DE1152816B - Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von stabilisierten PolyamidenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
B 65682 IVc/39 b
ANMELDETAG: 27. JANUAR 1962
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 14. AUGUST 1963
Formkörper aus Polyamiden mit Carbonamidgruppen in der Kette, z. B. Fäden, werden durch längeres
Einwirken von Licht, Wasser, Luft und Sauerstoff zum Teil erheblich geschädigt, besonders dann, wenn
sie Mattierungsmittel, wie Titandioxyd, Zinkoxyd, Zirkoniumdioxyd oder Bariumsulfat, enthalten. Diese
Schädigung zeigt sich vor allem darin, daß die Festigkeits- und Dehnungseigenschaften verschlechtert
werden.
Es ist bekannt, Polyamide durch Zusatz von Salzen von verschiedenen Schwermetallen, besonders von
Mangansalzen, wie Manganformiat, Manganacetat oder Manganlactat, gegen die schädigende Wirkung
von Licht, Sauerstoff, Feuchtigkeit und Wärme zu stabilisieren. Zusätze dieser Art befriedigen aber
nicht vollständig, da sie nach einiger Zeit das behandelte Polyamid bräunlich verfärben.
Es ist auch bekannt, daß man Mangansalze mit reduzierenden Anionen, wie Oxalat, Hypophosphit
u. dgl., als Stabilisatoren für Polyamide verwenden kann. Die Anionen verzögern aber die Alterung des
Materials nur kurze Zeit.
Weiterhin kann man Polyamide stabilisieren, indem man ihnen Mangansake von Phosphorsäuren
oder von Polyphosphorsäuren zusetzt. Derartige stabilisierte Polyamide sind weitgehend gegen Verfärbungen
geschützt. Schließlich ist bekannt, Polyamide durch Zusetzen einer Kombination, bestehend aus
Kupferverbindungen, wie Kupferacetat, Alkalihalogeniden, Phosphorsäuren, phosphorigen Säuren oder
deren Alkalimetallverbindungen und Phenolen, zu stabilisieren. Von den genannten Zusätzen lösen sich
z. B. die Phosphate des Mangans und der Alkalimetalle sowie die Alkalimetallhalogenide nur beschränkt
in dem Polyamid. Das führt häufig zu Produkten, die sich schwierig verarbeiten lassen und die durch Einschluß
von größeren Teilchen oder Agglomeraten die mechanischen Eigenschaften der Fasern verschlechtern.
Die gleichen Nachteile besitzen Kupferhalogenide.
Es wurde gefunden, daß man Polyamide mit Carbonamidgruppen in der Kette, die gegen die schädigenden
Einflüsse von Wärme, Luft, Licht und Wasser durch Zusatz von Kupfer und Phosphor enthaltenden
Verbindungen vor, während oder nach der Polymerisation der polyamidbildenden Ausgangsstoffe stabilisiert
sind, vorteilhaft herstellen kann, indem man ein sich in Lactamen lösendes Gemisch von 0,001 bis
0,1 Gewichtsprozent Kupfer(II)-salz und 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent Phosphortrihalogenid oder Phosphoroxylhalogenid,
bezogen auf die gesamte Gewichtsmenge der polyamidbildenden Ausgangsstoffe,
Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Richard Pflüger und Dr. Hermann Linge,
Ludwigshafen/Rhein, sind als Erfinder genannt worden
unter Homogenisieren in der Polyamidschmelze verwendet.
Geeignete Kupfer(II)-salze sind beispielsweise Kupferacetat, Kupferpropionat, Kupferoleat oder
Kupfernaphthenat.
Besonders vorteilhaft ist, daß sich das Gemisch Kupfersalz—Phosphorhalogenid oder Phosphoroxyhalogenid
leicht in Lactamen löst. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Menge der erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen, mit der man bereits die Polyamide stabilisieren kann.
Polyamide mit Carbonamidgruppen in der Kette im Sinne der Erfindung sind vor allem Polylactame,
wie Polycaprolactam, Polycapryllactam oder PoIylaurinlactam, weiterhin Polykondensationsprodukte
aus Diaminen, wie Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin, Dekamethylendiamin oder Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan,
und Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, Korksäure, Sebacinsäure oder Undecandicarbonsäure
bzw. aus den Salzen derartiger Diamine und Dicarbonsäuren, sowie aus aliphatischen Aminoalkoholen
und Dicarbonsäuren oder aus Mischungen aus mindestens zwei der vorstehend genannten polyamidbildenden
Ausgangsstoffe.
