DE1147648B - Lichtbogenloeschkammer - Google Patents

Description

Es ist bekannt, in Iichtbogenlöschkammern für Wechselstromschaltgeräte eine Anzahl quer zum wandernden Lichtbogen stehende elektrisch leitende, zumeist ferromagnetische Löschbleche anzuordnen. Beim Eintreten in die Löschblechanordnung wird der Lichtbogen in eine Reihe kurzer elektrisch in Reihe geschalteter Teillichtbögen aufgeteilt, wodurch eine schnelle Entionisierung des Lichtbogenlöschraumes während des Stromnulldurchganges eintritt und die Wiederzündung des Lichtbogens nach seinem natürlichen Verlöschen im Nulldurchgang verhindert wird.

Der durch eine mehr oder weniger kräftige magnetische Beblasung angetriebene Lichtbogen neigt bei schweren Abschaltungen dazu, aus der Löschkammer herauszuschlagen. Das ist unerwünscht, weil dadurch einmal die Löschbleche unwirksam gemacht werden und zum anderen auch Phasenüberschläge zustande kommen können.

Die Wirksamkeit einer derartigen Löschkammer hängt von der Anzahl der Löschbleche und ihrer Anordnung ab. Sehr eng nebeneinanderstehende Löschbleche sind für die Entionisierung des Löschraumes günstig, und da der Lichtbogen dazu neigt, in engen Spalten keine sehr hohe Geschwindigkeit zu entwickeln, könnte durch eine Löschblechpaketanordnung mit sehr eng stehenden Löschblechen das Austreten des Lichtbogens aus der Kammer verhindert und ein wirksamer Löscheffekt erzielt werden. Der Lichtbogen neigt aber dazu, in eine solche Löschblechpaketanordnung gar nicht erst einzutreten, sondern davor stehenzubleiben. Er ist häufig nicht in der Lage, eine der großen Anzahl der Löschbleche entsprechende Anzahl von Fußpunkten zu bilden.

Bei größerem Abstand der einzelnen Löschbleche voneinander läuft der Lichtbogen zwar in die Löschblechpaketanordnung hinein, neigt aber nun dazu, die Löschblechanordnung sehr schnell zu durchlaufen und am anderen Ende aus der Kammer herauszuschlagen. Außerdem ergeben sich verhältnismäßig lange Teillichtbögen und dadurch lange Entionisierungszeiten.

Die Erfindung betrifft eine Lichtbogenlöschkammer mit quer zum Lichtbogen angeordneten Löschblechen, von denen jeweils zwei¹ nebeneinanderliegende Löschbleche an jeweils ihrem einen Ende zu einem Löschblechpaar elektrisch leitend verbunden sind. Die Erfindung besteht darin, daß die beiden Löschbleche eines elektrisch verbundenen Löschblechpaares verschieden lang sind und ihre elektrisch nicht verbundenen, verschieden langen Enden dem entstehenden Lichtbogen zuwenden. Die elektrisch nicht verbundenen Enden der jeweiligen Löschblechpaare er-Lichtbogenlöschkammer

Anmelder:

Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,
Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Dipl.-Ing. Hubert Stettner, Neumünster,
ist als Erfinder genannt worden

strecken sich also verschieden weit in Richtung auf den entstehenden Lichtbogen in die Lichtbogenlöschkammer hinein.

Die Löschbleche, die der Lichtbogen zuerst erreicht, stehen in einem relativ weiten Abstand voneinander. Das hat zur Folge, daß dem Lichtbogen das Hineinlaufen in die Löschkammer erleichtert wird. Bei seiner weiteren Wanderung in der Lichtbogenlöschkammer erreicht der Lichtbogen dann die kürzeren, sich weniger weit in die Kammer erstreckenden Löschbleche. Sowie er diese Bleche erreicht, werden Teile des Lichtbogens durch diese kurzen, elektrisch mit den langen Löschblechen verbundenen Löschbleche kurzgeschlossen und der Lichtbogen dadurch auf über die Hälfte seiner bisherigen Länge verkürzt. Die Anzahl der Fußpunkte bleibt die gleiche. Als Folge davon sinkt die Lichtbogenarbeit und damit die Entionisierungszeit. Die Laufneigung des Lichtbogens wird wegen der jetzt engerstehenden Löschbleche vermindert, die heißen Gase der kurzgeschlossenen Lichtbogenteile können sich bereits teilweise in den Kühlräumen zwischen jeweils zwei elektrisch verbundenen Löschblechen entionisieren, und außerdem setzt jetzt wegen der an ihren dem Lichtbogen abgewendeten Enden elektrisch verbundenen Löschbleche und der dadurch gebildeten Stromschleifen eine an sich bekannte elektrodynamische Gegenbeblasung ein, die das Herausschlagen des Lichtbogens aus der Löschkammer verhindert.

