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Vorrichtung zum Be- und Entladen eines kontinuierlich bewegten Fließbandes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Be-und Entladen eines kontinuierlich
bewegten Fließbandes.
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Es ist eine Vorrichtung zum Umladen von Flaschen von einem Förderband
auf ein parallel laufendes Förderband unter gleichzeitigem Umlegen der auf dem ersten
Förderband auf dem Kopf stehenden Flaschen um 1800 bekannt. Bei dieser Vorrichtung
dienen zum Umladen der Flaschen mit beweglichen Gabeln verbundene schwingende Schaufeln,
die sich während ihrer Umladebewegung mit gleicher Geschwindigkeit wie das Förderband
bewegen. Es findet jedoch keine Übergabe der Flaschen an eine ortsfeste Stelle statt,
oder umgekehrt.
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Weiterhin ist eine Einrichtung bekannt, um Behälter, die an einer
endlosen umlaufenden Kette aufgehängt sind, auf ein danebenliegendes, in gleicher
Richtung umlaufendes Förderband abzulegen. Das Umladen erfolgt hierbei mit Hilfe
von Stößeln, die an einer endlosen Kette befestigt sind, die mit der gleichen Geschwindigkeit
umläuft wie die Förderkette und das Förderband. Bei dieser bekannten Einrichtung
sind zum Entladen des Förderbandes an eine ortsfeste Stelle ebenfalls keine besonderen
Vorkehrungen getroffen. Auch kann die Umladevorrichtung mit der Förderkette oder
dem Förderband nicht gekuppelt werden.
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Es ist ferner eine Einrichtung zum Verpacken länglicher Gegenstände,
wie z. B. Zigarren, Bleistifte u. ä., bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung
gelangen die Gegenstände aus einem oben gelegenen Raum in ortsfeste, mit lotrechten
Zwischenwänden ausgestattete Beladestände und von dort in oben offene Aufnahmetröge,
die auf einem Förderband gelagert sind. Dabei ist eine Umladevorrichtung angeordnet,
die über synchron laufende Nockenscheiben so in Tätigkeit gesetzt wird, daß sie
während des durch Verschieben erfolgenden Umladens die Bewegung des Förderbandes
auf einer kurzen Wegstrecke mitmacht. Die Umladevorrichtung ist aber mit dem Förderband
ebenfalls nicht kuppelbar.
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Bei einer weiterhin bekannten Vorrichtung zum Fördern von Keramikkörpern
von einer ersten Presse zu einer zweiten Presse und zum Trockenraum ist ein um eine
lotrechte Säule schwingbarer Arm angeordnet, der mittels eines Saugkopfes je einen
Keramikkörper von einem Förderband abhebt und zur zweiten Presse befördert. Hierbei
fehlt jedoch ein zwischen das Förderband und die Fördersäule eingeschalteter Schlitten,
der zeitweise mit dem Förderband gekuppelt ist.
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Schließlich ist eine Abladevorrichtung bekannt, die einen zum Abladen
vorübergehend die Bewegung des Förderbandes mitmachenden Abladeschlitten aufweist,
der nach dem Abladen unter Einwirkung eines Rückstellgliedes in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt. Dieser Abladeschlitten umfaßt ferner auch das Förderband von unten
her und an den Seiten; der Schlitten wird dort jedoch von dem Fördergutstück selbst
mitgenommen und nicht vorübergehend mit dem Förderband gekuppelt und besitzt auch
nicht auf beiden Seiten eine heb- und senkbare Stütze.
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Demgegenüber soll durch die vorliegende Erfindung eine in zuverlässiger
Weise arbeitende Vorrichtung zum Be- und Entladen eines kontinuierlich bewegten
Fließbandes mit Werkstücken komplizierter Form, insbesondere von Kurbelwellen, geschaffen
werden, bei der im Bereich eines das Werkstück auf das Fließband aufgebenden Beladestandes
bzw. eines das Werkstück von dem Fließband abnehmenden Beladestandes eine Umladevorrichtung
angeordnet ist.
