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Elektromotorisch angetriebene Frischsaftzentrifuge für Küche und Haushalt
Bei den bekannten, im Haushalt verwendeten Zentrifugen zum Bereiten von Frischsäften
aus Obst und Gemüse ist die Entfernung der Rückstände (Trester) immer umständlich
und zeitraubend und häufig mit erheblichem Beschmutzen der Hände verbunden. Um das
Entfernen der Rückstände zu erleichtern und zu vereinfachen, wurden verschiedene
Wege beschritten.
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Eine Möglichkeit besteht darin, im Gerät eine Vorrichtung anzubringen,
welche nach Bedarf gegen die Innenseite des umlaufenden, mit Rückständen angefüllten
Schleuderkorbes geschwenkt, gedreht oder gekippt wird. Dabei wird der Rückstand
durch eine messerartige Schneide oder eine scharfe Kante abgestreift und in ein
zur Aufnahme des Rückstandes bestimmtes, fest im Deckel befindliches oder lose herausnehmbares
Gefäß geschleudert. Diese Vorrichtung gestattet zwar theoretisch einen ununterbrochenen
Betrieb. In der Praxis wird jedoch hierbei der Rückstand nicht vollständig entfernt,
da die den Rückstand abstreifende Schneide die Innenfläche des Schleuderkorbes nicht
berühren darf, damit Beschädigungen des Korbes oder Abstreifers vermieden werden.
Zudem wird durch das Andrücken des Abstreiforgans der Rückstand in die kleinen Löcher
des Siebkorbes gedrückt und dieser somit verstopft. Teilweise wird der Rückstand
auch durch die kleinen Löcher hindurchgepreßt und in den Saftauslauf geschleudert,
so daß Teile des Rückstandes im Saft vorhanden sind.
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Eine andere bekannte Art der Ausbringung von Rückständen besteht darin,
daß der Wand des Schleuderkorbes eine entsprechende Neigung nach außen gegeben wird,
so daß das zu schleudernde, bereits zerriebene Gut durch die Fliehkraft nach oben
bewegt und somit anschließend aus dem Korbinneren geschleudert wird. Der Nachteil
dieser Art der Ausbringung des Rückstandes liegt darin, daß neben einem komplizierten
und empfindlichen Aufbau die richtige Wirkungsweise nicht gewährleistet ist, da
je
nach Feuchtigkeitsgehalt des Rückstandes, bedingt durch das Alter des zu
verarbeitenden Gutes sowie durch die strukturelle Beschaffenheit des Rückstandes
die Verhältnisse bei jeder Obst- oder Gemüseart anders liegen. Die Entnahme des
Rückstandes mit einem in den Schleuderkorb eingelegten sogenannten Tresterband
- meist aus perforierter Folie - bringt den Nachteil mit sich, daß
ein Teil des am Tresterband klebenden Rückstandes beim Herausnehmen des Bandes aus
dem Innern des Schleuderkorbes in diesen zurückfällt und mit einem Löffel oder gar
mit den Fingern entfernt werden muß. Alle diese Geräte haben gemeinsam, daß mit
der zur völligen Entleerung des Rückstandes aus dem Korbinnem notwendige Entnahme
des Schleuderkorbes mit der Reibscheibe aus dem Gerät erst eine Schraubverbindung
gelöst werden muß. Das Lösen dieser Schraubverbindung bedarf häufig eines als Schlüssel
ausgebildeten Hilfsmittels, dessen Handhabung vornehmlich von Frauen mit Schwierigkeiten
verbunden war, zudem die zum Lösen der Schraubverbindung erforderliche Drehrichtung
häufig nicht ersichtlich ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine elektromotorisch angetriebene Frischsaftzentrifuge
für Küche und Haushalt, bei welcher die Nachteile der bekannten Saftzentrifugen
dadurch vermieden sind, daß der zum Ausschleudern des zerriebenen Gutes dienende
