DE1155881B - Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche

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DE1155881B
DE1155881B DEB61574A DEB0061574A DE1155881B DE 1155881 B DE1155881 B DE 1155881B DE B61574 A DEB61574 A DE B61574A DE B0061574 A DEB0061574 A DE B0061574A DE 1155881 B DE1155881 B DE 1155881B
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virus
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Dr Anton Mayr
Dr Guenther Wittmann
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Siemens Healthcare Diagnostics GmbH Germany
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Behringwerke AG
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    • C12N2770/32151Methods of production or purification of viral material

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche (=MKS). Es sind Verfahren bekannt, virulente MKS-Viren durch Adaptation so zu modifizieren, daß sie bei Rindern nicht mehr zu einer Erkrankung führen. So wurde das MKS-Virus durch Züchtung auf Hühnerembryonen und durch Passagen in verschieden alten Mäusen und Kaninchen attenuiert. Dieses abgeschwächte Virus hat sich jedoch für die Vaccineherstellung nicht bewährt; denn um mit Hühnerembryonen oder Mäusen genügend große Antigenmengen zu gewinnen, wäre eine viel zu große Anzahl von Eiern oder Mäusen einzusetzen, so daß ein solches Verfahren nicht wirtschaftlich sein kann.
  • Die im Kaninchen modifizierten Viren erweisen sich zum Teil noch als pathogen, so daß ein bestimmter Prozentsatz der geimpften Tiere an MKS erkrankte.
  • Neben dem wirtschaftlichen Faktor ist jedoch letztlich entscheidend die Beobachtung, daß bisher bei allen Attenuierungsverfahren neben der Virulenz auch die immunisierenden Eigenschaften so verändert wurden, daß ein solches Virus als Grundlage für die Herstellung einer wirksamen Vaccine nicht befriedigen konnte. Schließlich ist eine Lebendimpfstoffherstellung auf den oben geschilderten Grundlagen bisher daran gescheitert, daß alle attenuierten Viren für das Schwein, das Schaf, die Ziege und andere Klauentiere gefährlich blieben.
  • Die zur Zeit im Handel befindlichen inaktivierten MKS-Vaccinen immunisieren zwar Rinder, Schafe und Ziegen, doch ist ihre Schutzwirkung bei Schweinen, bei dem die MKS insbesondere ein volkswirtschaftliches Problem darstellt, nicht zufriedenstellend.
  • Es liegt daher ein dringendes Bedürfnis vor, einen MKS-Impfstoff zu entwickeln, der auch Schweine einwandfrei immunisiert. Darüber hinaus steht zu erwarten, daß ein auf ein attenuiertes Lebendvirus aufgebauter Lebendimpfstoff einen stärkeren und vor allem einen länger andauernden Immunschutz bei den Impflingen hervorruft, als es bei den zur Zeit angewandten Totimpfstoffen der Fall ist.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man virulentes MKS-Virus in vorzugsweise primären Zellkulturen so lange kontinuierlich Passagen unterwirft und dadurch modifiziert, daß es sich nach parenteraler Injektion in Klauentieren zwar noch vermehrt, aber keine klinisch erkennbare Erkrankung hervorruft. Unter primären Kulturen versteht man Zellkulturen, die in bekannter Weise mit frisch aus Organmaterial gewonnenen Zellen angelegt wurden.
  • Zweckmäßig geht man so vor, daß man in bekannter Weise durch Trypsinandauung gewonnene Zellkulturen, z. B. aus Nieren frisch getöteter Kälber, mit vorher durch Kreuzneutralisationstesten auf ihr Antigenspektrum untersuchten und mit starken antigenen und immunisatorischen Verwandschaftsbeziehungen zu den Varianten (Subtypen) innerhalb des Typs ausgestatteten MKS-Viren infiziert, die Viren darin zur Vermehrung bringt, sie auf eine neubereitete Zellkultur von z. B. Kälbernieren überträgt, fortlaufend so lange von Kultur zu Kultur weiterimpft, bis die für die Herstellung der Vaccine günstigste, durch Prüfung der Virulenz und des Immunisierungsvermögens am Rind, Schwein, Schaf, Ziege und anderen Klauentieren ermittelte Attenuierung erreicht ist und dann daraus - gegebenenfalls unter Zugabe eines Adjuvans, z. B. Aluminiumhydroxyd - eine Vaccine zur Immunisierung von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und anderen Klauentieren herstellt und diese gegebenenfalls lyophil trocknet.