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Bei einer solchen Vorrichtung besteht die Erfindung darin, daß die
Umladevorrichtung einen während der Zeit des Umladens des Werkstückes vorübergehend
mit dem Fließband kuppelbaren, dieses von unten und an den Seiten umfassenden und
an seinen Seiten mit heb- und senkbaren Stützen versehenen Schlitten aufweist, der
unter Einwirkung eines Rückstellgliedes in seine Ausgangsstellung zu-
rückkehrt,
sowie eine ortsfest angeordnete Umsetzvorrichtung umfaßt, die zwischen einer über
dem Fließband liegenden, den Kupplungsvorgang des Schlittens zulassenden Bereitschaftsstellung,
welche in Förderrichtung des Fließbandes vor der Bereitschaftsstellung des Schlittens
liegt, und zwischen der Beschickungsstelle oder der Austragstelle einer Bearbeitungsmaschine
hin- und herbewegbar ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn der
Schlitten durch quer zur Förderrichtung des Fließbandes gerichtete, auf beiden Seiten
desselben angeordnete, ausschieb- und einziehbare Kupplungsstifte (Finger) mit dem
Fließband kuppelbar ist, die in Abhängigkeit von der Bereitschaftsstellung der Umsetzvorrichtung
über dem Fließband in die Kupplungsstellung mittels eines Arbeitszylinders gegenläufig
ausschiebbar sind.
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Dabei kann die Umsetzvorrichtung aus einem an einem senkrechten Pendelarm
elastisch aufgehängten Traghaken bestehen, und der in seiner Ausschlagweite durch
elastische Dämpfungsvorrichtungen begrenzte Pendelarm kann an dem freien Ende eines
waagerechten Schwenkarmes angeordnet sein.
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Der Traghaken ist vorzugsweise an einer Stange angebracht, die in
dem senkrechten Pendelarm mittels eines Hubzylinders höhenverstellbar ist.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Beschreibung des in der
Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Beladen eines
Fließbandes mit Motorkurbelwellen bzw. zum Entladen dieses Fließbandes. Es zeigt
Fig. 1 eine Endansicht des Schlittens einer auf die (im Querschnitt dargestellte)
Förderbahn des Fließbandes aufgebauten Belade- bzw. Entladevorrichtung sowie eines
Gliedes dieses Fließbandes, Fig. 2 eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 1 mit teilweise
im Schnitt dargestellten Einzelheiten, Fig. 3 die quer zur Förderrichtung des Fließbandes
gesehene Seitenansicht eines Schlittens mit Veranschaulichung der Umladung der Werkstücke
zwischen Fließband und Tragarm, und umgekehrt, Fig. 4 eine Draufsicht des Schlittens
auf dem Fließband mit einem Fließbandglied im waagerechten Teilschnitt und den Wahlregistrierorganen,
mit denen es versehen ist, Fig. 5 einen Aufriß des Tragbaumes, der dem Schlitten
an jedem Belade- bzw. Entladestand zugeordnet ist, Fig. 6 einen ähnlichen, in größerem
Maßstab gehaltenen Aufriß dieses Tragbaumes mit teilweise im Schnitt gezeigten Einzelheiten,
die namentlich die Anordnung des beweglichen Tragarmes veranschaulichen, Fig. 7
die Einzelansicht des Tragarmes entsprechen Pfeil VII in Fig. 6, Fig. 8 eine Einzelansicht
entsprechend Pfeil VIII in Fig. 6, die den Antrieb des beweglichen Tragarmes zeigt,
Fig. 9 in schematischer Draufsicht die Lagerung des Tragbaumes an einem Stand zum
Aufladen des Werkstückes auf das Fließband, Fig. 10 in ähnlicher Ansicht die Lagerung
des Tragbaumes an einem Stand zum Abladen des Werkstückes vom Fließband, Fig. 11
Wählorgane eines Fließbandgliedes im Schnitt entsprechend der Linie XI-XI in Fig.
4, Fig. 12 eine Tabelle der einzelnen Wählerkombinationen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der
Belade- und Entladevorrichtungen vorgesehen sind.
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In den Fig. 1 bis 4 bezeichnet 1 wagenartige Tragglieder, aus denen
sich das fortlaufend fördernde Fließband zusammensetzt. Jedes Glied ist mit Rollen
2 versehen, die sich auf den Schienen 3 des Fließbandgestells fortbewegen. Die einzelnen
Glieder 1 sind miteinander durch die Antriebskette 4 verbunden und an der Oberseite
je mit einem Werkstückträger 5 versehen. Dieser besteht im vorliegenden Beispiel
aus zwei Traggabeln, die denselben Zwischenabstand wie die mittleren Lagerzapfen
der Kurbelwellen 6 haben, die hier befördert und quer zum Fließband umgeladen werden
sollen.
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An jedem Stand zur Entnahme der Werkstücke vom Fließband bzw. zum
Abladen der Werkstücke auf das Fließband ist ein Schlitten 7 a angeordnet, dessen
U-förmiger Rahmen aus zwei lotrecht angeordneten, in der Querrichtung miteinander
vereinigten Schilden 7 zusammengesetzt ist und das Fließband mit Ausnahme seiner
Oberseite umgibt.
