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Die Erfindung betrifft eine nachrüstbare Verblendung für Möbelstücke, insbesondere für Tischbeine oder Tischgestelle oder Tischunterbauten, sowie ein Möbelstück mit einer derartigen Verblendung.
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Möbelstücke weisen häufig Standardbauteile auf, die in einer Vielzahl von Möbelstücken aus einer Möbelstückgruppe eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich meist um funktionale Bauteile, die in erster Linie nicht hauptsächlich für das äußere Erscheinungsbild des Möbelstücks verantwortlich sind, sondern für bestimmte Funktionen eingesetzt werden. Häufig werden derartige Bauteile durch komplexe produktionstechnische Verfahren hergestellt. Beispielsweise kann es hierfür nötig sein, individuelle Werkzeuge von Werkzeugmaschinen einzusetzen. Die dadurch hergestellten Bauteile sind somit häufig Standardbauteile, die keine individuelle Gestaltung aufweisen.
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Bei Tischen, insbesondere bei Bürotischen handelt es sich bei den Tischbeinen häufig um derartige Bauteile. Dies ist insbesondere der Fall, falls es sich bei den Bürotischen um Sitz-Steh-Tische handelt. Diese höhenverstellbaren Tische weisen größtenteils Teleskoptischbeine auf, bei denen es sich um Standardteleskoptischbeine handelt, die nur eine geringe Individualität ermöglichen.
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Unternehmen wünschen sich häufig Büroeinrichtungen und insbesondere Bürotische, die dem Design der Corporate Identity entsprechen. Auch Privatpersonen wünschen sich individuell gestaltbare Möbelstücke, insbesondere Tische. Es existiert somit der Bedarf günstige, individuelle Möbelstücke, insbesondere individuelle Bürotische, Esstische, Konferenztische, etc. zu ermöglichen.
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EP 1 787 546 B1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verblendung von Tischbeinen, wobei Halteprofile an die Tischbeine angebracht werden und diese mit mehreren Verkleidungselementen bestückt werden. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass zusätzliche Halteelemente benötigt werden, die darüber hinaus an die Tischbeine gefügt, beispielsweise geklebt oder geschraubt werden müssen. Hierbei sind zur Verblendung einerseits Werkzeuge nötig, und/oder andererseits wird das Tischbein, beispielsweise durch Verkleben, beschmutzt und/oder, beispielsweise durch Bohrungen für Verschraubungen, beschädigt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass zur Verblendung des gesamten Tischbeins mehrere Verkleidungselemente nötig sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine nachrüstbare Verbendung für Möbelstücke, insbesondere für Tischbeine zu schaffen, die eine einfache Anbringung ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine nachrüstbare Verblendung für Möbelstücke gemäß Anspruch 1 sowie ein Möbelstück nach Anspruch 13.
