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Anlage zur dielektrischen Erwärmung Die Erfindung betrifft eine Anlage
zur dielektrischen Erwärmung mit einer automatischen Regeleinrichtung im Eingang
des Hochfrequenzgenerators, die in Abhängigkeit von einer Stromänderung des aufgenommenen
Netzstromes einen von einem Motor angetriebenen elektrischen Mechanismus bewegt,
der im Betrieb den Belastungsschwingkreis laufend auf die Frequenz des Hochfrequenzgenerators
abstimmt.
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Bei der dielektrischen Erwärmung mit einem Hochfrequenzgenerator ist
es bekannt, daß der Belastungsschwingkreis während der Erhitzung immer auf die Frequenz
des Generators abgestimmt sein muß. Nur in diesem abgestimmten Zustand erhält das
zu erhitzende Gut die größte Wärmeleistung, und die dielektrische Erwännungsvorrichtung
arbeitet dann mit dem größten Wirkungsgrad, Ferner wird bei nicht abgestimmtem Belastungskreis
leicht der Generator überlastet.
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Die Verstimmung des Belastungskreises wird durch die im Betrieb auftretende
Veränderung der elektrischen Werte des Belastungskondensators verursacht. Der ungünstigste
Fall für die Nachstimmung des Kreises während der Erhitzung tritt dann ein, wenn
sich alle nachfolgenden Größen ändern: 1. der Plattenabstand des Belastungskondensators
und damit die Kapazität, 2. die Dielektrizitätskonstante, die ebenfalls die Kapazität
verändert, 3. der Verlustwiderstand und damit der Verlustfaktor tan
b des Belastungskondensators.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch dann die Abstimmung
des Belastungskreises aufrechtzuerhalten, wenn im Betrieb die unter 1 bis
3 aufgeführten Verstimmungseinflüsse auftreten. Gleichzeitig soll die Verlustleistung
im Belastungskondensator durch obige Regeleinrichtung in vorgegebenen Grenzen gehalten
werden.
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Zur automatischen Abstimmung des Belastungskreises und zur automatischen
Regelung des Erwärmungsvorganges sind mehrere Verfahren bekannt, die jeweils an
die vorgegebenen Betriebsverhältnisse angepaßt und daher untereinander verschieden
sind.
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Unter anderem gibt es eine Vorrichtung zur Hochfrequenzerhitzung nichtleitender
Stoffe, welche zu diesem Zweck zwischen die Platen eines Belastungskondensators
gebracht werden, der einen Teil eines Hochfrequenzschwingkreises bildet. Bei diesem
Schwingkreis wird der Kreisstrom mit Hilfe eines Differentialkondensators auf zwei
parallele Zweige verteilt, wobei in einem von diesen Zweigen der Belastungskondensator
liegt. Der Differentialkondensator wird durch eine Automatik in Abhängigkeit vom
Speisestrom derart verstellt, daß sich die Ab-
stimmung des Schwingkreises
während der Erhitzung nicht wesentlich ändert und die Verlustleistung im Belastungskondensator
in vorgegebenen Grenzen gehalten wird. Dies setzt voraus, daß sich die Kapazität
des Belastungskondensators während der Erhitzung nicht ändert, andernfalls würde
der Schwingkreis verstimmt werden.
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Für eine Presse mit dielektrischer Erwärmung ist diese Vorrichtun
g zur Regelung der dielektrischen Erwärmung nicht brauchbar, weil sich hier
sowohl die Kapazität als auch der Verlustwiderstand der Belastungskapaziät während
des Arbeitsganges stark ändern können.
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Eine bekannte Anlage, zur Trocknung von Schuhen regelt mit Hilfe eines
hochfrequenten Strommessers, der den Hochfrequenzstrom im Belastungskondensator
mißt, die dem Hochfrequenzgenerator zugeführteGleichstromleistung und damit die
Heizleistung des Generators. Bei diesem Verfahren entstehen durch die eingebrachten
Schuhe nur kleine Kapazitäts- und Verlustfaktoränderungen, so daß bei entsprechender
Dimensionierung des Belastungskreises keine wesentlichen Verstimmungen auftreten
können.