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Der Schlitten 7 a ist parallel zum Fließband auf Rollen 8 verschiebbar,
mit denen die Schilde oder Wangen 7 versehen sind. Die Rollen 8 laufen auf einer
Rollbahn, die an der Außenseite der Schienen 3 des Fließbandgestells vorgesehen
ist. Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird dieser Schlitten in der Gegenrichtung der
Förderrichtung 9 des Fließbandes durch zwei seitliche Gegengewichte 10 angezogen,
deren über am Fließbandgestell befestigte Seilrollen 12 führende Seile 11 bei 13
an den Wangen 7 des Schlittens eingehängt sind. Der Schlitten wird auf diese Weise
in einer gegebenen Wartestellung im Anschlag gegen am Gestell befestigte Widerlager
14 gehalten; etwas weiter in der Förderrichtung des Fließbandes hängt über diesem
normalerweise in Wartestellung ein Haken 15 herunter, der zum Arm eines noch zu
beschreibenden beweglichen Tragbaumes gehört. Der Schlitten hat die Aufgabe, die
Werkstücke zwischen Fließbandglied 1 und Haken 15 oder umgekehrt zu verladen (Fig.
3).
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Zu diesem Zweck ist der Schlitten 7 a mit einziehbaren Kupplungsgliedern
versehen, die seine Verbindung mit den Traggliedern 1 des Fließbandes und seine
streckenweise Mitnahme durch dieses Fließband gestatten. Diese Verbindung wird mit
Hilfe zweier Fingerl6 erzielt, die quer zu den Schlittenwangen 7 verschiebbar gelagert
sind und mit Fingern 17 zusammenwirken, die in der gleichen Höhe an den Fließbandgliedern
1 angeordnet sind.
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Zwischen den Fingern 16 besteht eine Gelenkverbindung, die ihnen
eine symmetrisch gegenläufige Bewegung erlaubt und für jeden Finger einen am Schild
7 um eine Achse 19 gelagerten Schwinghebel 18 sowie eine bei 21 mit dem Hebel 18
gelenkig verbundene Schubstange 20 aufweist, wobei die beiden Schubstangen 20 außerdem
je an einem der beiden Enden einer Doppellasche 22 angreifen, die in ihrer Mitte
am Schlittenrahmen um einen Zapfen 23 schwingbar gelagert ist.
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Die Finger 16 werden von einem einzigen Antriebsorgan betätigt. Dieses
besteht hier aus einem doppelseitig wirksamen pneumatischen Arbeitszylinder24, der
am Schlittenrahmen befestigt ist und dessen Kolbenstange 25 mit der einen Schubstange
20 zwischen diesen Fingern verbunden ist.
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Das Umladen der Werkstücke zwischen einem Glied 1 des Fließbandes
und dem Haken 15 erfolgt
während des Antriebshubes, den der Schlitten
unter der Wirkung dieses Fließbandgliedes 1 ausführt. Zu diesem Zweck ist der Schlitten
auf jeder Seite mit einer lotrecht auf und ab beweglichen Gabelstütze 26 versehen,
und beide Gabelstützen sind derart angeordnet, daß sie die Kurbelwellen 6 an ihren
äußeren Kurbelzapfen untergreifen. Im vorliegenden Beispiel werden die Gabelstützen
26 mittels eines am Schlittenrahmen befestigten, doppelseitig wirksamen Druckluftzylinders
27 betätigt. Die bewegliche Kolbenstange 28 dieses Druckluftzylinders ist als Zahnstange
ausgebildet und treibt über ein Ritzel 29 eine in den Schilden oder Wangen 7 drehbar
gelagerte Querwelle 30 an. Diese trägt an ihren Enden zwei weitere Ritzel 31, die
mit Zahnstangen 32 kämmen. Diese Zahnstangen 32 sind in den Schlittenwangen 7 auf
und ab verschiebbar und tragen an ihrem oberen Ende die Gabelstützen 26.
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An jedem Entlade- bzw. Beladestand (Fig. 9 und 10) ist ferner ein
Tragbaum 33 angeordnet, an dem der Haken 15 sitzt. Dieser Tragbaum bewirkt die Bewegungen
des Hakens 15 zwischen dessen Wartestellung am Fließband und ortsfesten Auflagen,
die hier je nachdem, ob es sich um die Entnahme von Kurbelwellen 6 von dem Fließband
oder um das Abladen derselben auf das Fließband handelt, quer zu diesem Fließband
angeordneten Beschickungsrampen 34 bzw. Austragsrampen 35 der Bearbeitungsmaschinen
entsprechen. Der Tragbaum 33 hat einen waagerechten, um 90G verschwenkbaren Tragarm
39.
