-
Uhr mit zwei Zifferblättern Es sind bereits Uhren mit zwei Zifferblättern
bekannt, bei denen jedem Zifferblatt ein besonderes Zeigerwerk zugeordnet ist und
beide Zeigerwerke von einem gemeinsamen Uhrwerk mit Hilfe eines Kegelradgetriebes
angetrieben werden. Dabei kämmt das gemeinsame, vom Uhrwerk betätigte Kegelzahnrad
mit je einem auf der Minutenwelle jedes der beiden Zeigerwerke sitzenden Kegelzahnrades.
-
Ein Nachteil dieser bekannten Uhren besteht darin, daß lediglich ein
für beide Zeigerwerke gemeinsamer Einstellmechanismus vorgesehen ist, der auf das
vom Uhrwerk angetriebene gemeinsame Kegelzahnrad wirkt. Zur Vermeidung einer Rückwirkung
der Zeigerverstellung auf das Uhrwerk ist das gemeinsame Kegelzahnrad üblicherweise
über eine Rutschkupplung mit dem Uhrwerk gekuppelt.
-
Bei der Montage derartiger bekannter Uhren mit mehreren, jeweils mit
einem getrennten Zeigerwerk ausgestatteten Zifferblättern bestehen jedoch wegen
des für alle Zeigerwerke gemeinsamen Mechanismus zur Zeigerverstellung erhebliche
Schwierigkeiten, weil zuverlässig dafür gesorgt werden muß, daß bei der Montage
sämtliche Zeigerwerke exakt auf die gleiche Zeit eingestellt sind und daß diese
Einstellung während der Montage auch nicht unbeabsichtigt verändert wird. Diese
wichtige Forderung erschwert vor allem die sonst so wirtschaftliche Montage nach
dem Baukastenprinzip; außer einer großen Sorgfalt während der Montage ist auch noch
eine zusätzliche Kontrolle erforderlich, um die exakte übereinstimmung der Zeigerstellung
auf allen Zifferblättern nach der Fertigstellung zu überprüfen. Die Korrektur einer
nachträglich festgestellten Nichtübereinstimmung der Zeigerstellung macht eine weitgehende
Demontage und Neumontage der Uhr erforderlich, was selbstverständlich außerordentlich
unwirtschaftlich ist.
-
Abgesehen von diesem schwerwiegenden Nachteil bei der Montage von
bekannten Uhren mit mehreren Zifferblättern ist jedoch ferner zu berücksichtigen,
daß der Benutzer unter Umständen den Wunsch hat, auf den verschiedenen Zifferblättern
seiner Uhr unterschiedliche Zeiten einzustellen. Ein derartiges Bedürfpis besteht
beispielsweise besonders in Ländern, in denen wegen ihrer geographischen Ausdehnung
mehrere Zeitzonen vorhanden sind, beispielsweise in den Vereinigten Staaten von
Amerika. Eine derartige Möglichkeit, daß der Benutzer nach Belieben gleich oder
verschiedene Zeiten auf einer Uhr einstellen kann, bieten die bekannten Uhren nicht.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Uhr mit wenigstens zwei Zifferblättern,
denen jeweils ein Zeigerwerk zugeordnet ist, bei der alle Zeigerwerke von einem
von einem Uhrwerk angetriebenen Kegelzahnrad gemeinsam über je ein mit diesem kämmendes,
auf der Minutenwelle des Zeigerwerks sitzendes Kegelzahnrad angetrieben werden und
bei der ein gemeinsamer Einstellmechanismus für alle Zeigerwerke vorgesehen ist,
der auf das vom Uhrwerk angetriebene Kegelzahnrad wirkt, das zur Vermeidung einer
Rückwirkung der Zeigerverstellung auf das Uhrwerk zweckmäßig über eine Rutschkupplung
mit dem Uhrwerk gekuppelt ist; zur Vermeidung der obengenannten Nachteile kennzeichnet
sich nun die Erfindung dadurch, daß die Minutenwelle jedes Zeigerwerks mit einer
zusätzlichen Einstellvorrichtung ausgestattet ist und daß die Kegelzahnräder der
Minutenwelle 1 diese jeweils über eine Rutschkupplung antreiben.
