DE1139975B - Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation von Vinylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation von VinylverbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F4/00—Polymerisation catalysts
- C08F4/06—Metallic compounds other than hydrides and other than metallo-organic compounds; Boron halide or aluminium halide complexes with organic compounds containing oxygen
- C08F4/12—Metallic compounds other than hydrides and other than metallo-organic compounds; Boron halide or aluminium halide complexes with organic compounds containing oxygen of boron, aluminium, gallium, indium, thallium or rare earths
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
B 63133 IVd/39c
ANMELDETAG: 4. JULI 1961
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 22. NOVEMBER 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 22. NOVEMBER 1962
Es ist bekannt, daß man Vinylverbindungen, wie Styrol, Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril und
Methacrylnitril, unter Verwendung anionischer Katalysatoren, wie Natrium, Kalium oder alkalimetallorganischen
Verbindungen, wie Naphthalin-Natrium, in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran,
polymerisieren kann. Bei diesem bekannten Verfahren muß jedoch ein großer Überschuß
an Lösungsmitteln verwendet werden, da die Viskosität der Lösung bei der Polymerisation sehr stark
zunimmt. Außerdem kann die Zulaufgeschwindigkeit der Monomeren zu der Katalysatorlösung bestimmte
Grenzwerte nicht überschreiten, da die spontan entwickelte Polymerisationswärme durch Kühlen
abgeführt werden muß. Bei den bekannten Verfahren erhält man die Polymerisate in Form von
Lösungen, aus denen die Polymerisate durch Eindampfen oder Ausfällen isoliert werden müssen.
Es wurde nun gefunden, daß man pulverförmige Polymerisate durch anionische Polymerisation von
Vinylverbindungen vorteilhaft herstellen kann, indem man flüssige anionisch polymerisierbare Vinylverbindungen
zusammen mit Lösungen alkalimetallorganischer Polymerisationskatalysatoren in Abwesenheit
von Sauerstoff und Wasser zerstäubt. Geeignete anionisch polymerisierbare Vinylverbindungen
sind vinylaromatische Verbindungen, insbesondere Styrol sowie Vinyltoluol und a-Methylstyrol,
ferner Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril und Methacrylnitril sowie Gemische derartiger
Monomeren
Als alkalimetallorganische Katalysatoren eignen sich Verbindungen, wie Naphthalin-Natrium, tetrameres
a-Methylstyrol-Natrium, Phenyllithium, Phenylnatrium,
Triphenylmethyl-Natrium und Butyllithium, ferner Ketyle, wie Natrium-benzophenon
und Natrium-4,4'-diphenylbenzophenon.
Derartige Katalysatoren werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung in Lösung verwendet.
Als Lösungsmittel eignen sich besonders solche, deren Siedepunkte unterhalb etwa 70° C liegen und
in denen alkalimetallorganische Verbindungen zumindest zum Teil in dissoziierter Form vorliegen.
Derartige Lösungsmittel sind beispielsweise flüssiges Ammoniak, ferner Methylamin und Äthylamin
sowie besonders Tetrahydrofuran. Auch Gemische derartiger Lösungsmittel mit niedrigsiedenden
Kohlenwasserstoffen, wie Pentan und Butan, sind geeignet. Bei dem Verfahren soll zum Lösen der
Katalysatoren höchstens so viel Lösungsmittel der genannten Art verwendet werden, daß zu ihrer
Verdampfung die Wärmemenge ausreicht, die bei
Verfahren zur Herstellung
von pulverförmigen Polymerisaten durch
anionische Polymerisation von
Vinylverbindungen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Herbert Bolte, Frankenthal (Pfalz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der Polymerisation der Vinylverbindungen als Polymerisationswärme frei wird. Bei der Polymerisation
liegt die Temperatur zweckmäßig in einem Bereich, in dem das verwendete Lösungsmittel verdampft,
das Polymerisat jedoch noch nicht erweicht. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen
etwa -80 und +8O0C.
Das Mengenverhältnis zwischen alkalimetallorganischem Katalysator und Vinylverbindungen
kann in weiten Grenzen variiert werden. Nach dem Verfahren erhält man je nach dem Mengenverhältnis
von Vinylverbindung zu Katalysator Polymerisate mit Molekulargewichten zwischen etwa 50 000 und
2 000 000. Der Polymerisationsgrad der Polymerisate
ist dem Verhältnis
η Monomere
proportional
η Katalysator
(η = Anzahl der Mol). Beispielsweise erhält man ein Polystyrol vom Molekulargewicht 200 000, wenn man bei dem Verfahren 100 g Styrol und 0,129 g Naphthalin-Natrium als Katalysator verwendet.
(η = Anzahl der Mol). Beispielsweise erhält man ein Polystyrol vom Molekulargewicht 200 000, wenn man bei dem Verfahren 100 g Styrol und 0,129 g Naphthalin-Natrium als Katalysator verwendet.
Erfindungsgemäß werden die Vinylverbindungen zusammen mit den Lösungen der Polymerisationskatalysatoren
zerstäubt. Zum Zerstäuben eignen sich allgemein Mehrstoffdüsen, beispielsweise solche mit
Vorkammer und innerer Mischung (Abb. 1) und solche mit äußerer Mischung und Zerstäubung
(vgl. Abb. 2). Bei Mehrstoffdüsen mit innerer Mischung wird in eine Vorkammer 1 durch eine
Zuleitung 2 die Lösung des Katalysators K, durch eine andere Zuleitung 3 die Vinylverbindung V
gepreßt und beide Komponenten in der Vorkammer
209 708/357
gemischt. Bei dem Verfahren beträgt die Verweilzeit der Komponenten in Vorkammern derartiger Mehrstoffdüsen
zweckmäßig höchstens einige zehntel Sekunden. Bei Mehrstoffdüsen mit äußerer Mischung
und Zerstäubung wird den Düsen, beispielsweise durch eine innere Zuleitung 1, die Katalysatorlösung
K und durch eine mittlere Zuleitung 2 die Vinylverbindung V zugeführt (vgl. Abb. 2). Durch
einen Inertgasstrom /, beispielsweise durch einen Stickstoffstrom, der durch das äußere Rohr 3
einer derartigen Düse zugeleitet wird, werden dann die Komponenten beim Austreten aus der Düse bei
A zerstäubt.
