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Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen Polyurethan-Schaumstoffe
werden in zunehmendem Maße als Isolierstoffe und Polsterungen angewandt.
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Sie werden durch Umsetzung hydroxylgruppenhaltiger Polyester oder-äther
mit Diisocyanaten gewonnen. Je nach dem Vernetzungsgrad kann die Form der Schaumstoffe
steif bis biegsam sein. Der Vernetzungsgrad hängt von der Anzahl der Hydroxylgruppen
in den Polyäthern oder Polyestern ab.
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Die Polyurethan-Schaumstoffe werden nach zwei Arbeitsweisen hergestellt.
Nach der einen Arbeitsweise wird zunächst ein sogenanntes » Vorpolymerisat « hergestellt.
Wird hierzu ein verhältnismäßig großer Sberschuß an Diisocyanat über die zur Umsetzung
mit den Hydroxylgruppen erforderliche Menge verwendet, so kann das Vorpolymerisat
durch Wasserzugabe unter Entwicklung von Kohlensäure zum Aufschäumen und zum Vernetzen
gebracht werden. Die Verschäumung kann aber auch durch Verrnischen von freie Isocyanatgruppen
enthaltenden Vorpolymerisaten mit Polyestern bzw. Polyäthern bzw. von freie Hydroxylgruppen
enthaltenden Vorpolymerisaten mit Isocyanaten und Treibmitteln, beispielsweise Fluorchlor-oder
Fluorkohlenstoffen oder anderen, nur wenig oberhalb Raumtemperatur siedenden Stoffen,
in Gegenwart von Katalysatoren erfolgen. Durch die katalytisch beschleunigte Umsetzung
des Polyisocyanats mit den Hydroxylgruppen des Polyesters oder Polyäthers steigt
die Temperatur, und das Treibmittel verdampft unter Schaumbildung.
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Nach der anderen Arbeitsweise erfolgt die gesamte Umsetzung zwischen
den Polyestern bzw. Polyäthern mit dem Polyisocyanat gleichzeitig mit der Verschäumung.
Die letztere Arbeitsweise wird als » Einstufenverfahren « bezeichnet.
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Unabhängig von der jeweiligen Arbeitsweise und unabhängig von der
Art des dabei verwendeten Katalysators ist die Mitverwendung eines oberflächenaktiven
Mittels zur Regelung der Zellenstruktur des Schaums notwendig. Es ist bekannt, daß
Methylpoly-
siloxane an sich als oberflächenaktive Mittel bei der Herstellung von
manchen Polyurethan-Schaumstoffen verwendbar sind. Die dabei erzielte Schaumstruktur
ist jedoch nicht stets erwünscht. Außerdem tritt bei » Einstufenverfahren « mit
Polyäthern in Gegenwart von Dimethylpolysiloxanen überhaupt keine Schaumbildung
auf.
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Weiterhin ist bekannt, daß ausgezeichnete Schaumstoffe aus manchen
Polyurethansystemen bei Verwendung von Mischpolymerisaten aus Dimethylsiloxanen
und Polyalkylenoxyden, worin das Siloxan und das Polyalkylenglykol durch Si-0-C-Bindung
miteinander verbunden sind, hergestellt werden können.
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Es wurde auch schon vorgeschlagen, Polyurethan-Schaumstoffe in Gegenwart
von Organosiloxymethylalkanen der allgemeinen Formel {R- [OCH2CR'H] [Si (CHskO]
CH2} nCR"4-n, (R-ein einwertiger niederer Kohlenwasserstoffrest, R'und R"-Wasserstoffatome
oder einwertige niedere Kohlenwasserstoffreste, x-eine ganze Zahl größer als 3,
y-eine ganze Zahl größer als 2, n-die Zahl 3 oder 4) herzustellen, die ebenfalls
-Si-O-Alkylen-Bindungen aufweisen.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche Systeme nicht lagerbeständig
und'deshalb nicht unter allen Bedingungen verwendungsfähig sind. Dies trifft besonders
für solche Arbeitsweisen zu, bei denen
zuerst ein Vorpolymerisat gebildet und vor
dem Verschäumen gelagert wird.