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Von den bekannten Analgen ist, wie gezeigt, keine in der Lage, alle
drei Verstimmungsursachen zu be-
rücksichtigen.
Die gestellte
Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in einer Presse zur dielektrischen
Erwärmung für die Herstellung von Plattenmaterial aus thermoplastischen Kunststoffen
die automatische Einrichtung einen Drehspul-Strommesser und ein Relais enthält,
das in Abhängigkeit von der Strommesseranzeige den Elektromotor erregt, und daß
der elektrische Mechanismus ein veränderbarer Induktor mit Metallschienen ist, entlang
welchen ein Schleifer durch eine von dem elektrischen Motor angetriebene Gewindespindel
bewegt werden kann.
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Vorzugsweise liegt die anfängliche Resonanzfrequenz des Belastungskreises
unter der des Senders, so daß, wenn der hochfrequente Strom eingeschaltet ist, sich
der regelbare Induktor in der Richtung be-
tätigt, die die Frequenz des Belastungskreises
bis zur Abstimmung mit dem Sender anhebt.
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Bei dieser Anordnung können zwei Relais vorgesehen werden, die den
Kreis des Motors, damit dieser in entgegengesetztem Drehsinn umlaufen kann, schließen
können, von denen ein Relais den Kreis des Motors schließt, wenn der Eingangsstrom
des Senders unter einem festen Wert liegt, und das andere Relais den Motorkreis
schließt, wenn dieser Strom über einem anderen festen Wert liegt.
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Vorzugsweise ist ein Relais dazu vorgesehen, nach Abschalten des hochfrequenten
Stromes am Schluß des dielektrischen Heizvorganges den Stromkreis des Motors zu
schließen und so den regelbaren Induktor in seine Ausgangsstellung zurückzuführen.
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Anlagen gemäß der Erfindung werden insbesond#ere für die Herstellung
von Verkleidungen benutzt, die aus geschichtetem Werkstoff bestehen, wobei wenigstens
einige der Schichten aus thermoplastischem Kunstharz bestehen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt
und wird im nachstehenden an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Seitenansicht der erfindungsgemäßen
dielektrischen Presse; Fig. 2 ist ein Schaltbild des elektrischen Teiles der Anlage;
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit zwischen dem Anodenstrom und der Belastungskreisfrequenz;
Fig. 4 bzw. 5 sind eine. Seitenansicht bzw. ein Schema ein-es Teiles der
Anlage, und Fig. 6 zeigt eine Einzelheit eines Teiles der in Fig. 4 und
5 gezeigten Anlage.
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Die in der Zeichnung dargestellte Presse dient zur Herstellung von
geschichteten Verkleidungsplatten, die aus zwei oder drei Materialschichten bestehen.
Eine davon (die die Oberfläche bilden soll) besteht aus einem thermoplastischen
Kunstharz, beispielsweise Polyvinylchlorid. Die zweite Schicht (die die Rückseite
bildet) kann eine Versteifungsplatte sein. Zwischen den beiden äußeren Schichten
kann noch ein-- Füllschicht sein. Solches Auskleidungsmaterial kann für die Innenauskleidung
von Motorfahrzeugen verwendet werden.
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Die Presse 10 (Fig. 1 und 2) besteht aus zwei Preßplatten
12 und 14, von denen die obere, 12, durch einen (nicht gezeigten) hydraulisch betätigten
Druckkolben bewegbar ist, so daß die Packung 16
(Fig. 2) der Platten zwischen
den Preßplatten gepreßt wird, wobei sie einer dielektrischen Erwärmung durch eine
an die Preßplatten angelegte hochfrequente Spannung ausgesetzt ist. Die hochfrequente
Spannung wird durch einen Röhrensender20 irgendeines üblichen Typs (Fig. 2) erzeugt,
der in der Wellenform seines Anodenstromes zum Anlegen der erforderlichen Spannung
an die Preßplatten 12 und 14 der Presse eine Komponente der gewünschten Hochfrequenz
aufweist.
