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Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen
Es ist bekannt, Urethangruppen enthaltende Schaumstoffe aus linearen oder verzweigten
Polyhydroxylverbindungen, Diisocyanaten und Wasser undZoder anderen Treibmitteln
in Gegenwart von Silikonderivaten als Stabilisatoren herzustellen. Die Aufgabe der
Stabilisatoren besteht darin, einmal die Schaumbildung zu erleichtern und dann ein
Zusammenfallen der Produkte nach Ende der Gasbildungsreaktion zu verhindern. Eine
Klarheit über den Zusammenhang zwischen Aufbau und Wirkungsweise dieser Schaumstoffstabilisatoren
besteht jedoch noch nicht.
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Als Stabilisatoren haben sich besonders auch solche Silikonderivate
bewährt, bei denen größere Siloxanblöcke mit größeren Polyätherblöcken verknüpft
sind.
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Derartige Silikonderivate zeigen eine verbesserte Verträglichkeit
mit den übrigen Reaktionskomponenten und eine verbesserte stabilisierende Wirkung.
Die Verknüpfungsstelle der Silikonblöcke mit den Polyätherblöcken jedoch ist als
Esterbindung recht hydrolyseempfindlich. Hydrolysestabile Stabilisatoren besitzen
viele interessante Vorteile, so wird z. B. die Lagerfähigkeit dieser Produkte sowohl
in reiner Form als auch in Mischung mit Wasser oder bei der Herstellung von sogenannten
Aktivatormischungen, bei denen die Stabilisatoren in Mischung mit Wasser und tertiären
Aminen gemeinsam verwendet werden, erhöht. Daher hat man sich bemüht, hydrolysebeständige
Silikonderivate bereitzustellen, etwa Siloxanblöcke, die über organische Reste,
d. h. also über SiC-Bindungen mit dem Rest des Moleküls des Silikonderivats verbunden
sind. Diese Reste sind sehr häufig OH- oder SH-Gruppen, mit deren Hilfe man das
Silikonderivat in den Schaumstoff einzubauen hoffte. Dieser Einbauwunsch war ein
Ersatz dafür, daß diese Silikonderivate die genannten höchst erwünschten Polyätherblöcke
nicht enthielten, oder aber es sollte dieser Einbau noch zusätzlich zu der Wirksamkeit
vorhandener Polyätherblöcke erfolgen. Dabei zeigte es sich, daß der Anbau von Polyätherblöcken
an Siloxanblöcke über SiC-Bindungen technisch recht schwierig durchzuführen ist,
wobei sich der Idealfall einer mit Vorbedacht klar aufgebauten Stabilisatorkomponente
aus Siloxanblöcken und Polyätherblöcken in definierter Menge, die durch SiC-Brücken
verbunden sind, bisher nicht nach Wunsch verwirklichen ließ.
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Nachdem die optimale Stabilisatorwirkung erst dann eintritt, wenn
Siloxanblöcke und Polyätherblöcke tunlichst über SiC-Brücken in einem Molekül vereinigt
sind, liegt der Gedanke nahe, durch die Zugabe eines Polysiloxans mit freien Hydroxylgruppen,
die über organische Reste an ein Siliciumatom gebunden sind, zum schaumfähigen Reaktionsgemisch
die optimalen
Stabilisatoren in situ zu erhalten, da ja diese zugegebenen Silikonderivate
mit den im schaumfähigen Gemisch vorhandenen Diisocyanaten und über diese mit vorhandenen
Polyäthern reagieren können. Diese Hoffnung schlug fehl, stets brach der Schaum
zusammen, d. h., es trat keine Stabilisierung ein. Dies läßt sich vermutlich dadurch
erklären, daß die Konzentration an reaktiven Gruppen im Polysiloxan nur einen geringen
Bruchteil der Konzentration aller reaktiven Gruppen ausmacht, so daß es schon kinetisch
sehr unwahrscheinlich ist, die richtigen Gruppen sich treffen zu lassen. Die Konkurrenzreaktionen
nach einer regellosen Statistik überwiegen bei weitem.