Derartige Düsen D sind zweckmäßig am oberen Ende des PolymerisationsgeFäßes G angeordnet (vgl.
Abb. 3). Außerdem kann es von Vorteil sein, zusätzlich
zu den Vinylverbindungen V und der Katalysatorlösung K in das Polymerisationsgefäß
inerte Gase / am oberen Teil des Reaktionsgefäßes einzuleiten. Bei der Polymerisation verdampft das
Lösungsmittel L, und das Polymerisat P sammelt sich am unteren Teil des Polymerisationsgefäßes
in Pulverform an. Es kann aus dem unteren Teil des Polymerisationsgefäßes diskontinuierlich oder
auch kontinuierlich durch Austragsvorrichtungen A, beispielsweise durch Förderschnecken, ausgetragen
werden. Das verdampfte Lösungsmittel L wird aus dem Polymerisationsgefäß gegebenenfalls zusammen
mit Inertgas abgeführt. Dabei kann es geringe Mengen pulverförmiges Polymerisat mit sich führen, das
durch Abscheider, beispielsweise Zyklone oder Filter, leicht abgetrennt werden kann. Das Polymerisationsgefäß
sowie die Zuleitungen und die Vinylverbindungen müssen frei von Sauerstoff und
Wasser sein. Das aus dem Polymerisationsgefäß ausgetragene pulverförmige Polymerisat P ist im
allgemeinen auf Grund seines Katalysatorgehaltes tiefrot gefärbt. Nach dem Austrag kann der Katalysator
beispielsweise besonders einfach durch Lagerung an feuchter Luft zerstört und durch
Waschen mit geeigneten Lösungsmitteln, wie besonders Alkoholen, z. B. Methanol oder Äthanol
oder auch mit Gemischen aus Alkoholen und Wasser, von dem Polymerisat abgetrennt werden. In manchen
Fällen ist es auch von Vorteil, das Waschen des Polymerisates mit siedenden Lösungsmitteln durchzuführen.
Das Verfahren ermöglicht es, unter Verwendung besonders geringer Mengen an Lösungsmitteln, und
bei besonders hohen Raumzeitausbeuten unmittelbar pulverförmige Polymerisate zu erhalten. Die nach
dem Verfahren hergestellten Polymerisate sind klar, transparent und können in üblicher Weise, z. B.
nach dem Spritzguß- oder Tiefziehverfahren, zu geformten Gebilden, wie Gehäusen, Spielzeug und
Haushaltsartikeln, verarbeitet werden.
Die in dem folgenden Beispiel genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einen sauerstoff- und wasserfreien Reaktionsraum werden durch eine Mehrstoffdüse mit äußerer
Mischung pro Stunde durch die innere Leitung der Düse 500 Teile einer Katalysatorlösung, die auf
100 Teile 0,26 Teile Naphthalin-Natrium in Tetrahydrofuran gelöst enthält, und durch die mittlere
Leitung 1000 Teile wasserfreies Styrol zerstäubt, indem man durch die äußere Leitung der Mehrstoffdüse
unter 10 atü Stickstoff zuleitet, der frei von Sauerstoff und Wasser ist. Am unteren Teil des
Reaktionsraumes sammelt sich rotes pulverförmiges Polystyrol, das durch eine Schleuse ausgetragen wird.
Das verdampfte Tetrahydrofuran verläßt den Reaktionsraum am oberen Teil und wird von geringen
Mengen mitgerissenem Polymerisat durch Filtrieren gereinigt. Aus dem Reaktionsraum werden pro
Stunde 1000 Teile rotes pulverförmiges Polystyrol ausgetragen. Das Polystyrol-Pulver entfärbt sich
an der Luft und wird mit einem Gemisch aus gleichen Teilen Methanol und Wasser gewaschen und anschließend
getrocknet. Das Polystyrol hat den ■K-Wert 60 (gemessen nach Fikentscher). Aus dem
Polystyrol hergestellte Formkörper sind klar und transparent.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation
von Vinylverbindungen, dadurch ge kennzeichnet, daß man flüssige anionisch polymerisierbare
Vinylverbindungen zusammen mit Lösungen alkalimetallorganischer Polymerisationskatalysatoren
in Abwesenheit von Sauerstoff und Wasser zerstäubt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als anionisch polymerisierbar
Vinylverbindung Styrol verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 906 742.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 209 7O&057 11.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB63133A DE1139975B (de) | 1961-07-04 | 1961-07-04 | Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation von Vinylverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB63133A DE1139975B (de) | 1961-07-04 | 1961-07-04 | Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation von Vinylverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1139975B true DE1139975B (de) | 1962-11-22 |
Family
ID=6973856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB63133A Pending DE1139975B (de) | 1961-07-04 | 1961-07-04 | Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Polymerisaten durch anionische Polymerisation von Vinylverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1139975B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2906742A (en) * | 1955-12-08 | 1959-09-29 | Dow Chemical Co | Ethylene polymerization process |
-
1961
- 1961-07-04 DE DEB63133A patent/DE1139975B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2906742A (en) * | 1955-12-08 | 1959-09-29 | Dow Chemical Co | Ethylene polymerization process |
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