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Dagegen ist das erfindungsgemäß für Polyurethan-Schaumstoffe verwendete
oberfächenaktive Mittel allgemein verwendbar, ohne daß es einen ungünstigen EinfluB
auf die Lagerbeständigkeit hat.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen
aus Polyäthern oder Polyestern mit durchschnittlich mindestens zwei OH-Gruppen je
Molekül, organischen Diisocyanaten
in Gegenwart von Polyalkylenglykolreste
enthaltenden Organopolysiloxanen, Katalysatoren, Wasser und/oder anderen Treibmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyalkylenglykolreste enthaltende Organopolysiloxane
solche mit-Si-Alkylen-bzw.-Cycloalkylen-Bindungen, und zwar in Mengen von 0, 20
bis 4 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gesamtgewicht von Polyäther bzw. Polyester
und Diisocyanat, der allgemeinen Formel R"O (R'O) yRSi (CH3) 20 [Si (CH3) 20] nSi
(CH3kZ verwendet. Der Gewichtsanteil der -Si (CH3) 2 [OSi (CH3) 2] OSi (CHs) 2-Gruppe
ist zu 5 bis 60°/0, der der gesamten (R'0) -Gruppen zu mindestens 25% und das Gesamtgewicht
von -Si (CH3) 2 [OSi (CH3) 2] nOSi (CH3) 2- und (R'O), zu mindestens 50°/o am Gesamtgewicht
der Organosiliciumverbindung beteiligt.
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R"ist ein Wasserstoffatom, ein jeweils einwertiger Kohlenwasserstoff-,
verätherter Kohlenwasserstoff-Acyl-, Trikohlenwasserstoffsilyl-oder Carbamylrest,
R'ein Alkylenrest mit 2, 3 oder 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 4 bis 2000, R
ein an Silicium durch Si-C-Bindung gebundener, jeweils zweiwertiger und jeweils
nicht aromatischer, gegebenenfalls hydroxylgruppenhaltiger Kohlenwasserstoff-, sich
von einwertigen Carbonsäuren ableitenden Acyl-oder Hydroxyätherrest, n 0 oder. eine
ganze Zahl, und Z ist ein jeweils einwertiger Kohlenwasserstoff-, verätherter Kohlenwasserstoff-oder-R
(OR') yOR"-Rest, worin R, R', R"und y die oben angegebene Bedeutung besitzen, oder
ein Rest der Formel-ASiBa, worin A ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest und B
ein einwertiger Kohlenwasserstoff-oder Trikohlenwasserstoffsiloxyrest ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jeder beliebige Polyester
oder Polyäther, der mindestens zwei Hydroxylgruppen je Molekül enthält, verwendet
werden. Vorzugsweise werden Polyester eingesetzt, die durch Umsetzung von aliphatischen,
zwei-oder mehrwertigen Alkoholen mit aliphatischen Dicarbonsäuren oder aus hydroxylgruppenhaltigen
Monocarbonsäuren gewonnen worden sind. In den Polyestern können die Hydroxylgruppen
am Ende der Kette durch Verwenden eines Überschusses an Alkohol vorliegen. Bei Verwendung
polyfunktioneller Alkohole, wie Glycerin und Pentaerythrit oder hydroxylgruppenhaltiger
Säuren oder von Glyceriden hydroxylgruppenhaltiger Säuren, wie z. B. Rizinusöl,
können die Hydroxylgruppen auch entlang den Ketten angeordnet sein.
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Die Polyäther sind vorzugsweise Polyalkylenglykole, wie Polyäthylen-,
Polypropylen-oder Polybutylenglykol. Auch in diesen Verbindungen sind die Hydroxylgruppen
normalerweise endständig, sie können aber auch entlang der Kette angeordnet sein.
