DE1154671B

DE1154671B - Schmiervorrichtung fuer die Auslassventile einer Zweitakt-Brennkraftmaschine mit sternfoermig angeordneten umlaufenden Zylindern

Info

Publication number: DE1154671B
Application number: DEW30868A
Authority: DE
Inventors: Josef Wagner; Josef Maier
Original assignee: Josef Wagner GmbH
Current assignee: Josef Wagner GmbH
Priority date: 1961-10-12
Filing date: 1961-10-12
Publication date: 1963-09-19

Description

Schmiervorrichtung für die Auslaßventile einer Zweitakt Brennkraftmaschine mit sternförmig angeordneten umlaufenden Zylindern Es sind Hubschrauber mit gleichachsigen, gegenläufigen Drehflügeln bekannt, bei denen ein Drehflügel mit der Kurbelwelle und der andere Drehflügel mit gehäusefesten Teilen einer drehbar um die Drehflügehnittelachse an der Hubschrauberzelle gelagerten Brennkraftmaschine kinematisch gekuppelt ist. Die Kurbelwelle sowie die gehäusefesten Teile der Brennkraftmaschine und mit ihnen die Drehflügel führen hierbei gegenläufige Drehungen sowohl zueinander als auch gegenüber der Hubschrauberzelle aus. Es bietet Vorteile, bei solchen Hubschraubertriebwerken als Brennkraftmaschine einen Zweitaktmotor mit kolbengesteuerten Einlaßschlitzen für das im Kurbelgehäuse verdichtete Brenngemisch und mit nockengesteuerten Auslaßventilen anzuwenden. Dabei besteht die Notwendigkeit, den Führungen der Schäfte der Auslaßventile ein Schmiermittel zuzuführen. Da aber das Brennkraftmaschinengehäuse und seine Zylinder beim Antrieb der Drehflügel in Drehung versetzt sind, kann die Schmiermittelversorgung der Führungen der Auslaßventile nicht nach bekannten Vorbildern ausgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einfacher, gewichtlich leichter Bauart eine Schmiervorrichtung für die im Zylinderkopf hängend angeordneten Auslaßventile einer Zweitakt-Brennkraftmaschine zu schaffen, welch letztere mit sternförmig angeordneten umlaufenden Zylindern und von den Kolben gesteuerten, aus dem Kurbelgehäuse mit Brennstoff-Luft-Öl-Gemisch gespeisten Einlaßkanälen versehen ist und insbesondere zum Antrieb von Hubschrauberdrehflügeln dient, von denen ein Drehflügel mit der Kurbelwelle und der andere mit gehäusefesten Teilen der Brennkraftmaschine kinematisch gekuppelt ist. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß aus den Einlaßkanälen vor den Einlaßschlitzen Leitungen zu den Führungen der Auslaßventile abgezweigt sind, welche die Ölzufuhr zu den Auslaßventilen bewirken. Es ist bei drehschiebergesteuerten Brennkraftmaschinen mit umlaufenden Zylindern bekannt, im Kurbelgehäuse eine Sammelrinne anzuordnen, in der sich infolge der Zentrifugalkraft Schmieröl sammelt, und diese Rinne durch eine Leitung mit der Gleitfläche des im Zylinderkopf angeordneten Drehschiebers zu verbinden, um diesen zu schmieren.
Es ist ferner eine Schmiervorrichtung für das Kipphebellager eines im Zylinderkopf hängend angeordnetenAuslaßventiles einer Zweitakt Brennkraftmaschine mit sternförmig angeordneten, umlaufenden Zylindern und vom Kolben gesteuerten Einlaßkanälen bekannt, bei der das Schmieröl getrennt vom Brennstoff durch die feststehende Kurbelwelle zugeführt, am freien Ende derselben aufgefangen und durch die hohle Ventilstoßstange zum Kipphebel geleitet wird.
