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Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyäthylenen Die Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von als Kunststoffe verwendbaren hochmolekularen
Polyäthylenen mit Molekulargewichten über 2000, vorzugsweise über 10000. Im allgemeinen
können sogar bei entsprechenden Katalysatorkonzentrationen Polyäthylene von einer
Molekulargröße erhalten werden, die über derjenigen liegt, die bisher als obere
Grenze für die technisch zugänglichen Polyäthylene angesehen wurde. Diese Grenze
liegt etwa bei Molekulargewichten von rund 50000, wobei diese Zahl nicht mehr bedeuten
soll als die Angabe, daß Lösungen derartiger Polyäthylene eine bestimmte Viskosität
zeigen. Die Berechnung der Viskositätszahl (Ç) daraus erfolgt auf Grund einer Gleichung,
die von Schulz und B 1 a s c h k e (Journal für praktische Chemie, Bd. 158 [1941],
S.130 bis 135, Gleichung 5 b, S. 132) beschrieben wurde, wobei die darin erwähnte
spezifische Viskosität gemäß Fox, Fox und Flory, J. Am Soc., 73 (1951), S. 1901,
korrigiert wurde. Aus dieser Viskositätszahl wurde das wie oben angegebene mittlere
Molekulargewicht von 50 000 mit Hilfe einer abgewandelten Form der von R. Ho u wink,
Journal für praktische Chemie, Neue Folge 157 (1940), S. 15, 16, beschriebenen Formel
(5) errechnet: MG = K. (a, wobei mit den Konstanten K = 2,51 - 104 und a = 1,235
für diesen neuen Kunststoff gerechnet wurde. Im Sinne einer solchen Definition des
Molekulargewichts kann man bei geeigneten Katalysatorkombinationen und -konzentrationen
nach der Erfindung Polyäthylene mit Molekulargewichten bis zu 3000000 und darüber
erhalten.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Polyäthylene sind, wie bereits ausgeführt,
außerordentlich hochmolekular. Sie haben einen Erweichungspunkt bzw.
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Schmelzpunkt über 1300 C. Sie sind bei Raumtemperatur in allen Lösungsmitteln
völlig unlöslich. Die niedrigermolekularenunterihnen (bis zu einem Molekulargewicht
von etwa 100000) lösen sich teilweise erst oberhalb 700 C, die höhermolekularen
(mit einem Molekulargewicht über 100000) teilweise erst oberhalb 1000 C. Die Temperaturbeständigkeit
der neuen Produkte ist größer als die der bekannten Polyäthylene. Beim Erwärmen
der neuen Produkte auf Temperaturen über 2500 C behalten sie ihre weiße Farbe, während
die Farbe der bekannten Produkte zwischen 200 und 2500 C nach Grau umschlägt. Die
Beständigkeit der neuen Produkte gegen Oxydation durch Luftsauerstoff ist ebenfalls
größer.
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Die neuen Polyäthyhlene zeigen eine hohe Kristallinität, was für
hochmolekulare Kohlenwasserstoffe außerordentlich ist. Die Kristallinität bleibt
bis über 1000 C unverändert und verschwindet erst in der Nähe des Erweichungspunktes.
Der Kristallinitätsgrad beträgt, wie Röntgendiagramme zeigen, im allgemeinen etwa
80 ovo und ist vielfach höher. Natürlich kommen auch geringere Werte vor.
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In chemischer Beziehung handelt es sich um Produkte, die eine völlig
lineare Struktur aufweisen und praktisch keine Verzweigungen besitzen. Auf hundert
Methylengruppen enthalten die erfindungsgemäßen Produkte höchstens drei Methylgruppen.
Im allgemeinen ist der Prozentsatz der Methylgruppen noch wesentlich geringer und
beträgt höchstens 0,030/0, vielfach sogar unter 0,010/0. Ultrarotspektralaufnahmen
der erfindungsgemäßen Produkte zeigen im Gegensatz zu denen der bisher bekannten
Polyäthylene keine charakteristische Methylbande.