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Die letzte Art von Hydroxylgruppen kann in beliebiger Weise, z. B.
durch Verwendung von drei-oder vierwertigem Alkohol neben den zweiwertigen Alkoholen
bei der Herstellung der Polyäther, eingeführt worden sein. Man kann beispielsweise
Athylenoxyd in Gegenwart von Glycerin polymerisiert haben, um eine Verbindung mit
entlang der Kette angeordneten Hydroxylgruppen zu erhalten. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ist es ohne Bedeutung, wie ein dabei verwendeter Polyäther hergestellt
worden
ist oder wie die Hydroxylgruppen darin verteilt sind. Entscheidend ist lediglich,
daß genügend Hydroxylgruppen vorhanden sind, um eine Reaktion und Vernetzung mit
dem Diisocyanat zu bewirken.
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Da bekanntlich jedes Diisocyanat mit Verbindungen, die mehr als eine
Hydroxylgruppe enthalten, unter Bildung von Polyurethanen reagiert, kann jedes beliebige
organische Diisocyanat bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
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Wesentlich bei den erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindungen
ist, daß der Polyglykolrest (R ! O) y an das Silicium des Siloxanteils
durch direkte Silicium-Kohlenstoff-Bindung gebunden ist.
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Das Verbindungsglied zwischen dem Polyglykolrest und dem Siloxyrest
des Organosiliciummoleküls bildet der zweiwertige Rest R. Die Herstellungsmethode
für die Organosiliciumverbindung ist verschieden je nach der Art des Restes R. Ist
R ein Alkylenrest, wie Methylen-, Äthylen-, Propylen-, Butylen-oder Hyxylenrest
oder ein cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest, wie Cyclohexylen-oder Cyclopentylenrest,
so stellt man die Organosiliciumverbindung am besten durch Umsetzung eines entsprechenden
ungesättigten Alkylenglykoläthers mit einer SiH-Gruppen enthaltenden Siloxyverbindung
nach bekannten Verfahren her.
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Die erfmdungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindungen können
einen Polyalkylenoxyd-oder auch zwei Polyalkylenoxydreste an einen Siloxanylrest
gebunden enthalten. Die Anzahl der Alkylenoxydreste im Verhältnis zu den Siloxanresten
ergibt sich aus der Anzahl der SiH-Gruppen im Siloxan bzw. aus der Anzahl anderer
Si-funktioneller Gruppen, die zur Verknüpfung der Alkylenoxydreste mit dem Siloxanrest
in Betracht kommen. Wird beispielsweise ein ungesättigter Äther eines Polyalkylenglykols
mit einem Siloxan umgesetzt, das nur eine SiH-Bindung je Molekül enthält, so wird
das erhaltene Produkt einen Polyalkylenoxydrest je Siloxanrest enthalten.
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Das gleiche ist der Fall, wenn ein Mol eines ungesättigten Äthers
eines Polyalkylenoxyds mit einem Mol eines zwei SiH-Gruppen je Molekül enthaltenden
Siloxans umgesetzt wird. Werden jedoch zwei Mol eines ungesättigten Derivates eines
Polyalkylenoxyds mit einem Mol eines Siloxans, das zwei SiH-Gruppen enthält, umgesetzt,
so weisen die Reaktionsprodukte zwei Polyalkylenoxydreste je Siloxanrest auf.
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Als Beispiele fiir Kohlenwasserstoffreste R"seien genannt : Alkylreste,
wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-oder Decylreste, Alkenylreste, wie Vinyl-, Allyl-oder
Hexenylreste, aromatische Kohlenwasserstoffreste, wie Phenyl-, Toluyl-, Xylyl-oder
Xylenylreste, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie Cyclohexyl-, Cyclopentyl-oder
Cyclohexenylreste, Aralkylkohlenwasserstoffreste, wie Benzyl-oder ß-Phenyläthylreste.
