DE1139218B - Ultraschall-Verzoegerungseinrichtung - Google Patents
Ultraschall-VerzoegerungseinrichtungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
INTERNAT. KL. G 08 f;
G 10k; H 03h
M 25296 IXd/21g
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. NOVEMBER 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. NOVEMBER 1962
Die Erfindung betrifft Einrichtungen, welche ultraschallfrequente
elektrische Signale in der Weise verzögern, daß ein Wandler verwendet wird, um diese
elektrischen Signale in mechanische Signale, d. h. einen Strahl von elastischen Schwingungen, umzusetzen,
und diese dann über einen vorbestimmten Weg geschickt werden, nach welchem sie in elektrische
Signale zurückverwandelt werden. Diese zurückverwandelten ultraschallfrequenten Signale
sind infolgedessen zeitverzögert in bezug auf die ursprünglichen ultraschallfrequenten Signale.
In den bekannten Verzögerungseinrichtungen oder Verzögerungszellen läßt man die umgesetzten ultraschallfrequenten
Signale sich in einem flüssigen, gasförmigen oder festen Medium fortpflanzen. Die
größtmögliche Zeitverzögerung hängt von der größten verfügbaren Länge des Weges ab, den die elastischen
Wellen zurücklegen, und in einem bestimmten Medium steht die größte Weglänge im Zusammenhang
mit dem Grad der Absorption durch das Medium, der Verbreiterung des Strahles der elastischen
Wellen, der Signalstärke, der Bandbreite und den baulichen Beschränkungen, die sich aus den Abmessungen
der Zellen ergeben, welche 4,5 bis 6 m lang sein können.
Um die Abmessungen der Zellen zu verringern, ist vorgeschlagen worden, die elastischen Wellen
durch Einfügung von Reflektoren zurückzuwerfen.
Um zu verhältnismäßig kleinen Verzögerungszellen zu gelangen, hat man ferner vorgeschlagen, die
Zellen so auszubilden, daß sie die elastischen Wellen kreuz und quer, d. h. so reflektieren, daß die Wellen
einen zickzackförmigen Verlauf nehmen, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Wellen auf ihrem
Wege durch die Zellen jeden Teil des Mediums zweimal in aufeinander senkrecht stehenden Richtungen
durchlaufen. Diese Anordnung wurde erzielt durch Verwendung eines rechteckigen Behälters
im Falle eines flüssigen Mediums oder eines rechteckigen Blocks aus dem Medium im Falle eines
festen Mediums.
Um den gewünschten Zickzackweg zu erhalten, werden die Abmessungen des Behälters oder Blocks
so gewählt, daß der Einfallswinkel an jeder reflektierenden Fläche stets angenähert 45° ist, wobei
dieser Winkel ein solcher ist, daß eine innere Totalreflexion in dem für Verzögerungszellen allgemein
verwendeten Medium (z. B. Quecksilber in einem Glasbehälter oder geschmolzener Quarz in Luft)
auftritt.
Es läßt sich nachweisen, daß zur bestmöglichen Ausnutzung des Mediums, welches der elastische
Ultraschall-Verzögerungseinrichtung
Anmelder:
Marconi's Wireless Telegraph Company Limited, Great Baddow, Chelmsford,
Essex (Großbritannien)
Vertreter: Dr.-Ing. B. Johannesson, Patentanwalt, Hannover, Göttinger Chaussee 76
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 30. November 1953 und 15. Oktober 1954 (Nr. 33 277)
Wilfrid Sinden Mortley, Great Baddow, Essex (Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden
■"
Wellenstrahl durchläuft, die Länge einer jeden reflektierenden Oberfläche ein ganzzahliges Vielfaches
der Breite des elastischen Wellenstrahls geteilt durch 1/2 sein muß, mit der zusätzlichen Bedingung, daß
die Vielfachen keinen anderen ganzzahligen gemeinsamen Teiler haben dürfen als Eins. Wenn ein
Behälter oder Block entsprechend diesen Bedingungen gebaut ist, durchläuft der elastische Wellenstrahl jede
Zone des Mediums zweimal in zueinander senkrechten Richtungen, wobei die Wellen von einer Ecke
des Behälters oder Blocks zu einer anderen Ecke am entfernten Ende einer anstoßenden Seite wandern,
welcher ein gerades ganzzahliges Vielfaches zugeordnet ist. In einer Zelle mit zwei Wandlern, welche in
je einer von zwei benachbarten Ecken des von den reflektierenden Zellenwänden gebildeten Rechtecks
angeordnet sind, ist die wirksame Länge und Breite der Zelle mffT bzw. nf{2, wobei m und η ganze
Zahlen sind (die ganze Zahl, m oder n, in der Ausdehnung
zwischen den beiden Wandlern muß immer gerade sein); der Strahl erleidet (m + η — 2) Reflexionen
zwischen den erwähnten Ecken, was eine Weglänge von (mn~l) Strahlbreiten ergibt.