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Die erfindungsgemäße nachrüstbare Verblendung für Möbelstück ist insbesondere für die Verblendung von Tischbeinen geeignet. Bevorzugt ist es, dass es sich bei den Tischbeinen um Tischbeine von Bürotischen und besonders bevorzugt um Tischbeine von Sitz-Steh-Tischen handelt. Die nachrüstbare Verblendung weist mindestens ein Mantelelement auf, wobei das Mantelelement eine Innenseite und eine Außenseite aufweist. Bei der Innenseite handelt es sich hierbei um diejenige Seite des Mantelelements, die bei Verblendung des Möbelstücks an dem Möbelstück anliegt. Wird die Verblendung beispielsweise an einem Tischbein angebracht entspricht die Innenseite des Mantelelements der Seite, die mit dem Tischbein in Kontakt kommt. Bei der Außenseite des Mantelelements handelt es sich um diejenige Seite, die der Innenseite gegenüberliegt. Bei der Verblendung eines Tischbeins entspricht dies der nach außen gerichteten Seite, die somit, nach Anbringung, von einem Benutzer wahrgenommen wird. Das Mantelelement der erfindungsgemäßen nachrüstbaren Verblendung für Möbelstücke ist derart ausgebildet, dass es das zu verblendende Möbelstück, also beispielsweise ein Tischbein, zumindest einmal umlaufend vollständig umfasst. Bei dem zu verblendendem Möbelstück kann es sich insbesondere um ein komplettes Tischbein handeln. Andererseits existieren Tischbeine, die aus mehreren Tischbeinelementen bestehen. Beispielsweise handelt es sich bei Tischbeinen von Sitz-Steh-Tischen im Normalfall um Teleskoptischbeine, die aus mehreren Teleskopelementen bestehen. Demzufolge weist hierbei ein Tischbein mehrere Tischbeinelemente auf, bei denen es sich insbesondere um Teleskopelemente eines Teleskoptischbeins handelt. Demnach kann es sich bei diesen Teleskopelementen oder Tischbeinelementen um die zu verblendenden Möbelstücke handeln. Hierbei ist es möglich, dass je Tischbeinelement, beispielsweise Teleskopelement, ein erfindungsgemäßes Mantelelement zur Verblendung genutzt wird. Das erfindungsgemäße Mantelelement ist somit vergleichbar mit der Ummantelung von Rohren mit Rohrisolierungen. Hierbei umfasst die an einer Seite offene Isolierung, nach Anbringung, vollständig das zu isolierende Rohr. Weitergehend sind beispielsweise auch Verblendungen von Stühlen, insbesondere Stuhlbeinen oder Verblendungen von Regalen, insbesondere Regaltraversen, usw. möglich.
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Erfindungsgemäß ist das Mantelelement einstückig ausgebildet. Somit wird insbesondere je Tischbeinelement lediglich ein einstückiges Mantelelement zur Verblendung des Tischbeinelements genutzt. Andererseits ist es möglich, dass ein Mantelelement aus mehreren, beispielsweise aus zwei hohlen halbzylinderförmigen Elementen besteht, die gemeinsam derart um das Tischbeinelement angelegt werden, dass hierdurch eine vollständige Ummantelung des Tischbeinelements vollzogen wird.
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Erfindungsgemäß ist das Mantelelement magnetisch. Die Innenseite des Mantelelements ist magnetisch. Bei einem eisenhaltigen Tischbein, beispielsweise bei einem Tischbein aus Stahl, ist es somit möglich, dass das magnetische Mantelelement an das Tischbein angelegt wird und aufgrund des Ferromagnetismus des Tischbeins selbstständig an diesem haftet. Somit Bedarf es keinerlei Haltevorrichtungen am Tischbein, um das Mantelelement zu befestigen. Ist das mindestens eine Mantelelement der nachrüstbare Verblendung magnetisch, so ist es nicht nötig, dass das mindestens eine Mantelelement das zu verblendende Möbelstück umlaufend vollständig umfasst. Demzufolge ist möglich, dass das mindestens eine Mantelelement das Möbelstück nur teilweise umfasst, bzw. verblendet. Durch eine magnetische Ausführung des Mantelelements ist es möglich, die nachrüstbare Verblendung werkzeuglos und ohne großen Aufwand an einem zu verblendenden Möbelstück anzubringen.
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Erfindungsgemäß weist die Innenseite des Mantelelements Magnetfolie auf. Somit erfolgt die Magnetisierung des Mantelelements durch die das Mantelelement aufweisende Magnetfolie. Derartige Folien sind, beispielsweise aufgrund von selbstklebenden Folien, einfach an dem Mantelelement zu befestigen.