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Erst die erfindungsgemäße Arbeitsweise gestattete es, dem beschriebenen
Idealfall nahezukommen, indem man ein Polysiloxan mit über organische Reste an ein
Siliciumatom gebundenen OH- oder SH-Gruppen mit Polyalkylenglykoläthern und Polyisocyanaten
in bekannter Weise umsetzt und die Umsetzung zum Abschluß bringt, und dann den nun
fertigen Stabilisator unter Zusatz zum schaumfähigen Reaktionsgemisch erfindungsgemäß
verwendet.
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Die neuen Stabilisatoren behalten sowohl in wäßriger Aminlösung als
auch bei Dosierung allein oder zusammen mit anderen Schaumstoffkomponenten ihre
volle Wirksamkeit.
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Durch ihre genau kontrollierbare Herstellungsart können die Polysiloxaneinheit
und die Polyalkylenglykoleinheit innerhalb eines Moleküls beliebig variiert werden.
Selbst bei nicht äquivalentem Umsetzungsgrad tritt keine direkte oder durch Nebenprodukte
hervorgerufene
Beeinträchtigung sowohl der Verschäumung als auch
des Eigenschaftsbildes des erhaltenen Schaumstoffes ein.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung
von Urethangruppen aufweisenden Schaumstoffen aus linearen oder verzweigten Polyhydroxylverbindungen,
Diisocyanaten und Wasser und/oder anderen Treibmitteln in Gegenwart von gegenüber
NCO-Gruppen inerten Silikonderivaten als Stabilisatoren. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß als solche Silikonderivate Umsetzungsprodukte aus Polyalkylenglykoläthern,
Polyisocyanaten und über organische Reste an ein Siliciumatom gebundene OH- oder
SH-Gruppen aufweisenden Polysiloxane verwendet werden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß zu verwendenden Stabilisatoren
besteht darin, daß die erhaltenen Schaumstoffe Stauchhärten besitzen, die bei gleichen
Ausgangsmaterialien höher liegen als bei Schaumstoffen, die unter Verwendung bisher
üblicher Stabilisatoren hergestellt wurden.
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Der Vorteil der hohen Stauchhärte gibt sich vor allem darin zu erkennen,
daß der durch die Mitverwendung von Treibmitteln vom Typ Monofluortrichlormethan,
Difluordichlormethan od. ä., die bei dem derzeitigen Stand der Technik allgemein
geübt wird, bedingte Abfall der Stauchhärte durch das hohe Ausgangsniveau kompensiert
und so die Herstellung von Schaumstoffen möglich wird, deren Stauchhärten gegenüber
solchen, die ohne Mitverwendung von Fluoralkanen als Treibmittel hergestellt sind,
sich nicht unterscheiden. Diese Tatsache ist vor allem für die Herstellung von Schaumstoffen
niedrigen Raumgewichts mit hoher Stauchhärte von großem Vorteil.
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Die erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen wirken als Stabilisatoren
bei der Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen sowohl aus Hydroxylgruppen
aufweisenden linearen oder verzweigten Polyäthern als auch aus Hydroxylgruppen aufweisenden
linearen oder verzweigten Polyestern, Polyisocyanaten und Wasser bzw. Treibmitteln.
Gleichfalls wirken die Verbindungen bei der Herstellung von Urethangruppen enthaltenden
Schaumstoffen aus Gemischen aus Hydroxylgruppen enthaltenden linearen und/oder verzweigten
Polyestern und Polyäthern als Stabilisatoren.
