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Verfahren zum Überziehen der Seitenwände von Behältern Bei dem Überziehen
von Behältern - es kommen hier in erster Linie Koffer für tragbare Geräte, wie Plattenspieler,
Magnettongeräte, Meßgeräte u. dgl. in Betracht - kommt es sehr auf Faltenfreiheit
an.
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Faltenbildung stört nicht nur den ansprechenden Eindruck, sondern
führt beim Gebrauch auch leicht zu Abnutzungserscheinungen an den oberen Faltenkanten.
Wählt man als Bezugsstoff ein Gewebe, so sind die Schwierigkeiten nicht sehr groß.
Gewebe lassen sich beim Aufziehen leicht spannen, so daß Faltenbildung kaum zu befürchten
ist. Man kann mit einem solchen Gewebe nicht nur glatte Flächen b ziehen, sondern
auch die Seitenflächen (Zargen), indem man beispielsweise den Bezugsstoff zwischen
Behälterschale und Zarge einlegt, Zarge und Behälterschale zusammen mit dem Bezugsstoff
verstiftet und dann den Stoff über die Außenwände der Zarge und deren Unterkante
herumlegt und mit ihr verklebt.
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Mit dem Aufkommen der Kunststoffolie war bisher ein ähnlich einfaches
Verfahren nicht möglich.
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Die bisher für Überzugszwecke angewendeten Folien lassen sich nicht
so einfach spannen wie ein Gewebe.
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Es blieb daher nichts anderes übrig, als den Überzug aus einzelnen
Bahnen herzustellen. Es gelang zwar auf diese Weise, sehr ansprechende, widerstandsfähige
Behälterüberzüge herzustellen, aber das Verfahren ist, da es sich aus mehreren Verfahrensschritten
zusammensetzt, fertigungsmäßig verhältnismäßig teuer. Hinzu kommt, daß häufig die
Kanten der Folienbahnen verdeckt werden müssen, um dem Überzug ein ansprechendes
Aussehen zu geben.
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Wesentlich günstigere Ergebnisse beim Beziehen von Flächen von Behältern,
insbesondere von tragbaren Geräten, lassen sich gemäß der Erfindung dadurch erzielen,
daß zum Beziehen ein geschlossener Zylinder oder Ring aus einer Folie verwendet
wird, der auf der Innen- oder Außenseite der Seitenwände des Behälters, die mit
einem Klebstoff versehen sind, angelegt und anschließend über den Rand des Behälters
umgestülpt und über die noch frei liegende Seite gezogen wird. Der Zylinder oder
Ring wird mit einem Teil seiner Länge in den Behälter so eingeführt, daß seine Längsachse
senkrecht auf dem fiktiven Behälterboden steht und seine äußere Mantelfläche die
mit Klebstoff versehene Innenfläche der Seitenwände berührt, die miteinander verklebt
werden. Sodann wird der überstehende Teil des Zylinders über die Oberkante und Außenfläche
der Seitenwände gezogen, die ebenfalls mit Klebstoff versehen sind.
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Der aus einem einzigen Stück bestehende Überzug
der Seitenwände stellt
offensichtlich eine wesentliche Vereinfachung und damit Verbilligung des Überziehens
von Behältern dar.
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Bei der Dehnungsfähigkeit der Kunstoffolie, die beispielsweise aus
PVC bestehen kann, ist eine Faltenbildung nicht zu befürchten.
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Beim überziehen der Seitenwände des Behälters kann auch so vorgegangen
werden, daß der als geschlossener Folienring vorliegende Überzug mit einem Teil
seiner Länge über die Seitenwände des Behälters so gestülpt wird, daß die innere
Mantelfläche des Zylinders mit den mit Klebstoff versehenen Außenflächen der Seitenwände
in Berührung steht und verklebt wird. Sodann wird der überstehende Teil des Überzugszylinders
über die mit Klebstoff versehene Außenkante und Innenfläche der Seitenwände gezogen
und mit ihnen verklebt.
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Wird die die Seitenwände bildende Zarge getrennt von der Behälterschale
hergestellt, so kann die Folie über ihre Ober- und Unterkante gezogen werden, um
keine Verkleidung von Stoßkanten zu benötigen.