Als Beispiele für verätherte Kohlenwasserstoffreste R"seien genannt :
Beispiele tur sich von einwertigen Carbonsäuren
ableitende Acylreste
R"sind : Acetyl-, Propionyl-, Hexoyl-, Benzoyl-, Phenylacetyl-, Acryloyl-, Methacryloyl-oder
Cyclohexoylreste. Beispiele für Trikohlenwasserstoffsilylreste R"sind : Trimethyl-,
Tributyl-, Methyldiäthyl-, Triphenyl-, Phenyldimethyl-, Trivinyl-, Cyclohexyldimethyl-,
Benzyldimethyl-oder Tribenzylsilylreste. Beispiele für Carbamylreste R" sind : Äthyl-,
Butyl-, Phenyl-, Tolyl-, ß-Phenyläthyl-, Benzyl-oder Hexylcarbamylreste. R'kann
ein Äthylen-, Propylen-oder Butyletrest sein. Diese Reste können entweder geradkettig
oder verzweigt sein.
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Vorzugsweise ist n eine ganze Zahl von mindestens 3, d. h., der Siloxanrest
in der Organosiliciumverbindung enthält einen Disiloxanylrest der Struktur
oder ein Polysiloxan jeder beliebigen Länge. Die obere Grenze für den Wert n richtet
sich lediglich danach, daß der Gewichtsanteil des Siloxanrestes mindestens 5°/o
sein muß und nicht mehr als 60% des Gesamtgewichtes der Organosiliciumverbindung
betragen darf. Demnach muß bei hohen Werten für n y entsprechend hohe Werte annehmen.
Desgleichen muß der Wert für y für jede gegebene R'-Gruppe so sein, daß das Gesamtgewicht
des Siloxanrestes und der Anteil an (R'O) y nicht weniger als 50% des Gesamtgewichtes
des Organosiliciummoleküls beträgt. Der Polyalkylenoxydrest des Moleküls muß mindestens
25% des Gesamtgewichtes betragen und kann bis etwa 95°/o des Gesamtgewichtes ausmachen.
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Das Höchstgewicht des Gehaltes an Polyalkylenoxyd wird eintreten,
wenn n 0, R ein Methylenrest und R" ein Wasserstoffatom ist.
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Als Beispiele für Kohlenwasserstoffreste Z seien Alkylreste, wie
Methyl-, Äthyl-oder Octadecylreste, Alkenylreste, wie Vinyl-, Allyl-oder Hexenylreste,
aromatische Kohlenwasserstoffreste, wie Phenyl-, Xenyl-, Toluyl-oder Xylylreste,
cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie Cyclohexyl-, Cyclopentyl-oder Cyclohexenylreste
sowie Aralkylkohlenwasserstoffreste, wie Benzyl-oder p-Phenyläthylreste genannt.
Beispiele für verätherte Kohlenwasserstoffreste Z sind : Methoxy-, Äthoxy-, Isopropoxy-,
Butoxy-, Allyloxy-, Phenoxy-, Benzyloxy-, Cyclohexyloxy-oder tertiäre Butoxyreste.
Beispiele für zweiwertige Kohlenwasserstoffreste A sind : Methylen-, Äthylen-, Propylen,
Butylen-, Isobutylen-, Phenylen-, Xylylen-oder Decylenreste. Beispiele für Trikohlenwasserstoffsiloxygruppen
B sind : Trimethyl-, Tributyl-, Triphenyl-, Cyclohexyldimethyl-, Allylvinylmethyl-,
Toluyldiphenyl-, Benzyldimethyl-oder Äthinyldimethylsiloxyreste. Beispiele für Kohlenwasserstoffreste
B sind : Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Isopropyl-oder Decylreste, Alkenylreste,
wie Vinyl-, Allyl-oder Hexenylreste, aromatische Kohlenwasserstoffreste, wie Phenyl-,
Toluyl-oder Xylylreste, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie Cyclohexyl-,
Cyclopentyl-oder Ccylohexenylreste sowie Aralkylkohlenwasserstoffreste, wie Benzyl-oder
p-Phenyläthylreste.
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Die Aggregatform der Organosiliciumverbindung ist ohne Bedeutung.