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In bevorzugter Ausführungsform ist die gesamte Innenseite des Mantelelements magnetisch. Hierbei ist es bevorzugt, dass die gesamte Innenseite Magnetfolie aufweist. Einerseits ist es hierbei möglich, dass die Innenseite mit einer Magnetfolie, beispielsweise einer selbstklebenden Magnetfolie, beschichtet ist. Andererseits ist es möglich, dass die Magnetfolie der Innenseite des Mantelelements entspricht. Hierdurch ist es einfach möglich, die Innen- und Außenseite des Mantelelements herzustellen. So kann auf eine, insbesondere standardmäßige Magnetfolie ein Auftrag erfolgen, der somit der Außenseite des Mantelelements entspricht. Möglich ist es, dass es sich bei der Innenseite des Mantelelements um eine selbstklebende Magnetfolie handelt und somit auf die selbstklebende Seite der Magnetfolie eine Auftragung, beispielsweise das Anbringen einer weiteren Folie erfolgt und somit derart Außen- und Innenseite des Mantelelements gefertigt werden.
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Bevorzugt ist es, dass das Mantelelement eine derartig geringe Dicke aufweist, sodass das Mantelelement bei Anliegen an einem inneren Teleskopelement einer Teleskopstange eines Teleskoptischbeins in den Spalt zwischen dem inneren Teleskopelement und dem benachbarten äußeren, den das innere Teleskopelement umfassende, Teleskopelement, passt. Generell bestehen Teleskoptischbeine von Sitz-Steh-Tischen aus Teleskopstangen, die mehrere Teleskopelemente aufweisen, welche ineinander verschiebbar sind. Hierbei besteht jeweils zwischen einem inneren und einem äußeren Teleskopelement ein Spalt. Das Mantelelement der nachrüstbaren Verblendung weist somit vorzugsweise eine derartige Dicke auf, die geringer als die Breite des Spalts, also dem Abstand zwischen innerem und äußerem Teleskopelement, ist. Demzufolge ist es möglich, mehrere, insbesondere alle, Teleskopelemente einer Teleskopstange mit Mantelelementen zu verblenden, ohne die Teleskopierfunktion des Tischbeins zu beeinflussen. Somit ist es möglich, bei Sitz-Steh-Tischen den gesamten teleskopierbaren Bereich eines Tischbeins zu verblenden. Hierbei ist es möglich, das gesamte Teleskoptischbein einheitlich zu verblenden oder die Teleskopelemente unterschiedlich zu gestalten. Bei Teleskoptischbeinen die drei Teleskopelemente aufweisen können somit unterschiedliche Gestaltungsarten, beispielsweise Länderflaggen oder dergleichen, gewählt werden.
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In bevorzugter Ausführungsform weist die Außenseite des Mantelelements einen Materialüberzug auf. Bei diesem Materialüberzug kann es sich beispielsweise um eine Folie handeln, die gemäß der oben aufgeführten Beschreibung mit der Innenseite verbunden wird. Ein derartiger Materialüberzug kann beispielsweise Filz und/oder Stoff und/oder Leder und/oder Holz, insbesondere als Holzfurnier ausgeführt, aufweisen. Darüber hinaus ist es möglich, dass der Materialüberzug Muster aufweist, die vorzugsweise durch Bedrucken aufgetragen sind. Es ist auch möglich, direkt die Außenseite zu bedrucken oder zu beschichten, etc., so dass es keines zusätzlichen Materialüberzugs bedarf. Weitergehend ist es möglich, dass der Materialüberzug der Außenseite funktional beschichtet ist. Bei einer funktionalen Beschichtung kann es sich beispielsweise um eine Beschichtung handeln, die einen geringen Reibwert aufweist und/oder schmutzabweisend ist. Handelt es sich um einen Materialüberzug der einen geringen Reibwert aufweist, so ist es insbesondere bei Teleskoptischbeinen möglich, zwischen den inneren und äußeren Teleskopelementen eine optimale Verschiebbarkeit zu ermöglichen. Bevorzugt ist es, dass der Materialüberzug flexibel bzw. biegbar ist, so dass der Materialüberzug eine Biegung gemäß des Biegeradiusses der Außenseite des Mantelelements vollziehen kann. Zusätzlich ist es möglich, dass es sich bei dem Überzug um ein waschbares Material handelt. So kann beispielsweise die Innen- und Außenseite des Mantelelements trennbar sein und somit beispielsweise die Innenseite eine Magnetfolie aufweisen, die beispielsweise über einen Klettverschluss mit der Außenseite verbindbar ist. Die Außenseite ließe sich somit von der Innenseite abnehmen und könnte gewaschen werden.