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Die Zerreißfestigkeit beträgt mindestens 100kg/cm2, vielfach über
200 kg/cm2. Die Zugfestigkeit im ungereckten Zustand beträgt mehr als 200kg/cm2
in nach Dehnung orientierten Folien bis zu 3000 kg/cm2.
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Die Produkte können ohne weiteres z. B. zwischen erhitzten Platten
zu klar durchsichtigen, elastischen und biegsamen Platten oder Folien verarbeitet
werden. Sie sind auch zur Verarbeitung in Strangpressen oder im Spritzgußverfahren
geeignet. Sie sind in der Kälte reckbar und lassen sich in dieser Weise zu Bändern,
Drähten oder Fäden hoher Elastizität und Festigkeit ausziehen, wie sie mit Polyäthylen
anderer Herstellung noch niemals erhalten werden konnten. Die Produkte zeigen schon
während der Verarbeitung eine bemerkbare Neigung zur Faserbildung. Sie können im
geschmolzenen Zustand nach
den beim Spinnen von Superpolyamidfasern
üblichen Methoden zu Fäden gesponnen werden. Die aus den neuen Polyäthylenen hergestellten
Fäden können als Fasern für industrielle Zwecke verwendet werden.
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Die deutschen Patente 973 626, 1 004 810 und 1 008 916 betreffen
Verfahren zur Herstellung von solchen hochmolekularen kunststoffartigen Polyäthylenen
durch Zusammenbringen von Äthylen mit Katalysatoren, die aus Mischungen von Aluminiumtrialkylen
mit Verbindungen der Metalle der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems
bestehen.
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Das Patent 1 016 022 bezieht sich ebenfalls auf die Herstellung von
hochmolekularen Polyäthylenen, wobei das in den drei vorgenannten Vorpatenten beschriebene
Grundverfahren dahin abgeändert wird, daß man an Stelle oder neben aluminiumorganischen
Verbindungen organische Verbindungen des Magnesiums und/oder Zinks verwendet.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyäthylenen
durch Polymerisation von Äthylen in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren aus
Mischungen von Organometallverbindungen mit Verbindungen der Metalle der IV. bis
VI. Nebengruppe des Periodischen Systems gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man als Organometallverbindungen metallorganische Komplexverbindungen des Aluminiums,
Magnesiums oder des Zinks untereinander oder mit Alkalihydriden oder mit Alkalialkylen
oder Alkalialkyle allein, auch zusammen mit metallorganischen Verbindungen des Aluminiums,
Magnesiums und/oder des Zinks, verwendet.
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Es ist bereits bekannt, flüssiges Äthylen bei Temperaturen unter
9,60 C bei niedrigen Drücken zu polymerisieren, wobei als Bestandteile von Katalysatorkombinationen
Alkalialkyle verwendet wurden.
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Diese alkaliorganischen Verbindungen werden in Kombination mit Metallen
der VIII. Gruppe und I. Untergruppe des Periodischen Systems benutzt. Soweit Verbindungen
dieser Metalle verwendet werden, werden die Bedingungen derart gewählt, daß freie
Metalle entstehen. Nach einer anderen Ausführungsform dieses Verfahrens werden grundsätzlich
verschiedene Kombinationen als Katalysatoren benutzt, nämlich Peroxyde in Gegenwart
von Ionen des Silbers, Titans, Vanadiums, Chroms, Mangans, Eisens, Kobalts, Nickels
und Kupfers. Die Ionenform der angewandten Metalle ist hierbei von ausschlaggebender
Bedeutung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist diesem bekannten Verfahren in
bezug auf Wirksamkeit der Katalysatoren und damit Geschwindigkeit der Polymerisation
zu hochmolekularen Polyäthylenen überlegen.