  • Es ist vorteilhaft, wenn man für die Herstellung der Rindervaccine je nach dem Typ Virus von der 370. bis 500. Passage und für die Herstellung der Schweinevaccine Virus ab der 550. Passage verwendet und wenn man für die Attenuierung der virulenten MKS-Viren Zellen vom Rind, Schwein, Schaf, Ziege und anderen Klauentieren, vorzugsweise Zellen aus Nieren, Hoden oder Ovarien, verwendet.
  • Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn man die erfindungsgemäß hergestellten Impfviren vor der Verwendung zur Herstellung einer Lebendvaccine 8 Tage bis 1 Jahr, vorzugsweise sechs Monate, bei + 10 bis 400 C, vorzugsweise bei 200 C, in einem Nährmedium lagert.
  • Offenbar wird also eine optimale Attenuierung des MKS-Virus für die Impfstoffherstellung durch Passieren in solchen Zellsystemen erzielt, in denen einerseits während der Passagen geeignete mutagene Vorgänge aufreten, andererseits die Selektierung gezielt auf die gewünschte Mutation gelenkt wird.
  • Es wurde im übrigen festgestellt, daß das originäre MKS-Virus durch Passieren über Kälbernierenzellen seinen Dermotropismus weitgehend einbüßt, dafür einen spezifischen Myotropismus annimmt, der durch die mutierende und selektierende Wirkung der Passagen dann überraschenderweise wieder so weit abgeschwächt wird, daß das attenuierte Virus nach intramuskulärer Verabreichung beim Rind zwar noch eine geringgradige Vermehrung erfährt, die für die Ausbildung einer Immunität erforderlich ist, aber nicht mehr eine krankmachende Wirkung ausübt.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß sich das Antigenspektrum des erfindungsgemäß attenuierten Virus durch die fortlaufende Passierung in Zellkulturen, z. B. in Kälbernierenzellen, verbreitert, wodurch bei der Verwendung als Impfstoff ein breiteres Wirksamkeitsspektrum gegenüber Varianten der einzelnen MKS-Virus-Typen erhalten wird.
  • Ein Vorzug des Verfahrens liegt darin, daß die Überimpfung von einer Passage auf die andere durch Einfrieren auf 200 C ohne jeglichen Zusatz unterbrochen werden kann. Vorteilhafterweise wird jede 10. Passage eingefroren und für spätere Vergleichsuntersuchungen aufbewahrt. Latente Virusinfektionen in den Zellkulturen traten nicht auf.
  • Für eine erfolgreiche und wirksame Attenuierung ist es vorteilhaft - wie oben bereits angegeben -, Primärkulturen zu verwenden. Primärkulturen stellen eine Zellmischung dar, wodurch das geeignete »Filter« gegeben ist, da permanente Zellstämme in der Regel einen entdifferenzierten Zelltyp enthalten.
  • Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäß hergestellten MKS-Impfvirus ist darin zu erblicken, daß damit geimpfte Tiere weder ungeimpfte Rinder noch ungeimpfte Schweine, Schafe, Ziegen und andere Klauentiere durch Kontakt gefährden. Rückmutationen des Impfvirus wurden nicht beobachtet. Die Typenspezifität ist während 700 Passagen erhalten geblieben.
  • Die Bestimmung des Virusgehaltes in den Kulturpassagen erfolgt in homologen Kulturen. Der Titer wird nach Behrens und Kärber berechnet. Er wird auf 1 ml Kultufflüssigkeit bezogen. Die Intentität des passierten Virus wurde in der Komplementbindungs- und Neutralisationsreaktion kontrolliert.
  • Die Komplementbindungsreaktion wurde nach Traub und Möhlmann, die Neutralisationsreaktion in der infantilen Maus nach dem bekannten Verfahren ausgeführt.
  • Die Großtiere für die Virulenz-, Kontagiositäts-und Immunisierungsprüfungen wurden aus seuchefreien Beständen ausgewählt. Die Rinder hatten ein Alter zwischen 8 und 16 Monaten, die Schweine wurden mit einem Gewicht von 15 bis 20 kg in die Prüfungen einbezogen. Die infantilen Mäuse für die Virulenzprüfung stammten aus einer Zucht der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen/N. und wurden im Alter zwischen 5 und 7 Tagen verwendet.
  • Bei den Virulenzprüfungen sind die Rinder kutan und intramuskulär (i. m.), die Schweine intrakutan und i. m. und die infantilen Mäuse intraperitoneal (i. p.) mit frischem Kulturvirus infiziert worden. Bei der kutanen Infektion der Rinder wurde die gesamte Oberfläche der Zunge skarifiziert und 1,0 ml des unverdünnten Kulturvirus mit der Pipette eingerieben.
