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Vorrichtung zum Messen der auf ein lasttragendes Seil wirkenden Belastung
an einer Vorrichtung zum Festhalten und gebremsten Nachlassen dieses Seiles Zusatz
zum Patent 1 108 394 Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der auf
ein lasttragendes Seil wirkenden Belastung an einer Vorrichtung zum Festhalten und
gebremsten Nachlassen dieses Seiles mit einem schwenkbaren Festhalteteil mit bogenförmiger,
das Seil tragender Oberfläche und mit mindestens einem vom Festhalteteil ausgehenden
Arm, der den unter Belastung stehenden Seilteil umgreift.
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Eine Festhaltevorrichtung dieser Art wurde im Hauptpatent 1 108 394
beschrieben. Der Festhalteteil verankert hierbei ein lasttragendes Seil unter Verwendung
von Seilklemmen in Festhalteeingriff. Das Seil läuft von der Seilkiemme zu einer
Seilvorratstrommel.
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Die Drehbewegung des Festhalteteiles wird durch einen Arm gehemmt,
der aus dem Festhalteteil so vorsteht, daß er an der Außenseite eines zum Festhalteteil
führenden Seilabschnittes anliegt und an diesen angedrückt wird. Die Festhaltewirkung
des Festhalteteiles und die Drehungshemmung des Armes ermöglichen es dem Bedienungsmann,
den Festhalteteil nach Lösen der Seilklemme bei sehr kleiner Kraftaufwendung gegen
Drehung zu halten, so daß die Zufuhr von neuem Seil über die Vorrichtung in die
Hebeanlage durch zweckdienliche Hantierung des Seiles leicht und schnell ausgeführt
werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Belastungsanzeigevorrichtung an
einer Festhaltevorrichtung der erwähnten Art anzubringen, ohne daß die Verläßlichkeit
und Arbeitsgenauigkeit beeinträchtigt wird, die gesamte Anordnung im Aufbau und
in der Arbeitsweise einfach ist und einen gedrängten Aufbau sowie ein geringes Gewicht
aufweist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Belastungsprüfeinrichtung
an dem vom Festhalteteil ausgehenden Arm angebracht ist und mit dem unter Belastung
stehenden Seilteil im Eingriff steht. Die Belastungsprüfeinrichtung ist relativ
zum schwenkbaren Festhalteteil so angeordnet, daß sie an einem Abschnitt des zum
Festhalteteil führenden Seiles bzw. am Festhalteteil anliegt. Bei dieser Anordnung
wird die Prüfeinrichtung durch die auf das Seil wirkende Belastung und durch die
von dieser Belastung hervorgerufene Schwenkbewegung des Festhalteteiles an diesen
und an das Seil gedrückt, wodurch ein Meßvorgang der Belastungsprüfeinrichtung erfolgt
und gleichzeitig die Schwenkbewegung des Festhalteteiles gehemmt wird.
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Die Belastungsprüfeinrichtung wird also von dem schwenkbaren Festhalteteil
getragen, so daß die Prufeinrichtung an einem zum Festhalteteil führenden Abschnitt
des Seiles anliegt und von diesem Abschnitt betätigt wird.
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Die Erfindung weist weitere Vorteile auf, die aus
der Beschreibung
und den in der Zeichnung dargestellten Ausführungen offensichtlich werden. In der
Zeichnung ist Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei ihrer
Verwendung zum Anzeigen einer auf die Seilschlingen der Windenanlage eines Bohrkranes
zur Einwirkung kommenden Belastung, Fig. 2 eine teilweise geschnittene vergrößerte
Ansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie 3-3
der Fig. 2, Fig. 4 ein Teilschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 2, Fig. 5 ein verkleinerter
Teilschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 2, Fig. 6 eine Ansicht der Vorrichtung, die
auf einer von der Tragvorrichtung der Fig. 1 abweichenden Tragvorrichtung aufgesetzt
ist und Fig. 7 ein Teilschnitt nach Linie 7-7 der Fig. 6.
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Eine typische Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in
der Zeichnung dargestellt. Der Festhalteteil 1 kann eine begrenzte Schwenk- bzw.
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Drehbewegung auf dem Gestell 2 eines Bohrkranes ausführen und dient
zum Festhalten und Verankern der Seilschlinge 3 der Hebeanlage.
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Der Festhalteteil 1 weist einen Scheibenkörper 4 mit einer auf dem
Umfang vorhandenen Festhaltefläche 5 auf, welche die auf die Fläche aufgewickelten
Windungen des Seiles 3 festhält.
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Vom Teil 1 wird eine Seilklemme 6 getragen, die den von der Festhaltefläche
5 ausgehenden Seilabschnitt lösbar festklemmt. Von der Klemme 6 führt das Seil zu
einer Vorratsrolle 7, die sich in der Nähe der Vorrichtung beíindet.