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Der Sender 20 ist in einem Gehäuse 22 untergebracht und wird durch
eine dreiphasige Leitung 24 mit 440 Volt Wechselstrom über einen Haupttrennschalter
26 und einen Aufwärtstransformator 28 gespeist. Der Regelungskasten
22 enthält außerdem einen Abwärtstransformator 30, einen Steuerschalter
32 und ein Relais 34 zur Stromversorgung des Aufwärtstransformators
28, wenn der Schalter 32 betätigt wird.
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Wenn der Trennschalter 26 betätigt ist, liegt Spannung an der
Primärwicklung 36 des Transformators 30. Die Wicklung 36 liegt
parallel zur Primärwicklung 38 des Transformators 28, der jedoch erst
mit Strom versorgt wird, wenn der Kontakt 39 des Relais 34 geschlossen ist.
Die Sekundärwicklung 40 des Abwärtstransformators 30 ist so geschaffen, daß
die 440-Volt-Dreiphasenzuführung in eine 250-Volt-Einphasenzuführung umgewandelt
wird. Sie liegt mit dem Schalter 32 und der Erregerspule 42 des Relais 34
in einem Kreis. Der Schalter 32 wird, durch eine (nicht gezeigte) Zeitgebevorrichtung
gesteuert, die außerdem den hydraulich betätigten Druckkolben für die Preßplatten
12 und 14 steuert. Wenn die Zeitgebevorrichtung in Aktion tritt, wird der Schalter
32 geschlossen, so daß die 440-Volt-Zuführung mit der Primärwicklung
38 des Transformators 28 verbunden wird. Dessen Sekundärwicklung 43
ist so geschaffen, daß die Spannung auf 6000 Volt hochtransformiert wird.
Er ist über ein (in Fig. 2 nur sehr schematisch gezeigtes) Gleichrichtersystein
mit dem Sender 20 verbunden.
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Der Sender 20 versorgt einen Belastungskreis, in dem ein regelbarer
Induktor 46 parallel zu den Preßplatten 12 und 14 liegt. Die Lage des Versorgungspunktes,
d. h. die Verbindung des Senders 20 mit den Preßplatten 12 und 14, ist so
eingerichtet, daß der Belastungswiderstand gleich demlnnenwiderstand der Stromquelle
ist, wodurch eine maximale Leistungsübertragung gesichert ist, wenn der Sender belastet
wird.
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Nach Bedienung der Zeitgebevorrichtung wird der Schalter
32 geschlossen, und der hydraulisch betätigte Kolben bewirkt, daß die Preßplatten
12 und 14 einen Druck auf die Packung 16 ausüben, die daraufhin erwärmt wird.
Die Erwärmung entsteht durch die Verlustleistung in Packung 16, die das Dielektrikurn
eines Kondensators bildet, dessen Platten die> Preßplatten 12 und 14 sind. Die Preßplatten
haben parallele Rippen 127, die, wenn die Preßplatten zusammengedrückt werden,
ein entsprechendes Muster auf die Polyvinylchloridschicht und die Lage oder die
Lagen darunter aufdrückt.Die oberethermoplastische Schicht und ebenso jede andere
thermoplastische Substanz, die sich zwischen den Schichten befinden kann, erweicht
längs der Linien des aufgedrückten Musters, und so werden die Schichten längs dieser
Linien miteinander verschweißt. Infolge des Erweichens des thermoplastischen Werkstoffes
während des Erwärmungsvorganges, der einige Sekunden oder mehr andauern kann, rücken
die Preßplatten 12 und 14 dichter zusammen, wodurch die Kapazität des Belastungskondensators
während des Erwärmungsvorganges
anwächst. Zur gleichen Zeit ändert
sich die elektrische Konstante infolge der Erwärmung. Veränderungen der Kapazität
können anfänglich ebenso verursacht werden, wenn die Packung der Schichten eine
andere als die normale Dicke hat oder wenn die, dielektrische Konstante des Werkstoffes
verschieden ist.
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Durch Veränderung der Kapazität aus einem dieser Gründe kann der die
Preßplatten12 und 14 die Packung16 und den Induktor46 einschließende Belastungskreis
gegenüber dem Kreis des Senders 20 verstimmt werden, wodurch eine unnötig lange
Erwärmungszeit bewirkt wird.
