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Die Erfindung betrifft ein Massageverfahren unter Einsatz eines Ozonerzeugers sowie die Verwendung eines Ozonerzeugers bei einem solchen Verfahren.
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Massagen zur Steigerung des subjektiven Wohlbefindens eines Menschen sind seit dem Altertum bekannt und werden gegenwärtig verstärkt zu kosmetischen Zwecken und im so genannten Wellnessbereich eingesetzt. Die Steigerung des subjektiven Wohlbefindens führt im Allgemeinen zu einer Steigerung der Ausstrahlung und somit zur Erhöhung des optischen Erscheinungsbildes eines Menschen.
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Gegenwärtig werden Massagen von Hand oder unter Zuhilfenahme verschiedener Geräte vorgenommen. Während Druckmassagen über mechanische Impulse auf die Muskulatur einwirken, verleihen so genannte „Streichelmassagen”, bei denen weitgehend ohne mechanischen Druck gearbeitet wird, ein angenehmes Gefühl auf der oberen Hautschicht bzw. Epidermis.
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Ferner ist aus der
DE 20 2004 019 022 U1 eine Massageunterlage für eine Badewanne bekannt, welche eine Luft- oder Wassersprühvorrichtung beinhaltet. Aus Öffnungen heraus wird Luft oder Massageflüssigkeit versprüht, einen Badenden in der Badewanne zu massieren. Ein Ozongenerator ist hierbei nicht direkt mit der zu massierenden Körperregion in Kontakt, sondern befindet sich außerhalb der Badewanne und ist mit der Badematte lediglich durch ein Rohr verbunden.
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Darüber hinaus ist aus der
US 2013/0184792 A1 ein non-invasives magnetisches oder elektrisches Stimulationsverfahren für Nervenfasern sowie die dazugehörige Vorrichtung bekannt, welche insbesondere für die Stimulation des Vagusnervs eingesetzt werden. Dieses Verfahren kommt zum Beispiel für die Behandlung von Autismus oder zu Erhöhung des Serotoninspiegels bei schwangeren Frauen zum Einsatz. Dieses Verfahren dient jedoch nicht als Anwendung zur Entspannung.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein alternatives Massageverfahren anzugeben, welches das subjektive Wohlbefinden steigern kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Massageverfahren unter Einsatz eines Ozonerzeugers bereitgestellt, welcher einen Taststab aufweist, der mit einem Ozonerzeugerkopf versehen ist, wobei der Taststab in einer Körperregion in Streichbewegungen über die Epidermis der Körperregion geführt wird, während der Ozonerzeugerkopf die Epidermis berührt.
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Ozon ist als starkes Oxidationsmittel bekannt und kommt zur Entkeimung und Sterilisation weit verbreitet zum Einsatz. Auf dem Gebiet der Medizin und Dentalmedizin werden die erwähnten Eigenschaften der Abtötung von Keimen, Pilzen und Viren sowohl zur Desinfektion von Geräten oder Wasser sowie zur Wundreinigung eingesetzt. Daneben sind auch eine entzündungshemmende sowie eine blutstillende Wirkung des Ozons bekannt. Zur Erzeugung von Ozon sind im Stand der Technik Ozonerzeuger bzw. Ozongeneratoren offenbart, welche beispielsweise unter Verwendung von UV-Strahlung Sauerstoff in Ozon umwandeln. Eine weitere Art von Ozonerzeugern nutzt die so genannte „stille elektrische Entladung”. Hierbei handelt es sich um einen Spezialfall einer elektrischen Gasentladung, wobei zwei Elektroden voneinander durch ein Gasvolumen und zusätzlich durch ein Dielektrikum getrennt sind.
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Bei der Erfindung kommt die letztgenannte Art von Ozonerzeugern zum Einsatz, wobei dieser Ozonerzeuger für einen vollkommen neuen Zweck im Vergleich zu den vorstehend beschriebenen üblichen Einsatzgebieten verwendet wird. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass eine Massage, die mit dem Ozonerzeugerkopf eines solchen Ozonerzeugers durchgeführt wird, ein subjektives Entspannungsgefühl bei einer behandelten Person hervorrufen kann, selbst wenn kein mechanischer Druck auf die Muskulatur ausgeübt wird.
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Wenn im Zusammenhang mit Ausführungsformen der Erfindung von einer „Körperregion” die Rede ist, so ist mit diesem Begriff ein Teilbereich der Oberfläche des menschlichen oder tierischen Körpers gemeint. Genauer ausgedrückt sind solche Teilbereiche des menschlichen oder tierischen Körpers gemeint, welche von einer Hautschicht bedeckt sind. Die Berührung mit dem Ozonerzeugerkopf des Ozonerzeugers findet auf der Epidermis, d. h. der oberen Hautschicht statt.