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Die zur Herstellung der Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffe
geeigneten linearen oder verzweigten Polyäther enthalten vorwiegend sekundäre Hydroxylgruppen
als Endgruppen und besitzen ein OH-Äquivalent von vorzugsweise 100 bis 3000, wobei
unter OH-Äquivalent die Menge an Polyäther in Gramm verstanden sein soll, die 1
Mol Hydroxylgruppen enthält. Genannt seien die reinen Polymerisate z. B. von Propylenoxyd,
1,2-, 1,3- oder 2,3-Butylenoxyd, Styroloxyd, Eipchlorhydrin oder auch die in saurem
oder basischem Medium erhaltenen Anlagerungsprodukte obiger Oxyde an zwei- oder
mehrwertige Alkohole oder Phenole, wie z. B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Polyäthylenglykole,
Propandiol-1,5 Propandiol-1,3, Butandiole, Alkandiole, Buten-2-diol-1,4, Butin-2-diol-1,4
Glycerin, Butantriole, Hexantriole, Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Hydrochinon,
4,4'-Dioxydiphenylmethan, 4,4'-Dioxydiphenyldimethylmethan, 4,4'-Dioxydicyclohexylmethan,
4,4'-Dioxydicyclohexyldimethylmethan oder Dioxynaphthaline, an Mono- oder Polyamine
aliphatischer oder aromatischer Natur mit mehreren
aktiven Wasserstoffatomen, sowie
an Aminoalkohole, wie Äthanolamin, N-Alkyläthanolamine, Diäthanolamin, N-Alkyldiäthanolamine,
Triäthanolamin, Äthylendiamin, Anilin, Tetra- oder Hexamethylendiamin oder Diäthylentriamin,
ferner Verbindungen mit mehreren Wasserstoffatomen, die Alkylenoxydgruppierungen
anzulagern imstande sind, wie beispielsweise Zucker oder Ricinusöl.
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Im Gemisch mit den substituierten Äthylenoxyden kann auch reines
Äthylenoxyd als Mischkomponente bei der Polymerisation oder Addition z. B. bis zu
etwa 300/c mitverwendet worden sein, wobei der Einbau des Äthylenoxyds sowohl durch
Copolymerisation als auch durch nachträgliches Anpolymerisieren erfolgen kann. Diese
Polyalkylenglykoläther können auch in Mischung mit anderen mehrwertigen Hydroxylverbindungen
verwendet werden, so z. B. in Mischung mit Äthylenglykol, 1,4-Butylenglykol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit oder Ricinusöl.
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Die zur Herstellung der Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffe geeigneten
linearen oder verzweigten Polyester enthalten primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen
als Endgruppen und besitzen ein OH-Äquivalent von vorzugsweise 100 bis 3000, wobei
unter OH-Äquivalent die Menge an Polyester in Gramm verstanden werden soll, die
1 Mol Hydroxylgruppen enthält. Die Polyester entstehen durch die übliche Polykondensation
von Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden allein oder im Gemisch mit Tri-oder Polycarbonsäuren
mit Diolen allein oder im Gemisch mti anderen mehrwertigen Hydroxylverbindungen
wie etwa Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Ricinusöl oder Hexantriol.
Als Dicarbonsäuren können sowohl gesättigte als auch ungesättigte Verbindungen verwendet
worden sein, die sowohl aliphatisch als auch aromatisch sein können. Beispiele sind
etwa Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Phthalsäure oder Terephthalsäure. Als Diole seien genannt: Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol,
Polypropylenglykol, Butandiole, Buten-2-diol-1,4, Butin-2-diol-1,4, Hydrochinon
oder 4,4'-Dioxydiphenylmethan.
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Als Polyisocyanate können aliphatische, araliphatische oder aromatische
Polyisocyanate, wie z. B.
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Phenylendiisocyanate, 2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
4,4'-Biphenylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat oder
Decamethylendiisocyanat, die auch freie NCO-Gruppen aufweisenden Addukte von Polyisocyanaten
an Alkohole, wie Trimethylolpropan, Glycerin, Hexantriole, Glykole oder an niedermolekulare
Polyester, wie Ricinusöl, ferner Umsetzungsprodukte obiger Diisocyanate mit Acetalen
gemäß der deutschen Patentschrift 1 072 385 sowie die in den deutschen Patentschriften
1 022 789 und 1 027 394 genannten Polyisocyanate verwendet werden, wobei natürlich
auch beliebige Mischungen eingesetzt werden können.
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Die Schaumstoffherstellung selbst erfolgt nach bekannten Verfahren
bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur durch einfaches Mischen der Polyisocyanate
mit den Polyäthern oder Polyestern, wobei Wasser bzw. andere Treibmittel, wie z.
B. niedrigsiedende Lösungsmittel und Beschleuniger, Emulgatoren und andere Hilfsstoffe
mitverwendet werden.