Sie kann im Bereich von dünnflüssig bis zu fest liegen.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens spielt die
Reihenfolge der Zugabe der verschiedenen Reaktionsteilnehmer und Zusatzmittel keine
Rolle. Der Polyester oder Polyäther kann teilweise mit dem Diisocyanat umgesetzt
worden sein, danach kann die Organosiliciumverbindung hinzugefügt und die Masse
in beliebiger, bekannter Weise zum Aufschäumen gebracht werden. Man kann auch die
Organosiliciumverbindung entweder zum Polyester bzw. Polyäther oder zum Diisocyanat
vor der Reaktion geben und Polyester bzw. Polyäther und Diisocyanat zur Schaumstoffbildung
vermischen.
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Außerdem können alle drei Bestandteile gleichzeitig unter Bedingungen,
bei denen die vollständige Umsetzung des Polyäthers oder Polyesters mit dem Diisocyanat
gleichzeitig mit dem Aufschäumen statut findet, vermischt werden.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindungen üben ihre
vorteilhafte Wirkung auf die Schaumbildung auch nach längerer Lagerung im Gemisch
mit den Polyäthern oder Polyestern oder mit den » Vorpolymerisaten « aus diesen
Polymeren und Diisocyanaten aus.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle bei der Herstellung
von Polyurethan-Schaumstoffen üblicherweise verwendeten Katalysatoren und Treibmittel,
beispielsweise Aminkatalysatoren, benutzt werden. Die erfindungsgemäß verwendeten
Organosiliciumverbindungen sind nicht hydrolysierbar. Sie können ohne weiteres in
Fällen, in denen der Schaumstoff vor allem durch Wasser gebildet wird, verwendet
werden. Sie können ebenfalls bei Arbeitsweisen, wonach die Schaumstofferzeugung
hauptschlich durch leichtfliichtige Stoffe erfolgt, wie Chlorfluormethane oder gasbildende
Mittel, Verwendung finden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Schaumstoffe
eignen sich zur thermischen Isolierung und als Polsterung in Matratzen, Kissen Autositzen
und Sesseln.
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Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindungen
kann durch Vermischen mit der zu verschäumenden Masse und anschließendes Aufschäumen
bestimmt werden. Der erhaltene Schaumstoff wird dann auf Aussehen, Dichte und den
Prozentsatz an geschlossenen Zellen geprüft. Ein hochwertiger Schaumstoff weist
geringe Dichte, verhältnismäßig gleichförmige Zellengröße auf und ist frei von Fehlstellen.
Bei steifen Schaumstoffen sollte der Gehalt an geschlossenen Zellen 90°/0 oder darüber
sein.
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Zur Bestimmung des Prozentsatzes an geschlossenen Zellen kann ein
zylindrischer Teil aus dem Innern des Schaumstoffes geschnitten werden. Nach Ausmessung
des Volumens und Wägung des Zylinders taucht man 5 Minuten in einen Hexamethyldisiloxan
enthaltenden Meßzylinder. Aus der Differenz des Flüssigkeitsspiegels vor und nach
dem Eintauchen ergibt sich das Volumen der aufgenommenen Flüssigkeit. Der Prozentsatz
wird dann durch folgende Gleichung bestimmt : Prozentsatz der geschlossenen Zellen
= aUfGenommenes Flüssigkeitsvolumen 100 Volumen der trockenen Probe
Die
folgenden Arbeitsweisen bzw. Rezepturen zur Herstellung von Urethanschaumstoffen
werden zur Erprobung der Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindungen
gemäß den Beispielen verwendet : Rezeptur 1 Polyester-Vorpolymerisat-steifer Schaumstoff
Toluylendiisocyanat wird mit trockenem Rizinusöl zu einem 61 mit 14, 5 Gewichtsprozent
an restlichen freien NCO-Gruppen umgesetzt. 100 g dieses Produktes vermischt man
mit 7 g eines Gemisches aus Wasser und Äthylendiamin und 0, 5 g der erfindungsgemäß
verwendeten Organosiliciumverbindung. Die Bestandteile werden sofort in einem mit
hoher Geschwindigkeit arbeitenden Mischgerät gerührt und in ein Gefäß gegossen,
worin man sie aufschäumen läßt.