Ein nach den vorstehenden Angaben gebauter Behälter oder Block erlaubt es zwar, mit einem
gegebenen Strahlquerschnitt und Rauminhalt die größtmögliche Weglänge zu erhalten, jedoch über-
209 680,279
3 4
trägt die Zelle auch Störsignale, die von Wellen Der Wandler 6 wird zum Umsetzen der ultraschallhervorgerufen
werden, welche sich längs anderer frequenten elektrischen Signale in einen Strahl von
Wege als des vorgesehenen Weges fortpflanzen. Die elastischen Wellen benutzt, der Wandler 8 zur
Wege, längs welcher die Störsignale wandern, können Rückverwandlung der elastischen Wellen in ultrakürzer
sein als die vorgeschriebene Weglänge. Infolge- 5 schallfrequente elektrische Signale. Die Länge der
dessen können die Störsignale wegen der geringeren aneinanderstoßenden Wandpaare (z. B. der Wände 2
Dämpfung auf dem kürzeren Wege stärker sein als und 3) ist so gewählt, daß die vorhin festgelegten
die gewünschten Signale. ganzen Zahlen dreizehn und acht sind. Die Rich-
Es ist bereits bekannt, in Verzögerungszellen, in tungen der vom Wandler 6 ausgesandten Wellenweichen
die elastischen Wellen kreuz und quer ver- ;o strahlen sind in der Zeichnung durch gestrichelte
laufen, die Streuungen der Wellen dadurch herab- Linien dargestellt. Die Strahlen wandern durch das
zusetzen, daß nicht die longitudinalen, sondern die Medium vom Wandler 6 zum Wandler 8 längs eines
kurzwelligeren transversalen Wellen ausgenutzt wer- Weges, der durch die Richtung der an den geden.
Da sich die Wellenlängen beider Wellenarten strichelten Linien angebrachten Pfeile angedeutet
nur wenig unterscheiden, kann durch Verwendung 15 ist. Die Breite des Strahles elastischer Wellen ist
der transversalen Wellen nur eine geringfügige Ver- im Regelfalle gleich der Breite χ der abstrahlenden
minderung der Streuungen erreicht werden. Die oder aufnehmenden Oberfläche der Wandler. Bei
Ausnutzung der transversalen Wellen ist nur in der vorliegenden Anordnung ist jedoch die Strahl-Verzögerungszellen
aus festen Medien anwendbar, breite ein wenig kleiner gewählt als der zur Erda transversale Wellen in flüssigen oder gasförmigen 20 mittlung der Wandabmessungen der Verzögerungs-Medien
nicht möglich sind. zelle benutzte Wert; bei einer Verringerung um Es ist auch schon bekannt, die Seitenwände von 20% ergibt sich die in der Zeichnung mit y be-Verzögerungszellen
aufzurauhen, um die den vor- zeichnete Strahlbreite. Der Strahl durchsetzt die geschriebenen Übertragungsweg verlassende Schall- Zelle zwar noch immer, wie in der Zeichnung
energie zu absorbieren oder zu zerstreuen. 25 angedeutet, wird aber, da die Breite des Strahles,
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Wirkung der der auf seinem ganzen Wege zunächst als parallel
Störsignale, die auf einem anderen als dem beab- angenommen wird, etwas kleiner als der größte
sichtigten Wege wandern, herabzusetzen. Die Er- zulässige Wert ist, beiderseits von schmalen Streifen
findung ist sowohl bei Verzögerungszellen mit festen des Mediums eingesäumt, die in der Zeichnung
wie auch mit flüssigen und gasförmigen Medien an- 3° als schraffierte Streifen 11, 12 für den von A nach B
wendbar. verlaufenden Strahl und 13, 14 für Strahlen von C
Die Erfindung geht von einer Ultraschall-Verzöge- nach D angedeutet sind; diese Streifen bleiben vom
rungseinrichtung aus, bei welcher sich für das vom Durchgang eines schmalen, nicht divergierenden