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Bevorzugt ist es, dass die, insbesondere zwei Stirnflächen, des mindestens einen Mantelelements, die beim Verblenden, insbesondere beim Umfassen des Möbelstücks aufeinander zulaufen, bei dem Verblenden bzw. Umfassen des Möbelstücks aneinander anliegen. In Anlehnung an das oben genannte Verständnisbeispiel der Rohrisolierung handelt es sich bei den Stirnflächen, um diejenigen Flächen, die beim Anliegen der Rohrisolierung beim Rohr auseinandergezogen werden und anschließend bei vollzogener Isolierung aneinander anliegen. Anders ausgedrückt handelt es sich bei den Stirnflächen Längsseiten des Mantelelements.
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Bevorzugt ist es, dass die Stirnflächen des mindestens einen Mantelelements, die beim Umfassen des Möbelelements aufeinander zulaufen, magnetisch sind. Die, insbesondere zwei, Stirnflächen sind hierbei in bevorzugter Ausführungsform konträr zueinander magnetisch, so dass sich die Stirnflächen gegenseitig anziehen. Liegen die Stirnflächen somit nach vollzogener Ummantelung bzw. Verblendung des Möbelstücks aneinander an und liegt eine konträre Magnetisierung der Stirnflächen vor, so ist es nicht nötig, Haltevorrichtungen vorzusehen, die mit dem Tischbein, wie beispielsweise Magnetfolien, eingesetzt werden. Eine derartige Verblendung ist somit auch bei nicht eisenhaltigen bzw. magnetischen Tischbeinen möglich. Bei einer Ausführung, bei der das Mantelelement direkt an dem Tischbein anliegt und die Stirnflächen ebenfalls direkt aneinander anliegen oder nur einen geringen Abstand aufweisen, haftet somit die Verblendung an dem Tischbein, ohne dass Verbindungsvorrichtungen nötig sind. Die Reibung zwischen Mantelelement und Tischbein verhindert ein Verrutschen des Mantelelements am Tischbein und die magnetischen Stirnflächen verhindern das Loslösen des Mantelelements vom Tischbein.
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Bevorzugt ist es, dass die Stirnflächen, die beim Umfassen des Möbelstücks aufeinander zulaufen, jeweils eine Fase, insbesondere eine komplette Schrägfläche aufweisen. Diese Fasen können derart ausgestaltet sein, dass hierdurch die Stirnflächen des Mantelelements beim Umfassen des Möbelstücks, insbesondere vollflächig, aneinander anliegen. Liegt beispielsweise ein Mantelelement zur Verblendung an einem Tischbein mit gleichseitig dreieckigem Querschnitt an und treffen sich die beiden Stirnflächen des Mantelelements an der Stelle einer Kante des Tischbeins, so ist es hierbei bevorzugt, dass es sich um 60° Fasen, vorzugsweise um Schrägflächen mit 60°-Neigung handelt. Bei einem Tischbein mit rechteckigen Querschnitt und Aufeinandertreffen der Stirnflächen an einer der Kanten des Tischbeins ist es somit bevorzugt, dass die beiden Stirnflächen jeweils eine Fase von 45°, vorzugsweise ein Schrägfläche mit 45°-Neigung aufweisen. Bei Runden oder ovalen Tischbeinprofilen kann ebenfalls eine Fase bzw. eine Schrägfläche für die Stirnfläche gewählt werden. Die Stirnflächen können hierdurch, nach vollzogener Verblendung vollflächig aneinander anliegen und ermöglichen somit einerseits ein abgeschlossenes Erscheinungsbild und darüber hinaus, bei Vorsehen von magnetischen Stirnflächen, optimale Hafteigenschaften.
