DE4413146A1 - Luftgefederte Achse - Google Patents
Luftgefederte AchseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine luftgefederte Achse eines
Kraftfahrzeuges, insbesondere für Omnibusse und Last
kraftwagen, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 nä
her definierten Art.
Aus der Praxis ist es bekannt, in das Differentialge
häuse einer Achse ein Tragrohr einzustecken und mit
dem Differentialgehäuse zu verschweißen. An der Außen
seite der Tragrohre sind angeschweißte Plateaus auf
der oberen und auf der unteren Seite des Tragrohres
angebracht. Durch das Tragrohr hindurch verläuft die
Antriebswelle der Achse. Die Verbindung zwischen der
Achse und dem Rahmen des Fahrzeuges wird über Längs
lenker hergestellt. Diese Längslenker verlaufen außer
halb der Längsträger des Fahrzeugrahmens und sind mit
entsprechender Abkrümmung über den Federsattel, d. h.
über das obere der erwähnten Plateaus, geführt. Das
freie Ende des Längslenkers dient als Auflage für die
Luftfeder und oftmals auch für das Dämpfungselement.
Sehr oft werden das Differentialgehäuse, das Tragrohr,
der Federsattel und die Gegenplatte, d. h. das untere
Plateau, auch als Gußteil einstückig komplett herge
stellt. Eine derartige Achse wird als Gußachse be
zeichnet.
Aus der DE-OS 21 00 048 ist eine federnde Achsaufhän
gung für Kraftfahrzeuge bekannt, bei der für jede
Fahrzeugseite ein Parabellenker und eine gewöhnliche
Blattfeder vorgesehen sind. Zusätzlich ist eine durch
gehende Blattfeder für jede Fahrzeugseite des Kraft
fahrzeuges vorgesehen.
Die Parabellenker und die Blattfedern können nur ent
weder oberhalb oder nur unterhalb des Achskörpers an
geordnet werden. Hieraus ergibt sich der Nachteil, daß
die Lage der Parabellenker und der Blattfedern dem
Konstrukteur nahezu aufgezwungen ist und er somit nur
einen geringen Einfluß auf die kinematischen und ela
stokinematischen Eigenschaften der Achsaufhängung hat.
Aus der DE 11 08 089 ist eine Führung einer Starrachse
eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei der die Starrachse
über vier Federbälge und ein Paar Lenker mit dem Fahr
zeugrahmen verbunden ist. Die in dieser Druckschrift
offenbarte Achsführung ist konstruktiv sehr aufwendig
und daher auch relativ teuer. Eine weitere Führung
einer Starrachse eines Kraftfahrzeuges ist in der DE
11 70 258 offenbart. Die Führung einer Starrachse nach
der genannten Druckschrift stellt eine Weiterentwick
lung der Radführung nach der DE 11 08 089 dar und hat
daher, wie diese, den Nachteil, daß sie sehr aufwendig
und somit teuer ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine luftgefederte Achse vorzusehen, die ko
stengünstig hergestellt und montiert werden kann und
günstige kinematische und elastokinematische Eigen
schaften aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale ge
löst.
Durch das Vorsehen von Luftfederträgern auf den Unter
seiten der Tragrohre kann auf einfache Art und Weise
problemlos eine Verbindung zwischen der Achse und dem
Rahmen des Fahrzeuges hergestellt werden, da die Luft
federn einerseits am Rahmen des Fahrzeuges und ande
rerseits vorteilhaft an dem Luftfederträger befestig
bar sind. Desweiteren können auf dem Luftfederträger
auch andere Bauteile, wie beispielsweise Dämpferele
mente, auf einfache Art und Weise angebracht werden.
Die Verbindung der Längslenker mit der Achse erfolgt
auf bekannte Art und Weise durch Befestigen der Längs
lenker an Plateaus, die an der Oberseite der Tragrohre
angebracht sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den
nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen luftgefederten Achse, wobei eine
Längsblattfeder als ganze Führungsfeder aus
geführt ist,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen luftgefederten Achse, bei dem
die Längsblattfeder als halbe Führungsfeder
ausgeführt ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht der luftgefederten Achse
nach Fig. 1 und
Fig. 4 eine Seitenansicht gemäß der Fig. 3, jedoch
mit einer formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Längslenker und dem Plateau.
Das nachfolgend beschriebene Ausführungsbeispiel be
trifft eine angetriebene Achse. Selbstverständlich
kann die erfindungsgemäße luftgefederte Achse auch bei
nicht angetriebenen Achsen vorgesehen werden.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist eine Achse 1 dargestellt,
die an einem Fahrzeugrahmen 2 aufgehängt ist. Die Ach
se besteht im wesentlichen aus einem Differentialge
häuse 3 sowie Tragrohren 4, welche symmetrisch zur
Mittellängsachse des Kraftfahrzeuges angeordnet sind.
