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Weltzeituhr Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, mit deren
Hilfe eine Veränderung der Stellung von Zeigern oder von sonstigen Anzeigevorrichtungen
hervorgerufen werden kann. Vorzugsweise dient die Erfindung zur gleichzeitigen Verstellung
mehrerer Zeiger, welche beispielsweise auf den Zifferblättern einer Weltzeituhr
angeordnet sind.
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Die Erfindung geht in ähnlicher Weise wie die Reihenbildvorführung
der Kinematographie davon aus, verschiedene aneinandergereihte Bewegungsphasen eines
Gegenstandes mechanisch nacheinander auf einem feststehenden Blickfeld sichtbar
zu machen. Nach diesem Prinzip werden erfindungsgemäß Zeiger in verschiedenen aufeinanderfolgenden
Stellungen auf einer beweglichen Scheibe hintereinander angeordnet; diese Zeiger
werden nacheinander mit einer feststehenden Skala zur Deckung gebracht, so daß auf
der Skala scheinbar derselbe Zeiger in wechselnder Stellung erscheint.
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Wenn man mehrere feststehende Skalen gleichzeitig mit mehreren dieser
Zeiger zur Deckung bringt, so verändern sich bei einer Verstellung der beweglichen
Zeigerscheibe zu gleicher Zeit auf allen Skalen die Stellungen -der Zeiger. Es wird
also durch die Erfindung ohne Getrieberäder ermöglicht, die sichtbaren Stellungen
einer beliebigen Anzahl von Zeigern lediglich durch Verstellung der Zeigerscheibe
gleichzeitig zu verändern. Der Erfindungsgegenstand kann daher beispielsweise dazu
benutzt werden, auf besonders vorteilhafte und einfache Weise eine Weltzeituhr auszubilden,
wobei die Skalen als Zifferblätter zur Angabe der verschiedenen Ortszeiten dienen.
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Die Zeiger und die Skalen können. beispielsweise dadurch miteinander
zur Deckung gebracht werden, daß über der Zeigerscheibe eine Deckscheibe mit fensterartigen
Durchbrechungen angeordnet wird, durch welche die Zeiger sichtbar gemacht werden.
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Der Erfindungsgegenstand läßt sich noch dahin ändern, daß man statt
der bildlich dargestellten Zeiger der Einstellscheibe auf letzterer verschieden
gerichtete Magnete anbringt; in diesem Falle sind in an sich bekannter Weise über
den Skalen der Deckscheibe frei bewegliche Magnetnadeln als Zeiger angeordnet, die
sich jeweils nach der Richtung der unter ihnen liegenden Magnete einstellen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellt das Ausführungsbeispiel eine Weltzeituhr
dar, deren Zeiger magnetisch gelenkt werden. In der Zeichnung veranschaulichen Fig.
i und a in Gesamtansicht von vorn bzw. im Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i
eine erfindungsgemäß ausgeführte Weltzeituhr, während in Fig.3 und q. die drehbare
Einstellscheibe der Weltzeituhr mit ihren verschieden gerichteten Einstellmagneten
zur Hälfte, für sich allein herausgezeichnet, in Aufsicht bzw. im
Schnitt
nach der Linie C-D der Fig. 3 veranschaulicht ist. - _ Mit i ist in-der Zeichnung
eine beispielsweise quadr-atisehe-Deckscheibe bezeichnet, in. deren mittlerer Bohrung
eine Welle :2 gelagert ist. Auf der Welle 2 sitzt einerseits unter der Deckscheibe
i eine seitlich - vorstehende Einstellscheibe 3 und andererseits über der Deckscheibe
i ein mit der Scheibe 3 fest verbundener Einstellzeiger 4. Zwischen dem Zeiger 4
und der Deckscheibe i ist eine Unterlegscheibe 5 eingefügt. Beim Drehen der Einstellscheibe
3 bewegt sich der Einstellzeiger 4 über einer Einstellskala 6, welche beispielsweise
als 24-teiliges Zifferblatt ausgeführt ist. .
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Auf einem um die Zeigerwelle :2 geschlagenen Kreise k -ist eine Mehrzahl
von gleichartigen Ableseskalen 7 angeordnet. Die Ableseskalen 7 bestehen in dem
Äusführungsbeispiel aus 24 kleinen Zifferblättern, welche in regelmäßigen Abständen
über den Kreis k verteilt sind.
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Über den Zifferblättern 7 spielen als lose Zeiger frei bewegliche
Magnetnadeln 8, welche auf Zeigerachsen 9 gelagert sind.
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Auf oder in die Einstellscheibe 3 (Fig. 3 und 4) ist eine 'Anzähl
von- Magneten i a, im vorliegenden Ausführungsbeispiel also 24, befestigt oder eingelassen.
Die Mittelpunkte i i dieser Magnete i o liegen sämtlich auf dem Kreise k', welcher
denselben Durchmesser wie der Kreis k auf der Deckscheibe besitzt; die Verteilung
der Magnete io über den Kreis k' ist derart gewählt, daß bei jeder Einstellung des
Einstellzeigers 4 auf der Einstellskala 6 unter jedes Zifferblatt 7 ein Magnet io
zu liegen kommt.