Schleuderkorb 3 durch einfaches Aufstecken auf eine Tragscheibe 2 und Andrücken
gegen diese mittels einer federnd im Deckel 6 gelagerten Kugel 12 bei geschlossenem
Deckel in axialerRichtung festgehalten ist. Zur Entfernung der Rückstände werden
also beim Erfindungsgegenstand keine abzuschraubenden Elemente bzw. ein Schleuderkorb
mit geneigten Wänden mehr verwendet. Vor allem ist die umständliche Verschraubung
des Schleuderkorbes und der Reibscheibe vermieden. Die zum Zerreiben des Gutes,
wie Obst oder Gemüse, dienende Reibscheibe ist erfindunasgemäß fest mit dem Schleuderkorb
verbunden, vorzugsweise in der Form, daß die die Schneidelemente tragende Scheibe
fest im Boden des Schleuderkorbes angeordnet ist. Es ist auch möglich, die Schneidelemente
selbst im Boden des Schleuderkorbes zu verankern. Der so an seiner Bodenfläche
als Reibwerkzeug ausgebildete Schleuderkorb wird nicht, wie
seither,
mit einer Schraubverbindung auf der Antriebswelle befestigt, sondern wird erfindungsgemäß
nur auf ein tragendes und zugleich mitnehmendes Bauelement aufgesteckt, so daß er
nach Öffnen des Deckels und Stillsetzen des Schleuderkorbantriebes leicht mit einem
Griff herausgenommen werden kann. Zur axialen Halterung des Schleuderkorbes kann
vorteilhaft ein in der Mitte des Schleuderkorbes senkrecht nach oben geführter Zylinder
oder Kegelstumpf dienen, an dessen oberem Ende erfindungsgemäß eine Kalotte eingearbeitet
ist, welche zur Auflage einer im Deckel eingebauten, federnd gelagerten Kugel dient.
Diese Kugel übt nach dem Schließen des Deckels den erforderlichen axialen Anpreßdruck
auf den Schleuderkorb aus, währenddem die Mitnahme des Schleuderkorbes durch eine
profilierte Aufnahme erfolgt.
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Der Deckel des Gerätes ist zweckmäßig so ausgebildet, daß er als eine
das zu verarbeitende Gut aufnehmende Schale geformt ist, welche in einem Beschickungsschacht
mündet, welcher das Gut dem Reibwerkzeug zuführt. Um ein Ausdringen von Rückständen
aus dem Inneren des Schleuderkorbes in den Saftraum des Gerätes zu verhindern, ist
die dem Geräteinneren zugekehrte Deckelseite mit einem entsprechend geformten Ring
profiliert, welcher einerseits der Oberkante des Schleuderkorbes so dicht als möglich
gegegenüberliegt und senkrecht so in das Innere des Schleuderkorbes eindringt, daß
der Spalt in senkrechter und waagerechter Richtung eine dichtende Wirkung erzielt.
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Um das lästige Beiseitelegen des mit Saft und Tresterteilen bespritzten
Deckels und somit ein Verschmutzen des Tisches oder ähnlichem zu vermeiden, ist
ferner der Deckel zweckmäßig an einem Scharnier gelenkig mit dem Gehäuse des Entsaftungsgerätes
verbunden. Eine Schenkelfeder unterstützt den öffnungsvorgang des Deckels. Um die
höchstmögliche Betriebssicherheit zu erreichen, ist der Deckel zweckmäßig mit dem
Ein- und Ausschalter des Motors und einer Bremseinrichtung versehen, derart, daß
beim Schließen des Deckels der Motor eingeschaltet und somit das Gerät in Betrieb
gesetzt wird. Beim Hochklappen des Deckels wird der Motor abgeschaltet und das Gerät
durch die Bremseinrichtung sofort stillgesetzt.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Entsafters nach der Erfindung ist in
der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt einen senkrechten Schnitt durch das Gerät beim
Arbeitsvorgang. Die strichpunktierte Ergänzung zeigt das Gerät stillgesetzt mit
geöffnetem Deckel und herausgenommenem Schleuderkorb.