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Wie aus den Fig. 5 und 6 zu ersehen ist, besteht dieser Tragbaum
aus einem festen Säulenständer 36, in dessen oberem Teil in einem senkrechten Lager
37 der Drehzapfen 38 des waagerechten Schwenkarmes 39 dieses Tragbaumes gelagert
ist. Dieser Schwenkarm ist mittels eines Antriebes drehbar, der hier mittels eines
an der Säule 36 befestigten, doppelseitig wirksamen Druckluftzylinders 40 und eines
Seilzuges 41 erfolgt. Das Seil 41 läuft in der Rille einer waagerechten Seilrolle
42, die bei 43 auf den Schwenkzapfen des Armes 39 aufgekeilt ist, und das Seil selbst
ist in der Rille der Seilrolle mittels eines Keiles 44 festgeklemmt. der durch eine
Schraube angezogen wird. Beim Austritt aus der Seilrolle 42 führt dieses Seil über
zwei Umlenkrollen 45 und 46 nach unten und ist hinter der einen Rolle unmittelbar
mit dem oberen Ende des beweglichen Organs 47 des Arbeitszylinders 40 und hinter
der anderen Rolle nach Durchlaufen einer unteren Umlenkrolle 48 mit dem unteren
Ende des beweglichen Organs 47 verbunden.
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Am freien Ende des waagerechten Armes 39 ist ein nach unten gerichteter
Pendel arm 49 mittels eines Lagerzapfens 50 eingebaut, der diesem Arm 49 gestattet,
quer zum Arm 39 auszuschwingen.
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Im Pendelarm 49 ist eine Stange 51 längsverschiebbar gelagert, die
mit dem beweglichen Organ eines an diesem Arm 49 befestigten Drucklufthubzylinders
52 verbunden ist; an dieser Stange 51 ist der Haken 15 elastisch aufgehängt.
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Wie Fig. 6 erkennen läßt, hat der Haken 15 zwei Schenkel, die mit
demselben Zwischenabstand wie die mittleren Kurbelzapfen der Kurbelwellen 6 auseinander
liegen und an einer auf der Stange 51 gleitenden Muffe 53 befestigt sind, die sich
mittels einer Feder 54 auf einer auf das untere Ende dieser Stange aufgeschraubten
Mutter 55 abstützt.
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Der Haken 15 hat seine Schenkel in der Querrichtung des waagerechten
Armes 39 des Trag-
baumes geöffnet und wird in dieser Querstellung einerseits mittels
eines Keiles 56 zwischen Muffe 53 und Stange 51 und andererseits mittels eines Keiles
57 zwischen dieser Stange und deren Lagerbuchse im Arm 49 festgehalten.
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Die Stange 51 ist ferner von einer Buchse 58 umgeben, die an der
den Haken tragenden Muffe 53 befestigt und mit zwei Nocken 59 und 60 versehen ist,
die je mit einem der am Arm 49 sitzenden stromschließenden elektrischen Schaltern
61 und 62 zusammenwirken.
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Der Pendelarm 49 kann um seinen Zapfen 50 in der Querrichtung des
Armes 39 nur in der von einem Finger 63 erlaubten Grenze ausschwingen. Dieser Finger
63 ist bei 64 auf den Drehzapfen 50 des Armes 49 aufgekeilt, und sein freies Ende
greift zwischen vom Arm 39 getragene Federanschläge 65 ein (Fig. 7). Dieser Finger
63 ist ferner mit einem Gleitschuh 66 versehen, der mit einem am Arm 39 befestigten
weiteren stromschließenden Schalter 67 zusammenwirkt.
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Die Schwenkbewegung des Armes 39 um 900 ist durch ortsfeste, elastische
Anschläge 68 (Fig. 8) begrenzt, und dieser Arm 39 wirkt hier bei Hubende mittels
einer an der Seilrolle 42 befestigten Steuerschiene 69 mit zwei stromschließenden
Schaltern 70 und 701 zusammen, die um 900 gegeneinander versetzt am Gestell des
Tragbaumes befestigt sind.
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In Abhängigkeit davon, ob die Tragbäume einen Entladestand oder einen
Beladestand ausrüsten, zeigen diese Tragbäume in bezug auf das Fließband eine unterschiedliche
Arbeitsweise. In seiner Wartestellung über dem Fließband ist nämlich der Haken 15,
wenn es sich um einen Entladestand handelt (Fig. 10), mit seiner Maulöffnung stromaufwärts,
d. h. gegen die Förderrichtung des Fließbandes gekehrt, im Falle eines Beladestandes
dagegen stromabwärts gewendet (Fig. 9).
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Um das Umladen der Kurbelwellen zwischen dem Fließband und den Beschickungsrampen
34 bzw. den Austragrampen 35 zu begünstigen, sind die letzteren ferner jeweils entweder
stromaufwärts oder stromabwärts in bezug auf den Tragbaum so angeordnet, daß der
Haken des Tragbaumes vor diese Rampen mit seiner offenen Maulseite gelangt. Diese
Anordnungen sind durch die Fig. 9 und 10 veranschaulicht.