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Bevorzugt ist es, dass das Mantelelement derart ausgebildet ist, dass es das zu verblendende Möbelstückmehr als einmal vollständig umfasst, so dass es zu einem Überlappen des Mantelelements kommt. Hierbei ist es insbesondere möglich, dass sich Randbereiche des Mantelelements überlappen. Hierdurch ist es, insbesondere bei runden oder ovalen Tischbeinprofilen, möglich, eine einzige Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung für Möbelstücke für verschiedene Tischbeindurchmesser zu nutzen. Bei Tischbeinen mit großem Durchmesser kommt es somit zu geringen Überlappungen und bei Tischbeinen mit geringem Durchmesser zu größeren Überlappungen, wobei auch derartige Überlappungen möglich sind, bei denen das Mantelelement das Tischbein mehrfach umfasst. In diesem Zusammenhang kann auch von einem Umwickeln des Tischbeins durch das Mantelelement gesprochen werden.
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Bevorzugt ist es, dass die Außenseite der Nachrüstbaren Verblendung magnetisch ist, wobei nur bestimmte Teile der Außenseite magnetisch sein können, insbesondere aber die gesamte Außenseite magnetisch ist. Bei der Magnetisierung der Außenseite ist es bevorzugt, dass diese konträr magnetisch zur Innenseite ist, so dass Magnete der Innen- und Außenseite sich gegenseitig anziehen. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass die Außen- und Innenseite der nachrüstbaren Verblendung Klettband aufweisen, wobei dies derart bevorzugt ist, dass Außenseite und Innenseite miteinander verschließbar sind.
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In bevorzugter Ausführungsform ist zumindest einer der Randbereiche des Mantelelements magnetisch. Hierbei können die Randbereiche der Innenseite, sowie die Randbereich der Außenseite oder die Randbereiche der Innen- und Außenseite magnetisch sein. Möglich ist eine Magnetisierung lediglich auf einer der Randbereichseiten oder auf beiden Randbereichseiten. Durch eine Magnetisierung der Innen- und Außenseite, bzw. das Versehen der Innen- und Außenseite mit Klettbändern, wie oben beschrieben, ist es, insbesondere bei einer Überlappung von Innen- und Außenseite, bei der Verblendung von Möbelstücken, möglich, dass an dem überlappenden Bereich eine Verbindung zwischen Außenseite- und Innenseite und somit eine umfassende Verbindung der nachrüstbaren Verblendung mit dem zu verblendenden Möbelstück hergestellt wird. Neben Magnetisierung und Klettverschluss sind auch andere Verbindungen wie beispielsweise Knopfverbindungen, Reißverschlüsse oder dergleichen möglich. Durch derartige Verbindungselemente ist es insbesondere möglich, die nachrüstbare Verblendung an einem Möbelstück, insbesondere an einem Tischbein zu befestigen, auch wenn die nachrüstbare Verblendung nicht individuell auf Größe und Form des Möbelstücks angepasst ist.
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Bevorzugt ist es, dass das Mantelelement mindestens einen Falz aufweist, wobei der Falz insbesondere derart ausgebildet ist, dass er an einer Kante eines Tischbeines anliegen kann. Bei Tischbeinen mit eckigen Querschnitten ist es somit möglich, dass über den Falz ein möglichst nahes Anliegen der nachrüstbaren Verblendung am Tischbein vollzogen ist. Je nach Anzahl der Kanten eines Tischbeins ist es bevorzugt, dass die nachrüstbare Verblendung mehr oder weniger Falze aufweist.