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Als alkaliorganische Verbindungen nach der Anmeldung können Alkalialkyle,
z. B. Lithium-, Natrium- oder Kaliummethyl, -äthyl, -propyl, -benzyl, -isobutyl
oder auch höhere Alkalialkyle benutzt werden. Man kann aber auch Komplexverbindungen
dieser Alkalialkyle mit organischen Verbindungen des Aluminiums, Magnesiums oder
Zinks benutzen, wie sie in den den Vorpatenten 973 626, 1 004 810, 1008916, 1012460,
1016022 und 1016023 zugrunde liegenden Druckschriften enthalten sind, z. B. mit
Aluminiumtrialkylen oder Alkylaluminiumhalogeniden. Schließlich kann man auch Komplexverbindungen
von Alkalihydriden mit metallorganischen Verbindungen des Aluminiums, Magnesiums
oder
Zinks verwenden. Es können also Verbindungen der Formeln Na [A1(C2H5)4], Li[Al(CH3)SH2];
Na [Al(C6H5)H], MgtAl(C2H5)4i2 angewandt werden. Die geschilderten metallorganischen
Verbindungen werden erfindungsgemäß zusammen mit Verbindungen der Metalle der IV.
bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems verwendet. So können z. B. Verbindungen
des Titans, Zirkons, Hafniums, Thoriums, Urans, Vanadins, Niobs, Tantals, Chroms,
Molybdäns und Wolframs verwendet werden. Mit besonderem Vorzuge werden Verbindungen
des Titans, Zirkons oder Chroms angewandt. Als Verbindungen der genannten Metalle
sind insbesondere geeignet: Halogenide, z. B. Chloride oder Bromide, Oxyhalogenide,
z. B. Oxychloride, komplexe Halogenide, z. B. komplexe Fluoride, frisch gefällte
Oxyde oder Hydroxyde oder organische Verbindungen, z. B. Alkoholate, Acetate, Benzoate
oder Acetylacetonate. Ein ganz besonders wirksamer Katalysator der erfindungsgemäßen
Art wird erhalten, wenn man z. B. Titan- oder Zirkontetrachlorid, -oxychlorid oder
-acetylacetonat mit metallorganischen Alkaliverbindungen vermischt. Ein solcher
Katalysator führt Äthylen schon bei niedrigen Drücken von unter 100 Atm und bei
Temperaturen unter 1000 C sehr rasch in hochmolekulares Polyäthylen über.
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Die bekannten Hochdruckverfahren haben den weiteren Nachteil, daß
in einem Versuchsgang immer nur eine relativ geringe Menge von etwa 15 bis 20 ovo
des eingesetzten Äthylens in Polyäthylen umgewandelt wird. Gemäß der Erfindung dagegen
wird das eingesetzte Äthylen in einem Versuchsgang weitgehend umgewandelt. Auch
braucht das Äthylen beim Verfahren gemäß der Erfindung nicht so rein zu sein wie
bei den bekannten Verfahren.
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Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren kann bei vergleichsweise
niedrigen Drücken von 10 bis 100 Atm durchgeführt werden. Man kann auch bei Drücken
von weniger als 10 Atm, sogar bei atmosphärischem oder unteratmosphärischem Druck
arbeiten. Selbstverständlich bleiben die Wirkungen der neuen Katalysatoren auf das
Äthylen grundsätzlich unverändert, wenn der Druck auf eine beliebige, technisch
noch mögliche Höhe gesteigert wird.
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Die neuen Polymerisationskatalysatoren sind schon bei Raumtemperatur
und darunter wirksam. Es ist vorteilhaft, bei höherer Temperatur, insbesondere über
500 C, zu arbeiten. Ein Arbeiten bei Temperaturen oberhalb 2500 C ist nicht zweckmäßig,
da die Katalysatoren sich bei dieser Temperatur bereits in erheblichem Maße zersetzen.
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An Stelle von reinem Äthylen können auch äthylenhaltige Gasmischungen
ohne weiteres erfindungsgemäß verarbeitet werden, z. B. Gase, die beim Cracken von
gesättigten Kohlenwasserstoffen, z. B.
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Äthan oder Propan, oder von Erdöl und seinen Fraktionen, oder bei
der entsprechend geleiteten Fischer-Tropsch-Synthese entstehen und gegebenenfalls
von anderen Olefinen befreit sind.