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Der Taststab eines Ozonerzeugers, wie er im Zusammenhang mit Ausführungsformen der Erfindung verwendet wird, wird in der Literatur häufig auch als „Sonde” bezeichnet. Er stellt aber im Rahmen dieser Erfindung kein Hilfsmittel zum Erkunden von Objekten dar, sondern dient als Halterung für den Ozonerzeugerkopf und als Griff für den Benutzer. Für gewöhnlich ist der Tastkopf über eine Kabelverbindung mit einem Bedienungsteil des Ozonerzeugers verbunden, durch welche dem Ozonerzeugerkopf elektrische Energie für die Ozonerzeugung zugeführt wird. Bei dieser Art von Ozonerzeugern erfolgt die Generation von Ozon unmittelbar am Ozonerzeugerkopf und somit an derjenigen Stelle, die beim Einsatz in einem Massageverfahren nach Ausführungsformen der Erfindung mit der Epidermis der behandelten Person in Berührung kommt. Mit anderen Worten wird bei dem Verfahren nach den Ausführungsformen der Erfindung Ozon direkt an der mit dem Ozonerzeugerkopf bestrichenen Stelle der Epidermis der behandelten Körperregion erzeugt. Die Massage findet somit in einer lokal mit Ozon angereicherten Atmosphäre statt. Entsprechend erfolgt eine Stimulierung der obersten Hautschicht durch eine Kombination aus Berührung und Ozonbenetzung.
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Unter „Streichbewegungen” sind alle Bewegungen entlang der Oberfläche der jeweiligen Körperregion zu verstehen. Vorzugsweise werden die Streichbewegungen so ausgeführt, dass im Verlauf eines Massagevorgangs ein ausgedehnter Oberflächenbereich der behandelten Körperregion bestrichen wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird das Massageverfahren mit einem Ozonerzeuger ausgeführt, bei dem der Ozonerzeugerkopf eine Plasmalampe umfasst. Derartig Ozonerzeuger sind im Handel erhältlich. Die Plasmalampen sind aus einem Lampenkörper aufgebaut, welcher mit einem Edelgas bzw. mit einem ein Edelgas enthaltenden Gasgemisch gefüllt ist. Hierbei kann eine Wand der Plasmalampe das bereits erwähnte Dielektrikum bilden, so dass auf der Außenwand der Plasmalampe Ozon gebildet wird. Mit derartigen Ozongeneratoren lassen sich lokale Ozonkonzentrationen am Ozonerzeugerkopf von bis zu etwa 100.000 ppm erzeugen. Im Allgemeinen sind für das Verfahren gemäß den Ausführungsformen der Erfindung Konzentrationen zwischen ca. 10 und ca. 100 μg/ml Luft am Erzeugungsort, d. h. am Ozonerzeugerkopf besonders geeignet. Der Einsatz solcher Plasmalampen als Ozonerzeugerköpfe hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Haut der behandelten Körperregion zusätzlich zu dem Berührungsimpuls und der Stimulation durch das gebildete Ozon auch den bei der Ozonerzeugung entstehenden Lichtimpulsen ausgesetzt wird, was eine zusätzliche Stimulation durch die entsprechenden elektromagnetischen Wellen darstellt.
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Die im Rahmen des Massageverfahrens behandelte Körperregion kann beispielsweise mindestens einen der folgenden Körperteile umfassen: Hals, Nacken, Schulter, Stirn, Schläfe, Gesicht, Rücken. Selbstverständlich können auch mehrere Regionen in Kombination behandelt werden. Dabei bilden Hals, Nacken und Schulter die klassischen und am häufigsten behandelten Partien für klassische Massagen. Es hat sich herausgestellt, dass die Steigerung des subjektiven Wohlbefindens in besonderem Umfang festgestellt wird, wenn die Massage mit dem Ozonerzeugerkopf an einer dieser Stellen stattfindet.
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Auch Schläfen und Stirn stellen Bereiche dar, in denen das Verfahren nach den Ausführungsformen der Erfindung besondere Wirksamkeit entfaltet. Gleichzeitig wird hier eine besonders günstige Wirkung auf das optische Erscheinungsbild der Gesichtshaut insofern festgestellt, als diese nach der Behandlung frischer und strahlender wirkt.
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Die Streichbewegungen mit dem Ozonerzeugerkopf werden in der Regel als geradlinige oder gekrümmte Bewegungen entlang der Hautoberfläche der behandelten Körperregion ausgeführt. Um einen gewünschten Entspannungseffekt zu erzielen, ist es günstig, wenn die Massagebewegungen über eine gewisse Distanz hinweg ausgeführt werden. Mit anderen Worten sollten die Streichbewegungen nicht nach zu kurzen Intervallen abgesetzt werden, da die Wirkung sich bei stärker ausgedehnten Bewegungen verstärkt. So hat es sich gezeigt, dass sich die besten Ergebnisse hinsichtlich der beschriebenen Wirkungen erzielen lassen, wenn die Länge mindestens einer der Streichbewegungen mehr als 3 cm, vorzugsweise mehr als 5 cm und besonders bevorzugt mehr als 10 cm beträgt. Die maximale Länge der Streichbewegungen wird im Gegenzug durch die Größe bzw. Ausdehnung der behandelten Körperregion begrenzt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens nach Ausführungsformen der Erfindung erfolgen die Streichbewegungen des Ozonerzeugerkopfs über intakte Teile der Epidermis. Dies bedeutet, dass die Massage an solchen Bereichen des Körpers stattfindet, an denen die Epidermis unverletzt ist. Somit dringt der Ozonerzeugerkopf nicht in tiefere Hautschichten vor, sondern verbleibt an der Hautoberfläche, wo die Berührung als angenehm und entspannend empfunden wird.