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Rezeptur 2 Polyester-Vorpolymerisat-steifer Schaumstoff 100 g eines
Mischpolymeren aus Polypropylenglykol und Adipinsäure, das nicht umgesetzte Hydroxylgruppen
enthält, vermischt man mit 2 g N-Methylmorpholin und 1 g der erfindungsgemäß verwendeten
Organosiliciumverbindung. Dieses Gemisch wird dann in dem mit hoher Geschwindigkeit
arbeitenden Mischgerät mit 138 g einer Mischung aus CCI3F und einem flüssigen Vorpolymeren
aus Polypropylenglykol und Toluylendiisocyanat, das einen Überschuß an nicht umgesetzten
NCO-Gruppen aufweist, vermischt.
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Rezeptur 3 Polyäther-Vorpolymerisat-steifer Schaumstoff 32, 4 g eines
Polypropylenglykols mit 17, 5 bis 18, 5 Gewichtsprozent Hydroxylgruppen und einer
Viskosität von 16 000 cSt mischt man mit 0, 21 g Triäthylendiamin und 12, 96 g CCI3F.
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54, 2 g des Reaktionsproduktes aus einem Polypropylenglykol mit einem
Molekulargewicht zwischen 200 und 1000 und Toluylendiisocyanat mit ungefähr 27 bis
34°/o nicht umgesetzte NCO-Gruppen und einer Viskosität von 10 000 cSt werden mit
0, 21 g der erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindung gemischt.
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Die beiden Gemische vereinigt man anschließend in dem mit hoher Geschwindigkeit
laufenden Mischgerät und läßt aufschäumen.
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Rezeptur 4 Polyäther-Einstufenverfahrensteifer Schaumstoff 52, 6
g eines Polypropylenglykols mit 11 bis 12 Gewichtsprozent Hydroxylgruppen und einer
Viskosität von 45 000 cSt werden mit 33, 7 g Toluylendiisocyanat, 13 g CCI3F,-0,
5 g der erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindung und 0, 2 g Triäthylendiamin
in einem hochtourigen Mischgerät vermischt. Anschließend läßt man die Masse aufschäumen.
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Rezeptur 5 Polyäther-Einstufenverfahrenbiegsamer Schaumstoff In einem
hochtourigen Mischgerät, verbunden mit einem Transformator, der auf 35 Volt geschaltet
ist, mischt man 10 Sekunden 50 g Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von
2000 mit 0, 35 g der erfindungsgemäß verwendeten Organosiliciumverbindung und 1,
8 g eines Gemisches aus 1, 45 g destilliertem Wasser und 0, 35 g Triäthylendiamin.
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18, 5 g Toluylendiisocyanat werden zugegeben und die Bestandteile
6 Sekunden bei einer Einstellung auf 35 Volt gemischt. Die Masse läßt man dann aufschäumen.
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Beispiele der erfindungsgemäß verwendeten, Polyalkylenglykolreste
enthaltenden Polysiloxane 1. Die Organosiliciumverbindung der Formel
(Viskosität 2062 cSt/25°C, Brechungsindex von 1, 4544) wird in Rezeptur 5 verwendet
und liefert einen hochwertigen Schaum.
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2. Bei Verwendung der Verbindung der Durchschnittsformel
(01 mit einer Viskosität von 307 cSt/25°C und einem Brechungsindex von 1, 4585)
in der Rezeptur 4 wird ein hochwertiger Schaum erhalten.
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3. Beim Einsatz der festen Verbindung der Durchschnittsformel CH30
(C2H4O) 16, 5 (CH2) 3Si (CH3) 2 [OSi (CH3) 213, gOSi (CH3) 2 (CH2) 3 (OC2H4) 16,
50CH3 : i in der Rezeptur 4 wird ein hochwertiger Schaum erhalten.
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4. In der Rezeptur 2 ergibt die Verbindung der Formel [H (OC2H4)
40CH2CHOHCH20 (CH2)3Si(CH3)2]2O (Viskosität 506cSt/25°C, spezifisches Gewicht 1,
092, Brechungsindex 1, 4608) einen hochwertigen Schaum mit einer Dichte von 0, 02884
g/ccm (1, 8 Ibs./cu. ft.), worin 98% der Zellen geschlossen sind.