Die Polyamide können auf verschiedene Weise hergestellt worden sein. So kann man z. B. Lactame,
in denen die erfindungsgemäß verwendeten Zusätze gelöst sind, in bekannter Weise polykondensieren und
das Polyamid granulieren, wobei es homogenisiert wird. Man kann aber auch die erfindungsgemäß ver-
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wendeten Zusätze zunächst in den Lactamen lösen und dieses Produkt anschließend in eine Lösung aus
Copolyamiden einrühren. Mit gleich gutem Erfolg können die Zusätze in die fertig polykondensierten
oder polymerisierten Polyamide eingearbeitet werden, wenn man sie mit einer kleineren Menge, etwa 0,5
bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Gewichtsmenge des zu stabilisierenden Polyamids eines
polymerisierten Lactams, das die Zusätze bereits enthält, vermischt, verknetet oder verschmilzt.
Die Polyamide können auch weitere bekannte Bestandteile, wie Farbstoffe, Pigmente oder Weichmacher,
enthalten. Von besonderem technischem Interesse sind solche Polyamide nach der Erfindung, die
einen Gehalt an anorganischen Weißpigmenten, wie Titandioxyd, Zirkoniumdioxyd, Bariumsulfat, Cerdioxyd
oder basischem Bleicarbonat, haben.
In allen Fällen erhält man Produkte, die gegen die schädigenden Einflüsse von Wärme, Licht, Luft und
Wasser besonders widerstandsfähig sind. Sie eignen sich hervorragend für alle Zwecke, die eine hohe Beständigkeit
gegen Alterung, insbesondere gegen die damit verbundene Abnahme des Weißgrades und der
Reißfestigkeit erfordern, z. B. für hochbeanspruchte technische Teile, Kabelummantelungen, Reifencord,
Folien oder Sinterpulver. Beispielsweise kann man aus ihnen Gewebe und Gewirke für den täglichen
Gebrauch und zur technischen Verwendung herstellen, die selbst nach zahlreichen Waschvorgängen
weder vergilben noch vergrauen.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Gleiche Spritzgußkörper aus Polycaprolactam (Kämme von 3 g Gewicht, 89 mm Länge mit 51 Zähnen;
die Zähne haben eine mittlere Länge von 16 mm) werden bei 140° C in Luft aufbewahrt. Nach
jeweils 3 Tagen wird von jeder Versuchsreihe je ein Kamm entnommen und nach dem Erkalten nach
4 Minuten auf das Ausbrechen der Zähne geprüft (Kammtest). Von den Zähnen wird jeweils die Lösungsviskosität (K-Werte) geprüft.
Zu 300 Teilen geschmolzenem Caprolactam werden 17 Teile Phosphortribromid und 2,1 Teile Kupferacetat
gegeben. Es bildet sich eine klare, fast farblose Lösung. Diese Mischung wird in einem Intensiv-Mischer
auf 25 000 Teile trockenes Polyhexamethylendiaminadipamid-Granulat homogen verteilt. Anschließend
wird die Masse über eine Aufschmelzschnecke homogenisiert. Man erhält ein farbloses
Granulat, aus dem kleine Kämme wie im Beispiel 1 hergestellt werden. Die vergleichende Prüfung zeigt
folgende K-Werte bei Lagerung in Luft bei 14O0C
wie im Beispiel 1.
Probe 1 | Probe 2 | Probe 3 | |
Zeit (Tage) |
hergestellt nach Beispiel 2 |
0,3 Teile 2,4-Di-tert.- butylphenol |
kein Stabilisator |
O | 74,3 | 71,9 | 66,8 |
2 | 80,6 | 76,6 | 68,3 |
6 | 80,5 | 75,2 (spröde) |
66,0 (spröde) |
10 | 77,2 | 71,6 | 62,4 |
14 | 74,7 | 68,6 | 61,3 |
17 | 74,5 | 66,2 | — |
21 | 73,5 (einzelne Zähne brechen) |
||
24 | 71,8 | — | — |
28 | 71,7 | — | — |
31 | 70,0 (spröde) |
— | — |
Probe 1 | Probe 2 | Probe 3 | |
- Zeit (Tage) |
auf 100 Teile P0I3 0,008 Teile Kupferacetat 0,06TeUePBr3 |
rcaprolactam 0,3 Teile 2,4-Di-tert.- butylphenol |
kein Stabilisator |
0 | 73,5 | 73,0 | 73,0 |
3 | 77,5 | 76,3 (Zähne brechen) |
71,0 (Zähne brechen) |
6 | 80,0 | 77,0 | 70,0 |
9 | 77,5 | 72,0 | 69,1 |
12 | 76,1 | 70,0 | 68,5 |
15 | 75,3 | 69,5 | 63,3 |
18 | 74,5 | 68,5 | 58,2 |
21 | 73,6 (Zähne brechen noch nicht) |
65,8 | 55,5 |
Eine Mischung von 12 000 Teilen Caprolactam, 8 Teilen Phosphortribromid, 1 Teil Kupferacetat und
20 Teilen Propionsäure wird unter üblichen Bedingungen polykondensiert und zu Granulat verarbeitet,
das in bekannter Weise extrahiert und getrocknet wird. Die Schmelze dieses Polyamids besitzt eine Viskosität
von 2,54. Die Restfestigkeiten der aus dieser Schmelze gesponnenen Fäden werden mit Hilfe des
bekannten Hitzetests bei 1900C gemessen. Sie betragen:
Zeit | Restfestigkeit | |
55 1 Stunde ... |
107% 96°/o |
|
3 Stunden .. |
Der Test zeigt, daß schon die geringen Zusätze eine erhebliche stabilisierende Wirkung haben.