In der erfindungsgemäßen Lichtbogenlöschkammer sind also die Vorteile einer Löschkammer mit engstehenden Löschblechen mit denen einer Kammer mit weniger engstehenden Löschblechen sehr zweckmäßig vereinigt, ohne daß deren Nachteile dabei in Kauf genommen werden müßten.

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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der erfmdungsgemäßen Lichtbogenlöschkammer schematisch dargestellt. Es. zeigt

Fig. 1 eine Lichtbogenlöschkammer im Schnitt,

Fig. 2 die gleiche Lichtbogenlöschkammer in Pfeilrichtung ΛΙ gesehen,

Fig. 3 eine weitere Lichtbogenlöschkammer im Schnitt.

Die dargestellten Lichtbogenlöschkammern eignen sich besonders gut für elektrische Schütze. Der be- ίο weglchen Kontaktbrücke 1, die nur zur Hälfte dargestellt ist, steht der feste Kontakt 2 gegenüber, der zu einer Lichtbogenlauf schiene 3 verlängert ist. In das Isolierstoffgehäuse 4 sind die an ihren Enden jeweils zu einem Löschblechpaar elektrisch verbundenen Löschbleche 6 und 6 a ausgeführt und erstrekken sich weiter in die Löschkammer hinein in Richtung auf den entstehenden Lichtbogen als die Löschbleche 6 a. Dem Lichtbogen wird dadurch das Hineinlaufen in die Löschblechpaketanordnung und die Bildung von Fußpunkten auf den Löschblechen erleichtert. Die elektrische Verbindung 5 zwischen den Löschblechen 6 und 6 a kann den Spalt 11 zwischen den verbundenen Löschblechen 6 und 6 a dicht abschließen oder, wie in Fig. 2 gezeigt, mit einem Fenster 7 oder anderen Durchbrechungen versehen sein.

Bei der Lichtbogenlöschkammer nach Fig. 3 sind die Löschbleche 6 und 6 a kreissektorförmig um die Kontakttrennstelle herum angeordnet. Der Lichtbogen ist in zwei verschiedenen Entwicklungsstadien 8 bzw. 9 dargestellt. Der Lichtbogen im Stadium 8 hat gerade die Löschbleche 6 erreicht und Fußpunkte auf ihnen gebildet. Der Lichtbogen im Stadium 9 befindet sich kurz vor seinem Verlöschen in den engen Spalten 10, die von je zwei Löschblechpaaren gebildet werden. Die verhältnismäßig großen spaltförmigen Räume 11 zwischen je zwei elektrisch verbundenen Löschblechen 6 und 6 a dienen zur Entionisierung der von den kurzgeschlossenen Lichtbogenteilen erzeugten heißen Gase. Die durch die elektrisch verbundenen Bleche bewirkte elektrodynamische Gegenbeblasung (Pfeilrichtung B) verhindert zusammen mit den übrigen erfindungsgemäßen Maßnahmen das Austreten des Lichtbogens aus der Löschkammer.

Claims (6)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Lichtbogenlöschkammer mit quer zum lichtbogen angeordneten Löschblechen, von denen jeweils zwei nebeneinanderliegende Löschbleche nur an jeweils ihrem einen Ende zu einem Löschblechpaar elektrisch verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Löschbleche eines elektrisch verbundenen Löschblechpaares verschieden lang sind und ihre elektrisch nicht verbundenen, verschieden langen Enden dem entstehenden Lichtbogen zuwenden.

2. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der spaltförmige Raum zwischen zwei elektrisch leitend miteinander verbundenen Löschblechen durch die elektrisch leitende Verbindung nach außen hin abgeschlossen ist.

3. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Verbindung zwischen zwei zu einem Löschblechpaar verbundenen Löschblechen mit einem Fenster versehen oder mit anderen Durchbrechungsöffnungen versehen ist.

4. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenlöschkammer außer den elektrisch leitend miteinander verbundenen Löschblechen auch einzelne elektrisch nicht verbundene Löschbleche besitzt.

5. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der miteinander verbundenen Löschbleche parallel laufen.

6. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der elektrisch miteinander verbundenen Löschbleche in einem Winkel zueinander stehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 309 577/239 4.63