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5. Der Einsatz der Verbindung der Formel C6H5Si (CH3)2OSi(CH3)2(CH2)3(OC2H4)12OH
(Viskosität 40 cSt/25°C, Brechungsindex 1, 4605) in der Rezeptur 2, verhilft zu
einem hochwertigen Schaum.
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6. Bei der Rezeptur 2 wird unter Verwendung eines Öls der Formel
[H (OC2H4h40CH2CHOHCH20 (CH2) 3Si (CH3) 2] 0 (Viskosität 900 cSt/25°C) ein hochwertiger
Schaum erhalten.
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7. Die Organosiliciumverbindung der Formel (CH3) 3SiOSi (CH3) 2CHaCH2Si
(CH3) 20Si (CH3) a (CH2) 30CH2CHOHCH20 (C2H40) i7CH3 ergibt bei Einsatz in den Rezepturen
2 und 3 hochwertige Schäume.
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8. Der Einsatz der Verbindung der Formel (CH3)3SiOSi(CH3)2CH2CH2Si(CH3)2Si(CH3)2(CH2)3OCH2CHOHCH2(C2H4O)17(C3H7O)13C4H9
in Rezeptur 3 fuhrt zu einem hochwertigen Schaum.
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9. Die Verbindung der Formel H (OC2H4) 140CH2CHOHCH20 (CH2) 3Si (CH3)
[OSi(CH3)2]3OSi(CH3)2(CH2)3OCH2CHOHCH2(OC2H4)14OH (01 mit einer Viskosität von 300cSt/25°C)
wird in den Rezepturen 2, 3 und 4 eingesetzt, wobei folgende Ergebnisse erzielt
werden :
Rezeptur Zellenstruktur Dichte |
°lo |
2 gut0, 02723 02723 |
3 gut 0,03044 03044 |
4 gut0, 06248 95 |
10. Bei Verwendung der Verbindung der Formel (CH3)3SiO(C2H4O)10(CH2)3Si(CH3)2[OSi(CH3)2]15OSi(CH3)2(CH2)3O(C2H4O)
loSi (CH3) 3 (Viskosität 107, 2 cSt/25°C, Brechungsindex 1, 4390) in Rezeptur 1
wird ein Schaum mit einem Gehalt von 91, 3% an geschlossenen Zellen erhalten. Wird
bei der Rezeptur 1 keine Organosiliciumverbindung mitverwendet, so beträgt der Gehalt
an geschlossenen Zellen nur 45, 1°/o.
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11. Hochwertige Schäume werden auch bei Verwendung eines Cls der
Formel (CH30CH2) 2CH (OC2H4) ioOCH2Si (CH3) 2 [OSi (CH3) 3] sOSi (CH3) 2CH2 (OC2H4)
MOCH (CH20CH3) 2 in der Rezeptur 3 erhalten.
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12. Bei Einsatz eines Öls der Formel
in Rezeptur 2 werden hochwertige Schäume erhalten.
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13. Bei Einsatz der Verbindung der Formel
in Rezeptur 2 wird ein hochwertiger Schaum erhalten.
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14. Hochwertige Schaumstoffe werden erhalten, wenn die folgenden
Verbindungen. in Rezeptur 2 verwendet werden : C6H5 (CH3)2SiO(C2H4O)10CH2CH2Si(CH2)2[OSi(CH3)2]10Si(CH3)2CH2CH2O
(C2H40) Si (CH3) 2C6Hs [CH2 = CHCH2 (OC2H4)5O 50 (CH2) 3Si (CH3) 2] 20
CH2 = CHSi (CH3)2CH2CH2Si(CH3)2OSi(CH3)2CH2CH2(OC2H4)10OH, HO (C2H40) 6CH2CH= CHSi
(CH3) 2 [OSi (CH3)2] 3OSi(CH3)2OC6H5