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Hierbei bedient man sich vorteilhafterweise maschineller
Einrichtungen,
wie sie z. B. in der französischen Patentschrift 1 074 713 beschrieben sind. Als
Beschleuniger werden bevorzugt tertiäre Amine eingesetzt, z. B. Dimethylbenzylamin,
N-Alkylmorpholine, N,N'-Dialkylpiperazin, N,N'-Endoäthylenpiperazin oder l-Alkoxy-3-dimethylaminopropan,
aber auch stickstofffreie Basen, wie Alkalien, Alkaliphenolate oder auch Erdalkalioxyde;
auch Salze von Aminen mit organischen Säuren seien hier erwähnt. An Emulgatoren
sei auf die sulfonierten Ricinusöle verwiesen oder auf Alkylenoxydaddukte an hydrophobe,
Hydroxyl- oder Amingruppen enthaltende Substanzen.
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Zusatzstoffe zur Regulierung von Porengröße und Zellstruktur lassen
sich ebenso zusetzen wie Füllstoffe, Farbstoffe oder Weichmacher. Erwähnung finden
sollen schließlich noch Metallkatalysatoren gemäß der deutschen Patentschrift 958
774, der deutschen Auslegeschrift 1 028 773 oder der französischen Patentschrift
1 240 863.
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Die erfindungsgemäß zuzusetzenden Schaumstoffstabilisatoren können
den schaumfähigen Reaktionsgemischen je nach deren Reaktionsfähigkeit in den verschiedensten
Mengen zugesetzt werden. Üblicherweise wird man mit Mengen von 0,05 bis 50/o und
bevorzugt mit Mengen von 0,1 bis 301o - bezogen auf die Polyhydroxylverbindung (z.
B. Polyester oder Polyäther) arbeiten.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Stabilisatoren können in üblicher
Weise aus den zugrunde liegenden Polyisocyanaten, z. B. Toluylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat
oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Polyalkylenglykoläthern, z. B. Polyäthylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polytetrahydrofuran, deren Mischäthern oder insbesondere
deren halbseitigen Verätherungsprodukten mit einwertigen Alkoholen, wie Methanol,
Äthanol oder Butanol, und Polysiloxanen mit organofunktionellen Gruppen, die mit
NCO-Gruppen reagieren können, also insbesondere OH-Gruppen oder SH-Gruppen, durch
einfache Umsetzung in den gewünschten Mengenverhältnissen erhalten worden sein.
Einzelne Beispiele sind etwa die
Verbindungen der folgenden Formeln I bis XXIII,
wobei die Anordnung der einzelnen Molekülgruppen oft nur statistisch wiedergegeben
werden kann.
a + b + c = 18,7; x=l; y=2.
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II WieImita+b+c= 18,7;x=0,66;y=2,33.
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III Wie I mit a+b+c = 18,7; x = 0,33; y = 2,66.
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IV WieImita+b+c=18,7;x=0; y=3.
a+b+c = 13,6; x = 3; y = 0.
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VI WieVmita+b+c= 13,6;x=2,66;y=0,33.
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VII Wie V mit a+b+c = 13,6; x = 2,33;y = 0,66.
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VIII WieVmita+b +c = 13,6; x = 2,0; y= 1,0.
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IX WieVmita+btc= l3,6;x= 1,5; y=1,5.
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X C-O-Az-C mit z = 11.
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XI WieXmitz=6,2.
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XII Wie X mit z = 8,1.
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XIII WieXmitz=8,9.
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XIV Wie I mit a+b+c = 3,1; x = 0;y = 3.
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XV WieXmitz= 11,1.
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XVI WieXmitz=20,9.
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XVII WieImit a+b+c= 5,1;x = 0;y = 3.
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XVIII WieImita+b+c = 6,1;x= 0;y = 3.
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XIX Wie X mit z = 5,1.