Diesen bekannten Schmiervorrichtungen gegenüber hat die Vorrichtung gemäß der Erfindung den Vorteil, daß bei der Umlenkung des vom Kurbelgehäuse kommenden Gemischstromes aus den Einlaßkanälen in die Einlaßschlitze die Ausscheidung von Öltröpfchen begünstigt wird, welche insbesondere an der krümmungsäußeren Seite der Umlenkstellen ständig einen Ölfilm bilden. Infolge der durch die Umlaufbewegung der Zylinder erzeugten Fliehkraft gelangt das Öl des Filmes durch die abgezweigten Leitungen zu den Führungen der Auslaßventile und bewirkt dort eine ausreichende Schmierung. Zugleich hat die Ölentnahme an dieser Stelle den Vorteil, daß der Anteil des in den Zylinder einströmenden Gemisches an Öl verringert und dadurch dem Verkoken des Brennraumes entgegengewirkt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt im Schnitt eine luftgekühlte dreizylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschine in Sternformbauart, wobei zur vereinfachten Darstellung nur ein Zylinder gezeichnet ist.
Ein nicht dargestellter Hubschrauber ist mit gleichachsigen, gegenläufigen Drehflügeln. 1, 2 versehen, welche von der Zweitakt-Brennkraftmaschine 3 angetrieben sind. Die Brennkraftmaschine 3 ist bei 4 drehbar an der Hubschrauberzelle gelagert, so daß sowohl das Brennkraftmaschinengehäuse 5 als auch die Kurbelwelle 6 Drehungen mit entgegengesetzten Drehrichtungen ausführen. Die entgegengesetzten Drehungen werden den Drehflügeln 1 und 2 erteilt, von denen der Drehflügel 1 an der Kurbelwelle und der Drehflügel 2 an gehäusefesten Teilen der Brennkraftmaschine, nämlich den Zylindern 6' befestigt ist.
Die Brennkraftmaschine erhält ein aus dem Brennstoff und einem Zusatz aus Schmieröl bestehendes Brenngemisch durch das zugleich das Drehlager 7, 7' der Brennkraftmaschine aufweisende Rohr 8 zugeführt, welches an der Hubschrauberzelle befestigt ist. Vom Rohr 8 gelangt das Brenngemisch in den Kurbelgehäuseraum 9, in dem in bekannter Weise das Brenngemisch verdichtet wird. Vom Kurbelgehäuseraum 9 gelangt das Brenngemisch durch die kolbengesteuerten Einlaßschlitze 10 in die Brennräume der Zylinder 11. Nach erfolgter Verbrennung werden die Abgase durch die nockengesteuerten Auslaßventile 12 ausgelassen.
Die Schäfte der Auslaßventile 12 erhalten eine Schmiermittelzufuhr durch die Leitungen 13, welche die Führungen 14 über die Einlaßkanäle 15 mit dem Kurbelgehäuseraum 9 verbinden. Durch die Leitungen 13 ist ein Zutritt des Brenngemisches mit dem darin enthaltenen Schmiermittelzusatz zu den Führungen 14 der Schäfte der Auslaßventile 12 ermöglicht. Da die Leitungen 13 beim Lauf der Brennkraftmaschine mit den Zylindern 6' und dem Brennkraftmaschinengehäuse 5 rotieren, werden die im Brenngemisch enthaltenen schwereren Schmierölbestandteile durch Fliehkraftwirkung an die rotationsäußere Wand des Einlaßschlitzes 10 geschleudert, an der die Leitung 13 abzweigt. Außerdem wird der an den Innenwandungen durch Niederschlag von Schmieröl entstehende Film durch Fliehkraftwirkung ständig in Richtung auf die Leitung 13 und die Führung 14 gefördert.

Claims

PATENTANSPRUCH: Schmiervorrichtung für die im Zylinderkopf hängend angeordneten Auslaßventile einer Zweitakt-Brennkraftmaschine mit sternförmig angeordneten, umlaufenden Zylindern und vom Kolben gesteuerten, aus dem Kurbelgehäuse mit Brennstoff-Luft-Öl-Gemisch gespeisten Einlaßkanälen, insbesondere zum Antrieb von Hubschrauberdrehflügeln, von denen ein Drehflügel mit der Kurbelwelle und der andere mit gehäusefesten Teilen der Brennkraftmaschine kinematisch gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Einlaßkanälen (15) vor den Einlaßschlitzen (10) Leitungen (13) zu den Führungen (14) der Auslaßventile (12) abgezweigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 259 845; USA.-Patentschrift Nr. 1321338.