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Hierbei und auch sonst kann es zweckmäßig sein, in Gegenwart von
Lösungsmitteln zu arbeiten. Diese Lösungsmittel dürfen aber die Dissoziation der
Metallverbindugen nicht fördern. Dementsprechend kommen Wasser, Methanol und andere
Lösungsmittel mit hoher Dielektrizitätskonstante nicht in
Frage.
Darüber hinaus würden solche Lösungsmittel die Organo-Verbindungn der Alkalien zerstören.
Es müssen vielmehr indifferente Lösungsmittel, in denen die Metallverbindungen unlöslich
sind und nicht dissoziieren, verwendet werden. Als solche sind geeignet aliphatische
und hydroaromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Pentan, Hexan, Cyclohexan, Tetrahydronaphthalin,
Dekahydronaphthalin, höhere, bei der Reaktionstemperatur flüssige Paraffine, aromatische
Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol oder Xylol, halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
z. B. ortho-Dichlorbenzol oder chlorierte Naphthaline, Äther, z. B. Dibutyläther,
Dioxan oder Tetrahydrofuran.
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Die Lösungsmittel werden in solchen Mindestmengen angewandt, daß
ein Rühren der Reaktionsmischung auch gegen Ende der Reaktion noch möglich ist.
Im. allgemeinen ist diese Rührbarkeit noch gegeben, wenn die Reaktionsmischung am
Ende der Reaktion 10 bis 40 O/o Polyäthylen enthält. Nach oben bestehen lediglich
Grenzen in bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
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Beispiel 1 10 ccm einer 6molaren Lithiumbutyllösung in Benzol wurden
zusammen mit 1 g Zirkoniumtetrachlorid und 70 ccm Hexan während 2 Stunden in einer
Kugelschwingmühle unter Luftabschluß vermahlen. Die gebildete schwarzbraune Suspension
wurde unter Stickstoff in einen 200-ccm-Autoklav gefüllt und 40 g Äthylen aufgepreßt.
Der Autoklav wurde darauf unter Schütteln auf 100 bis 1100 C erhitzt. Der Druck
stieg dabei auf 80 Atm. Schon nach 4 Stunden hatte der Druck bis auf 25 Atm abgenommen,
nach weiteren 20 Stunden fiel er bis auf 10 at.
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Nach dem Erkalten wurden 3 g Äthylen abgelassen.
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Im Autoklav verblieb ein dicker Brei von Polyäthylen in Hexan, der
durch Katalysatorreste graugefärbt war. Zur Reinigung wurde das Polyäthylen, nachdem
es durch Filtrieren vom Lösungsmittel abgetrennt war, mit methanolischer Salzsäure
gekocht, wobei die im Polyäthylen enthaltenen Katalysatorreste herausgelöst wurden.
Zur Entfernung noch anhaftender Salzsäure wurde das Produkt anschließend mit Methanol
und Aceton gewaschen. So wurden 35 g eines pulvrigen, rein weißen Polyäthylens erhalten.
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An Stelle von Zirkonium-tetrachlorid kann man auch entsprechende
Mengen Titantetrachlorid, Thorium(IV)-acetylacetonat oder Chrom(III)-chlorid verwenden
wobei die Reaktion analog verläuft.
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Beispiel 2 Aus 12 g Natriumaluminiumtetramethyl (hergestellt analog
Natriumaluminiumtetraäthyl, Journal of Organic Chemistry, Bd. 5 r1940], S. 111)
wurden mit 80 ccm Hexan in einer Kugelschwingmühle durch 1stündiges intensives Vermahlen
unter Luftabschluß eine feine Suspension hergestellt. Zu dieser Suspension wurde
unter Rühren 4 g in 20 ccm Hexan gelöstes Titantetrachlorid zugetropft, wobei sich
die Suspension schwarz färbte und eine Gasentwicklung bemerkbar war. Diese schwarze,
feine Suspension wurde dann in einen 200-ccm-Autoklav gefüllt, 40 g Äthylen aufgepreßt
und der Autoklav unter Schütteln auf 100 C erwärmt. Der Druck stieg dabei anfänglich
von 50 auf 80 Atm und fiel im Verlauf
von 20 Stunden auf 25 at. Nach dem Abkühlen
wurden 7 g Äthylen abgeblasen. Der Autoklav enthielt 30 g durch den Katalysator
grauschwarzgefärbtes, in Hexan feinverteiltes Polyäthylen, das zur Reinigung von
Lösungsmittel abfiltriert und mit methanolischer Salzsäure ausgekocht wurde. Nach
dem Auswaschen mit Methanol und Aceton und Trocknen bei 80 bis 1000 C verblieb ein
reinweißes, feinpulveriges Produkt.