Eingangswandler ausgesandte Schallstrahlenbündel Strahles durch das Medium unberührt. Um den
durch dessen mehrfache Reflexion an den Grenz- 35 gewünschten Strahlverlauf zu erzielen, sind daher
flächen des Übertragungsmediums in diesem Medium die wirksamen Oberflächen der Wandler 6 und 8
sich kreuzende Pfade als Weg zum Ausgangswandler so bemessen und angeordnet, daß sie außerhalb
ergeben und bei welcher ferner Mittel vorgesehen der Stirnflächen der in der Zeichnung schraffierten
sind, die der mit dem zurückgelegten Übertragungs- Schichten 11,12 usw. liegen, in welche die Bohrungen
weg zunehmenden Verbreiterung des Schallstrahlen- 40 bzw. Stäbe eingebettet sind,
bündeis entgegenwirken. Gekennzeichnet ist die Er- In den Gebieten, in denen die schmalen Streifen
findung dadurch, daß die Absorption bzw. Zer- einander kreuzen (z. B. an den Punkten 15, 16, 17
streuung der seitlich die vorgeschriebenen Über- und 18 der Zeichnung), sind Kollimationsstäbe so
tragungswege verlassenden Schallenergie bei Ver- angeordnet, daß ihre Achsen parallel zu den Oberwendung
fester Übertragungsmedien durch Boh- 45 flächen der reflektierenden Wände verlaufen. Diese
rungen und bei Anwendung flüssiger oder gasförmiger Stäbe erscheinen in der Zeichnung als kleine Kreise o.
Medien durch Stäbe erfolgt, die in paralleler Lage zu Diese Kollimationsstäbe ergeben im Medium Zonen
den reflektierenden Grenzflächen des Mediums jeweils oder Unstetigkeiten, welche imstande sind, Energie
an Stellen mit dem allseitig größten Abstand von den von einer sie treffenden elastischen Welle zu zer-Kreuzungspunkten
der Pfade angeordnet sind. 50 streuen und/oder zu verzehren.
Zum besseren Verständnis der Erfindung und um Im Falle eines festen Mediums können diese
ihre Verwirklichung zu zeigen, wird nun auf die Kollimationsstäbe mit gleicher Wirkung durch
Zeichnung Bezug genommen, welche schematisch Löcher ersetzt werden, die in dem Werkstoff des
den Weg eines Strahls von elastischen Wellen durch Blocks angebracht werden. Bei allen Medien kann
eine Zelle darstellt. 55 es unerwünscht sein, Kollimationsstäbe an jeder
Die Verzögerungseinrichtung wird für den Zweck Kreuzungsstelle vorzusehen, da es besser sein kann,
dieser Beschreibung als eine mit einer Flüssigkeit einzelne Löcher oder Stäbe auszulassen, wenn die
gefüllte Verzögerungszelle angenommen, obgleich betreffenden Löcher oder Stäbe einen Zustand
die Beschreibung ebensogut auch auf eine Zelle mit ergäben, bei welchem — wie in der Zeichnung durch
festen oder gasförmigen Medien passen würde. 60 das Bezugszeichen 20 angedeutet — die elastischen
Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung Wellen von ihnen unmittelbar zum Wandler 8
weist einen rechteckigen Behälter 1 mit den Wänden zurückgeworfen würden.
2, 3, 4 und 5 auf. Die Innenseiten der Wände dienen Wenn der Strahl auf seinem Weg durch die Zellen
als Reflektoren für den Strahl elastischer Wellen. parallel bleibt, haben die Kollimationsstäbe keine
Der Eingangswandler 6 ist quer zur Innenseite der 65 Wirkung auf ihn. Wenn der Strahl aber divergiert,
Stoßstelle 7 zwischen den Wänden 2 und 5 an- d. h. seitlich streut, fangen die Kollimationsstäbe
geordnet. Der Ausgangswandler 8 befindet sich in die auseinanderlaufenden Teile des Strahles ab
gleicher Weise an der Stoßstelle 9 der Wände 4 und 5. und absorbieren oder zerstreuen sie, was zur Folge
hat, daß kein nennenswerter Energiebetrag längs eines unerwünschten Weges durch die Zelle wandert.
