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Pneumatische Anlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge Die
Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Anlage für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, zu der eine lastabhängig regelbare Gasfederung und eine Druckgasbremsanlage
gehören, die zum Zweck einer ebenfalls lastabhängigen Regelung mit einem Teil der
Gasfederung, in dem der Gasdruck von einem Füllungsregler lastabhängig geregelt
wird, derart verbunden ist, daß das Druckgas für die Bremsung über einen Bremsgasbehälter
aus dem Gasbehälter einer Feder entnommen wird.
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Bei einer bekannten Anlage sind in eine leitende Verbindung zwischen
den Gasfederungselementen und dem die lastabhängige Einstellung durchführenden Teil
des Steuerventils der Druckgasbremsanlage dämpfende Mittel eingeschaltet, die vorzugsweise
aus einer Drosseldüse und einem mit dieser hintereinander geschalteten Gasaufnahmebehälter
bestehen. Diese Anordnung soll die Auswirkung der Druckschwankungen in der Gasfederungsanlage
auf die Bremskraft verhindern. Die dämpfenden Mittel verschlucken die bei Federbewegungen
auftretenden Druckschwankungen in der Gasfederung und lassen diese Druckschwankungen
nicht in der Bremslage wirksam werden.
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Bekannt ist auch eine pneumatische Anlage für Fahrzeuge mit einer
lastabhängig geregelten Gasfederung und einer Druckgasbremsanlage, bei der ein Gastank
einerseits am Bremsventil und andererseits am Füllungsregler der Gasfederung angeschlossen
ist, die aus Gasfederbälgen mit einem deren Gasvolumen vergrößernden Zusatzbehälter
besteht. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß mit relativ geringem Aufwand die Bremse
und die Federung dem Ladezustand des Fahrzeuges angepaßt sind. Die Anordnung hat
jedoch den Nachteil, daß alle Verbindungsleitungen gleiche Querschnitte haben. Es
ist nämlich ein relativ großer Querschnitt der Leitungen zwischen dem Bremsgasbehälter
und dem Bremsventil sowie zwischen dem Füllungsregler und den Gasfederbälgen erwünscht,
damit die Bremse rasch anspricht bzw. sich die Federung ohne lange Ansprechzeiten
einem sich ändernden Ladezustand anpaßt. Eine Verbindungsleitung mit großem Querschnitt
auch zwischen dem Bremsgasbehälter und der Gasfeder kann aber zur Folge haben, daß
beim Bremsen das Gas der Federungsanlage in die Bremsanlage strömt. Eine weitere
Schwierigkeit kann dadurch gegeben sein, daß das Gasvolumen der Bremsanlage das
wirksame Gasvolumen der Federung vergrößert, was ebenfalls unerwünscht sein kann.
Diese Schwierigkeiten können insbesondere bei Gasfedern mit kleinem Gasvolumen,
insbesondere also bei Rollbalggasfedern, auftreten. Sie sind in besonderem Maße
noch dann gegeben, Anmelder: wenn gemäß der für die bekannte Anlage vorgesehenen
Alternative das Bremsventil direkt, d. h. unter Verzicht auf den Gastank, an den
Füllungsregler der Gasfederung angeschlossen ist.
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In Erkenntnis der Möglichkeit dieser nachteiligen Folgen liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gegenseitige Beeinflussung des Gasvolumens der
Federung und des Gasvolumens der Bremse so zu beschränken, daß zwar eine lastabhängige
Regelung der Bremse möglich ist, jedoch ein Zusammenbruch des Gasdruckes in der
Federung beim Bremsen sowie eine Vergrößerung des wirksamen Gasvolumens der Federung
durch das Gasvolumen der Bremsanlage verhindert wird.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß zwischen den Bremsgasbehälter und die Gasfeder eine Drosselvorrichtung eingeschaltet
ist, die vorzugsweise und in einfachster Ausführung eine drosselnde Leitung sein
soll.
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Bei der Erfindung ist eine lastabhängige Beeinflussung der Bremse
über die Federung möglich, da der Druck in der Bremsanlage zum Erhalt einer lastabhängigen
Regelung der Bremse nicht schlagartig dem Druck in der Gasfederung folgen muß und
eine Anpassung des Druckes in der Bremsanlage an den Druck in der Gasfederung mit
einer gewissen Verzögerung mittels der drosselnden Verbindung möglich ist. Ein Zusammenbrechen
des Druckes in der Gasfederung beim Bremsen ist andererseits nicht zu erwarten,
da beim Bremsen das Gas nur mit Verzögerung aus der Gasfederung in die Bremsanlage
überströmen kann und der Füllungsregler der Gasfederung Gelegenheit hat, anzusprechen
und den Druck in der Gasfederung aufrechtzuerhalten. Das Gasvolumen
der
Bremsanlage wirkt schließlich nicht als Zusatzvolumen der Gasfederung, da bei Stößen
in. der Federung auftretende Volumenänderungen in der drosselnden Verbindung unterdrückt
werden, ehe sie in der Bremsanlage wirksam werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
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Die starre Fahrzeugachse 1 trägt an ihren Enden je ein Fahrzeugrad
2_ Die Achse wird in der Nähe jedes Fahrzeugrades von einem .Längslenker 3 erfaßt.