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Es ist eine Einrichtung vorhanden, die den Festhalteteil 1 beispielsweise
auf der Kranplattform 8 (Fig. 1) drehbar lagert. Diese Einrichtung ist in der Darstellung
so ausgeführt, daß das Auflegen des Seiles um die Festhaltefläche 5 erleichtert
wird. Zu diesem Zweck hat die Kreisscheibe 4 des Bauteils 1 eine Nabe 9, die von
einem Zapfen 10 durchsetzt wird, der den Festhalteteil 1 drehbar trägt. Der Zapfen
10 wird von und zwischen zwei Schenkeln 11 und 12 getragen, die sich auf einer an
der Plattform 8 angeschraubten oder anderweitig befestigten Platte 13 befinden.
Ein Vorstecker 14 oder ein ähnliches Maschinenelement hält den Zapfen 10 an seiner
Stelle.
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Nach dem Herausheben des Vorsteckers 14 kann das eine Ende des Zapfens
10 auf dem Schenkel 11 herausgezogen werden. Der Schenkel 11 ist am Drehpunkt 15
an der Platte 13 drehbar gelagert und läßt sich nach unten drehen, so daß das Seil
um die Festhaltefläche 5 gelegt werden kann, während der Festhalteteil 1 an seiner
Stelle auf dem Zapfen 10 bleibt, da der Zapfen von dem anderen Schenkel 12 gelaalten
wird.
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Um in einer derartigen Vorrichtung einen gewünschten gedrängten Aufbau,
ein geringes Gewicht und eine Kleinstzahl von Teilen zu erreichen, wird die Belastungsprüfeinrichtung
16 am Arm 17 angeordnet. Dieser Arm erstreckt sich allgemein in Richtung des zum
Festhalteteil 1 führenden Seilabschnittes von Seil 3, und zwar auf der Außenseite
dieses Seilabschnittes, so daß der Arm einen Hebel bildet, der in Querrichtung zum
Seil gedrängt wird, wenn eine Drehbewegung des Festhalteteils 1 erfolgt. Da die
Belastungsprüfeinrichtung 16 am Außenende des Armes 17 so angebracht ist, daß sie
am Seil 3 anliegt, wird die Prüfeinrichtung von dem auf das Seil einwirkenden Belastungszug
und durch die Hebelwirkung des Armes 17 betätigt, und die Drehbewegung des Festhalteteils
1 wird gleichzeitig gehemmt.
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Der Festhalteteil 1 weist einen Arm 18 auf, der die Seilklemme 6
trägt, so daß der Festhalteteil 1 ein einheitlicher Aufbau ist, bei dem alle Teile,
mit Ausnahme von Zapfen 10, Schenkel 11 und 12 und Platte 13, als ein Teil eines
einstückigen Aufbaues getragen werden, der auf einem zweckdienlichen Träger drehbar
gelagert ist.
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Die Prüfeinrichtung 16 besteht bei der dargestellten Ausführung aus
einem Boden 20, der mittels Befestigungsvorrichtung 21 an der Innenseite des Armes
17 angebracht ist. Dieser Boden hat eine Ausnehmung, die mit einem beweglichen Bauteil
22 eine ausdehnbare Kammer 23 für die Betriebsflüssigkeit bildet. Der bewegliche
Bauteil hat bei der dargestellten Ausführung die Form einer biegsamen Membran, die
am Boden 20 von einem Klemmring 24 und Befestigungsschrauben 25 gehalten wird. Eine
Flüssigkeitsleitung 26 führt aus der Kammer 23 zu einem Meßgerät 27, das so eingeteilt
ist, daß es die Zuglast im Seil 3 in Kilogramm tangiert, und zwar entsprechend dem
in der Kammer 23 entwickelten hy-
draulischen Druck. Die Prüfungseinrichtung 16 weist
eine plattenähnliche Druckscheibe 30 auf, die an der Membran 22 anliegt und sich
mit der Membran 22 bewegt. Diese Druckscheibe 30 liegt zwischen dem zum Festhalteteil
1 führenden Abschnitt des Seiles 3 und der Membran 22. Auf der Druckscheibe 30 befindliche
Ansätze 31 liegen zu beiden Seiten des Seiles 3, das zwischen den Ansätzen 31 mittels
eines Zapfens 32 gehalten wird, der an den Ansätzen lösbar befestigt ist. An der
Druckscheibe 30 ist ein Anschlagflansch 33 befestigt, der sich an den Klenunring
34 anlegt, um die Bewegung der Druckscheibe 30 beim Betätigen der Membran 22 zu
begrenzen. In der dargestellten Ausführung hat die Druckscheibe 30 auch eine das
Seil 3 aufnehmende Nut 34 und einen an dem Seil anliegenden abgerundeten Vorsprung
34 a, der so angeordnet ist, daß die gesamte Zugkraft auf das Seil über die Seilscheibe
30 die Membran 22 bewegt und infolgedessen genaue Meßergebnisse an dem Meßgerät
27 erhalten werden.
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Dis Festhaltefläche 5 wird von zwei Rillen 35 und 36 und einem zwischen
den Enden der Rillen gelegenen ungerillten bogenförmigen Umfangsteil 37 gebildet.
In der dargestellten Ausführung verlaufen die Rillen 35 und 36 parallel zueinander.