Die Kollimationsstäbe können aus verschiedenen Stoffen hergestellt sein und auch unterschiedliche
Form haben. Die Oberflächen der Kollimationsstäbe sind vorzugsweise aufgerauht oder wellig, um die
Energie in andere Richtungen als die Fortpflanzungsrichtung des Strahles zu zerstreuen. Es wurde
festgestellt, daß Stahlschrauben sich für die Benutzung in einem Quecksilbermedium eignen. Im Falle
fester Medien werden die als Kollimationsstäbe dienenden Löcher vorzugsweise rauh gelassen;
gegebenenfalls können sie mit einem den Ultraschall absorbierenden Medium gefüllt werden.
Bei einem experimentell untersuchten Ausführungsbeispiel, das unter Verwendung von Quecksilber als
Medium im allgemeinen wie oben beschrieben ausgebildet war, in dem jedoch m und η dreizehn
bzw. sechzehn war, ergab sich, daß die Stärke der unerwünschten Signale um 50 db unter der Signalstärke
des längs des gewünschten Weges verlaufenden Strahles lag.
Störsignale lassen sich noch weiter verringern durch Vermeidung von Reflexionen am Boden oder
Deckel des Behälters, indem an diesen Oberflächen Grate angebracht werden. Bei einem Block eines
festen Mediums kann die gleiche Wirkung dadurch erzielt werden, daß Rillen oder Ausnehmungen an
der Unter- und Oberseite desselben vorgesehen werden.
Claims (7)
1. Ultraschall-Verzögerungseinrichtung, bei welcher sich für das vom Eingangswandler ausgehende
Schallstrahlenbündel durch dessen mehrfache Reflexion an den Grenzflächen des Übertragungsmediums
in diesem Medium sich kreuzende Pfade als Weg zum Ausgangswandler ergeben und bei welcher ferner Mittel vorgesehen
sind, die der mit dem zurückgelegten Übertragungsweg zunehmenden Verbreiterung des
Schallstrahlenbündels entgegenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorption bzw. Zerstreuung
der seitlich die vorgeschriebenen Übertragungswege verlassenden Schallenergie bei Verwendung
fester Übertragungsmedien durch Bohrungen und bei Anwendung flüssiger oder gasförmiger
Medien durch Stäbe erfolgt, die in paralleler Lage zu den reflektierenden Grenzflächen
des Mediums jeweils an Stellen mit dem allseitig größten Abstand von den Kreuzungspunkten der Pfade angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbringung der Bohrungen
bzw. Stäbe an solchen Stellen unterbleibt, an welchen durch diese Bohrungen bzw.
Stäbe die Rückstrahlung der auf sie auftreffenden Energie in Richtung zum Ausgangswandler zu
erwarten ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ultraschallenergie
abstrahlende bzw. aufnehmende Oberfläche des Eingangs- bzw. Ausgangswandlers außerhalb der Stirnflächen der Schichten (11, 12)
liegt, deren Seitenwände reihenweise die zylindrischen Flächen jener Bohrungen bzw. Stäbe
längs diametral gegenüberliegender Mantellinien zwischen sich einschließen, die den Weg des aus
dem Eingangswandler austretenden bzw. des am Ausgangswandler eintreffenden Schallstrahlenbündels
umsäumen.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrischen Flächen der Bohrungen bzw. Stäbe rauh oder wellig ausgebildet
sind.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen in dem der Ultraschallübertragung dienenden festen Körper mit einem Stoff ausgefüllt sind, der Ultraschallenergie
absorbiert.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem festen Körper als Übertragungsmedium die Oberflächen dieses Körpers
mit Ausnahme der reflektierenden Seitenwände Rillen oder Ausnehmungen aufweisen.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Flüssigkeiten als Übertragungsmedium die Innenwände des die Flüssigkeit einschließenden
Gefäßes mit Ausnahme der reflektierenden Seitenwände mit Graten versehen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 893 059;
USA.-Patentschrift Nr. 2 624 804.
Deutsche Patentschrift Nr. 893 059;
USA.-Patentschrift Nr. 2 624 804.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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