-
Durch die erfindungsgemäße zusätzliche Anordnung von jedem der Zeigerwerke
zugeordneten Rutschkupplungen, die einen vergleichsweise kleinen Mehraufwand darstellen,
ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung der Montage der Uhr; ohne Rücksicht auf
die übereinstimmung der Zeigerstellung bei den verschiedenen Zifferblättern kann
nämlich die Uhr, vorzugsweise unter voller Ausnutzung aller wirtschaftlichen Vorteile
des Baukastenprinzips, fertig zusammengesetzt werden; nach der Endmontage genügt
es, mit Hilfe der erwähnten Einstellvorrichtung, die vorzugsweise in Form einer
Einstellwalze
ausgebildet ist, alle Zeigerstellungen genau aufeinander
abzustimmen.
-
Ferner hat der Benutzer die Möglichkeit, mit einem einzigen Handgriff
und auf einfache Weise irgendwelche ihm wichtig erscheinenden unterschiedlichen
Zeitangaben zwischen den einzelnen Zifferblättern einstellen zu können.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht,
Fig. 3 eine Unteransicht, Fig. 4 einen teilweisen Aufriß im größeren Maßstab und
Fig. S einen Schnitt durch die Ebene V-V von Fig. 4.
-
Die dargestellte Uhr weist zwei Platinen 1 und 2 auf, von welchen
die eine auf der Vorderseite und die andere auf der Rückseite angebracht ist. Jede
davon trägt ein Zifferblatt 1a und einen das Glas 12 umgebenden Rahmen 11. Die beiden
Platinen ruhen auf dem Sockel 3, welcher die Zifferblätter trägt und unter
welchem das Uhrwerk 4 angebracht ist. Auf dem Sockel ist zwischen den beiden Zifferblättern
ein Lagerbock 5 befestigt. Jede Platte ist mit rechtwinkelig umgebogenen Stützen
6 am Lagerbock und mit geraden Stützen 7 am Sockel befestigt.
-
Das nicht dargestellte Minutenrad des Uhrwerks ist mit der senkrechten
Stange 8 über eine Rutschkupplung verbunden. Das obere Ende der Stange 8 ist im
Lagerbock 5 drehbar gelagert, und das untere Ende endigt unterhalb des Uhrwerks
im Einstellknopf 9. Am oberen Ende der Stange 8 ist das Kegelrad 10 befestigt.
In jeder Platine ist eine Achse 13
gelagert, welche den Minutenzeiger 14 trägt
und in der an der zugehörigen Platine befestigten Brücke 15 und in der Brücke 16
drehbar gelagert ist. Mit dieser Achse ist über eine Rutschkupplung 18 das Kegelrad
17 verbunden, welches in das Kegelrad 10 eingreift. Ferner greift das starr mit
der Achse verbundene Ritzel 19 in das Wechselrad 20 ein. Dieses ist frei tragend
in der Brücke 21 gelagert und steht mit dem Stundenrad 22 im Eingriff, welches auf
seiner Zeigerhülse den Stundenzeiger 23 trägt. Ferner ist am Ende jeder der Achsen
13 ein Einstellorgan befestigt, welches aus einer geriffelten Walze 24 besteht.
_ Wenn das Uhrwerk im Betrieb ist, versetzt das Minutenrad die Achse 8 und
das Kegelrad 10 in Drehung. Dieses dreht seinerseits jede der Achsen 13 über
die Kegelräder 17. Zum Stellen der Uhr wird der Knopf 9 betätigt, welcher die Achse
8 direkt dreht.
-
Der AbsteIlknopf 25a für das Läutwerk des Weckers ist am oberen Teil
der Uhr zwischen den beiden Zifferblättern angebracht. Die Ziffernscheibe 26 enthält
Ziffern für die 12 Stunden, welche hinter einer Öffnung erscheinen. Diese Scheibe
ersetzt den Zeiger zum Einstellen des Weckers und wird von dem auf dem Vierkant
28 befestigten Knopf 27 eingestellt. Diese Ziffernscheibe kann jedoch auch durch
einen Zeiger ersetzt werden, welcher sich über einem auf der Glocke eingeschlagenen
Satz von Stundenzahlen dreht.
-
Beim Zusammenbau der Uhr ist es wichtig, daß die Zeiger jedes Zifferblattes
die gleiche Zeit anzeigen. Man erreicht dies leicht dadurch, daß jede der Achsen
13 mittels des Einstellorgans 24 gedreht wird. Der Zusammenbau ist äußerst einfach.
Unter dem den Bock tragenden Sockel wird das Uhrwerk befestigt und auf diesem die
Achse 8 und das Kegelrad 10 angebracht. Anschließend werden die jeweils mit ihrem
eigenen Mechanismus versehenen Platinen am Sockel und am Lagerbock befestigt, worauf
zwischen die Platinen das Gehäuse 25 eingesetzt wird.