DE11421C - Kühlvorrichtung für die Gährung und die Lagerräume in Brauereien - Google Patents

Description

1880.

Klasse 6.

JOHN J. SCHILLINGER in NEW-YORK (V. S. A.). Kühlvorrichtung für die Gährung und die Lagerräume in Brauereien.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. April 1880 ab.

Diese Erfindung besteht in der eigenthümlichen Construction der Gähr- und Lagerräume für Brauereien und der Anordnung eines Eisgefäfses in dem Gährbottich, durch welches die zu gährende Flüssigkeit und die darunter liegenden Ruh- und Spanfässer gekühlt werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. 1 einen Querschnitt und Fig. 2 einen Vertical-Längenschnitt dieser Anordnung darstellen.

Der Gährbottich A steht oben unter seitlich offenem Dache, durch welches die durch die Gährung erzeugten Gase entweichen können. Gähr- und Lagerraum sind in einzelne Abtheilungen getheilt, die je unabhängig von einander bearbeitet werden.

Der Gährbottich füllt den oberen Raum unter dem offenen Dache vollständig aus und ist mit schlechten Wärmeleitern umgeben. Durch die Mitte dieses Gährbottichs geht ein Metallgefäfs in Form eines Cylinders B, welches sich durch den Boden des Bottichs hindurch bis dicht über einen Rost C fortsetzt.

Dieser Cylinder ist zur Aufnahme des Eises bestimmt und ist oben mittelst eines Deckels D geschlossen, während das untere Ende offen bleibt und so der Inhalt auf dem Rost aufliegt. Das Eis in dem Cylinder kühlt den Inhalt des Gährbottichs, und das abtropfende Eiswasser und die durch den Rost eintretende kalte Luft das darunter liegende Ruhfafs E und Spanfafs F. Ein Schieber e e kann am unteren Ende des Eiscylinders angebracht werden, vermittelst welches derselbe mehr oder weniger geschlossen und so die Abkühlung des Lagerraums regulirt werden kann. Der Lagerraum ist grofs genug, um ein oder mehrere Ruh- und Spanfässer aufzunehmen. Die Fässer werden durch die Thüren G G an der Seite des Gebäudes eingeführt und sind mit Hähnen α α versehen, welche durch die Wandung oder Thür durchreichen, um von aufsen den Inhalt prüfen zu können. Bei jedem Fafs sind in der Thür G je zwei kleine Thüren b angebracht, durch welche die Reinigung des Fasses und das Ein- und Nachfüllen des Bieres stattfindet, wodurch ein Oeffnen der grofsen Thür unnöthig und dadurch einem grofsen Kälteverlust vorgebeugt wird. Ein kleiner Blechschirm unter dem Rost verhindert das Eintreten des Tropfwassers in das Spundloch des darunter liegenden Fasses.

An der Seite dieser Abtheilungen kann ein Reserve-Eislager H angebracht werden, und führen von diesem Thüren oder Klappen in den Lagerraum, wodurch die Kühlung dieses Raumes nach Bedarf erhöht werden kann. Durch Thüren / dieses Eis-Reservehauses wird das Eis herausgenommen und durch die Oeffnungen im Dache über dem Gährbottich in den Eiscylinder geworfen.

In der Praxis, bei gröfseren Anlagen, bewährt sich, rechts und links dem Reserve-Eishaus entlang solche Abtheilungen mit je Gährbottich, Ruh- und Spanfafs oder -Fässer aufzuführen, und kann auf diese Weise mit geringen Kosten je nach Bedürfnifs diese Anlage vergröfsert oder angebaut werden.

Durch die Anordnung in Abtheilungen, welchen die Gefäfse und Fässer möglichst angepafst werden, wird eine grofse Eis-Ersparnifs erzielt, da nur die verhältnifsmäfsig kleine Luftschicht, welche die Fässer umgiebt, gekühlt wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. In einem Gebäude oder einer Gebäudeabtheilung die Anordnung von Gährbottich, Ruhfafs uad Spanfafs oder -Fässer, die dem inneren Raum dieses Gebäudes möglichst angepafst sind, in Combination mit einem metallenen Eisbehälter, welcher durch den Gährbottich geht und deren Inhalt kühlt, während durch dessen offenen Boden der Lagerraum gekühlt wird, im wesentlichen wie vorhergehend beschrieben und in der Zeichnung dargestellt ist.

2. Die eigenthümliche Construction eines Gähr- und Lagerraums mit offenem Dache und geeigneten Thüren und Hähnen zur Inspection des Inhalts, in Verbindung mit einem Eislager und entsprechenden Oeffnungen in der Wandung zum Kühlen des Lagerraums.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.