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Wie bereits erwähnt, erstreckt sich die Erfindung auch auf die Anwendung
dieser Vorrichtung für die Bedienung mehrerer unterschiedlicher Maschinen oder Arbeitsstände
mittels eines einzigen Fließbandes.
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Es sind dann Mittel vorgesehen, die für die Entnahme der Werkstücke
vom Fließband eine selbsttätige Auslese durchführen. Die diesbezüglichen Steuerungseinrichtungen
gehören jedoch nicht mehr zum Umfang der Erfindung.
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Zu diesem Zweck sind die Fließbandglieder 1, wie aus den Fig. 1,
2, 4 zu ersehen ist, mit querverschiebbaren Steuerstangen versehen. Im vorliegenden
Beispiel sind hiervon zwei Stangen 71 und 72 vorgesehen, die als Wählorgane für
die Auslese der Be-oder Entladestellen dienen.
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Diese Stangen lassen sich entsprechend einer Anzahl von Stellungen
mittels geneigter Einstellleisten verstellen, die an den Zahnstangen 32 zum Heben
und Senken der Gabelstützen 26 der Schlitten 7 a vorgesehen sind. Im vorliegenden
Falle sind für einen Entladestand zwei Einstelleisten 73 und 74 links vom Schlitten
und für einen Beladestand zwei
Einstelleisten 75 und 76 rechts vom
Schlitten (in bezug auf die Zeichnung) vorgesehen. Diese Einstellleisten sind in
den Fig. 1 und 2 strichpunktiert angedeutet und können, wie noch näher beschrieben
werden soll, von einem Stand zum anderen verschiedene Profile erhalten.
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Die Einstelleisten wirken mit den Stangen 71, 72 durch Vermittlung
von Rollen 77 und 78 zusammen, die an den Enden der Stangen angeordnet sind.
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An jedem im Betrieb befindlichen Arbeitsstand dienen die Einstelleisten
auf diese Weise dazu, den Stangen 71, 72 eines Gliedes des Fließbandes verschiedene
Stellungen zu erteilen, die ihnen gestatten, gegebenenfalls über nachstehend angegebene
Mittel Wählerschalter 79, 80 und 81 (Fig. 1) zu betätigen.
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Diese ortsfest oberhalb der stromabwärtigen Entnahmestände beiderseits
des Fließbandes angeordneten Schalter werden über ebenfalls ortsfest angeordnete
Kipphebel, d. h. im vorliegenden Fall über die HebelS2, 83, 84, bedient, die an
dem einen ihrer Enden, das in der Verschubbahn der Fließbandglieder liegt, je mit
einer Rolle 85 bzw. 86 bzw. 87 versehen sind. Diese Rollen selbst können über Organe
betätigt werden, die in Abhängigkeit von der Lage der Stangen 71, 72 gegebenenfalls
in ihre wirksame Lage gebracht werden.
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Aus den Fig. 1, 4 und 11 ist zu ersehen, daß diese Stangen 71, 72
in zwei Blöcken 88, 89 geführt sind, die an den Fließbandgliedern 1 befestigt sind
und Kippnocken oder Klinken, im vorliegenden Falle die Nocken 90, 91, 92, tragen.
Diese Nocken können je mit einer der Rollen 85, 86, 87 der Kipphebel zusammenwirken
und werden dauernd von mit den Stangen 71, 72 in Berührung stehenden Federn zurückgeschoben.
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Diese Nocken können gegenüber den besagten Rollen abgesenkt sein,
wenn sie sich in an den Stangen 71, 72 vorgesehenen Auskerbungen befinden, so z.
B. im vorliegenden Falle der Nocken 90 in der Kerbe 93 der Stange 71, der Nocken
91 in der Kerbe 94 der Stange 72 und der Nocken 92 in einer der Kerben 95, 96 der
Stange 72.
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Die Nocken können somit je nach der Stellung der Stangen 71, 72 und
entsprechend einer gewissen Zahl von noch zu beschreibenden Kombinationen in ihre
Wirkstellung gebracht werden, wobei im vorliegenden Falle die Stange 71 zwei Stellungen
und die Stange 72 vier Stellungen einnehmen kann. Die Beständigkeit dieser Stellungen
ist durch Kugelverrieglungen 97 gesichert, die mit an den Stangen 71, 72 vorgesehenen
Kerben 98 und 99 zusammenwirken.
