DE1145599B - Verfahren zur Herstellung von Bromderivaten einkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit 4 und mehr Bromatomen im Molekuel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bromderivaten einkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit 4 und mehr Bromatomen im Molekuel

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DE1145599B
DE1145599B DEC19598A DEC0019598A DE1145599B DE 1145599 B DE1145599 B DE 1145599B DE C19598 A DEC19598 A DE C19598A DE C0019598 A DEC0019598 A DE C0019598A DE 1145599 B DE1145599 B DE 1145599B
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Germany
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bromine
aromatic hydrocarbon
sulfuric acid
atoms
sulfur trioxide
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Dr Heinrich Hahn
Liselott Blobel
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Chemische Fabrik Kalk GmbH
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Chemische Fabrik Kalk GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/10Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
    • C07C17/12Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms in the ring of aromatic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bromderivaten einkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit 4 und mehr Bromatomen im Molekül Nach einem aus dem Quarterly Journal of Indian Chemical Society, 4 (1927), S. 283 bis 289 bekannten Verfahren zur Herstellung der Mono- und/ oder Dibromderivate aromatischer Kohlenwasserstoffe werden die betreffenden Kohlenwasserstoffe mit konzentrierter bzw. rauchender Salpetersäure und/oder mit konzentrierter Schwefelsäure, die bis zu 100/o Schwefeltrioxyd enthalten kann, vermischt. Trotz Erwärmung des Reaktionsgemisches wird das diesem zugegebene Brom nur bis zu 40°/o zur Bildung der Mono- und/oder Dibromdertvate des eingesetzten Kohlenwasserstoffs ausgenutzt. Außerdem werden bei diesem Verfahren nur bis zu 50°/0 des als Ausgangsmaterial verwendeten Kohlenwasserstoffs zu dem gewünschten Endprodukt umgesetzt, während der Rest durch Nebenreaktionen der als Reaktionsmedium verwendeten Säure und/oder der darin gelösten Gase zerstört bzw. in andere Produkte übergeführt wird.
  • Es mußte nach neuen Verfahrensbedingungen gesucht werden, unter denen sich die gewünschten Bromderivate in wesentlich kürzerer Zeit mit befriedigenden Ausbeuten bilden.
  • Es wurde ein Verfahren gefunden zur Herstellung von Bromderivaten einkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit vier und mehr Bromatomen im Molekül durch Umsetzung des betreffenden Kohlenwasserstoffs mit Brom in konzentrierter Schwefelsäure, die Schwefeltrioxyd gelöst enthält. Danach werden in konzentrierte Schwefelsäure, die mehr als 15 0/o Schwefeltrioxyd und pro Mol des zu bromierenden Kohlenwasserstoffs bis zu 5 g eines üblichen Bromierungskatalysators oder eines Gemisches derartiger Katalysatoren enthält, unter intensiver Vermischung bei Temperaturen von 45 bis 700 C pro g-Atom des zu substituierenden Wasserstoffs 1,0 bis 1,2-Atome flüssiges Brom und der zu bromierende aromatische Kohlenwasserstoff in der angegebenen Reihenfolge nacheinander oder gleichzeitig, jedoch örtlich getrennt, langsam eingetragen, wobei in dem Reaktionsgemisch bis zum Ende der Bromzugabe ein Bromüberschuß von wenigstens 0,2 g-Atomen Brom pro Mol des in dem Reaktionsgemisch bereits vorhandenen aromatischen Kohlenwasserstoffs aufrechterhalten wird.
  • Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Schwefelsäuremenge soll so groß sein, daß das entstehende Bromderivat des eingesetzten aromatischen Kohlenwasserstoffs gut darin suspendiert bleibt. Außerdem richtet sich die Menge der verwendeten Schwefelsäure noch nach der Menge des für die Durchführung der gewünschten Bromierung notwendigen Schwefeltrioxyds und nach dessen Konzentration in der Schwefelsäure, da es für die Herstellung eines jeden Bromderivats aus irgendeinem einkernigen aromatischen Kohlenwasserstoff nach dem Verfahren der Erfindung einen bestirnmten Bereich der Konzentration des Schwefeltrioxyds in der verwendeten konzentrierten Schwefelsäure gibt, in dem die Bildung des gewünschten Bromderivats in besonders kurzer Reaktionsdauer erfolgt. Dieser Konzentrationsbereich ist für jedes Bromderivat spezifisch, läßt sich aber durch einfache Vorversuche leicht ermitteln. Für die Herstellung von Hexabrombenzol wird beispielsweise vorteilhaft eine konzentrierte Schwefelsäure eingesetzt, die 18 bis 27°/o Schwefeltrioxyd gelöst enthält.
  • Das gewünschte Bromderivat wird zwar auch gebildet, wenn das Verfahren der Erfindung unter Verwendung einer konzentrierten Schwefelsäure durchgeführt wird, deren Schwefeltrioxydkonzentration über oder unter dem für die Herstellung des gewünschten Bromdertvats günstigen Bereich liegt, jedoch kann dadurch die Ausbeute verschlechtert und/oder die Reaktionsdauer erheblich verlängert werden.
  • Die Menge des Schwefeltrioxyds soll für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung so gewählt werden, daß in dem Reaktionsgemisch pro g-Atom des in dem eingesetzten aromatischen Kohlenwasserstoff zu substituierenden Wasserstoffs etwa 1/2 Mol Schwefeltrioxyd und ein geringer Überschuß vorhanden sind. Die für das Verfahren der Erfindung notwendige schwefeltrioxydhaltige konzentrierte Schwefelsäure kann vorteilhaft durch Vermischen von konzentrierter Schwefelsäure mit hochprozentigem Oleum hergestellt werden, da die Vormischung so vorgenommen werden kann, daß sich in dem entstehenden Gemisch sofort die für die nachfolgende Bromierung günstige Reaktionstemperatur zwischen 45 und 700 C einstellt. Es ist aber auch möglich, die Lösung von Schwefeltrioxyd in konzentrierter Schwefelsäure auf jedem anderen bekannten Weg herzustellen.
  • Dieser Lösung von Schwefeltrioxyd und konzentrierter Schwefelsäure werden anschließend pro Mol des zu bromierenden aromatischen Kohlenwasserstoffs bis zu 5 g eines üblichen Bromierungskatalysators zugesetzt, der die Bromierung eines aromatischen Kohlenwasserstoffs beschleunigt, wenn diese unter erfindungsgemäßen Bedingungen abläuft. Als Katalysatoren haben sich Jod, Eisen und Aluminium besonders bewährt. An Stelle eines dieser oder anderer zweckentsprechender Katalysatoren kann auch ein Gemisch von Substanzen verwendet werden, das den gleichen katalytischen Effekt hervorbringt.
  • In das aus Schwefelsäure, Schwefeltrioxyd und Katalysator bestehende Gemisch kann nunmehr die gesamte Brommenge eingerührt werden, die für die Herstellung des gewünschten Bromderivats nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich ist. Für jedes zu substituierende g-Atom Wasserstoff soll diese Brommenge 1,0 bis 1,2 g-Atome Brom betragen. Bei Temperaturen von 45 bis 700 C wird dem so entstandenen Gemisch anschließend unter guter Durchmischung der zu bromierende aromatische Kohlenwasserstoff mit solcher Geschwindigkeit zugetropft, daß die Reaktionstemperatur bei guter Kühlung des Reaktionsgemisches während der Umsetzung auf dem anfangs eingestellten Wert gehalten wird.
  • Die Schwefeltrioxyd und Katalysator enthaltende Schwefelsäure kann aber zuerst auch nur mit einer geringeren als der vorstehend angegebenen Brommenge vermischt und der Rest der für die erfolgreiche Durchführung des erfindnngsgemäßen Verfahrens erforderlichen Brommenge mit dem zu bromierenden aromatischen Kohlenwasserstoff gleichzeitig, jedoch örtlich voneinander getrennt, in das Reaktionsgemisch eingetragen und damit intensiv vermischt werden. Auch in diesem Fall ist die Temperatur des Reaktionsgemisches vor der Zugabe des zu bromierenden aromatischen Kohlenwasserstoffs auf 45 bis 700 C einzustellen und während des Ablaufs der Bromierung auf diesem Wert zu halten.
