DE205878C

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Publication number: DE205878C
Application number: DENDAT205878D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 205878 KLASSE 80 a. GRUPPE

CARL TOMAN in TREMOSNÄ b. PILSEN.

mittels der Strangpresse.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. August 1907 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, um Falzziegel, Dachpfannen u. dgl. gruppenweise herzustellen, mittels welcher eine bedeutend größere Zahl von Dachziegeln als bis-

S her gleichzeitig mit der Strangpresse hergestellt werden kann. Es werden beispielsweise 18 gewöhnliche Dachziegel oder 12 Dachfalzziegel, oder 8 Dachpfannen auf einmal aus Ton regelmäßig und schnell gepreßt, während diese Anzahl bis jetzt auf nur drei bis vier beschränkt war. Zu diesem Zwecke wird unter dem Mundstück einer senkrecht stehenden Strangpresse eine mit drei starken und vier dazwischenliegenden schmalen parallelen Kernen und Messern versehene Preßkopfplatte in Verbindung mit einer senkbaren Formplatte so angebracht, daß die betreffende Gruppe von beispielsweise 18 Stück Dachziegeln auf einmal aus der Presse herauskommt und in üblicher Weise auf die betreffende Stücklänge abgeschnitten wird, wobei die einzelnen . Ziegel dieser Gruppe an ihren Verbindungsstellen auf bekannte Art von Messern der Preßkopfplatte so angeschnitten werden, daß sie durch einen leichten Anschlag entweder vor oder nach dem Brande leicht in einzelne Stücke gesondert werden können.

Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt durch eine Preßkopfplatte für Dachfalzziegel nach Linie A-B in Fig. 3.

Fig. 2 ist ein einzelner Dachfalzziegel im Querschnitt.

Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Preßkopfplatte nach Fig. 1 mit einer Ziegelgruppe im Querschnitt.

Um eine Gruppe von zwölf Dachfalzziegeln auf einmal zu pressen, werden vier Paare von solchen parallel zusammengestellten Dachziegeln, wie dies der schraffierte Querschnitt der Ziegelgruppe in Fig. 3 zeigt, auf jeder Seite mittels zweier gleichen Dachziegel zu einer einzigen zusammenhängenden Gruppe so verbunden, daß die mittleren Ziegelpaare senkrecht zu den Seitenziegeln stehen und der Querschnitt der Gruppe dem eines Kastenträgers mit mehreren Stegen ähnlich ist. Die einzelnen Stücke hängen in diesem Gruppenkörper mit ihren schmalen Längsseiten zusammen und werden an diesen Verbindungsstellen durch in . bekannter Weise in der Preßkopfplatte angebrachte Messerbleche gleich beim Durchpressen so angeschnitten, daß sie entweder unmittelbar vor oder nach dem Brande durch einen leichten Anschlag in Einzelziegel geteilt werden können. Bei Dachpfannen werden zur seitlichen Begrenzung der Gruppe entweder gewöhnliche Dachziegel oder flache Platten, die zum Abfall kommen, verwendet.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel besteht die Preßkopfplatte aus der Grundplatte i, welche an das Mundstück der Strangpresse angeschraubt ist. Auf der dem Strangpressenmundstück zugekehrten Seite der Grundplatte 1 sind zwei Bügel 2 angeschraubt, an welchen mittels der Schrauben 3 und 4 die Kerne 5 befestigt sind. Diese Kerne 5 dienen zum Ausfüllen der rechteckigen Zwischenräume zwischen den Dachziegelpaaren und den beiden Seitenwänden; zur Herstellung der

Ziegelnasen sind sie mit entsprechenden Aushöhlungen 6 versehen. An den Kernen und an der Grundplatte ι sind Ansätze 7 zur Bildung der Falze angebracht. Die engeren Zwischenräume zwischen den ein Paar bildenden Dachziegeln werden durch die schmalen Kerne 8, welche gerade so lang sind wie die mittleren Ziegelpaare, gebildet. Diese Kerne 8 werden mit ihren verlängerten Enden, welche die seitlichen Ziegel so überbrücken, daß deren Bildung nicht gehindert wird, zwischen die an der Grundplatte angeschraubten Winkel 9,10 eingelegt und befestigt und mit entsprechenden Ansätzen 11, 12 zur Bildung der Regenrinnen versehen; dieselben Ansätze sind an den inneren Seitenwänden der Grundplatte 1 angebracht zwecks Bildung der Regenrinnen an den seitlichen Ziegeln der Gruppe. .