Jeder Lenker ist mit seinem in Fahrtrichtung vorderen Ende lotrecht schwingbar am
Fahrgestellrahmen 4 gelagert. An seinem in Fahrtrichtung hinteren Ende ist
über eine Gasfeder der Fahrgestellrahmen 4 federnd abgestützt. Jede Gasfeder
besteht aus dem an einer Konsole 5 des Lenkers 3 gehaltenen Kolben
6 und dem am Fahrgestellrahmen 4 gehaltenen Zylinder 7. Die Abdichtung
zwischen Kolben 6 und Zylinder 7 ohne Behinderung der lotrechten und horizontalen
Bewegungsmöglichkeit zwischen Kolben und Zylinder erfolgt durch den Rollbalg
8, der als rinnenförmige Ringmembrane ausgebildet ist. Kolben 6, Zylinder
7
und Rollbalg 8 jeder Gasfeder schließen das federnde Gasvolumen ein.
Die Speisung jeder Gasfeder erfolgt von dem gemeinsamen, starren, im Fahrgestellrahmen
4 gehaltenen Druckgasbehälter 9 -aus. An die Gasfedern ist über eine Leitung
19 unter Einschaltung des Bremsgasbehälters 20 das Bremsventil 10 angeschlossen.
Bei geöffnetem Ventil 10 strömt Druckgas aus dem Behälter 20 in einen Bremszylinder
11, der über ein Gestänge 12 die Bremsnocken 13 betätigt, die ihrerseits
die Bremsbacken 14 an den Bremstrommeln 15 der Fahrzeugräder zur Anlage
bringen.
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Der Anschluß jeder Gasfeder 6 bis 8 an den Druckgasbehälter 9 erfolgt
über eine Verbindungsleitung 16.
In die Verbindungsleitung ist der Füllungsregler
17 eingebaut. Die Betätigung des im Fahrgestellrahmen 4
gehaltenen Füllungsreglers
erfolgt durch ein federndes Stellglied 18, das an der Achsel gelenkig angeschlossen
ist. Bleibt die Belastung der Gasfedern konstant, so ändert sich der lotrechte Abstand
zwischen Fahrgestellrahmen und Längslenkern nicht: Das Stellglied 18 ist in Ruhe,
und der Füllungsregler trennt die Gasfedern 6 bis 8 vom Druckgasbehälter
9. Nimmt die Belastung der Gasfedern zu, so wird der Abstand zwischen dem Fahrgestellrahmen
und den Längslenkern kleiner. Das Stellglied 18 veranlaßt den Füllungsreger zu einer
Stellung, in der die Gasfedern 6 bis 8 an den Druckgasbehälter 9 angeschlossen sind,
so-daß Druckgas von dem Druckgasbehälter 9 in die Gasfedern 6 bis 8 einströmen kann.
In die Gasfedern strömt so lange Druckgas ein, bis der der Normalbelastung der Federn
entsprechende Abstand zwischen dem Fahrgestellrahmen und den Längslenkern wieder
hergestellt ist. Nimmt die Belastung der Gasfedern ab und vergrößert sich demgemäß
der Abstand zwischen dem Fahrgestellrahmen und den Längslenkern, so veranlaßt das
Stellglied 18 den Füllungsregler 17 zu einer solchen Stellung, daß
Druckgas aus den Gasfedern abströmen kann. Aus den Gasfedern strömt so lange Druckgas
ab, bis die Normalbelastung der Gasfedern und der dieser Normalbelastung entsprechende
Abstand zwischen dem Fährgestellrahmen und den Längslenkern wieder hergestellt ist.
Entsprechend dem Druck in den Gasfedern 6 bis 8 wird auch der Druck in der Leitung
19 und dem Bremsgasbehälter 20 und damit der zur Bremsung zur Verfügung stehende
Gasdruck in Abhängigkeit von der Belastung des Fahrzeugs geregelt.
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Die Verbindungsleitung 19 zwischen den Gasfedern 6 bis 8 und dem Bremsgasbehälter
20 hat einen engen Querschnitt und gegebenenfalls sind noch besondere Drosselorgane
eingebaut. Die Drosselung soll so stark sein, daß das in dem Bremsgasbehälter 20
eingeschlossene Gasvolumen an der Federungsarbeit des Gasvolumens der Gasfedern
nicht beteiligt ist. Das Einströmen von Druckgas aus den Gasfedern in den Bremsgasbehälter
muß selbstverständlich noch möglich sein.
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Die Leitung 16 kann grundsätzlich im Hinblick auf die Erfindung einen
beliebigen Querschnitt haben. Der Querschnitt der Leitung 16 muß allerdings so bemessen
sein, daß sich die .entsprechende Steuerstellung des Reglers 17 so schnell
wie möglich auf die Füllung der Gasfedern auswirkt. Der in der Zeichnung dargestellte,
dem Querschnitt der Leitung 19 entsprechende Querschnitt der Leitung 16 ist also
keineswegs obligatorisch.
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Die Speisung des Druckgasbehälters 9 erfolgt mittels eines Kompressors
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