffes 4, die Zuführung 7, die
Verlängerung der Kontaktspitze 9 im Inneren des Handgriffes 8 mit der Kontaktspitze
9 selbst verbunden. Zur Spannungsmessung werden die
beiden Kontaktspitzen
3, 9 unter Benutzung der Handgriffe 4, 8 an die Prüfstellen gedrückt; die Ablesung
der Spannung erfolgt an der Ableseskala 5.
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PATENTANSXÜCHE: 1. Elektrisches Meßinstrument, insbesondere Spannungsmesser
mit empfindlichem Meßsystem für den Werkstatt- und Betriebsgebrauch, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßinstrument von einer elastischen, z. B. aus Gummi oder einem gummiähnlichen
Werkstoff bestehenden Hülle haubenartig derart umschlossen wird, daß die elastische
Hülle an der Umrandung der Skala des Meßinstruments - diese Skala frei lassend -dicht
anliegt sowie die Seitenwand und die Rückwand des Gehäuses des Meßinstruments derart
umgibt, daß gegenüber der Rückwand ein größerer freier Raum umschlossen wird, in
den die durch die elastische Umhüllung dicht eingeführten, z. B. einvulkanisierten,
für die Messung erforderlichen Zuführungsleitungen, z. B. elektrischen Leitungen,
Schläuche u. dgl., einmünden.
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2. Elektrisches Meßinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Instrumentengehäuse in den Seitenwandungen der Hülle selbst elastisch, z.
B. mit Hilfe von Nuten (10), in welche Nocken (11, 12) des Gehäuses eintreten, gehalten,
insbesondere gegen Verdrehung gesichert wird.
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3. Elektrisches Meßinstrument nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Meßinstrument haubenartig sowie dicht anliegend umschließende elastische
Hülle zum Schutz der Ableseskala (5) mit einem diese rings umschließenden, vorspringenden
Wulst (6) versehen ist.
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4. Elektrisches Meßinstrument nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Haube (1) mit stielartigen, allmählich in die Konturen der Haube
übergehenden Ansätzen(2, 4) versehen ist, die zur Aufnahme der Zuleitungen dienen,
von denen lediglich die Kontaktspitzen (9) frei liegen.
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5. Elektrisches Meßinstrument nach Anspruch4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der stielartigen Verlängerungen (4) der Haube handgnffartig ausgebildet
sowie gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines schlauchartigen Teils (7) der
Zuführung mit einem weiteren handgriffartig verstärkten Teil (8) versehen ist.
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6. Elektrisches Meßinstrument nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Verbindung mit den Meßstellen an den Enden der gegebenenfalls handgriffartig
ausgebildeten Zuführungen vorgesehenen Prüfspitzen, Klemmen, Druckanschlüsse od.
dgl. bis auf die zur Verbindung, z. B. zur Kontaktgabe, erforderlichen Stellen nach
außen völlig mit Gummi oder ähnlichem Werkstoff umschlossen und mit den Zuleitungsenden,
ineinander übergehend, fest verbunden, bei Verwendung von Gummi z. B. einvulkanisiert
sind.
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7. Elektrisches Meßinstrument nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innern der elastischen Hülle, vorzugsweise in die Hüllenwand eingebettet,
undíoder der Handgriffe Metalldrähte, Metallrohre oder Metalldrahtringe vorgesehen
sind, wobei diese gegebenenfalls gleichzeitig als Verbindungen zwischen Meßsystem
und den Zuführungen dienen.
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8. Elektrisches Meßinstrument nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handgriffe aus zwei miteinander verbundenen, z. B. verschraubten Teilen
bestehen und im Innern zur Aufnahme von Spannungsquellen, Glimmlampen, Umschaltern
usw. ausgebildet sind, wobei zur Beobachtung oder Betätigung gegebenenfalls Öffnungen
in den Handgriffen vorgesehen sind.