Die Tragrohre 4 sind entweder in das Differentialge
häuse 3 eingesteckt und dann mit diesem verschweißt
oder Differentialgehäuse 3 und Tragrohre 4 werden ein
stückig als Gußteil hergestellt.
Der Fahrzeugrahmen 2 weist zwei Längsträger 5, 6 auf,
die im wesentlichen parallel zur Mittellängsachse des
Kraftfahrzeuges verlaufen. An den Längsträgern ist auf
jeder Fahrzeugseite je ein Federbock 16 angebracht.
Zwischen den Längsträgern 5, 6 des Fahrzeugrahmens 2
sind Querträger 7, 8 angeordnet, die eine Verbindung
zwischen den Längsträgern des Fahrzeugrahmens herstel
len.
An der Unterseite der Tragrohre 4 der Achse 1 sind
Luftfederträger 9 befestigt, auf denen sich Kolben von
Luftfedern 10 abstützen. Auf dem Luftfederträger 9
können sich auch weitere Bauteile, wie beispielsweise
Dämpferelemente 11, abstützen.
Der Balg der Luftfeder 10 sowie das obere Ende des
Dämpferelementes 11 sind in bekannter Art und Weise am
Fahrzeugrahmen 2 befestigt.
An den Oberseiten der Tragrohre 4 ist jeweils ein Pla
teau 12 fest angebracht, wobei die Oberseite des Pla
teaus 12 so ausgeführt ist, daß darauf ein Lenker 13
aufliegen kann. Die Befestigung des Lenkers 13 auf dem
Plateau 12 erfolgt in einfacher Weise über Federbügel
14, 15, die den Lenker 13 über das Plateau 12 an die
Achse 4 spannen, so daß auf diese Art und Weise ein
fach eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Len
ker 13 und dem Plateau 12 hergestellt werden kann.
Sollte aus Sicherheitsgründen eine formschlüssige Ver
bindung nötig sein, können zwischen Lenker 13 und Pla
teau 12 Stifte zusätzlich vorgesehen werden, oder der
Lenker 13 kann in ein Führungsbett eingelegt werden.
Das andere Ende des Lenkers 13 ist über Elastomerlager
16a und einen Federbock 16 am Fahrzeugrahmen 2 befe
stigt. Zwischen den Längsträgern 5, 6 des Fahrzeugrah
mens 2 ist eine Blattfeder 17 angeordnet. Bei dem Aus
führungsbeispiel nach der Fig. 1 ist die Längsblattfe
der als ganze Führungsfeder ausgeführt. Die Blattfeder
17 hat die Aufgabe, die an der Achse 1 auftretenden
Querkräfte in den Fahrzeugrahmen 2 einzuleiten. Dies
erfolgt über zwei Lagerpunkte 18, 19 an den Querträ
gern 7, 8 des Fahrzeugrahmens 2 bzw. über dem Befesti
gungspunkt der Blattfeder 17 auf dem Differentialge
häuse 3.
Bei einer nicht angetriebenen Achse ist auf der Achse
selbst im Bereich der Mittellängsachse des Fahrzeuges
eine geeignete Einrichtung vorzusehen, auf der die
Blattfeder 17 befestigt werden kann.
Bezugnehmend auf Fig. 2 ist ein zweites Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der
einzige Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach
der Fig. 1 liegt darin, daß die Blattfeder nur als
halbe Führungsfeder 20 ausgeführt ist. Sie ist nur am
Lagerpunkt 19 über bewegliche Laschen 22 am Querträger
8 befestigt.
Hierdurch ergibt sich ein geringerer Montageaufwand
sowie eine Material- und somit Gewichts- und Kosten
einsparung.
Die halbe Führungsfeder 20 kann alternativ auch form
schlüssig mit dem Differentialgehäuse 3 verbunden wer
den. Hierzu können bekannte Verbindungseinrichtungen,
wie beispielsweise Stifte, Nuten oder dergleichen ver
wendet werden.
Alle anderen im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrie
benen Bauteile sind in der Fig. 2 durch dieselben Be
zugszeichen gekennzeichnet.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Ausführungsbei
spieles nach der Fig. 1. In dieser Ansicht ist insbe
sondere die Befestigung des Lenkers 13 auf dem oberen
Plateau 12 erkennbar.
Eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Lenker 13
und dem Plateau 12 wird, wie bereits beschrieben, über
die Federbügel 14, 15 hergestellt, die durch das An
ziehen von Muttern den Lenker 13 mit dem Plateau 12
verspannen. Unterhalb des Tragrohres 4 ist der Luftfe
derträger 9 angebracht, auf dem sich die Luftfeder 10
bzw. das Dämpferelement 11 abstützen. Die Oberseite
der Luftfeder 10 ist am Fahrzeugrahmen 2 befestigt.
Die Blattfeder 17 ist über eine Schraubverbindung 21
auf dem Differentialgehäuse 3 befestigt.