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Der Winkel a, den die Nord-Süd-Richtung eines jeden Magneten io mit
dem durch seinen Mittelpunkt I i gezogenen Radius r einschließt, verändert sich
von Magnet zu Magnet, wobei der Winkel a vorzugsweise um gleichmäßige Beträge zu-
bzw. abnimmt. Im Ausführungsbeispiel sind die 24 Magnete io derart angeordnet, daß
sie, nacheinander betrachtet, mit ihren Nord-Süd-Richtungen die 24 aufeinänderfolgenden
Stellungen eines Zeigers wiedergeben, welcher, von Teilstrich zu Teilstrich springend,
eine vollständige Umdrehung über einem 24teiligen Zifferblatt ausführt. Wie ohne
weiteres verständlich ist, muß auch der Einstellzeiger 4 in bezug auf die mit ihm
auf derselben Einstellscheibe befestigten Magnete eine bestimmte Stellung. einnehmen,
welche sich nach der zwischen der Einstellskala 6 und den Ableseskalen bestehenden
Beziehung richtet.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
sei von der in Fig. i veranschaulichten Stellung ausgegangen, bei der der Einstellzeiger
4 auf die Ziffer 3 der Einstellskala 6 zeigt. Die Lage der Magnete io bei dieser
Zeigerstellung ist in Fig. 3 dargestellt. Da die Mittelpunkte i i der Magnete i
o genau unter den Zeigerachsen 9 der Zifferblätter 7 liegen, stellen sich die Magnetnadeln
oder Zeiger 8 genau in die Nord-Süd-Richtung der unter ihnen befindlichen Magnete
io ein, wie aus Fig. i ersichtlich ist. Dreht man nun die Einstellscheibe 3 z. B.
so weit herum, daß der Einstellzeiger 4 auf die Ziffer »q.« der Einstellskala 6
zeigt, so haben auch die Magnete i o eine Relativdrehung gegenüber den Zifferblättern
7 ausgeführt; unter jedem Zifferblatt 7 steht nunmehr ein anderer Magnet io, dessen
Richtung von der Richtung .des vorangegangenen Magneten um einen Teilstrich des
Zifferblattes 7 abweicht. Infolgedessen springen sämtliche Zeiger 8 auf sämtlichen
Zifferblättern 7 gleichzeitig um einen Teilstrich weiter. Dieser Vorgang wiederholt
sich bei jeder Einstellung des Einstellzeigers 4. Hat man also den Einstellzeiger
4 mit Hilfe der Einstellscheibe 3 einmal um sich selbst gedreht, so haben auch alle
Zeiger oder Magnetnadeln 8 eine vollständige Umdrehung ausgeführt. - -Bei dem als
Weltzeituhr ausgebildeten Ausführungsbeispiel wird der Einstellzeiger 4 beispielsweise
auf die in Berlin geltende mitteleuropäische Zeit eingestellt. Die Zifferblätter
7 sind in der üblichen Weise verschiedenen Orten zugeordnet, wobei die Anordnung
derart getroffen ist, daß je zwei benachbarte Zifferblätter oder Orte eine Zeitdifferenz
von etwa i Stunde aufweise. Bei der in Fig. i veranschaulichten Stellung ist die
Berliner Zeit 3 Uhr nachmittags.. ; Dementsprechend zeigt der Londoner Uhrzeiger
auf 2 Uhr, während die Zeit für Neapel auf 3 Uhr und für Moskau auf 4 Uhr angegeben
wird.
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Zur Erleichterung der Einstellung kann die i Vorrichtung mit irgendeiner
Schnappeinrichtung, z. B. einer Einstellrast o. dgl., verseben sein. Auch kann der
Einstellzeiger 4 fortgelassen und z. B. statt dessen eine Randskala auf der Einstellscheibe
3 vorgesehen werden.
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Will man unter Verzicht auf die besonders überraschende Wirkung der
magnetischen Zeigerstellung die Vorrichtung vereinfachen, so kann man beispielsweise
die Zifferblätter 7 fensterartig durchbrechen und an Stelle der Magnete to aufgedruckte
oder aufgeprägte Zeiger auf der Einstellscheibe 3 anordnen, welche durch die Durchbrechungen
der Deckscheibe z unmittelbar sichtbar gemacht werden.
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Der Erfindungsgegenstand läßt sich außer als Weltzeituhr noch für
viele andere Zwecke.
verwenden. Beispielsweise kann die Vorrichtung
als Rechenmaschine dienen, indem etwa die Skalen 7 gleichzeitig alle Produkte einer
durch den Einstellzeiger q. gewählten Multiplikationsreihe anzeigen.
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Die Zeiger und die Skalen können durch irgendwelche andere, in verschiedenen
Bewegungsphasen darzustellende Teile, Zeichen, Figuren usw. ersetzt werden, wie
es der jeweilige Zweck erfordert.