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Die automatische Abstimmung oder Wiederabstimmung des Belastungskreises
wird durch die Einstellung des Regelinduktors 46 entsprechend dem Stromabfall in
der 440-Volt-Zuführung24 erreicht. Wie oben erwähnt, wurde festgestellt, daß eine
im wesentlichen lineare Funktion zwischen den Belastungs- oder Anodenstrom des Senders
20 und dem Eingangsstrom der normalen Zuführung 24 zum Sender besteht. Deshalb ist
ein Abfall des vom Sender 20 abgehenden Anodenstromes verbunden mit einem entsprechenden
Stromabfall in der Zuführung 24 zum Sender. Zur Wahrnehmung dieses Stromabfalls
wird ein gut gedämpftes, Drehspulamperemeter verwendet. Um zu verhindern, daß große
Strorabeträge durch dessen Spule hindurchgehen, ist ein Transformator 48 zwischen
eine Phase der Zuführung 24 und die Spule des Amperemeters geschaltet. Das Amperemeter
besitzt Maximum- und Minimumkontakte 50
und 52, zwischen denen sein
Zeiger 54 ausschlägt (in Fig. 2 sind nur der Zeiger 54 und die Kontakte
50
und 52 dargestellt). Der Ausschlag des Zeigers 54 steuert die Relais
56 und 57, die wiederum einen Motor 58 steuern, der die Einstellung
des Regelinduktors 46 bewirkt.
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Die Relais 56 und 57 werden über eine 20-Volt-Gleichstromleitung
betätigt, die durch einen Abwärtstransformator 60 und einen Gleichrichter
62 von der Sekundärwicklung des Transformators 30 her versorgt wird.
Die Betriebskreise der Relais 56 und 57
umfassen Erregerspulem 64 bzw.
66, von denen die erstere mit Strom versorgt wird, wenn der Zeiger 54 den
Amperemeterkontakt 52 berührt, und die letztere, wenn der Zeiger den hohen
Amperemeterkontakt 50
berührt. Wenn die Spule 64 mit Strom versorgt wird,
wird ein Kontaktpaar 68 geschlossen. Wenn die Spule 66 mit Strom versorgt
wird, wird ein Kontaktpaar 70
geschlossen. Die Kontakte 68 und
70 stehen so unter Vorspannung, daß sie geöffnet sind, wenn die entsprechende
Spule stromlos ist.
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Der Motor 58 ist ein umsteuerbarer Asynchronmotor mit Hilfsphasen,
der mit Kondensator an- und weiterläuft. Er wird von der Sekundärwicklung 40 des
Transformators 30 her mit Strom versorgt über den Kontakt 68 oder
70 der Relais 56 und 57 und den Kontakt 72 oder 74 von
zwei ähnlichen Mikroschaltern 76 bzw. 78, deren Arbeitsweise später
beschrieben wird. Wenn der Amperemeterzeiger 54 den Kontakt 52 für die untere
Stromgrenze von Ip berührt und die Spule 64 mit Strom versorgt wird, bewirkt der
Motor eine Verminderung der Induktivität des Induktors 46. Wenn der Zeiger den Kontakt
54 der oberen Stromgrenze von Ip berührt, bewirkt der Motor ein Anwachsen der Induktivität
des Induktors.
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Der Induktor 46, der im einzelnen unter Bezugnahme auf die Fig. 4
bis 6 später beschrieben wird, besteht im wesentlichen aus einem Paar Kupferschienen
80 und 82, die parallel zueinander angeordnet sind und einen auf ihnen
beweglichen Gleitschieber 84 tragen, der die Länge der in den Belastungskreis einbezogenen
Schienen bstimmt. Je größer die Länge der so einbezogenen Schienen 80 und
82 ist, um so größer ist der Betrag der Induktivität. Die Verschiebung des
Gleitschiebers 84 entlang den Schienen 80 und 82 wird mittels einer
Gewindespindel 86 bewirkt, die parallel zu den Schienen angeordnet und in
ein Gewindeloch des Gleitschiebers eingesetzt ist. Die Gewindespindel
86 ist mittels eines isolierten Antriebsteiles 88 drehbar, das eine
koaxiale Fortsetzung der Welle des Motors 58 bildet.
