-
Camping-Zelt Die Erfindung bezieht sich auf ein Camping-Zelt, dessen
Zeltgerüst die Zeltplane in Mansardendachform aufgespannt und das durch wenige Spannseile
am Boden verankert ist.
-
Die Grundform der Wohnzelte ist das sogenannte Spitz- oder Giebelzelt,
bei dem der Zeltstoff über einer waagerecht gelagerten Firststange nach den Längsseiten
hin symmetrisch aufgehängt und durch auf beiden Längsseiten parallel und symmetrisch
zur Firststange gelagerte waagerechte Tragstangen gespannt wird. Diese Zeltform
hat den Nachteil, daß der Zeltinnenraum nach oben spitz zuläuft, dadurch nicht überall
Stehhöhe aufweist und - abgesehen von der schlechten Belüftung und dem primitiven
Aussehen von außen her - für die im Zelt sich aufhaltenden Personen bedrückend eng
ist.
-
Es ist auch bekannt, beim Errichten eines Zelts an den vier Ecken
des belegten Bodens je eine Aufstellstange anzuordnen, deren freie Enden durch Traversen
verbunden sind, deren Rechteckumfang mit dem Bodenflächenumfang übereinstimmt. An
jeder Stirnseite ist hierbei ein giebelartiger Aufbau in Form eines gleichseitigen
Dreiecks auf die kurzen Traversen aufgesetzt, wobei die Giebelspitzen durch eine
Firststange verbunden werden. Legt man den Zeltstoff nunmehr über die Firststange
und über die beiderseitig in verhältnismäßig großem Abstand parallel zur Firststange
angebrachten Tragstangen, so entsteht ein hausartiges Zelt, in welchem man aufrecht
stehen und sich ungehindert bewegen kann. Derartige Zelte werden jedoch lediglich
als Garagen, Massen-Schlafstätten od. dgl. benutzt: dagegen fehlt für ein solches
Hauszelt jegliche Zuneigung von Personen, die »zelten« wollen.
-
Die bisherigen Camping-Zelte mit Firststange werden meist mit einer
Giebelhaube ausgebildet, die infolge des steilen Abfalls der seitlichen Bespannungswände
zum Aufrichten der Zeltbenutzer ungeeignet ist, nur ein begrenztes (Luft-) Volumen
ergibt und bei der zahlreiche, darunter auch an den Vertikalabstützungen angreifende
Spannseile erforderlich sind. Dies trifft auch auf doppelwandige, für Mannschaften
bestimmte, keine mittige Vertikalabstützungen aufweisende Großzelte zu, bei denen
an jeder Zeltseite z. B. sechs Spannseile erforderlich sind.
-
Demgegenüber ermöglicht die Erfindung, ein Camping-Zelt zu schaffen,
das - höhenmäßig -einen größeren Raum einschließt als die bekannten Camping-Zelte,
wodurch der Aufenthalt im Zelt angenehmer als bisher gestaltet wird. Denn das Zeltgerüst
spannt bei hoher Stabilität die Zelthaut in Mansardendachform auf, wobei das Zelt
nur durch wenige Befestigungsmittel am Boden verankert zu werden braucht.
-
Dies wird durch die Kombination folgender, an sich bekannter Merkmale
erzielt: a) Ein Zeltgerüstbinder, bestehend aus einer Vertikal-Aufstellstange mit
darauf mittels Gleithülse ein- und feststellbaren, um etwa 180° spreizbaren, angelenkten
Seitenstreben, der mit (mindestens) b) einem starren Zeltgerüstrahmenbinder, dessen
obere, mittlere und untere Streben die Umgrenzung der Mansardendachform bilden,
durch c) eine von der Spitze der Aufstellstange bis zum Scheitelpunkt der oberen
Rahmenstreben reichende Firststange sowie durch zwei je von einem freien Ende der
(an der Aufstellstange angelenkten) Seitenstreben bis zum Scheitelpunkt der mittleren
mit den oberen Rahmenstreben sich erstreckenden Pfettenstangen verbunden ist.