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Bevorzugt ist es, dass die nachrüstbare Verblendung werkzeuglos und/oder mittels lösbarer Verbindung und/oder beschädigungsfrei montierbar ist. Als lösbare Verbindung ist insbesondere eine lösbare Fügeverbindung gemeint, wobei beispielsweise kein Kleben, Schweißen, Löten, etc. nötig ist. Beschädigungsfrei bezeichnet eine derartige Verblendung bei der das zu verblendende Möbelstück nicht beschädigt wird, als beispielsweise keine Nagelverbindungen oder Schraubverbindungen vorliegen, die das Möbelstück beschädigen.
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Statt der oben beschriebenen Ausführung, gemäß der das Mantelelement das Tischbein vollständig umlaufend umfasst, ist es stattdessen möglich, dass das Mantelelement das Tischbein nur teilweise, beispielsweise nur halb, umfasst.
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Das erfindungsgemäße Möbelstück weist eine erfindungsgemäße Verblendung für Möbelstücke auf. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Möbelstück um einen Tisch und hierbei insbesondere um ein Tischbein, wie bspw. ein Teleskoptischbein für einen Sitz-Steh-Tisch.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematisch perspektivische Ansicht der erfindungsgemäß nachrüstbaren Verblendung für Möbelstücke,
- 2 eine weitere schematisch perspektivische Ansicht der in 1 dargestellten nachrüstbaren Verblendungen,
- 3 eine weitere schematisch perspektivische Ansicht der in 1 dargestellten nachrüstbaren Verblendung,
- 4 eine schematisch perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung,
- 5 eine weitere schematisch perspektivische Darstellung der in 4 dargestellten nachrüstbaren Verblendung,
- 6 eine weitere schematisch perspektivische Darstellung der in 4 dargestellten nachrüstbaren Verblendung,
- 7 eine schematisch perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung, und
- 8 bis 10 schematische Schnittdarstellungen weiterer Ausführungsformen der erfindungsgemäßen nachrüstbaren Verblendung.
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1 zeigt eine Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung 10 bestehend aus einem Mantelelement 20. Das Mantelelement 20 weist eine Innenseite 30 und eine Außenseite 40 auf. Die rechte Abbildung zeigt eine Explosionsansicht, wobei Innenseite 30 und Außenseite 40 getrennt dargestellt sind. Die Innenseite 30 kann hierbei Magnete aufweisen, wobei es bevorzugt ist, dass die gesamte Innenseite magnetisch ist, beispielsweise aus Magnetfolie besteht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Innenseite 30 ist die Außenseite 40 angeordnet. Diese ist mit der Innenseite 30, beispielsweise über eine klebende Verbindung oder eine Klettverbindung, verbunden. Bevorzugt ist es, dass die Außenseite einen funktionalen und/oder ansehnlichen Materialbezug aufweist. Bei einem funktionalen Materialüberzug kann es sich beispielsweise um ein leicht waschbares und/oder schmutzabweisendes Material handeln. Auch ist ein Material möglich, welches einen geringen Reibwert aufweist. Ansehnliche Materialüberzüge führen zu einem positiven Erscheinungsbild des zu verblendenden Möbelstücks. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen bedruckten, beispielsweise mit Mustern versehenen Materialüberzug handeln. Auch sind Materialüberzüge aus Filz und/oder Stoff und/oder Kunstleder möglich.
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2 zeigt die nachrüstbare Verblendung 10 aus 1 in einer derartigen Anordnung, dass die Verblendung 10 zur Verblendung eines Tischbeins genutzt werden kann. Das Mantelelement 20 ist hierbei zylinderförmig gerollt. Die beiden Stirnflächen 22, 22' des Mantelelements 20 zeigen aufeinander zu, wobei diese beim weiteren Aufrollen bzw. Annähern der Stirnflächen 22, 22' aneinander anliegen würden.