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Es soll nun das Wesentliche der Arbeitsweise der automatischen Steuerung
beschrieben werden.
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Die anfänglicheAbstimmung des Belastungskreises, der die Preßplatten
12 und 14 und den Induktor 46 enthält, istsogetroffen, daß ihreResonanzfrequenz
unter derjenigen des Kreises des Senders 20 liegt. Wenn der Hochfrequenzstrom eingeschaltet
ist, nachdem die Presse 10 mit dem einliegenden, geschichteten Werkstoff
geschlossen worden ist, schließt der vom Amperemeter anfänglich aufgenommene Strom
die Kontakte 68, falls die Frequenz des Belastungskreises zu weit unter dem
gewünschten Wert liegt, und der Motor 58 dreht sich in der Richtung, die
eine Vern-#inderung der Induktivität des Regeaduktors 46 bewirkt (d. h.,
er bewegt den Gleitschieber 84 in Fig. 2 nach rechts), so daß der Belastungskreis
ohne Verzögerung in Abstimmung gebracht wird. Wenn die Dicke des geschichteten Werkstoffes
16 während der Erwärmung infolge Pressung und Erweichung des thermoplastischen
Werkstoffes abnimmt, tritt eine Erhöhung der Kapazität auf; der Motor ist jedoch
in der Lage, die auftretende Kapazitätserhöhung durch eine schnelle Induktivitätsverringerung
zu kompensieren. Wenn der vomAmperemeter angezeigte Strom einen Wert erreicht, der
über dem unteren Grenzwert liegt, bleibt der Motor 58 stehen, da sich der
Zeiger 54 des Amperemeters vom Kontakt 52 abhebt, um damit die Spule 64 stromlos
zu machen, so daß sich der Kontakt 68 öffnet. Falls eine weitere Pressung
des thermoplastischen Werkstoffes während des Verfahrens auftritt, wird der Motor
infolge des Abfalls des Belastungsstromes, wodurch der Zeiger 54 am Kontakt
52 zum Anliegen kommt, zum Zwecke des Ausgleichs wieder anlaufen. So kann
ein mehrmaliges Anlaufen und Anhalten des Motors 58
während einer Heizperiode
auftreten.
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Die Belastungskreisfrequenz darf durch Verstellung des Induktors 46
nicht über die Frequenz des Senderkreises hinaus anwachsen, d. h., es darf
keine überkorrektur auftreten. Wenn eine überkorrektur aufträte, würde der Sender
Anodenstrom (und deshalb der vom Amperemeter aufgenommene Strom) wieder anfangen
abzufallen. Wenn dieser Abfall so groß wäre, daß der Zeiger 54 den Minimumkontakt
52 berührt, würde der Motor 58 eine weitere Verringerung derlnduktion
bewirken, die denBelastungskreis noch mehr verstimmen würde-.
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Dies wird in Fig. 3 dargestellt, in der die Ordinate dem Anodenstrom,
die Abszisse der Belastungskreisfrequenz und die zurOrdinate parallele Linie der
Senderfrequenz entspricht. Die Kurve zeigt deutlich, daß der Anodenstrom mit höherer
Belastungskreisfrequenz anwächst, bis Belastungs- und Senderkieis aufeinander abgestimmt
sind. Darauf bewirkt jedes
weitere Anwachsen der Belastungskreisfrequenz
eine Verringerung des Anodenstromes.
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Eine überkorrektur wird durch den Amperemeterzeiger 54 dadurch verhinderte
daß er den hohen Kontakt 50 berührt. Dieser versorgt die Spule
66 des Relais 57 mit Strom und schließt den Kontakt 70.
Der
Motor 58 läuft jetzt in eine solche Richtung, daß sich der Gleitschieber
84 im Sinne einer Induktivitätserhöhung im Induktor 46 bewegt, d. h. in Fig.