  • Um die Bromierung eines aromatischen Kohlenwasserstoffs nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgreich durchzuführen, muß in dem Reaktionsgemisch stets ein Überschuß an Brom über die Brommenge hinaus vorhanden sein, die für die Bildung des gewünschten Bromderivats aus der bereits in dem Reaktionsgemisch befindlichen Menge des aromatischen Kohlenwasserstoffs erforderlich ist.
  • Dieser Bromüberschuß soll während der ganzen Reaktionsdauer wenigstens 0,2g-Atome Brom pro Mol des eingesetzten aromatischen Kohlenwasserstoffs betragen. Vorteilhaft wird das aus Schwefelsäure, Schwefeltrioxyd und Katalysator bestehende Ausgangsgemisch vor der Eintragung des aromatischen Kohlenwasserstoffs mit Brom gesättigt und diese Sättigung während der ganzen Reaktionsdauer aufrechterhalten.
  • Der während einer erfindungsgemäß durchgeführten Bromierung eines aromatischen Kohlenwasserstoffs entstehende Bromwasserstoff wird durch die im Reaktionsgemisch vorhandene Schwefelsäure und durch das darin gelöste Schwefeltrioxyd praktisch vollständig zu Brom oxydiert, das dann weiter an der Bromierung teilnimmt. Durch diese zugleich mit der Bromierung des aromatischen Kohlenwasserstoffs im gleichen Reaktionsgemisch ablaufende Oxydationsreaktion sind zur Erzeugung eines Bromderivats mit vier und mehr Bromatomen im Molekül aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nur noch 1,0 bis 1,2 g-Atome Brom für 1 g-Atom des zu substituie renden Wasserstoffs erforderlich, wobei das eingesetzte Brom zu über 80ovo für die Bildung des gewünschten Bromderivats ausgenutzt wird. Außerdem wird durch diese Oxydationsreaktion noch Schwefeldioxyd gebildet, das die Bromierung des aromatischen Kohlenwasserstoffs in Verbindung mit den anderen in dem Reaktionsgemisch enthaltenen Kata-. lysatoren stark beschleunigt.
  • Die erfindungsgemäße Maßnahme, den zu bromid renden aromatischen Kohlenwasserstoff in ein G misch einzutragen, das neben Schwafelsäurei Schwefeltrioxyd und den angegebenen Katalysatoren auch bereits Brom enthält, ist die Ursache dafür, d die Bromierung des zugesetzten aromatischezi Kohlenwasserstoffs sofort einsetzt und nicht erst dessen Sulfonsäure gebildet wird. Daraus ergibt sicfi die Möglichkeit, Bromderivate aromatischer Kohler wasserstoffe mit vier und mehr Bromatomen im Molekül mit hoher Ausbeute in Gegenwand schwefeltrioxydhaltiger Schwefelsäure bei Tempert turen von 45 bis 700 C herzustellen, während die Substitution von primär in den zu bromierenden aromatischen Kohlenwasserstoff eingeführten Sulfonsäuregruppen bekanntlich nur durch Anwendung wesentlicher höherer Temperaturen bewirkt werden, kann.
  • Die Bromderivate aromatischer Kohlenwasserstoffe mit vier und mehr Bromatomen im Molekül können nach dem Verfahren der Erfindung in ktlrzerer Reaktionsdauer und mit wesentlich höheren Ausbeuten hergestellt werden als nach allen anderen bekannten Verfahren. Die erfindungsgemäß hergestellten Bromderivate können leicht aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden und sind nach gründlichem Waschen mit Nasser und anschlieBender Trocknung so rein, daß sie ohne weiteres' ihrer technischen Verwendung zugeführt werden können.
