DE1145304B - Verfahren und Vorrichtung zum Beeinflussen der Oxydationsvorgaenge bei der Behandlung von menschlichen Kopfhaaren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Beeinflussen der Oxydationsvorgaenge bei der Behandlung von menschlichen Kopfhaaren

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DE1145304B
DE1145304B DEG24510A DEG0024510A DE1145304B DE 1145304 B DE1145304 B DE 1145304B DE G24510 A DEG24510 A DE G24510A DE G0024510 A DEG0024510 A DE G0024510A DE 1145304 B DE1145304 B DE 1145304B
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Beeinflussen der Oxydationsvorgänge bei der Behandlung von menschlichen Kopfhaaren Es ist bekannt, bei der Haarbehandlung, z. B. beim Waschen, Färben, Bleichen oder Wellen, eine Haube auf den Kopf zu setzen, welche ein rasches Trocknen der Haare ermöglicht. Solche Hauben sind mit einem Gebläse und einem Heizkörper versehen.
  • Beim Bleichen, Färben und Wellen von menschlichen Kopfhaaren wird vielfach Sauerstoff zur Oxydation verwendet, wobei er mit Dampf vermischt und mit diesem zugeführt wird. Die abströmenden gasförmigen Medien breiten sehr lästige Gerüche aus, welche nicht nur für die behandelten Personen, sondern auch für die nähere Umgebung sehr unangenehm sind und dem Arbeitsraum auf die Dauer einen schlechten Geruch verleihen und bei den behandelten Personen Kopfweh verursachen.
  • Ebenfalls kennt man bei der Behandlung menschlicher Atemorgane die Zuführung von aktivem Sauerstoff, und zwar wenn zufolge ausgesprochenen Sauerstoffmmgels den Alveolen der Lunge sauerstoffreichere Respirationsluft zugeführt werden soll.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, auf das vorbehandelte und sich noch in feuchtem Zustand befindliche Haar ein Gemisch aus Wasserstoff und aktivem Sauerstoff unter einer Kopfhaube einwirken zu lassen. Dieses Verfahren zur oxydativen Behandlung von Haaren hat aber erstens den Nachteil, daß das zu seiner Durchführung benötigte Gerät außer einem Ozonerzeuger auch noch einen Dampferzeuger aufweisen muß, wodurch es im Aufbau komplzziert und kostspielig und in seiner Bedienung umständlich wird, da dafür gesorgt werden muß, daß für die Dampferzeugung stets genügend Wasser vorhanden ist, und zweitens den weiteren Nachteil, daß der aktive Sauerstoff, noch bevor er mit den zu behandelnden Haaren in Berührung kommt, mit Wasserdampf in Verbindung kommt, wodurch er zum größten Teil zersetzt und daher unwirksam wird.
  • Bei der Erfindung werden diese Nachteile umgangen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Behandlung von menschlichen Kopfhaaren. Erfindungsgemäß zeichnet sich dasselbe dadurch aus, daß Ozon unmittelbar nach seiner Bildung mit trockener Warmluft gemischt und den zu behandelnden Haaren zugeführt wird.
  • Es wird von der Erkenntnis Gebrauch gemacht, daß Ozon nicht nur in der Lage ist, die mit Sauerstoff nicht durchführbaren Oxydationen herbeizuführen, sondern auch die Eigenschaft ausgenutzt, sich an organischen Substanzen, die Doppelbindungen enthalten (z. B. das zu den Skleroproteinen zählende Keratin der Epidermis und der Haare), als Gesamtmolekül anzulagern. Die Bildung derartiger Ozonide erfolgt in der Weise, daß sich zwischen die Doppelbindung 2 Sauerstoffatome des Ozons in peroxydischer und das dritte Sauerstoffatom in ätherartiger Bindung einschieben: Durch Hydrolyse wird das Ozonid an der Stelle der früheren Doppelbindung oxydativ aufgespalten, wobei Wasserstoffsuperoxyd entsteht: Es werden dadurch beim Bleichen, Färben und Wellen der menschlichen Haare die auftretenden Oxydationsvorgänge nicht nur durch Verwendung von Ozon statt des gewöhnlichen Sauerstoffs intensiviert, sondern auch durch zusätzliche, mit Verzögerung (Ozonidbildung!) verlaufende Oxydationsvorgänge verlängert, wobei das bei der hydrolytischen Spaltung des Ozonides entstehende Wasserstoffsuperoxyd die unangenehm riechenden Oxydationsprodukte wirksam desodoriert.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt dargestellt.