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3 zeigt die Anordnung der nachrüstbaren Verblendung 10 an einem Möbelstück 100, wobei in dargestellter Ausführungsform das Tischbein 110 verblendet wird. Das Mantelelement 20 wird an einem Tischbeinelement 112 eines Teleskoptischbeins 110 angeordnet. In dargestellter Ausführungsform besteht die Innenseite 30 des Mantelelements 20 aus Magnetfolie und das Tischbeinelement 112 aus Stahlwerkstoff. Aufgrund der Magnetisierung haftet das Mantelelement 20 an dem Tischbeinelement 112 und es bedarf keiner zusätzlichen Haltevorrichtungen. Beim vollständigen Anliegen des Mantelelements 20 am Tischbeinelement 112 umfasst das Mantelelement 20 das Tischbeinelement 112 exakt vollständig, so dass die Stirnflächen 22, 22' des Mantelelements 20 aneinander anliegen und das Mantelelement insgesamt bündig an dem Tischbeinelement 112 anliegt.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung 10. Hierbei handelt es sich anstatt einer Verblendungsvorrichtung für runde Tischbeine gemäß 1 bis 3, um eine Verblendung 10 für Tischbeine mit viereckigem Querschnitt. Dementsprechend weist das Mantelelement 20 Falze 28 auf, die bei der Anbringung an einem Tischbein mit eckigem Querschnitt an den Kanten des Tischbeins anliegen.
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5 zeigt die Anordnung der nachrüstbaren Verblendung 10 aus 4 vor der Anbringung an einem Tischbein. Die Innenseite 30 des Mantelelements 20 besteht aus Magnetfolie.
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6 zeigt die Anordnung der nachrüstbaren Verblendung 10 gemäß den 4 und 5, an einem Tischbein 110, welches lediglich aus einem Tischbeinelement 112 mit viereckigem Querschnitt besteht. Die Falze 28 des Mantelelements 20 liegen hierbei an den Kanten 114 des Tischbeins 110 an. Aufgrund der ferromagnetischen Eigenschaften des Tischbeins 110 und der magnetischen Innenseite 30 des Mantelelements 20 haftet das Mantelelement 20 bündig an dem Tischbein 110. Bei einem vollständigen Umschließen durch das Mantelelement 20 würden die Stirnflächen 22, 22' des Mantelelements 20 an einer Kante 114 des Tischbeins 110 aneinander anliegen.
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7 zeigt die Anordnung der nachrüstbaren Verblendung 10 an einem Teleskoptischbein 110, bestehend aus den Tischbeinelementen 112. Die linke Darstellung zeigt das das Teleskoptischbein 110, ohne Verblendung, mit den drei Teleskoptischbeinelementen 112, die ineinander verschiebbar sind. Zwischen zwei benachbarten, zueinander verschiebbaren Teleskoptischbeinelementen 112 befindet sich jeweils ein Spalt 120. Die mittlere Darstellung zeigt die nachrüstbare Verblendung 10 bestehend aus drei Mantelelementen 20 deren Durchmesser entsprechend der Durchmesser der Tischbeinelemente 112 variiert, also, gemäß der Darstellung von unten nach oben, kleiner wird. Die Durchmesser der gerollten Mantelelemente 20 sind dabei derart gewählt, dass das jeweilige Mantelelement 20 bündig an dem dazugehörigen Tischbeinelement 112 liegt und die Stirnflächen 22 des Mantelelements 20 aneinander anliegen. Die Dicke der Mantelelemente 20 ist hierbei derart ausgeführt, dass die Mantelelemente 20 in den Spalt 120 zwischen zwei Teleskopelementen 112 passen. Somit ist trotz der Verblendung des Tischbeins 110, dargestellt in der rechten Darstellung, durch die nachrüstbare Verblendung 10 die Teleskopfunktion des Tischbeins 110 weiterhin gewährleistet. Die an den Teleskopelementen 112 anliegenden Mantelelemente 20 liegen hierbei fest als eine Art Außenhaut an den Teleskopelementen 112 an.
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8 bis 10 zeigen Schnittansichten eines Mantelelements 20, wobei die geschnittenen Flächen nicht schraffiert dargestellt sind.