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In dem mit 1 bezeichneten Gehäuseunterteil ist in bekannter
Weise der nicht näher dargestellte Antriebsmotor untergebracht, auf dessen Welle
eine Auflagescheibe 2 kraftschlüssig befestigt ist. Auf dieser Auflagescheibe 2
ist der Schleuderkorb 3 aufgesetzt, welcher an seiner inneren Bodenfläche
unlösbar darin eingesetzte Reibelemente 4 aufweist. Ebenfalls mit dem Schleuderkorb
fest verbunden ist der zylindrische oder kegelstumpfförmige Teil 5, welcher
sich in der Mittelachse des Schleuderkorbes aufbaut und an seinem oberen Ende eine
kalottenförtnige Eindellung 5a aufweist, welche als Lauffläche ausgebildet ist.
Der Deckel 6 ist mittels eines Gelenkes 7
am Gehäuse 8 angelenkt
und mit einem Verschluß 9
mit dem Gehäuse verriegelt. Der Deckel selbst ist
an seiner oberen Fläche als Schale 6a ausgebildet, deren Fläche in den sogenannten
Einfüllschacht 10 übergeht. Durch diesen Einfüllschacht wird das zu verarbeitende
Gut in bekannter Weise dem Reibwerkzeug 4 zugeführL Durch einen hier nicht gezeigten,
jedoch allgemein bekannten Stopfer wird das in den Einfüllschacht eingegebene zu
verarbeitende Gut an das Reibwerkzeug angedrückt. An der dem Geräteinneren zugekehrten
Deckelseite befindet sich ein Ring 6 b mit höckerförmigem Querschnitt.
Dieser Ring ist so ausgebildet, daß er je mit einem geringen Abstand über
den oberen Rand und parallel zum inneren Rand des Schleuderkorbes 3 zu liegen
kommt. Durch diese Einrichtung wird der beira Entsaftungsvorgang anfallende Rückstand
daran gehindert, den Schleuderkorb-Innenrand zu überklettem, um in den Saftraum
8 a und damit durch den Auslauf 8b in den hier nicht näher dargestellten
Saftauffangbehälter zu gelangen. Wird nun der Deckel 6 ge-
schlossen, so daß
sich das Gerät in dem in der Zeichnung dargestellten Zustand befindet, so drückt
die im Deckel eingebaute Druckfeder 11 die Kugel 12 gegen die kalottenförmige
Anlauffläche 5 a und hält somit den Schleuderkorb
3, gegen die Auflagescheibe 2 ge-
drückt, in axialer Richtung fest.
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Ist es nun nach dem Durchsatz einer bestimmten Menge von Entsaftungsgat
erforderlich, den Entsaftungsvorgang zu beenden, um die angestauten Rückstände zu
entnehmen, so wird durch Betätigen des Verschlusses 9 der Deckel
6 freigegeben und durch die im Gelenk 7 eingebaute Schenkelfeder nach
oben geklappt, um die mit 13 bezeichnete Stellung einzunehmen. Gleichzeitig
mit dem Hochschwenken des Deckels 6 wird über einen hier nicht gezeichneten
Schalter der Antriebsmotor abgeschaltet und über eine hier ebenfalls nicht dargestellte
Bremseinrichtung das Gerät augenblicklich stillgesetzt. Nun kann mit einem einzigen
Handgriff der Schleuderkorb 3 dem Gerät entnommen und auf dem als
Aufprallrand 3 a
ausgebildeten oberen Abschlußrand des Korbes
3 mit der öffaung nach unten auf eine entsprechende Fläche, z. B. Tischplatte,
aufgeschlagen werden, so daß die am Innenrand des Schleuderkorbes aufgebauten Rückstände
sich lösen und aus dem Inneren des Korbes auf die Auflageffäche, z. B. Tischplatte,
fallen. Danach kann der Entsaftungsvorgang sofort wiederholt werden.