-
Ein derartiges Camping-Zelt kann innerhalb kürzester Zeit auf- und
abgebaut werden. Man kann dabei mit nur vier Spannseilen auskommen, wobei eine gewünschte
Nachspannung der Zeltbahn innerhalb kurzer Zeit erfolgen kann.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 zur Erläuterung des Standes der Technik das bisher
übliche Spitzzelt mit in der Mittellinie der Giebelseiten stehenden senkrechten,
die Firststange tragenden Aufstellstangen, Fig.2 einen starren Zeltgerüstrahmenbinder
für ein erfindungsgemäß ausgebildetes Mansardendachzelt aus oberen, mittleren und
unteren Streben, die die wie ein breiter Toreingang wirkende Umgrenzung
der
Mansardendachform bilden, im Querschnitt A-B nach der Fig. 5, Fig.3 einen Zeltgerüstbinder
mit in der Mittellinie stehender senkrechter Aufstellstange und darauf mittels Gleithülse
verschiebbarer, um etwa 180° spreizbaren, angelenkten Seitenstreben, deren freie
Enden mit den die Zeltbahn tragenden, waagerechten Pfettenstreben verbunden sind,
in der die Zeltbahn straffenden Einstellung im Querschnitt nach C-D der Fig. 5,
Fig.4 denselben Zeltgerüstbinder in der Einstellung bei gelockerter Zeltbahn im
Querschnitt, Fig.5 ein Zelt im Längsschnitt nach E-F der Fig. 6, wobei an der durch
eine Apsis geschlossenen Zeltquerseite der in Fig. 3 und 4 dargestellte Zeltgerüstbinder
eingebaut ist und vorn an der Eingangsquerseite des Zeltes der in Fig. 2 gezeigte
starre Zeltgerüstrahmenbinder, Fig. 6 das Zelt im Grundriß, Fig. 7 das Zelt im Querschnitt,
jedoch mit einem ortsfesten Rohrkreuzstück zum Befestigen der Seitenstreben, die
die Pfettenstreben abstützen, Fig. 8 das Rohrkreuzstück im Schnitt mit einem teleskopartig
verlängerbaren Tragearm, Fig. 9 die Klemmvorrichtung für die Gleithülse in Seitenansicht
und Fig. 10 und 11 die Klemmvorrichtung im Schnitt von der Seite und in Vorderansicht.
-
Beim üblichen Spitzzelt besteht die Abstützung aus zwei senkrechten
Aufstellungen a, die an ihren oberen Enden durch die waagerecht gelagerte Firststange
b verbunden sind, über die die Zeltbahn c-c hinüberhängt und gespannt ist;
d ist der Bodenbelag (Fig. 1).
-
Die in den weiteren Figuren dargestellte Abstützung besteht gemäß
der Erfindung zunächst (Fig.2) aus einem starren Rahmenbinder, aus je drei Vierkantrohren,
der oberen, mittleren und unteren Strebe 1, 2 und 3 zusammengeschweißt. Der Bodenbelag
ist mit 4 bezeichnet. Der Scheitelpunkt des Rahmenbinders zwischen den oberen Streben
2,2 bildet das Lager für die Firststange 5, und die Scheitelpunkte der Streben 2,
1 sind die Lager für die waagerechten Pfettenstangen 6. Der zweite Zeltgerüstbinder
(Fig. 3, 4) besteht aus der senkrechten Aufstellstange 7, die unten z. B. in einen
Führungsring des Zeltbodens 4 aufsitzt. Auf der Stange 7 gleitet eine Führungshülse.
8, die beiderseitig symmetrisch um etwa 180° spreizbare, angelenkte Seitenstreben
9 trägt. Dazu sind Laschen 15 beiderseits an der Stange 7 angebracht und dazwischen
die Seitenstreben 9 mit Bolzen 16 gesichert. Ist die Gleithülse 8 nach oben geschoben,
bis die Seitenstreben 9 fast waagerecht liegen, so sind die Enden der Streben soweit
als möglich auseinandergerückt, wodurch die größte Spannung der Zeltbahn erfolgt.
Ist die Gleithülse 8 abwärts verschoben, so sind die Enden der Seitenstreben 9 näher
aneinandergerückt, und die Zeltbahn sitzt lose und locker und kann beliebig verschoben
und geradegezogen werden. Die Feststellung der Gleithülse 8 auf der Aufstellstange
7 erfolgt z. B. durch einen Hebel 20, der in den auf der Hülse 8 befestigten
Wangen 17 - in senkrechter Richtung ausschwingbär - lagert und mit seiner
exzentrisch gelagerten Druckscheibe die dem Schlitz 19 vorgelagerte Klemmplatte
18 andrückt.
-
Bei einer zweiten Ausführungsform des Zeltgerüstbinders (Fig. 7 und
8) trägt die Aufstellstange 10 ein Rohrstutzenkreuz 12, dessen unterer Stutzen auf
dem oberen Ende der Aufstellstange 10 festsitzt. In den beiden waagerechten
Stutzen des Kreuzstücks 12 sind die Seitenstreben 13 befestigt, und darin gleiten
die Innenrohre 14, so daß letztere jeder Einstellung der Pfettenstange 6 angepaßt
werden können. Das Feststellen der Innenrohre 14 erfolgt mit den Federklemmen
21. Den oben im Kreuzstück 12 senkrecht sitzenden Stutzen kann man
ein Verlängerungsteil 11 zur Aufstellstange 10 aufsetzen, für die Lagerung einer
zweiten Firstsange, für eine Fahnenstange od. dgl. mehr.