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Beispiel 3 100g einer nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift
1 038 043 aus Crackolefinen gewonnenen Mischung von Aluminiumtrialkylen der durchschnittlichen
Zusammensetzung des Aluminiumtridodecyls wurden unter Stickstoff in 200 ccm hydrierten
Fischer-Tropsch-Dieselöls vom Siedepunkt 200 bis 2500 C gelöst und unter intensivem
Rühren mit 10g Natrium auf 130 bis 1500 C erhitzt. Die Lösung färbt sich dunkel
durch ausgeschiedenes Aluminium und ein Teil des Natriums geht in Lösung.
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Das Aluminium ballt sich beim langsamen Abkühlen der Mischung auf
etwa 900 C mit dem überschüssigen Natrium zusammen, die Lösung klärt sich und kann
vom festen Bodenkörper abgegossen werden. Im Gegensatz zum Natriumaluminiumtetramethyl
des zweiten Beispiels bleibt die komplexe Verbindung der durchschnittlichen Zusammensetzung
Na(C12H25)4Al in dem Dieselöl gelöst. Für die Herstellung der Aluminiumtrialkyle
und der komplexen Verbindung Na(Ct2H95)4Al wird hier kein Schutz begehrt.
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Je 50 ccm Lösung wurden dann zu folgenden Versuchen verwandt: a)
Zu 50 ccm der wie oben beschrieben hergestellten Lösung wurden 600 ccm hydriertes
Fischer-Tropsch-Dieselöl gegeben. Diese Lösung wurde in ein l-l-Glasgefäß gefüllt
und dazu unter Rühren und Luftabschluß 1 g in 50 ccm Dieselöl gelöstes Titantetrachlorid
zugetropft, wobei sich die Lösung unter Ausscheidung eines feinverteilten Niederschlags
schwärzte. Unter kräftigem Rühren wurde nun bei 70 bis 900 C Äthylen eingeleitet,
das sich im Reaktionsgefäß zu Polyäthylenfäden und -knäueln polymerisierte, die
sich aus dem Lösungsmittel langsam ausschieden. Die Äthylenzugabe wurde so geregelt,
daß das nichtpolymerisierte Äthylen im Blasenzähler der Abgangsleitung nur leicht
perlte. Nach 5 Minuten wurde der Versuch beendet und das entstandene Polyäthylen,
wie im Beispiel 2 beschrieben, aufgearbeitet. Es wurden so 75 g eines reinweißen,
sehr feinpulverigen Polyäthylens erhalten. b) 50 ccm der oben beschriebenen Lösung
wurden mit 3 g Thorium(IV-acetylacetonat versetzt und die gelbgefärbte Lösung mit
30 ccm hydrierten Fischer-Tropsch-Dieselöls verdünnt. Die gesamte Lösung wurde nun
unter Stickstoff in einen 200-ccm-Autoklav gefüllt und 33 g Äthylen aufgepreßt.