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Die Arbeitsweise einer Anlage mit einer Vielzahl von solchen Entlade-
und Beladeständen für die Bedienung mehrerer Maschinen wird verständlich, wenn nachstehend
beschrieben wird, wie die Auslese- und Umladevorgänge am Fließband verlaufen.
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In allen Fällen, in welchen ein mit einer Kurbelwelle beladenes Fließbandglied
1 nach erfolgter Auswahl an einem Entladestand entladen werden soll, besitzt der
Schlitten dieses Standes lediglich die Einstelleisten 73 und 74, die beim Anheben
der Kurbelwelle durch die auf- und abbewegbaren Gabelstützen 26 die Stangen71, 72
in die äußerste Stellung auf der rechten Seite der Figuren (d. h. in ihre dargestellte
Ruhelage) zurückschieben.
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Unter diesen Bedingungen sind sämtliche Nocken 90, 91, 92 eines entladenen
Fließbandgliedes in der zurückgezogenen Stellung und können keinen der
Wählerschalter
79, 80, 81 mehr betätigen, die lediglich bei den Entnahmeständen oberhalb derselben
liegen.
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Wenn ein derartiges Fließbandglied unbeladen - und nur dann - vor
einem Beladestand rückt, betätigt es einen hier nicht weiter dargestellten ortsfesten,
stromschließenden Durchlaufschalter, der oberhalb dieses Beladestandes liegt, sofern
der Tragbaum 33 dieses Standes mit einer Kurbelwelle beladen ist - der Haken 15
des Tragbaumes befindet sich dann in der Hochstellung, unter dem Gewicht der Kurbelwelle
ist aber der Nocken 59 gegenüber dem Schalter 61, der die Anwesenheit einer Kurbelwelle
anzeigt, zurückgezogen (Stellung nach Fig. 6) -und sofern der Tragbaum die richtige
Lage über dem Fließband einnimmt (was durch den Schalter 70 bestätigt wird). Diese
drei Schalter lösen dann den Umladevorgang aus.
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Sie beeinflussen zu diesem Zweck elektromagnetische Steuerorgane
für die Preßluftspeisung der Arbeitszylinder 24 und 27 des Schlittens 7 a sowie
des Arbeitszylinders 52 am Arm 39 des Tragbaumes 33. Der Arbeitszylinder 24 bewirkt
die Überführung der Finger 16 in die Einrückstellung, um die Mitnahme des Schlittens
durch das betreffende unbeladene Fließbandglied zu gewährleisten. Bei diesem Beladevorgang
(auf der rechten Seite der Fig. 3 veranschaulicht) werden jedoch die Arbeitszylinder
27 und 52 vor der Mitnahme des Schlittens betätigt und bewirken das Anheben der
Gabelstützen 26 des Schlittens sowie die Senkbewegung des Hakens 15, so daß diese
Stützen 26 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fließbandes genau unter den
Haken rücken, um die an die nächste Arbeitsstelle zu bringende Kurbelwelle zu übernehmen,
wobei sich der Haken weiterhin senkt, damit die Hakenspitze entschlüpfen kann. Während
des Mitnahmehubes des Schlittens, wenn der doppelseitig wirksame Arbeitszylinder
27 gegen Ende des Aufwärtshubes selbsttätig in dem entgegengesetzten Sinne betätigt
wird, senken die Stützen 26 die Kurbelwelle, die sie soeben übernommen haben, auf
die Werkstückträger 5 des Fließbandgliedes hinab. Nach dem zu diesem Vorgang erforderlichen
Hub wird der Schlitten von dem Fließbandglied gelöst, und zwar durch Betätigung
eines nicht weiter dargestellten Kontaktgebers, der zur Inbetriebsetzung des Arbeitszylinders
24 dient und das Einziehen der Finger 16 bewirkt, während die Gegengewichte 10 die
Rückführung des Schlittens in die ursprüngliche Wartestellung gewährleisten.
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Während dieses Vorganges zum Abladen einer Kurbelwelle auf das Fließband
sind es diesmal die Rückstelleisten 75 und 76 des während der Aufwärtsbewegung wirksamen
Werkstückträgers, d. h. der Gabelstützen 26 des Schlittens, die die Stangen 71 und
72 um eine vom Profil dieser Einstelleisten bestimmte Länge nach links zurückschieben.
Diese Verstellung der Stangen 71 und 72 hat zur Folge, daß mindestens der eine der
Nocken 90, 91 92 in seine Wirkstellung gelangt. Hierin besteht der auswählende Steuerungsvorgang,
der die Aufgabe hat, die Weiterbeförderung der soeben auf das Fließband abgeladenen
Kurbelwelle zu einem Entladestand zu gewährleisten, der zu der nächstfolgenden Arbeitsstelle
für diese Kurbelwelle gehört.