100 Teile Polycaprolactam, 0,008 Teile Kupferacetat und 0,095 Teile Phosphortrijodid werden mit
Hilfe einer Aufschmelzschnecke homogenisiert und in üblicher Weise zu Granulat verarbeitet. Die Hitzestabilität
der fast farblosen Spritzgußmasse entspricht der der Probe 1 des Beispiels 1.
2000 Teile Caprolactam werden in Gegenwart von 1,33 Teilen Phosphortribromid und 0,5 Teilen Cu-Naphtenat in üblicher Weise bei 270° C polykondensiert. Aus dem extrahierten und getrockneten Granulat (K-Wert 73) werden wie im Beispiel 1 kleine
Kämme hergestellt und bei 1400C im Trockenschrank bei Luftzutritt aufbewahrt. Es ergeben sich
folgende Werte:
Zeit | F.Wprt | Bemerkungen |
(Tage) | (Kammtest) | |
0 | 73,0 | keine Zähne gebrochen |
3 | 79, i | keine Zähne gebrochen |
5 | 78,2 | keine Zähne gebrochen |
7 | 77,0 | keine Zähne gebrochen |
10 | 76,0 | wenig Zähne gebrochen |
12 | 74,5 | wenig Zähne gebrochen |
14 | 73,7 | wenig Zähne gebrochen |
17 | 73,0 | mehrere Zähne gebrochen |
beim Aufbewahren bei
Luft folgende Werte:
1400C in Gegenwart von
Zeit | K-Wert | Bemerkungen |
5 (Tage) | (Kammtest) | |
0 | 77,2 | |
2 | 82,3 | — |
ίο 5 | 81,2 | — |
8 | 79,4 | — |
10 | 78,3 | •— |
12 | 77,3 | •— |
15 | 75,6 | Zähne brechen noch nicht aus |
Aus dem Polyamid, das durch Polykondensation von 2000 Teilen Caprolactam in Gegenwart von
1,15 Teilen Cu-Oleat und 1,33 Teilen Phosphortribromid hergestellt worden ist, werden wie im Bei-
spiel 1 kleine Kämme hergestellt. Es ergeben sich
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden durch Zusatz von Kupfer und Phosphor enthaltenden Verbindungen vor, während oder nach der Polymerisation der polyamidbildenden Ausgangsstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich in Lactamen lösendes Gemisch von 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent Kupfer(II)-salz und 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent Phosphortrihalogenid oder Phosphoroxylhalogenid, bezogen auf die gesamte Gewichtsmenge der polyamidbildenden Ausgangsstoffe, unter Homogenisieren in die Polyamidschmelze verwendet wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 705 227.© 309 667/289 8.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB65682A DE1152816B (de) | 1962-01-27 | 1962-01-27 | Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden |
GB128263A GB995461A (en) | 1962-01-27 | 1963-01-11 | Production of stabilised polyamides |
FR922763A FR1345999A (fr) | 1962-01-27 | 1963-01-26 | Procédé de production de polyamides stabilisés |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB65682A DE1152816B (de) | 1962-01-27 | 1962-01-27 | Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1152816B true DE1152816B (de) | 1963-08-14 |
Family
ID=6974866
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB65682A Pending DE1152816B (de) | 1962-01-27 | 1962-01-27 | Verfahren zum Herstellen von stabilisierten Polyamiden |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1152816B (de) |
GB (1) | GB995461A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1237309B (de) * | 1965-09-11 | 1967-03-23 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung waermestabilisierter Polyamide |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2705227A (en) * | 1954-03-15 | 1955-03-29 | Du Pont | Heat stabilization of polyamides |
-
1962
- 1962-01-27 DE DEB65682A patent/DE1152816B/de active Pending
-
1963
- 1963-01-11 GB GB128263A patent/GB995461A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2705227A (en) * | 1954-03-15 | 1955-03-29 | Du Pont | Heat stabilization of polyamides |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1237309B (de) * | 1965-09-11 | 1967-03-23 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung waermestabilisierter Polyamide |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB995461A (en) | 1965-06-16 |
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