Zur Bildung des mitten durch den Ziegel hindurchgehenden Kanals 13 (Fig. 2) dienen die Federn 14, welche oben abgebogen sind, um an den Kernen 8 und an den Seitenwänden der Grundplatte befestigt werden zu können. An der abgebogenen und der Befestigungsstelle ist die Feder bedeutend schmäler gehalten, damit sich die obere Wand 15 des Kanals 13 (Fig. 2) hinter der Befestigung leicht schließen kann und der Kanal 13 nicht offen bleibt. An den Stellen, an welchen die einzelnen Dachziegel zusammenhängen, sind an den Kernen Blechstreifen befestigt, durch deren vorstehende schneidende Kanten die Verbindungsstellen der Dachziegel angeschnitten werden.

An die Preßkopfplatte wird eine Formplatte 17 angedrückt, welche mit genau in die Aushöhlungen 6 der Kerne-5 passenden, zur Herstellung der Ziegelnasen dienenden Ansätzen 18 versehen ist. Die Formplatte 17 ist mit Löchern 16 versehen, durch welche die in den Höhlungen enthaltene Luft entweichen kann. 19 ist der bekannte, in Fig. 3 nicht eingezeichnete Führungsrahmen, welcher den Abschneidedraht trägt.

Der Vorgang beim Pressen ist folgender:

Die Platte 17 wird an den Ansatz gepreßt und in dieser Lage befestigt. Bei dem darauf folgenden Pressen wird der vordere Teil des Ziegels mit der Nase 18 hergestellt. Danach wird die Formplatte 17 etwas herunter- und von den Preßlingen abgezogen und sodann mit einem Brett überdeckt, auf welches sich die herausgepreßten Ziegel aufsetzen. Die Formplatte wird von der austretenden Ziegelgruppe, welcher sie keinen Widerstand bietet, so lange heruntergedrückt, bis die- vorgeschriebene Ziegellänge erreicht ist. Nun wird die Presse angehalten, der Strang wird abgeschnitten und mit dem auf der Formplatte ruhenden Unterlagsbrett abgetragen. Die Formplatte 17 wird dann wieder angehoben und von neuem an den Ansatz gepreßt, worauf sich der Vorgang mit der folgenden Dachziegelgruppe wiederholt.

Claims

Patent-Anspruch: _g

Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung einer Gruppe von Dachziegeln ■ mittels der Strangpresse, dadurch gekennzeichnet, daß in der Öffnung der Preßkopfplatte (1) mehrere breite Kerne (5) und schmale Kerne (8) abwechselnd und parallel nebeneinander so gelagert sind, daß zwischen den Wandungen der Preßkopfplatte und den äußeren breiten Kernen einerseits sowie zwischen den inneren breiten Kernen andererseits einzelne Ziegelpaare gebildet werden, welche durch die schmalen Kerne (8) wiederum in einzelne Ziegel geteilt werden, wobei die Wandungen der Preßkopf platte sowohl als auch die breiten Kerne mit Aussparungen (6) versehen sind, in welchen die Ziegelnasen, mit Hilfe einer heb- und senkbaren Formplatte (17) geformt werden, indem letztere mit ihren genau in die Aussparungen (6) passenden Ansätzen (18) so lange gegen die Preßkopfplatte gedrückt wird, bis die Ziegelnasen fertiggestellt sind, worauf nach dem Senken und Abdecken der Formplatte mit einem Unterlagsbrett der Ziegelstrang auf . letzterem ruhend bis zur gewünschten Länge austritt, um dann in üblicher Weise abgeschnitten zu werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.