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In diesem Beispiel gestattet die Anordnung der beiden Stangen 71,
72 und der drei von den Nocken 90, 91, 92 betätigbaren Kontaktgeber oder Schalter
79,
80, 81 das Zustandekommen von acht Wahlkombinationen, die sich für eine Anlage mit
sieben Entladeständen für die Beschickung verschiedener Maschinen eignen, wobei
eine dieser Kombinationen. d. h. die zuvor angegebene Kombination, bei der die Nocken
beiseitegerückt sind, dem Abladen der Kurbelwellen auf das Fließband und somit dem
Beladestand entspricht.
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Diese Kombinationen sind in der Tabelle der Fig. 11 angegeben, in
welcher die linke Spalte die Beladekombination D und die Kombinationen anzeigt,
die den einzelnen zu beschickenden Maschinen M1 bis M7 entsprechen. Die nächste
Spalte bezeichnet die nach links möglichen Hübe oder Verstellungen der Stange 72,
nämlich a, 2a, 3a, wie in der Zeichnung angegeben, die rechts außenliegende Spalte
bezeichnet den nach links möglichen Hub der Stange 71, nämlich b, wie in der Zeichnung
angegeben; die drei anderen mittleren Spalten endlich bezeichnen mittels Kreuzen
den oder diejenigen der Kontaktgeber oder Schalter 79, 80, 81, die in jeder dieser
Kombinationen betätigt werden, wie an Hand der Zeichnung leicht nachgeprüft werden
kann, aus welcher zu ersehen ist, welcher oder welche der Nocken 90, 91, 92 je nach
den vorgenannten Hüben der Stangen 71, 72 in seine Wirkstellung gebracht worden
ist bzw. sind.
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Es ist nämlich festzustellen, daß bei der Hälfte der Fälle nur eine
einzige der Stangen 71, 72 verstellt wird, so daß bei gewissen Arbeitsständen die
beweglichen Gabelstützen 26 nur eine Einstelleiste für die Betätigung einer dieser
Stangen tragen.
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Wenn somit eine Kurbelwelle auf ein Fließbandglied abgeladen worden
ist, so setzt dieses seinen Weg fort und trägt dabei in Gestalt seines oder seiner
in ihre Wirkstellung gebrachten Nocken dasjenige Kennmal, das es für einen in der
Förderrichtung weiterliegenden Entladestand bestimmt.
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Wenn der oder die Kontaktgeber für die Wahl des entsprechenden Entladestandes
von dem vorgenannten oder den vorgenannten wirksamen Nocken betätigt werden und
vorausgesetzt, daß sich der Tragbaum 33 dieses Standes in der richtigen Stellung
über dem Fließband befindet - wie durch den Schalter 70 zu bestätigen ist dann beeinflussen
diese Kontaktgeber oder Schalter elektromagnetische Steuerorgane für die Druckluftversorgung
der Arbeitszylinder24, 27 und 52. Der Haken des Tragbaumes ist anfangs in der Hochstellung,
und der Schalter 61 ist vom Nocken 59 betätigt und läßt diesen Vorgang (Haken frei)
zu. Die Arbeitszylinder 24, 27, 52 bewirken also jeweils die Einrückbewegung der
Finger 16 des Schlittens dieses Standes und mittels einer geeigneten Regelung die
Aufwärtsbewegung der Stützen26 und die Senkbewegung des Hakens 15. Die sich aufwärts
bewegenden Stützen 26 übernehmen die Kurbelwelle während des Mitnahmehubes des Schlittens
von dem Fließbandglied 1, um die Kurbelwelle bei ihrem Durchlauf an dem unterhalb
der Wartestellung des Schlittens befindlichen Haken 15 abzugeben, wie die linke
Seite der Fig. 3 veranschaulicht. Nach dem Einhängen der Kurbelwelle in den Haken
15 werden die Stützen 26 vom Arbeitszylinder 27 in die Tiefstellung zurückgeführt,
und der Schlitten löst sich mittels der Rückbewegung der Finger 16 aus seiner Verbindung
mit dem Fließbandglied durch Betätigung eines nicht weiter dargestellten Kontaktgebers.
lln
Laufe des Einhängens der Kurbelwelle in den Haken des Tragbaumes schieben ferner
die an der entsprechenden Gabelstütze 26 des Schlittens fest ansitzenden Nocken
73, 74 bzw. einer der letzteren die Stangen 71, 72 in die in den Figuren der Zeichnung
auf der rechten Seite dargestellte äußerste Stellung zurück, und das Fließbandglied
ist dann wieder für die Aufnahme einer anderen Kurbelwelle frei.