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In diesen Formeln I bis XXIII bedeutet: A = - (CH2SiO -B = -(CH3)2Si-CH2-S-CH2-CH2-OH
C = -(CH3)2Si-CH2-S-CH2-CH2-O-X-(OR)n-OC6H4 X = -OCNH-C6H4-NHCO-- (OR)n - = Rest
eines Polyalkylenglykoläthers aus gleichen Teilen Äthylenoxyd und Propylenoxyd vom
Molekulargewicht 1600, D = -(CH3)2Si-CH2-S-CH2-CH2-O-X'-(OR)n-OC6H4 wobei X' = X
ist, jedoch eines der Urethanwasserstoffatome in X durch -OC NH-C6H4-NHCO-(OR)n-OC6H4
ersetzt ist, und E = -O-(CH3)2Si-CH2-S-CH2-CH2-O-CH2-Si(CH3)2-O-Beispiele 1 bis
13 In der Mischkammer einer Verschäumungsmaschine wurden unter gutem Rühren folgende
Komponenten miteinander vermischt: 100,0 Gewichtsteile eines verzweigten Polypropylenglykols
(mittleres Molekulargewicht 4000, Hydroxylzahl 42), 0,25 Gewichtsteile Endoäthylenpiperazin,
1,5 Gewichtsteile Stabilisator, 0,4 Gewichtsteile Zinn(II)-octoat, 4,0 Gewichtsteile
Wasser, 49,4 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat (80 0/o 2,4-und 200/o 2,6-Isomeres),
und das erhaltene flüssige Reaktionsgemisch in Formen
gefüllt oder auf das Förderband
der Maschine gegeben, wo nach kurzer Zeit die Schaumbildung erfolgt.
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Während in den Beispielen 1 bis 4 und 6 bis 13 der Stabilisator über
eine gemeinsame Pumpe mit dem Wasser und dem Endoäthylenpiperazin in die Mischkammer
eingebracht wurde, erfolgt im Beispiel 5 die Dosierung des Stabilisators getrennt
in dem Sinne, als nur 0,5 Gewichtsteile des Stabilisators gemeinsam mit Wasser und
dem Endoäthylenpiperazin in die Mischkammer eingebracht wurden, während der restliche
1,0 Gewichtsteil des Stabilisators für sich der Mischkammer der Verschäumungsmaschine
zugeführt wurde.
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In jedem Falle werden feinporige, weiche Polyurethanschaumstoffe mit
den in der Tabelle I zusammengestellten physikalischen Eigenschaften erhalten: Tabelle
I
Druckverformungsrest |
Raumgewicht Zugfestigkeit Bruchdehnung Stauchhärte (40%) |
Stabili- |
nach DIN 53420 nach DIN 53571 nach DIN 53571 nach DIN 53577
22 Stunden-70°C |
sator |
nach DIN 53572 |
(kg/m³) (kp/cm²) (%) (g/cm²) (%) |
1 I 27 1,0 105 55 6 |
2 II 27 1,0 130 53 6 |
3 III 27 1,0 120 52 6 |
4 IV 27 1,0 120 53 6 |
5 V 26 1,1 130 50 5 |
6 VI 26 0,9 120 52 5 |
7 VII 25 1,0 135 47 4 |
8 VIII 26 1,0 120 48 5 |
9 IX 25 0,9 120 48 4 |
10 XX 25 1,0 115 53 6 |
11 XXI 27 0,9 115 52 4 |
12 XXII 27 1,0 125 53 5 |
13 XXIII 25 0,8 65 38 7 |
Vergleichsversuche ohne Zugabe eines Stabilisators lieferten keinen stabilen Schaumstoff;
in jedem Falle trat nach Beendigung der Treibreaktion ein Kollabieren ein.
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Beispiel 14 100 Gewichtsteile eines verzweigten Polypropylenglykols
(mittleres Molekulargewicht 4000, Hydroxylzahl 42) werden mit 33 Gewichtsteilen
Toluylendiisocyanat, 0,4 Gewichtsteilen Zinn(II)-octoat und 1,0 Ge-
wichtsteil Stabilisator
X, 0,3 Gewichtsteilen Endoäthylenpiperazin und 2,6 Gewichtsteilen Wasser vermischt.