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8 zeigt die Schnittansicht eines Mantelelements 20 einer nachrüstbaren Verblendung 10. Die Außenseite 40 des Mantelelements 20 besteht hierbei aus einem Materialüberzug, der beispielsweise durch Verkleben, mit der Innenseite 30 verbunden ist. Die Innenseite 30 besteht aus Magnetfolie, die beispielsweise an einem runden Stahltischbeinelement 112 angeordnet werden kann. In dargestellter Ausführungsform weist das Mantelelement 20 Stirnflächen 22, 22' auf, die vollflächig aneinander anliegen.
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9 zeigt eine weitere Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform des Mantelelements 20 der nachrüstbaren Verblendung 10. Hierbei handelt es sich um eine Verblendung 10 für eckige Tischbeinelemente 112. Demzufolge weist das Mantelelement 20 Falze 28 auf, die an den Kanten 114 des Tischbeinelements 112 anliegen. Hierdurch lässt sich ein bündiges Anliegen des Mantelelements am Tischbeinelement 112 vollziehen. In dargestellter Ausführungsform weist das Mantelelement 20 zwei Stirnflächen 22, 22' auf, die nicht rechtwinklig zu der Innen- und Außenseite 30, 40 des Mantelelements 20 verlaufen, sondern jeweils eine Fase 24, 24', ausgeführt als Schrägfläche, aufweisen. Aufgrund der beiden Schrägflächen des Mantelelements 20 können die Stirnflächen 22, 22' des Mantelelements 20 beim Anliegen des Mantelelements 20 beim Tischbeinelement 112, vollflächig aneinander liegen. In dargestellter Ausführungsform weisen hierbei die Stirnflächen 22, 22' Magnete 52, 52' auf, die konträr magnetisch zueinander sind, so dass sich diese anziehen. Mit Hilfe der Magnete 52, 52' wird verhindert, dass die nachrüstbare Verblendung 10 von dem Tischbeinelement 112 abfällt. Durch das bündige Anliegen des Mantelelements 20 und die Reibung zwischen Innenseite 30 und Außenhülle des Tischbeinelements 112 wird ein Verrutschen der nachrüstbaren Verblendung 10 verhindert.
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10 zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der nachrüstbaren Verblendung 10. Die Randbereiche 26, 26' des Mantelelements 20 weisen hierbei konträr zueinander magnetisierte Magnete 54, 54' auf. Das Mantelelement 20 der dargestellten Ausführungsform ist für Tischbeinelemente 112 mit einem beliebigen Durchmesser ausgelegt. Wird das Mantelelement 20 an ein Tischbeinelement 112 angelegt, kommt es zum Überlappen des Mantelelements 20. Die Magnete 54, 54' ziehen sich gegenseitig an und sorgen somit für die Befestigung der nachrüstbaren Verblendung 10 am Tischbeinelement 112. Es ist hierbei gleichfalls möglich, dass die Magnete 54, 54' nicht nur in Randbereichen angeordnet sind. Es ist auch denkbar, dass beispielsweise die gesamte Innenseite einen Magnet 54 aufweist und die gesamte Außenseite einen konträr dazu magnetisierten Magnet 54' aufweist. Hierdurch ist die Befestigung an verschiedensten Tischbeindurchmessern möglich. Das Mantelelement 20 kann hierbei ein Tischbein mehrfach umfassen bzw. umrunden, wobei aufgrund der vollständig umlaufenden Magnete 54, 54' stets für eine Befestigung gesorgt ist.
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Bezugszeichenliste:
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- 10
- Verblendung
- 20
- Mantelelement
- 22
- Stirnflächen
- 24
- Fase
- 26
- Randbereiche
- 28
- Falze
- 30
- Innenseite
- 40
- Außenseite
- 52, 54
- Magnet
- 100
- Möbelstück
- 110
- Tischbein
- 112
- Tischbeinelement
- 114
- Kante
- 120
- Spalt