Unter Schütteln wurde der Autoklav auf 900 C erhitzt, wobei der Druck bis auf 50
at stieg. Nach 15 Stunden war der Druck bis auf 15 at abgefallen. Nach dem Erkalten
und Ablassen des nicht polymerisierten Äthylens (insgesamt 8 g) verblieben im Autoklav
22g in Hexan suspendiertes, pulveriges Polyäthylen, das in der im Beispiel 2 beschriebenen
Weise aufgearbeitet wurde.
c) 50 ccm Lösung der beschriebenen Art
wurden mit 350 ccm hydrierten Fischer-Tropsch-Dieselöls verdünnt und mit 2 g Zirkoniumtetrachlorid
2 Stunden in einer Kugelschwingmühle intensiv vermahlen. Die entstandene dunkelbraune
Suspension wurde unter Stickstoff in einen l-l-Rührautoklav gefüllt und unter einem
konstanten Athylendruck von 10 at auf 900 C erhitzt. Nach 10 Stunden wurde der Versuch
abgebrochen. Nach dem Ablassen des überschüssigen Äthylens wurde das im Autoklav
befindliche Polyäthylen nach Abtrennung des Dieselöls in der im Beispiel 2 beschriebenen
Weise aufgearbeitet. Es wurde so 85 g reinweißes, feinpulveriges Polyäthylen gewonnen.
d) 50 ccm Komplexsalzlösungen wurden mit 150 ccm hydrierten Fischer-Tropsch-Dieselöls
und 1,5 g Chrom(III)-bromid versetzt und 2 Stunden in einer Kugelschwingmühle intensiv
vermahlen. Die entstandene schwarze Suspension wurde darauf unter Stickstoff in
einem 500-ccm-Autoklav mit 65 g Äthylen versetzt.
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Der anfängliche Druck von 45 at stieg beim Erwärmen auf 1000 C unter
Schütteln bis auf 100 at und nahm im Verlauf von 40 Stunden bis auf 25 at ab. Nach
dem Erkalten wurden 11 g Äthylen abgelassen. Im Autoklav verblieb ein in Dieselöl
feinsuspendierter Brei von ithylenpolymeren, der nach Reinigung 50 g eines weißen,
feinen Polyäthylenpulvers ergab.
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Beispiel 4 29,3 g Aluminium-tri-n-butyl, in 35 ccm Hexan gelöst,
wurden unter Rühren mit 13,4 ccm einer 11 n-Natriumhydridsuspension in Hexan versetzt.
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Beim Erwärmen der Mischung löst sich das Natriumhydrid quantitativ
auf. Die Lösung bleibt beim Erkalten klar. Es kristallisiert nicht aus. Beim Abdampfen
des Hexans im Vakuum bleibt als Rückstand das kristallisierte Komplexsalz Natriumaluminium-tributylhydrid.
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10,5 g des so hergestellten Natriumaluminiumtributylhydrids wurden
in 250 ccm Hexan gelöst und 4 g Titantetrachlorid, gelöst in 20 ccm Hexan, zugetropft,
wobei die Lösung sich schwarz färbt. Die von taktmischung wurde 30 Minuten bei 40
bis 600 C gerührt, mit 2,21 Fischer-Tropsch-Dieselöl verdünnt und Äthylen eingeleitet.
Nach 3 Stunden Reaktionsdauer bei 60 bis 900 C hatte sich eine breiige Suspension
von Polyäthylen in Fischer-Tropsch-Dieselöl gebildet. Das Reaktionsgemisch wurde
durch Absaugen vom Suspensionsmittel befreit und das Polyäthylen zur Reinigung mit
butanolischer Salzsäure bei 90 bis 1000 C 2 Stunden behandelt, wobei die im Polyäthylen
enthaltenen Katalysatorreste herausgelöst wurden. Anschließend wurde mit Methanol
und Aceton gewaschen und getrocknet, und man erhielt 215 g Polyäthylen.
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Beispiel 5 In 500 ccm zum Sieden erhitztes wasserfreies Toluol wurden
250 ccm ätherische, 2 n-Äthylmaguesiumchloridlösung unter heftigem Rühren eingetropft.
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Hierbei fiel die Griguardverbindung als weißes Pulver aus, während
der Äther abdestillierte. Durch Abdestillieren des Toluols im Vakuum wurde die ätherfreie
Grignardverbindung erhalten. 9 g des so hergestellten ätherfreien Äthylmagnesiumchlorids
wurden
zusammen mit 11,5 g Aluminiumtriäthyl und 25 ccm Hexan in einem 200-ccm-Autoklav
6 Stunden unter starkem Schütteln auf 1000 C erhitzt. Nach dem Erkalten wurden beim
Eindampfen der abzentrifugierten Hexan-Lösung 7,5 g des komplexen Magnesium-dialuminiumoctäthyls
in Form eines dicken Öls erhalten, Zusammensetzung: 7,6 °/o Mg, 17,0e/9 Al. Berechnet
für Mg [Al(C2H4]2 , : Mg 7,84 O/o, Al 17,4 0/G.