  • Bei der intramuskulären Injektion wurden dem Rind 10,0 ml unverdünntes Virus und dem Schwein 4,0 ml verabfolgt. Die intrakutane Infektion der Schweine erfolgt auf der Rüsselscheibe durch Injektion von 2,0 ml mit einer Tuberkulinspritze.
  • Das Immunisierungsvermögen der attenuierten Viren wurde durch Verimpfung beim späteren Impfling, dem Ring und dem Schwein, geprüft; pro Rind wurden 5 ml unverdünntes Kulturvirus und pro Schwein 2,0 ml unverdünntes Kulturvirus intramuskulär verimpft.
  • Die Immunitätsprüfung (Belastungsinfektion) wurde allgemein 14 Tage nach der Vaccination mit der Tuchinfektion (Einreiben des Infektionsvirus in die Zungenschleimhaut mittels eines Tuches) mit virulentem homologem und hinsichtlich der Varianten auch heterologem Rindernaturvirus ausgeführt. Bei den Kontagiositätsversuchen wurden geimpfte und nicht geimpfte Tiere im gleichen Isolierstall zusammengebracht und 2 Wochen lang beobachtet. Dabei wurde geprüft, ob die Kontakttiere erkrankten. Die gesund gebliebenen Tiere wurden nach dieser Zeit mit virulentem Rindervirus (Tuchinfektion) infiziert, um festzustellen, ob eine Aufnahme von Impfviren ohne klinische Erscheinungen stattgefunden hatte, die zur Ausbildung der Immunität führte.
  • Kontrollmethoden des Impfvirus
    Bestimmung In der Gewebekultur
    des Virusgehaltes nach der Methode
    von Behrens und Kärber
    1 i durch Komplement-
    l bindungsreaktion
    Typenzugehörigkeit J 2. durch Neutralisations-
    reaktion in der Gewebe-
    kultur bzw. in der infan-
    tilen Maus
    1. am Rind
    durch cutane und intra-
    muskuläre Injektion bzw.
    Kontaktinfektion
    Virulenzprüfungen a am Schwein
    (Unschädlichkeit) l 2. am Schwem
    (wie Rind)
    3. an der infantilen Maus
    durch intraperitoneale In-
    jektion
    durch Bestimmung der neu-
    tralisierenden Serumanti-
    Immunisierungs- körper 14 Tage p. vacc.
    vermögen i 1. Rind
    2. Schwein
    durch Belastungsinfektion
    Immunitätsprüfung 14 Tage p. vacc.
    i 1. Rind
    2. Schwein
    Beispiel 1 Aus Nieren frisch getöteter Kälber werden in bekannter Weise durch Trypsinandauung und Züchtung auf der Glasoberfläche von Kulturgefäßen Zellkulturen hergestellt. Zur Anzüchtung der Zellkulturen wird die Zellsuspension so verdünnt, daß sich etwa 200 000 Zellen in 1 ml befinden.
  • Für die Züchtung des MKS-Virus wird die so vorbereitete Gewebekultur mit einem 100/oigen Extrakt eines mit der Komplementbindungs- und Neutralisationsreaktion ausgewählten Rinderaphthen-Naturvirus des Typs A4 beimpft. Das Medium wird 18 bis 24 Stunden post infectionem geerntet und von Kultur zu Kultur weiterverimpft. Die in dieser Weise vorgenommenen Viruspassagen in den Zellkulturen werden laufend biologisch und serologisch überprüft.
  • Nach 370 Passagen ist das MKS-Virus Typ A4 so weit modifiziert, daß eine wirksame und unschädliche Vaccine für das Rind hergestellt werden kann.
  • Zur Produktion einer genügend großen Menge des Impfstoffes werden dichte Rouxschalen-Zellkulturen mit 0,1 mol des attenuierten MKS-Virus Typs, beimpft und 16 bis 22 Stunden bei 370 C bebrütet; hierauf wird das Kulturmedium geerntet und nach einer sechsmonatigen Lagerung bei 200 C in bekannter Weise, z. B. mit Chloroform, gereinigt. Die von bakteriellen, fungiösen und viralen Verunreinigungen freie Virussuspension wird mit Phosphatpufferlösung bis zu einem bestimmten Virusgehalt verdünnt.