2 nach links. Im Sollzustand jedoch werden der Kontakt 50 und das Relais
57 als nicht notwendig erachtet, da der Motor 58 nach sehr wenigen
Umdrehungen stehenbleibt, wenn der Senderkreis abgestimmt ist. Um den Motor
58 zum Stillstand kommen zu lassen, ist der Kontakt 52 so eingestellt,
daß der Amperemeterzeiger 54 den Motorkreis Öffnet, kurz bevor die genaue Abstimmung
erreicht ist.
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Um sicherzustellen, daß die größte Induktivität des Induktors 46 vor
Beginn der Erwärmungsperiode eingeschaltet ist und damit die Frequenz des Belastungskreises
unterhalb der des Senderkreises liegt, ist ein Relais 90 vorgesehen, das
wirksam wird, wenn der hochfrequente Strom abgeschaltet ist. Das Relais
90
besteht aus einer Erregerspule 96, die mit 250 Volt Wechselstrom"
von der Sekundärwicklung 40 des Transformators 30 mit Strom versorgt wird,
und einem Kontaktpaar 94, das parallel zu den Kontakten 70 liegt. So oft
der Schalter 32 geschlossen wird, wird die Spule 96 mit Strom versorgt
und dient dann dazu, die Kontakte 94 offenzuhalten. Wenn der Schalter
32
jedoch geöffnet ist, um den hochfrequenten Strom abzuschalien, schließen
sich die Kontakte 94, so daß der Motor 58 den Gleitschieber 84 nach links
(Fig. 2) verschiebt, bis die größte Induktivität des Induktors eingeschaltet ist,
dann wird der Motor 58 durch den Schalter 76, der durch eine Begrenzungswelle
98 betätigt wird, stillgesetzt. Die Begrenzungswelle 98 liegt parallel
zur Gewindespindel 86 und trägt zwei verstellbareAnschläge 100 und
102 und eine Zunge aus Isolationswerkstoff 104, die zwischen zwei federnden Bügeln
der Mikroschalter 76 und 78 angebracht ist.
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Wenn der Motor 58 den Gleitschieber 84 zur Nachstellung des
Induktors genügend verschoben hat, kommt der Gleitschieber am Anschlag
100 zum Anliegen, bewegt die Begrenzungswelle 98 nach links und öffnet
so die Kontakte des Mikroschalters 76,
der den Motor stillsetzt.
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Wenn der Induktor 46 nachgestellt worden ist, wird der Motor
58, wenn zu Beginn der nächsten Heizperiode der Schalter 32 betätigt
wird, den Gleitschleber 84 nach rechts verschieben (Fig. 2), so daß dieser vom Anschlag
100 freikommt. Die Vorspannung der federnden Bügel des Mikroschalters
76
schließt dann die Kontakte 72 und stellt die Begrenzungswelle
98 noch durch Verschiebung nach rechts.
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Wenn der Gleitschieber 84 am Anschlag 102 zum Anliegen kommt, was
auftreten kann, wenn eine ungewöhnlich dünne Packung 16 gepreßt wird, verschiebt
er die Begrenzungswelle 98 nach rechts, so daß der andere Mikroschalter
78, der ähnlich wie der Mikroschalter 76 wirkt, betätigt wird. So
wird jedesmal einer der Mikroschalter 76 oder 78 eingeschaltet und
der Motor 58 stillgesetzt. Der Motor kann nur in dem Drehsinn wieder anlaufen,
der demjenigen vor der Stillsetzung entgegengesetzt ist.
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Die Mikroschalter 76 und 78 fungieren als Sicherheitsvorrichtungen,
um eine übermäßige Verschiebung des Gleitschiebers 84 zu verhindern. Eine weitere
Sicherheitsvorrichtung ist das auslaufende Gewinde der Gewindespindel
86 kurz vor jedem Ende der Spindel. Erreicht der Gleitschieber 84 eine extreme
Lage, ohne daß an dem zugehörigen Anschlag 100 oder 102 der Motor abgeschaltet
wird, so wird die axiale Verschiebung des Gleitschiebers abgebrochen, wenn er das
Ende des Gewindes erreicht und auf dem glatten Teil der Spindel aufläufL Der Regelinduktor
46, der in Fig. 1 perspektivisch und in Fig. 2 schematisch dargestellt ist,
wird in Fig. 4 bis 6 in näheren Einzelheiten gezeigt. Es werden dieselben
Bezugszahlen entsprechender Teile in allen Figuren verwendet.