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Bei Behältern aus Hartpapier, Holz, Kunststoff und ähnlichen Werkstoffen,
die mit einem Deckel versehen sind, muß immer damit gerechnet werden, daß Deckel
und Unterteil gewisse kleine Maß- oder Formabweichungen aufweisen. Daher sind bisher
die gegeneinanderstoßenden Kanten stufenförmig abgesetzt worden, so daß sich Deckel
und Unterteil gewissermaßen zentrieren. Beim Oberziehen eines solchen Behälterteils
mit der dehnungsfähigen Folie würden sich nun gewisse Schwierigkeiten ergeben, denn
die scharfe Abwinkelung der Folie innerhalb der stufenförmigen Absätze läßt sich
schwer herstellen. Die Schwierigkeit kann gemäß der Erfindung auf eine sehr einfache
Weise dadurch behoben werden, daß die aufeinanderliegenden Kanten von Deckel
und
Behälter zweckmäßigerweise nach innen abgeschrägt werden. Es wird dadurch zumindest
eine gleich gute Zentrierung der beiden Teile geschaffen wie durch die bisher üblichen
stufenartigen Absätze.
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Über die abgeschrägten Kanten läßt sich die Kunststoffolie leicht
und faltenfrei spannen. Um zu hohe Spannungen zu vermeiden, können die Kanten entsprechend
abgerundet werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 die Draufsicht auf die Seitenbegrenzung eines Behälters, in dessen
die Seitenwände bildende Zarge das Ende der zylinderförmig hergestellten Folie so
eingesetzt und verklebt ist, daß seine Mantelfläche über den ganzen Umfang die Innenseite
der Zarge berührt, Fig. 2 den Schnitt A-B der Fig. 1, Fig. 3 den Schnitt B-C der
Fig. 1, Fig. 4 den SchnittA-B der Fig.l, nachdem das überstehende Ende der zylinderförmig
hergestellten Überzugsfolie über die Oberkante und die Außenfläche der Zarge gestülpt
und mit diesen verklebt ist, Fig. 5 den Schnitt B-C nach Fig. 1, nachdem der Folienzylinder
wie in Fig. 4 über die Oberkante und Außenfläche der Zarge gestülpt und verklebt
ist, Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Deckel für einen erfindungsgemäß ausgebildeten
Behälter.
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Zum Überziehen der Zarge 1, die die Seitenbegrenzung eines Behälters
bildet, wird vorzugsweise zuerst das untere Ende 2 einer in Form eines geschlossenenZylinders
oder Ringes hergestellten Überzugsfolie so mit der mit Klebstoff versehenen Innenseite
3 der Zarge 1 in Berührung gebracht und verklebt, daß die fiktive Achse des Folienzylinders
senkrecht auf dem von der Zarge 1 eingerahmten fiktiven Boden steht (Fig. 2).
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Sodann wird bei der getrennt vom Boden hergestellten Zarge t ein
überstehendes Stück 4 des unteren Folienzylinders 2 umgelegt und mit der Grundfläche
6 eines Absatzes 5 verklebt, in den nach dem vollständigen Dberziehen der Zarge
der Boden des Behälters eingelegt werden soll.
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Danach wird das obere Ende 7 des Folienzylinders nach außen hin umgestülpt
und über die vorzugsweise als Schräge ausgebildete Oberkante 8 sowie die Außenseite
9 der Zarge 1 fest nach unten gezogen.
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Da die Oberkante 8 sowie die Außenseite 9 mit einem Klebstoff versehen
sind, haftet der elastische Folienüberzug fest auf der Zarge 1. Das nunmehr noch
überstehende Ende 10 des heruntergezogenen oberen Teiles 7 des Folienzylinders wird
nach innen hin um den Rand 11 des Absatzes 5 herum an die Seitenbegrenzung 12 des
Absatzes 5 angelegt und verklebt (Fig. 4 und 5).
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Wenn nun der Boden des Behälters in den Absatz 5 der in der beschriebenen
Form mit einer Folie überzogenen Zarge 1 eingelegt wird, ist an der Zarge 1 keine
Stoßstelle mehr von außen oder innen zu sehen, wodurch sich zu dem Vorteil der vereinfachten
Verarbeitung noch der des ansprechenderen Aussehens gesellt.
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Wird eine gemeinsam mit dem Deckel hergestellte Zarge überzogen,
so vollzieht sich der Vorgang in ähnlicher Form, mit der einzigen Ausnahme, daß
keine Enden 4 und 10 vorgesehen werden und kein Absatz 5 vorhanden ist.