  • Beispiel 1 In 2200 g konzentrierte Schwefelsäure, die 19,4cit Schwefeltrioxyd gelöst enthält, werden 2,5 g Jod, 2,5 g Eisen und 578 g Brom eingetragen. An schließend werden in dieses Gemisch bei einer Temperatur von 600 C unter intensiver Vermischung im Verlauf von 40 bis 60 Minuten 78 g Benzol einer tropft. Zur Aufrechterhaltung der Reaktionstempe ratur muß das Reaktionsgemisch hierbei gut gekühlt werden.
  • Das aus dem Reaktionsgemisch als Feststoff ausgefallene Hexabrombenzol wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Die Aüsbeute an getrocknetem Hexabrombenzol mit einem Schmelzpunkt von 315 bis 3160 C beträgt 532 g, des sind, bezogen auf Brom, 80,5 0/o und, bezogen auf Benzol, 96,5 C/0 der Theorie.
  • Beispiel 2 In 1650 g konzentrierte Schwefelsäure, die 25,6e/o Schwefeltrioxyd gelöst enthält, werden 2,5 g Jod, 2,5 g Eisen und 150 g Brom eingetragen. Diesem Gemisch werden anschließend bei einer Temperatur von 600 C im Verlauf von 80 Minuten gleichzeitig, aber örtlich voneinander getrennt, 422 g Brom und 78 g Benzol zugetropft und intensiv damit vermischt.
  • Zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur muß das Reaktionsgemisch gut gekühlt sein.
  • Das aus dem Reaktionsgemisch als Festkörper aus, fallende Hexabrombenzol wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Die Ausbeute an getrocknetem Endprodukt mit einem Schmelzpunkt von 3150C beträgt 525 g, das sind bezogen auf Brom, 80°/o und, bezogen auf Benzol, 45010 der Theorie.
  • Beispiel 3 In 1219 g konzentrierte Schwefelsäure, die 150/( Schwefeltrioxyd gelöst enthält, werden 2,5 g Aluminiumchlorid und 2,5 g Jod und 384 g Brom eingetragen. Anschließend werden in dieses Gemisch bei einer Temperatur von 700C unter intensiver Vermischung im Verlauf von 90 Minuten 78 g Benzol eingetropft. Zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur muß das Reaktionsgemisch hierbei gut gekühlt werden.
  • Das aus dem Reaktionsgemisch als Feststoff ausgefallene Tetrabrombenzol wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Die Ausbeute an getrocknetem Tetrabrombenzol mit einem Schmelzpunkt von 1740C beträgt 382 g, das sind, bezogen auf Brom, 79,50/0 und, bezogen auf Benzol, 97°/0 der Theorie.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Bromderivaten einkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit vier und mehr Bromatomen im Mols kiil durch Umsetzung des betreffenden aromatischen Kohlenwasserstoffs mit Brom in konzentrierter Schwefelsäure, die Schwefeltrioxyd gelöst enthält, dadurch gekennzeichnet, daß in die konzentrierte Schwefelsäure, die mehr als 15°/o Schwefeltrioxyd und pro Mol des zu bromierenden Kohlenwasserstoffs bis zu 5 g eines üblichen Bromierungskatalysators oder eines Gemisches derartiger Katalysatoren enthält, unter intensiver Vermischung bei Temperaturen von 45 bis 700 C pro g-Atom des zu substituierendenWasserstoffs 1,0 bis 1,2 g-Atome flüssiges Brom und der zu bromierende aromatische Kohlenwasserstoff in der angegebenen Reihefolge nacheinander oder gleichzeitig, jedoch örtlich getrennt, langsam eingetragen werden, wobei in dem Reaktionsgemisch bis zum Ende der Bromzugabe ein Bromüberschuß von wenigstens 0,2 g-Atomen Brom pro Mol des in dem Reaktionsgemisch bereits vorhandenen aromatischen Kohlenwasserstoffs aufrechterhalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die konzentrierte Schwefelsäure zunächst nur ein Teil der erforderlichen Brommenge und anschließend der aromatische Kohlenwasserstoff und der Rest der erforderlichen Brommenge gleichzeitig, jedoch örtlich getrennt voneinander, eingetragen werden.
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