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Der Induktor 46 und der Motor 58 werden von einer Platte
128 getragen, die an der Unterseite der beweglichen Pressenhälfte, die die
obere Preßplatte 12 trägt, befestigt ist. Die Kupferschienen 80 und
82
sind mit nach außen gebogenen Enden 106 versehen, die an starr mit
der Platte 128 verbundenen senkrechten Wandungen 108 und
110 befestigt sind. Die Begrenzungswelle 98 und die Gewindespindel
86 für den Gleitschieber 84 sind in den Wandungen 108 und
110 gelagert. Die Gewindespindel ist mit dem Motor 58 durch das isolierte
Antriebsteil 88 verbunden. Das Antriebsteil 88 und der Begrenzungsstab
98 sind außerdem in einer dritten senkrechten Wandung 112 gelagert.
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Der Gleitschieber 84 (Fig. 6) besteht im wesentlichen aus einem
rechtwinkligen Duraluminblock, der eine mit Gewinde versehene Bohrung 114 aufweist,
durch die die Gewindespindel 86 ragt, und aus zwei rechtwinkligen Ausnehmungen
116 und 118 auf seiner Oberfläche. Die äußeren senkrechten Wandungen
der Ausnehmungen liegen an den äußeren senkrechten Seitenflächen der Kupferschienen
80 und 82 an. In jeder Ausnehmung ist ein Kontaktglied 120 angeordnet,
das durch eine Feder 122 gegen die inneren senkrechten Seitenflächen einer der Kupferschienen
80 oder 82 gedrückt wird. Die Feder ist ein Phosphorbronzestreifen
mit S-förmigen Enden 124, die die inneren senkrechten Wandungen der Ausnehmungen
und die inneren Seitenflächen der Kontaktglieder 120 verbinden. Die Feder garantiert
auf diese Weise einen guten elektrischen Kontakt zwischen dem Gleitschieber und
den Schienen. Unter der mit Gewinde versehenen Bohrung 114 befindet sich ein unter
Federspannung stehender Stößel 129, der, wenn der Motor 58 sich genügend
gedreht hat, an einem der Anschläge 100 oder 102, wie oben beschrieben, zum
Anliegen kommt.
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Die Mikroschalter 76 und 78, die auf einer Seite des
Begrenzungsstabes 98 angebracht sind, sind an den senkrechten Wandungen
110 bzw. 112 befestigt. Der Begrenzungsstab 98 trägt zwischen diesen
beiden Wandungen die aus Isolationswerkstoff bestehende Zunge 104, die, wenn sich
der Stab verschiebt, an einem federnden Bügel 126 eines der Mikroschalter,
wie oben beschrieben, zum Anliegen kommt.
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Zur handbetätigten Steuerung des Motors 58 -
für Prüf- oder
Einstellzwecke - sind zwei Steuerknöpfe vorgesehen, von denen der eine das
Umlaufen des Motors in der einen Richtung und der zweite in der anderen Richtung
steuert. Schutz gegen Mißbrauch ist dadurch gegeben, daß die normalerweise geschlossenen
Kontakte jedes Druckknopfschalters in Serie gelegt werden mit den normalerweise
geöffneten Kontakten des anderen. Auf diese Weise wird verhindert,
daß
der Motor von Strom durchflossen wird, wenn beide Knöpfe zugleich gedrückt werden.
Der handbetätigte Steuerkreis ist aus Fig. 2 um der Einfachheit willen weggelassen
worden.
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Der Regelinduktor oder eine andere äquivalente Korrekturein.richtung,
beispielsweise ein regelbarer Kondensator, kann anstatt parallel zu den Preßplatten
12 und 14 auch in Reihe auf ihnen angeordnet sein.