  • Mit der erfindungsgemäß hergestellten Vaccine wurden sechs Rinder intramuskulär geimpft. Die Impfdosis betrug 10 ml. Die Tiere zeigten keine klinisch erkennbare Erkrankung. Eine Kontagiosität der geimpften Tiere für andere Rinder und Schweine wurde nicht beobachtet. 14 Tage nach der Vaccination erfolgte eine Belastungsinfektion mit homologem Rinder-Naturvirus (Tuchinfektion). Gleichzeitig wurden vier nichtgeimpfte Kontrolltiere der gleichen Belastungsinfektion ausgesetzt, die bei allen vier Kontrolltieren zu einer generalisierten Erkrankung führte.
  • Dagegen blieben die geimpften Tiere gesund.
  • Beispiel 2 In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 angegeben, wurde MKS-Virus von Kultur zu Kultur weiterverimpft und nach 418 Passagen zu einer Vaccine verarbeitet.
  • Zur Wirksamkeitsprüfung wurden sechs Rinder mit je 5 ml des erfindungsgemäß hergestellten Impfstoffes intramuskulär vacciniert. Auch diese Rinder erwiesen sich trotz der kleineren Impfdosis bei der 14 Tage nach der Vaccination erfolgenden Testinfektion als völlig immun, die vier nichtgeimpften Kontrolltiere erkrankten dagegen generalisiert.
  • Beispiel 3 Zur Herstellung einer Vaccine gegen das MKS-Virus Typ O3 geht man wie im Beispiel 1 beschrieben vor und verimpft das Virus von Gewebekultur zu Gewebekultur. Nach 464 Passagen ist der Typs, so weit abgeschwächt, daß er nach den Angaben des Beispiels 1 zur Vaccine verarbeitet werden kann.
  • Beispiel 4 Für die Herstellung eines Impfstoffes gegen das MKS-Virus Typ C wird das Virus bis zur 500. Passage weitergeirnpft. Man erhält auf diese Weise eine Virussuspension, aus der eine Vaccine gegen Typ C hergestellt wird.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen die Maul- und Klauenseuche (=MKS), dadurch gekennzeichnet, daß man virulentes MKS-Virus in vorzugsweise primären Zellkulturen so lange kontinuierlich Passagen unterwirft und dadurch so modifiziert, daß es sich nach parenteraler, vorzugsweise intramuskulärer Injektion in Klauentieren zwar noch vermehrt, aber keine klinisch erkennbare Erkrankung hervorruft, und daß die so abgeschwächten Viren in an sich bekannter Weise zu einer Vaccine verarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf bekannte Weise durch Trypsinandauung gewonnene Zellkulturen, z. B. aus Nieren frisch getöteter Kälber, mit vorher durch Kreuzueutralisationstesten auf ihr Antigenspektrum untersuchten und mit starken antigenen und immunisatorischen Verwandschaftsbeziehungen zu den Varianten (Subtypen) innerhalb des Typs ausgestatteten MKS-Viren infiziert, die Viren darin zur Vermehrung bringt, sie auf eine neubereitete Zellkultur, z.B. von Kälbernieren, überträgt, fortlaufend so lange von Kultur zu Kultur weiterimpft, bis die für die Herstellung der Vaccine günstigste, durch Prüfung der Virulenz und des Immunisierungsverrnögens am Rind, Schwein, Schaf, Ziege und anderen Klauentieren ermittelte Attenuierung erreicht ist, und daraus in an sich bekannter Weise - gegebenenfalls unter Zugabe eines Adjuvans, z. B. Aluminiumhydroxyd - eine Vaccine zur Immunisierung von Rindern, Schweinen Schafen, Ziegen und anderen Klauentieren herstellt und diese gegebenenfalls lyophil trocknet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Herstellung der Rindervaccine Virus der 370. bis 500. Passage und für die Herstellung der Schwemevaccine Virus ab der 550. Passage verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Attenuierung der virulenten MKS-Viren Zellen vom Rind, Schwein, Schaf, Ziege oder anderen Klauentieren, vorzugsweise Zellen aus Nieren, Hoden oder Ovarien, verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die erfindungsgemäß hergestellten Impfviren 8 Tage bis 1 Jahr, vorzugsweise 6 Monate, bei + 10 bis - 400 C und vorzugsweise bei 200 C in einem Nährmedium lagert. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 030516.
DEB61574A 1961-03-08 1961-03-08 Verfahren zur Herstellung einer Lebendvaccine gegen Maul- und Klauenseuche Pending DE1155881B (de)

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CN107058212A (zh) * 2017-03-31 2017-08-18 金宇保灵生物药品有限公司 可传代培养的羊睾丸传代细胞及其传代驯化培养方法及专用培养体系与应用

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