  • 1 ist eine unten offene Haube, welche verstellbar an dem Gelenkträger 2 angeordnet ist. Die Haube besitzt unten in üblicher Weise eine Einwölbung3.
  • Am Oberteil der Haube ist ein Ozonerzeuger 4 angeordnet, der nach dem Prinzip der Ozonerzeugung durch stille elektrische Entladungen arbeitet. Für die Haarbehandlung ist Ozonerzeugung durch offene Funkenstrecken ungeeignet, da so neben Ozon eine beträchtliche Menge von Stickoxyd entsteht, dessen Vorhandensein bei der Haarbehandlung unerwünscht ist. Unterhalb des Ozonerzeugers befindet sich ein elektrischer Heizkörper 5. Er ist ringförmig und bb steht aus zwei in einem Abstand übereinanderliegenden Widerstandsdrahtspiralen. An Stelle von Drahtspiralen könnte aber auch ein Infrarotstrahler verwendet werden. Unter dem Heizkörper 5 befindet sich ein Ventilator8, welcher auf der Welle eines zentrisch zur Haube gelagerten Motors 6 sitzt. 9 bezeichnet ein Abschlußgitter, welches den Zugriff zu den hintereinandergelagerten Teilen 4, 5 und 8 von unten her verhindert. 10 ist ein Regulator für den Ozonerzeuger 4, mittels dessen die Intensität der Entladung geregelt und damit die gewünschte Ozonmenge eingestellt werden kann. Außenluft strömt oberhalb des Ozonerzeugers durch die in der Haube bzw. dem Gehäuse befindlichen Luftdurchlässe 11 zu, so daß ein Teil der insgesamt angesaugten Außenluft über den Ozonerzeuger geht. Der Ventilator saugt demzufolge die gesamte Außenluft und durch den Ozonerzeuger hindurch einen Teil derselben an.
  • Durch das Motorgehäuse wird die vom Ozonerzeuger kommende ozonhaltige Luft gegen den Heizkörper abgelenkt, dabei mit der dort schon erwärmten und trockenen Luft vermischt und dem Kopfhaar in der Haube direkt zugeführt. Zufolge dieser Ausbildung wird erreicht, daß die ozonhaltige Luft nicht mit fern der Haarbearbeitungsstelle besonders erzeugtem Dampf zuammenkommt, denn dies würde die Zersetzung vom Ozon intensivieren, so daß letzterer nicht wie gewollt zur Wirkung kommen könnte.
  • Beim beschriebenen Verfahren wird also ein Teil des Ozons an die äußerste Schicht der Kopfhaut und der Haare angelagert, worauf das so entstandene Ozonid hydrolytisch gespalten wird und dabei Wasserstoffsuperoxyd abgibt. Die beim Bleichen, Färben und Wellen des Haares notwendigerweise auftretenden Oxydationsvorgänge werden also durch zusätzliche, mit Verzögerung (über die Ozonidbildung) verlaufende Oxydationsvorgänge verlängert und intensiviert, wobei gleichzeitig die unangenehm riechenden gasförmigen Oxydationsprodukte durch den aktiven Sauerstoff desodoriert werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Beeinflussen der Intensität und des Ablaufes der beim Bleichen, Färben und Wellen der menschlichen Kopfilaare unter Verwendung von aktivem Sauerstoff auftretenden Oxydationsvorgänge, dadurch gekennzeichnett daß Own unmittelbar nach seiner Bildung mit trockener Warmluft gemischt und den zu behandelnden Haaren zugeführt wird.
  2. 2. Aus einer Kopfhaube mit eingebautem Heizkörper und Ventilator bestehende Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Saugseite des Luft ansaugenden Ventilators im oberen Teil der Haube ein an sich bekannter, mit stiller Entladung arbeitender Ozonerzeuger und zwischen diesem und dem Ventilator ein vorzugsweise ringförmig ausgebildeter Heizkörper angeordnet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr.545 402; britische Patentschriften Nr. 684 064, 755 368; Medizinalmarkt, 1957, Heft 11, S. 431.
DEG24510A 1958-02-18 1958-05-10 Verfahren und Vorrichtung zum Beeinflussen der Oxydationsvorgaenge bei der Behandlung von menschlichen Kopfhaaren Pending DE1145304B (de)

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