Das Seil 3 erstreckt sich längs der Innenseite des Armes 17 von der Druckscheibe30
als Schleife in die Rille 35, kreuzt den ungerillten Umfangsteil 37, verläuft in
der Rille 36 um den Scheibenkörper 4 und erstreckt sich nach oben längs des Armes
18, an dem das Seil von der Klemme 6 festgeklemmt wird. Diese Anordnung sichert
ein einwandfreies Festhalten. An der Klemme 6 ist kein zu einer Seilbeschädigung
führender hoher Klemmdruck notwendig.
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Bei Verwendung der Vorrichtung erteilt der auf das Seil 3 einwirkende
Belastungszug dem Festhalteteil 1 eine Drehbewegung und übt gleichzeitig einen Druck
auf die Druckscheibe 30 zur Bewegung der Membran 22 aus. Durch die Drehbewegung
des Festhalteteils 1 wird der Arm 17 gleichzeitig zum Seil 3 gedrängt. Die aus dieser
Bewegung des Armes 17 und der Seillast resultierenden Drücke bewegen die Membran
22, wobei der von der Membran 22 in der Kammer 23 entwickelte hydraulische Druck
über die Leitung 26 zum Meßgerät 27 übertragen wird, das dann den Seilzug beispielsweise
in Kilogramm angibt.
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Die von dem Festhalteteil 1 erzeugte Festhaltewirkung und die von
dem Arm 17 sowie von der Prüfeinrichtung 16 erzeugte Drehungshemmwirkung ermöglichen
es dem Bedienungsmann, den freien Teil des Seiles leicht und bequem zu halten, daß
eine Drehung des Festhalteteils 1 nach Lösen der Klemme 6 verhütet wird. Der Bedienungsmann
kann daher ein neues Seilstück je nach Erfordernis von der Vorratsspule 7 über die
Vorrichtung in die Hebellage ablassen.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine abgeänderte Form der Tragvorrichtung
für den Festhalteteil 1, der den gleichen Aufbau wie der in Fig. 1 dargestellte
Festhalteteil hat.
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Bei dieser abgeänderten Trageinrichtung hat der Unterbau, der aus
zwei Schenkeln und einer Unterlagsplatte, an der der eine Schenkel angelenkt ist,
besteht, den gleichen Aufbau wie in Fig. 1. Unterbau und Festhalteteil sind daher
auch mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in Fig. 1. Die Abänderung der
Trageinrichtung besteht aus einem U-förmigen
Gabelkopf 40, der
auf einem dem Zapfen 10 in Fig. 1 entsprechenden Zapfen 41 mit Vorstecker 44 drehbar
gelagert ist. Dieser Gabelkopf 40 umfaßt den Festhalteteil 1 und trägt einen Zapfen42,
von dem der Festhalteteil drehbar getragen wird. Zapfen 42 wird an einer Stelle
beispielsweise mittels eines Vorsteckers 43 od. dgl. lösbar gehalten. Der eine Schenkel
des Gabelkopfes 40 besteht aus zwei Schenkelabschnitten 40a und 40b, die durch ein
Scharnier 40 c miteinander verbunden sind. Nach Herausnahme des Vorsteckers 43 kann
Zapfen 42 aus dem Eingriff mit dem Schenkelabschnitt 40 a des Gabelkopfes 40 herausgezogen
werden, so daß dieser Abschnitt nach unten gedreht werden kann. Seil 3 kann dann
in den gewünschten Festhalteeingriff mit dem Festhalteteil 1 gelegt werden, wodurch
das Festhalten des Seiles auf dem Festhalteteil 1 erleichtert wird.
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Der drehbar gelagerte Gabelkopf 40 ermöglicht die Seibstausrichtung
des Festhalteteils 1 mit dem lasttragenden Seil 3. In allen anderen Hinsichten arbeitet
die Vorrichtung in der gleichen Weise wie die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung.
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Ein erfindungsgemäß ausgeführter Festhalteteil macht die Verwendung
eines an der Bodenplatte drehbar gelagerten besonderen Hebels unnötig, der als Trageinrichtung
für den Festhalteteil und als eine Einrichtung dient, die die Belastungsprüfeinrichtung
in der Weise betätigt, wie dies in dem Hauptpatent beschrieben ist. Die hier dargestellte
Vorrichtung besteht aus einem einheitlichen Aufbau mit einer Festhalteeinrichtung,
einer Klemmeinrichtung und einer Belastungsprüfeinrichtung als integrale Teile,
wodurch eine gedrängter gebaute und einfachere Ausführung erhalten wird als in der
bekannten Lastenanzeige- und Verankerungseinrichtung für lasttragende Seile.
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PATENTANSPRCHE: 1.. Vorrichtung zum Messen der auf ein lasttragendes
Seil wirkenden Belastung an einer Vorrichtung zum Festhalten und gebremsten Nach-
lassen
dieses Seiles mit einem schwenkbaren Festhalteteil mit bogenförmiger, das Seil tragender
Oberfläche und mit mindestens einem vom Festhalteteil ausgehenden Arm, der den unter
Belastung stehenden Seilteil umgreift, nach Patent 1 108 394, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belastungsprüfeinrichtung (16) am Arm (17) angebracht ist und mit dem unter
Belastung stehenden Seilteil im Eingriff steht.