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Die 7,5 g Magnesium-dialuminiumoctäthyl wurden in 100 ccm Hexan gelöst
und 4,5 g Titantetrachlorid, gelöst in 50 ccm Hexan, unter starkem Rühren bei 60
bis 800 C zugetropft. Die Kontaktmischung wurde unter Stickstoff in einen 500-ccm-Autoklav
übergeführt, 75 g Äthylen aufgepreßt und unter Schütteln auf 1000 C erhitzt. Der
Druck nahm im Verlauf von 10 Stunden bis auf 5 atü ab. Nach dem Erkalten wurden
5 g Athylen abgeblasen. Im Autoklav verblieb ein in Hexan feinsuspendierter Brei
von Athylenpolymeren, der nach Reinigung 66 g eines weißen Polyäthylenpulvers darstellte.
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Beispiel 6 Zu 6 g Zinkdiäthyl (hergestellt nach dem in Ann., 152,
S. 321 [1869], beschriebenen Verfahren), gelöst in 50 ccm Heptan, wurden unter Stickstoff
5,8 g Aluminiumtriäthyl, gelöst in 50 ccm Heptan, unter starkem Rühren zugetropft
und die Mischung während einer Stunde bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels erhitzt.
Nach Abkühlung wurde die Mischung, zusammen mit 4 g Zirkontetrachlorid, 2 Stunden
in einer Kugelschwingmühle vermahlen, die entstandene schwarze Suspension unter
Stickstoff in einen 500 ccm-Autoklav übergeführt, 65 g Äthylen aufgepreßt und 15
Stunden bei 900 C geschüttelt. Der Druck fiel dabei auf 22 atü. Nach dem Erkalten
wurden 9 g Äthylen abgeblasen. Der Autoklav enthielt eine breiige Suspension von
Polyäthylen in Heptan. Nach üblicher Reinigung wurden 52 g weißen Polyäthylens erhalten.
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Beispiel 7 50 g nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1038043,
Beispiel4, hergestelltes Aluminiumtrihexyl wurden unter Stickstoff in 200 ccm durchhydriertem
Fischer-Tropsch-Dieselöl vom Siedepunkt 200 bis 2500 C gelöst und unter intensivem
Rühren mit 10 g Kalium auf 120 bis 1300 C erhitzt. Die Lösung färbt sich dunkel
durch ausgeschiedenes Aluminium, und ein Teil des Kaliums geht in Lösung.
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Beim langsamen Abkühlen setzt sich das Aluminium mit dem überschüssigen
Kalium ab. Die Lösung klärt sich und kann vom festen Bodenkörper abgegossen werden.
Die komplexe Verbindung der Zusammen setzungKAl(C6Hj3)4 ist im Dieselöl gelöst.
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Zu 50 ccm der wie oben beschrieben hergestellten Lösung wurden 600
ccm durchhydriertes Fischer-Tropsch-Dieselöl gegeben, diese Lösung in ein l-l-Glasgefäß
gefüllt und dazu unter Rühren und Luftabschluß 2,5 g in 50 ccm Dieselöl gelöstes
Titantetrachlorid zugetropft, wobei sich die Lösung schwärzte. Unter kräftigem Rühren
wurde bei 60 bis 900 C Äthylen eingeleitet. Nach 30 Minuten war das Reaktionsgemisch
breiig, das Äthylen war zu Polyäthylen polymerisiert worden. Das Reaktionsgemisch
wurde, wie im Beispiel 2 beschrieben, aufgearbeitet.
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Es wurden so 153 g eines reinweißen, sehr feinpulverigen Polyäthylens
erhalten.