Der aus dem flüssigen Reaktionsgemisch entstehende Schaumstoff besitzt sehr gute
physikalische Werte; es werden bei einem Raumgewicht von 40 kg/m3 eine Zugfestigkeit
von 1,1 kg/cm2, eine Bruchdehnung von 150°/o, eine Stauchhärte (bei 400/ojgem Zusammendrücken)
von 57 g/cm2 und eine Stoßelastizität von 51% erreicht. Der Druckverformungsrest
nach 22 Stunden bei 70°C beträgt 10%.
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Ein Vergleichsversuch ohne Zugabe des Stabilisators X liefert keinen
stabilen Schaumstoff, er kollabiert alsbald.
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Beispiele 15 bis 18 100 Gewichtsteile eines schwach verzweigten Polyesters,
welcher durch Kondensation von Adipinsäure, Diäthylenglykol und Trimethylolpropan
erhalten worden ist (mittleres Molekulargewicht 2000, Hydroxyl-
zahl 60), werden
mit 36 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat (65 0/o 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) und
0,05 Gewichtsteilen Zinn(II)-octoat innig vermischt. Nach dem Einmischen von 1,0
Gewichtsteil der in der Tabelle II angegebenen Stabilisatoren, 0,15 Gewichtsteilen
Endoäthylenpiperazin und 2,6 Gewichtsteilen Wasser wird die Masse nach kurzer Zeit
trübe, und es entsteht ein Schaumstoff mit den in der Tabelle II angegebenen physikalischen
Eigenschaften: Tabelle II
Stauchhärte |
Raumgewicht Zugfestigkeit Bruchdehnung Elastizität formungsrest |
Stabili- (40%) |
Beispiel nach DIN 53420 nach DIN 53571 nach DIN 53571 nach
DIN 53573 22 Stunden-70°C |
sator nach DIN 53577 |
nach DIN 53572 |
(kg/m³) (kp/cm²) (%) (g/cm²) (%) (%) |
15 XI 46 1,5 140 88 24 6 |
16 XII 42 1,2 125 79 24 6 |
17 XIII 43 1,5 150 78 25 5 |
18 XIV 45 1,0 102 92 24 4 |
Vergleichsversuche ohne Zugabe der Stabilisatoren liefern keine Schaumstoffe; beim
Vermischen der Komponenten tritt in jedem Falle ein Verkochen ein.
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Beispiele 19 bis 24 100 Gewichtsteile eines schwach verzweigten Polyesters,
welcher durch Kondensation von Adipinsäure, Dipropylenglykol und Trimethylolpropan
erhalten worden ist (mittleres Molekulargewicht 2000, Hy-
droxylzahl 57), werden
mit 35 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat (65 0/o 2,4- und 350/o 2,6-Isomeres) innig
vermischt und alsdann 0,5 Gewichtsteile Zinn(II)-octoat und 1,0 Gewichtsteil der
in der Tabelle III aufgeführten Schaumstabilisatoren zugegeben. Nach dem Einmischen
von 0,1 Gewichtsteil N-Methyl-N'-dimethylaminoäthylpiperazin und 2,6 GewichtsteilenWasser
trübt sich die Lösung nach kurzer Zeit. Es entsteht ein Schaumstoff mit den in der
Tabelle III angegebenen physikalischen Eigenschaften: Tabelle III
Druck- |
Stauchhärte |
Raumgewicht Zugfestigkeit Bruchdehnung Elastizität verformungsrest |
Stabili- (40%) |
Beispiel nach DIN 53420 nach DIN 53571 nach DIN 53571 nach
DIN 53573 22Stunden-70°C |
sator nach DIN 53577 |
nach DIN 53572 |
(kg/m³) (kp/cm²) (%) (g/cm²) (%) (%) |
19 XI 43 1,8 180 73 20 9 |
20 XV 44 1,5 155 82 20 10 |
21 XVI 44 1,6 165 83 16 8 |
22 XVII 42 1,4 155 78 19 11 |
23 XVIII 46 1,6 160 78 16 10 |
24 XIX 42 1,3 160 75 16 10 |
Vergleichsversuche, die ohne Zugabe der Stabilisatoren vorgenommen wurden, lieferten
keine stabilen Schaumstoffe, es trat alsbald ein Kollabieren ein.