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Die Arbeitsweise der Tragbäume 3 ist folgende: Wenn an einem Beladestand
eine Kurbelwelle von dem entsprechenden Tragbaum unter den zuvor angegebenen Bedingungen
an den Schlitten abgegeben worden ist, erfolgt die Einstellung des Tragbaumes gegenüber
der Austragrampe 35 für die Kurbelwellen unter der Wirkung des Arbeitszylinders
40, der den Arm 39 nach erfolgter Aushängung der Kurbelwelle um 900 verschwenkt
und der beispielsweise mittels des vorgenannten Schalters beeinflußbar ist, der
bereits das Ausrücken der Mitnehmerfinger für die Freigabe des Schlittens dieses
Standes veranlaßt.
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Für den Fall, daß das normalerweise vorgesehene Aushängen der Kurbelwelle
durch die Spitze des Hakens 15 behindert werden sollte und dieser Haken alsdann
das Bestreben hätte, zusammen mit dem Schwingarm49 des Hebe- oder Tragbaumes weiter
mitgenommen zu werden, ist vorgesehen, das Verschwenken des waagerechten Tragbauarmes
um 900 sofort durch den Kontaktgeber 67 zu steuern, was jedoch nur eine Sicherheitsmaßnahme
ist, um in diesem Falle das Aushängen der Kurbelwelle zu erleichtern.
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Wenn der Tragbaum, dessen Haken in der Tiefstellung bleibt, in die
Stellung vor der Austragrampe 35 zurückgelangt ist, wird der Anwesenheitsschalter
70t betätigt. Außerdem werden bei diesem Beladestand die auf dessen Rampe 35 geleiteten
Kurbelwellen mittels einer Sicht- oder Sortiervorrichtung jeder bekannten Bauart
einzeln an den Tragbaum abgegeben. Dieser Vorgang spielt sich ab, wenn der Schalter
oder Kontaktgeber701 betätigt wird und wenn ein Schalter 100 eingeschaltet wird,
der die Anwesenheit und richtige Lage einer auszutragenden Kurbelwelle anzeigt.
Wenn also auf diese Weise eine Kurbelwelle dem in der Tiefstellung befindlichen
Haken 15 zugeführt wird, senkt sich dieser Haken unter dem Gewicht der Kurbelwelle
unter Zusammendrückung der Feder 54 noch weiter, und der Nocken 60 betätigt dann
den Kontaktgeber 62 für die Inbetriebsetzung der Arbeitszylinder 52 und 40, die
das Emporheben des Hakens in die Hochstellung und das Verschwenken des Tragarmes
39 in der umgekehrten Richtung bewirken. Der Tragbaum und die von diesem getragene
Kurbelwelle führen dann wieder die Bewegungen aus, die den Übergang in die Wartestellung
darstellen und die zuvor bereits für das Beladen einer Kurbelwelle auf ein unbeladenes
Fließbandglied beschrieben worden sind.
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An jedem Entladestand hält der Tragbaum normalerweise den Haken 15
in der oberen Wartestellung über dem Fließband, in der der Haken, wie zuvor angegeben,
bereit ist, eine für diesen Stand bestimmte Kurbelwelle aufzunehmen. Beim Einhängen
einer auf diesen Haken umzuladenden Kurbelwelle - das Einhängen soll dabei unter
Bewegung des Schwingarmes 49 erfolgen - betätigt der letztere mittels seines Fingers
63 den Schalter 67, der das Verschwenken des Tragarmes 39 um 900 zur Beschickungsrampe
34 durch Inbetriebsetzung des
Arbeitszylinders 40 bewirkt, wie er
auch am Ende seines Hubes die Inbetriebsetzung des Arbeitszylinders 52 veranlaßt,
der die sofortige Rückkehr des Hakens 15 in die Hochstellung bewirkt, nachdem der
Haken in der Einhängephase gesenkt worden ist.
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Am Ende dieser Schwenkbewegung des Tragbaumes wird der Kontaktgeber701
betätigt und bewirkt die Inbetriebsetzung des Arbeitszylinders 52 im Sinne einer
Senkbewegung des Hakens mit der Kurbelwelle, die auf diese Weise auf die geneigte
Beschickungsrampe 34 abgesetzt wird.
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Am Ende der Senkbewegung des Hakens betätigt der Nocken 60 den Schalter
62, und der Schalter 62 steuert diesmal in Verbindung mit einem nicht weiter dargestellten
Kontaktgeber, der vorher die Aufnahmefähigkeit der Rampe nachweist, die Inbetriebsetzung
der Arbeitszylinder 40 und 52, die die Rückführung des Tragarmes in die Warte- oder
Bereitschaftsstellung über dem Fließband mit in seiner Hochstellung befindlichen
Haken gewährleisten.