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Eine ausgedehnte Körperregion lässt sich z. B. dadurch behandeln, dass mehrere Streichbewegungen näherungsweise parallel zueinander ausgeführt werden. Auf diese Weise kann die ausgedehnte Fläche gleichmäßig bestrichen werden. Es hat sich gezeigt, dass die Massage als umso angenehmer empfunden wird, je gleichmäßiger die Streichbewegungen ausgeführt werden.
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Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Verfahren gemäß den Ausführungsformen der Erfindung nicht um eine mechanische Stimulation der Muskulatur. Vielmehr wirkt die Massage durch eine Kombination von Berührung und mit Ozon angereicherter Atmosphäre. In diesem Sinne ist es vorteilhaft, wenn die Streichbewegungen ohne Druck bzw. unter nur geringem Druck ausgeführt werden. Dies bedeutet, dass der Ozonerzeugerkopf locker auf die Hautoberfläche aufgesetzt und über diese geführt wird. Somit wird eine bisweilen als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfundene Druckbehandlung vermieden.
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Was die Zeitdauer für eine Behandlung durch ein solches Massageverfahren betrifft, so hat es sich herausgestellt, dass eine entspannende Wirkung bereits nach einer relativ kurzen Anwendungsdauer eintritt. Es kann also bereits mit geringem Zeitaufwand eine subjektiv wahrnehmbarer Effekt erzielt werden. Allgemein wird die Massagedauer in Abhängigkeit von der Größe bzw. Ausdehnung der zu behandelnden Körperregion gewählt werden. Insgesamt hat es sich als ausreichend und für den gewünschten Zweck als geeignet erwiesen, das Verfahren über einen Zeitraum zwischen 2 Min und 20 Min an der genannten Körperregion auszuführen.
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Der menschliche Körper ist bezüglich seiner äußeren Glieder im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse des Körpers aufgebaut, welche im Wesentlichen entlang der Wirbelsäule verläuft. Dementsprechend wird es als besonders wohltuend empfunden, wenn einander entsprechende Stellen auf der linken und der rechten Körperhälfte gleichmäßig behandelt werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des hier beschriebenen Massageverfahrens werden somit die Streichbewegungen nacheinander spiegelsymmetrisch auf jeder Körperhälfte ausgeführt. Auf diese Weise findet eine ausbalancierte Entspannung beider Körperhälften statt und ein gleichmäßiges Wohlgefühl breitet sich aus.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen vollständiger aus der folgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels hervor.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Ozonerzeugers, wie er bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommt; und
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2 zeigt eine Körperregion bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 ist eine schematische Darstellung, welche allgemein einen Ozonerzeuger 10 zeigt, welcher bei einem Verfahren nach Ausführungsformen der Erfindung eingesetzt werden kann. Der Ozonerzeuger 10 oder Ozonisator umfasst einen Taststab 11, der als Griff für die Hand des Benutzers dient, sowie einen an einem Ende des Taststabs 11 befindlichen Ozonerzeugerkopf 12, welcher beispielsweise durch eine Plasmalampe gebildet sein kann.
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Der Tastkopf 11 ist an seinem anderen Ende über ein Verbindungskabel 13, welches vorzugsweise elastisch biegbar ist, mit einem Bedienungsteil 14 verbunden, in welchem die Steuerungselektronik für den Ozonerzeugerkopf 12 integriert ist. Das Bedienungsteil 14, mit Hilfe dessen beispielsweise die gewünschte Intensität der Ozonerzeugung eingestellt werden kann, umfasst hier ferner eine Halterung 15 für den Ozonerzeugerkopf 12, in die dieser eingesetzt werden kann, wenn er nicht gebraucht wird.
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Beim Einsatz des Ozonerzeugers 10 in dem Verfahren nach Ausführungsformen der Erfindung wird der Taststab 11, wie es in 2 gezeigt ist, so über eine zu behandelnde Körperregion 20 (in diesem Fall einen Schulterbereich der zu behandelnden Person, der durch die durchbrochene Linie kenntlich gemacht ist) geführt, dass der Ozonerzeugerkopf 12 locker über die Epidermis 21 der zu behandelnden Körperregion 20 streicht. Vorzugsweise wird die gesamte zu behandelnde Region in aufeinander folgenden, beispielsweise zueinander parallelen Längsbewegungen bestrichen. Hierbei wird durch Stimulation der Epidermis der behandelten Körperregion ein subjektives Wohlbefinden bei der behandelten Person erzeugt.