DE114040C

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Publication number: DE114040C
Application number: DENDAT114040D
Authority: DE

Description

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PATENTAMT.

KLASSE 80«.

Die bis jetzt bekannten Ziegelstrangpressen mit schraubenförmigen- Druckflügeln sind entweder mit einer Prefsform quer vor der Messerwelle oder einigen dergleichen seitlich aus der Ummantelung der Druckflügel hervortretenden Prefsformen versehen. In letzterem Falle sind die Prefsformen stets so angebracht, dafs der Druck der Schnecke auf jede der verschiedenen, seitlich angebrachten Prefsformen ein gleicher ist, und sind letztere im Innern so konstruirt, dafs sie dem in dieselben eintretenden Thonstrange gleichen Widerstand leisten und also jede ebenso viel wie jede andere auspreist. Leistet die eine mehr Widerstand als die anderen, so kommt aus der ersteren möglicherweise kein Strang und aus der oder den anderen weniger Widerstand leistenden Alles. Man kann also nicht aus der einen seitlichen Oeffnung z. B. Mauerziegel, aus den anderen gleichzeitig Röhren- oder Dachziegel oder Lochziegel u. s. w. auspressen.

Bei der Prefsform quer vor der Messerwelle findet directer senkrechter Druck auf dieselbe von den Druckflügeln her statt, bei den seitlich an der Ummantelung angebrachten dagegen nur indirecter Rückdruck, weil der Thon vorn, wohin die Flügel ihn drücken, nicht heraustreten kann. Sie arbeitet also nur mit ziemlich grofsem Kraftverlust, weil eben der Thon mangels eines anderen Ausganges nur rücktretend gegen den Druck der Messer über die Peripherie der letzteren in die seitlich angebrachte Prefsform hinausweichen kann.

Es kommt also darauf an, den seitlichen Rückdruck in einen seitlichen, directen, regulirbaren Ausprefsdruck zu verwandeln, um seitliche Auspressungen und solche geradeaus gleichzeitig an einer und derselben Presse, unabhängig von einander, anbringen und benutzen zu können und dann auch natürlich zu Strängen verschiedenen Querschnittes und verschiedeneruDruckbedarfes.

Fig. ι zeigt eine liegende Strangpresse im Grundrifs mit einer Prefsöffnung α geradeaus und Fig. 2 desgleichen seitlichen b und c; rf ist die Messerwelle, m sind die Schraubenflügel, welche den Thon aus dem Trichter t nach dem vorderen Austritt α durch directen Druck befördern. m¹ sind Rutsch- oder Druckmesser, welche zwischen m m von der Messerwelle bis zur Ummantelung oder zur Prefsform gehen, und zwar, wie Fig. 2 zeigt, so angebracht, dafs ein entsprechend breiter Theil des zwischen den einzelnen Flügeln m befindlichen Thones bei der Drehung der Messerwelle zwischen den Messern m aus dem Druck nach vorn ausgeschnitten und auf die Rutschoder Druckfläche m^l geschoben wird. Durch den auf demselben Weg beständig in der Richtung nach vorn nachfolgenden und zu einem gewissen Procentsatz ebenfalls daraus herausgeschnittenen und dadurch von seinem bisherigen Weg abgelenkten Thon wird somit ein neuer directer Druck rechtwinklig nach der Seite gebildet, der durch die ihm vorgeschraubte Prefsform einen neuen Strang bildet, unabhängig von anderen Strängen aus diesem Schneckengehäuse.

Die Rutsch- oder Druckmesser m¹ können breiter oder schmaler gemacht werden, länger oder kürzer,- steiler oder flacher stehen und

Claims

eine Rutschform zum Mundstück erhalten, wie sie dazu pafst, also auch z. B. wie die Pfeile in der Zeichnung Fig. ι andeuten, waagrecht herunter, oder nach einer Seite abfallend, die eine nach rechts, die andere nach links, der Formöffnung zufallend. Ferner kann man die Prefsformen näher oder weiter zur Rutsch- oder Druckfläche stellen und dadurch deren Druckkraft vermehren oder vermindern, und es ist einleuchtend, dafs jede Prefsform unabhängig von der einen oder den anderen Prefsformen das leisten wird, wofür sie nach Obigem eingestellt ist, und dafs man die drei Formen auch vertauschen kann, wenn man sie nach Mafsgabe des oben Gesagten nur richtig einstellt für das, was sie leisten sollen. Naturgemäfs erfordern drei Prefsöffnungen mehr Thon als zwei oder gar eine; man wird also der Messerwelle mehr Touren geben müssen, um für jede Oeffnung Thon und Prefsdruck genug zu schaffen und dadurch die Leute am Abschneidetisch genügend zu beschäftigen. Bei sehr grofsen Ziegelpressen mit imr einer Ziegelprefsform geradeaus wird durch Auspressen von hohlen und dünnen Strängen aus derselben die Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit der Presse leicht gefährdet durch zuviel ihr zugeführtes Material, wohingegen bei fehlerhafter Construction der Prefsform oder zu steifem Thon gar nichts herauskommen kann und dann etwas brechen mufs; sind aber aufser der Lochziegelform noch eine oder zwei seitliche Formen für Vollziegel vorhanden, so ist jede Lochziegelform eine Erleichterung der Maschine, die ' den Kraftbedarf herabsetzt und deren Nichtarbeiten die Maschine nicht gefährden kann; jede Vollziegelform neben der Lochziegelform ist also gewissermafsen ein Sicherheitsventil für die Maschine. Pa te ν t-A νsprüche:

1. Strangpresse, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anordnung von Mundstücken beliebigen Querschnitts in der Seitenwand und in der Kopfwand des Prefscylinders.

2. Ausführungsform der Strangpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Regelung des Thonaustritts aus den verschiedenen Mundstücken vor den Austrittsöffnungen derselben an den Innenwandungen des Prefscylinders Schaufeln/»?¹.) fest angebracht sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.