Fig. 4 zeigt eine formschlüssige Verbindung mit Stif
ten 23. Ansonsten entspricht das Ausführungsbeispiel
der im Zusammenhang mit der Fig. 3 beschriebenen Va
riante.
Durch die Ausführung der luftgefederten Achse gemäß
den beschriebenen Ausführungsbeispielen kann die Luft
feder 10 im Vergleich zum Stand der Technik näher an
die Achse 1 herangerückt werden. Die Wege des Feder
balges der Luftfeder 10 sind somit geringer und die
Luftfeder 10 reagiert besser auf die Bewegungen der
Achse 1. Auf diese Weise wird eine direktere Überset
zung der Federung erreicht.
Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Anordnung ist
die Möglichkeit, Luftfedern 10 im Inneren oder unter
dem Fahrzeugrahmen 2 anzuordnen. Durch die direkte Ab
stützung der Luftfedern auf der Unterseite des Fahr
zeugrahmens 2 ergibt sich auch eine große Feder- bzw.
Luftbalgspur, was sich auf die Wankstabilität des
Fahrzeuges positiv auswirkt, da hierdurch ein relativ
hohes Momentanzentrum erreicht wird und sich somit der
Abstand zum Schwerpunkt des Fahrzeuges verringert.
Ein weiterer Vorteil gegenüber bekannten Konstruktio
nen, insbesondere gegenüber solchen, die mit einem
Panhardstab versehen sind, ist, daß die auftretenden
Kräfte an der Achse 1 nicht nur an einer Stelle in den
Fahrzeugrahmen 2 eingeleitet werden, sondern auf einer
breiten Basis, nämlich zwischen den beiden Querträgern
7, 8 des Fahrzeugrahmens 2 und anschließend gleichmä
ßig auf beide Längsträger 5, 6 des Fahrzeugrahmens 2
verteilt werden.
Im Unterschied zu der Panhardstabführung, wo es zu
Verzwängungen kommen kann, treten diese bei der vor
liegenden Erfindung nicht auf.
Claims (12)
1. Luftgefederte Achse eines Kraftfahrzeuges, insbe
sondere für Omnibusse und Lastkraftwagen, mit ei
nem Paar Längslenkern und Luftfedern, wobei die
Achse Tragrohre aufweist und an den beiden Trag
rohren oberseitig jeweils ein Plateau angebracht
ist, welches jeweils einen der Längslenker auf
nimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Unterseiten der Tragrohre (4) je ein Luft
federträger (9) angebracht ist, welcher die Luft
feder (10) aufnimmt.
2. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfedern (10) wenigstens annähernd unter dem
Fahrzeugrahmen (2) angeordnet sind.
3. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Blattfeder (17, 20) weitgehend parallel zur
Mittellängsachse des Kraftfahrzeuges zwischen den
Längsträgern (5, 6) des Fahrzeugrahmens (2) ange
ordnet ist.
4. Luftgefederte Achse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blattfeder (17, 20) auf dem Differentialgehäuse
(3) der Achse (1) befestigt ist.
5. Luftgefederte Achse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blattfeder als ganze Führungsfeder (17) oder
als halbe Führungsfeder (20) ausgeführt ist.
6. Luftgefederte Achse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils ein Ende der Blattfeder (17, 20) über La
schen (22) an einem Querträger (7, 8) des Fahrzeug
rahmens (2) befestigt ist.
7. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich ein Dämpferelement (11) auf dem Luftfederträ
ger (9) abstützt.
8. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung zwischen dem Plateau (12) und dem
Luftfederträger (9) über eine Schraubverbindung
(21) erfolgt.
9. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung zwischen dem Plateau (12) und dem
Luftfederträger (9) über wenigstens einen Federbü
gel (14, 15) erfolgt.
10. Luftgefederte Achse nach einem der Ansprüche 1 bis
dadurch gekennzeichnet, daß
das Differentialgehäuse (3) mit den Tragrohren (4)
einstückig gefertigt ist.
11. Luftgefederte Achse nach einem der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung der Lenker (13) mit dem Fahrzeug
rahmen (2) über einen Federbock (16) und Elasto
merlager (16a) erfolgt.
12. Luftgefederte Achse nach Anspruch 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfedern (10) innerhalb des Fahrzeugrahmens
(2) an den Längsträgern (5, 6) des Fahrzeugrahmens
(2) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413146A DE4413146C2 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Luftgefederte Achse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für Omnibusse und Lastkraftwagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413146A DE4413146C2 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Luftgefederte Achse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für Omnibusse und Lastkraftwagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413146A1 true DE4413146A1 (de) | 1995-10-19 |
DE4413146C2 DE4413146C2 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=6515566
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4413146A Expired - Fee Related DE4413146C2 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Luftgefederte Achse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für Omnibusse und Lastkraftwagen |
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---|---|
DE4413146C2 (de) | 1998-07-23 |
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